F1 Cannabis-Hybriden

F1 Cannabis-Hybriden

Adam Parsons
Adam Parsons
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Die die für ihre vielfältigen Vorteile bekannte F1-Hybridtechnologie war in erster Linie der Landwirtschaft, Nutzpflanzen und dem Zierpflanzenbau vorbehalten. Aber jetzt fassen F1-Hybriden in der Cannabiswelt in Riesenschritten Fuß. Mit der Veröffentlichung von Zamnesias eigener Linie von F1-Hybriden, die sich an Grower und Konsumenten aller Level richtet, ist es höchste Zeit, dass wir Dir einen Überblick über alles geben, was Du darüber wissen solltest. Eines ist klar: Die Zukunft des Cannabis ist gekommen.

Was sind F1 Cannabis-Hybriden?

Was Sind F1 Cannabis-Hybriden?

Das Wichtigste zuerst: Was sind F1 Cannabis-Hybriden? Hybride Cannabissamen werden durch die Kreuzung von zwei verschiedenen inzüchtigen Elternlinien erzeugt, die aus Generationen der Inzucht hervorgegangen sind. Das hört sich vielleicht etwas fragwürdig an, aber das sind in der Tat die Grundlagen der Cannabisgenetik. Züchter setzen bahnbrechende Techniken ein, um Allele zu extrahieren und Prozesse wie Homozygotie zu nutzen, um die besten Eigenschaften zu extrahieren und sie in F1-Hybriden zu optimieren. Das Ergebnis sind Cultivare, die einheitlicher, stabiler und ertragreicher sind als herkömmliche Cannabissorten, die dazu neigen, mehrere Phänotypen zu produzieren. Aber keine Sorge, wir werden die Wissenschaft hinter den F1-Hybriden noch früh genug erklären.

Vorteile von F1 Cannabis-Hybriden

Vorteile Von F1 Cannabis-Hybriden

Wir haben bereits einige potenzielle Vorteile von F1-Hybriden angedeutet. Sie lassen sich in drei Worten zusammenfassen: Stabilität, Einheitlichkeit und Produktivität. Damit Du genau weißt, worauf Du Dich einlässt, wenn Du das Saatgut verwendest, gehen wir nacheinander auf die einzelnen Vorteile der F1-Sorten ein.

 Stabil

Wie bereits erwähnt, ermöglicht die Inzucht von F1-Hybriden die Ausmerzung von Unreinheiten, wodurch eine stabile, robuste und widerstandsfähige Sorte entsteht. Das bedeutet, dass alle Samen, die Du aussäst, unabhängig von Deiner Umgebung zu starken, widerstandsfähigen Pflanzen heranwachsen werden. Wie bei allen Cannabispflanzen sind natürlich auch beim Anbau von F1-Pflanzen Pflege und Zuwendung erforderlich, aber ihre Vitalität und Stabilität sind unübertroffen.

 Bestimmte Eigenschaften im Fokus

F1-Hybriden bieten nicht nur Stabilität, sondern jede Sorte ist auch auf bestimmte Eigenschaften optimiert, wie zum Beispiel eine außergewöhnliche Konzentration von Terpenen und Cannabinoiden. So entwickelt jede Pflanze einen hohen Gehalt an THC (oder CBD) und weist verschiedene, intensive Aromen und Geschmacksrichtungen auf.

 Höhere Erträge

Eine stabile und zuverlässige Pflanze bringt zweifelsohne höhere Erträge mit sich. F1-Hybriden bieten Growern einen drastischen Zuwachs an Buds. Nicht nur sind die Ernten größer, jede Pflanze hat auch das Potenzial, konsistente Erträge und Höhen zu erreichen.

 Schnelleres Wachstum

Ein weiterer Vorteil eines stabilen und zuverlässigen F1-Hybriden ist, dass er viel schneller wachsen kann als herkömmliches Saatgut. Einige Sorten erreichen ihren Erntezeitpunkt in nur 60 Tagen nach der Keimung, was bedeutet, dass man als Grower viel schneller das gute Zeug in den Händen halten wird.

 Besser als Klone

Klone bieten eine großartige Möglichkeit, die Eigenschaften einer Mutterpflanze zu reproduzieren, aber sie haben auch eine Reihe potenzieller Nachteile, zum Beispiel das Risiko, keine Wurzeln zu schlagen. Mit F1-Hybriden erhältst Du alle Vorteile einheitlicher Pflanzen, musst aber keine Mutterpflanze am Start haben, um eine einheitliche Genetik zu erhalten.

❌Nachteile von F1 Cannabis-Hybriden

Auch wenn es viel Gutes an F1-Hybriden gibt, haben sie auch Nachteile.

F1-Hybriden haben ein höheres Maß an genetischer Instabilität, was bedeutet, dass sie häufiger keine Samen produzieren können. Falls sie doch Samen produzieren, sind die Nachkommen nicht von bester Qualität. Diese Nachkommen weisen eine große Mischung von Merkmalen auf, die von den Eltern der F1-Hybriden stammen, und sind möglicherweise weit weniger zuverlässig. Dieser Faktor ist jedoch in erster Linie für diejenigen relevant, die neue Sorten züchten wollen, und hat wahrscheinlich keinen Einfluss auf den gelegentlichen Heim-Grower.

Ein weiterer potenzieller Nachteil von F1-Hybriden sind die Kosten. Es ist kein Geheimnis, dass diese Samen im Vergleich zu traditionellen Sorten etwas schwerer auf dem Geldbeutel liegen. Dennoch sind viele der Meinung, dass sich der Preis für Pflanzen lohnt, die mit Sicherheit hochwertige Ergebnisse liefern werden.

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Produktionsprozess

Produktionsprozess

Wie werden F1 Cannabis-Hybriden hergestellt? Wir haben bereits ein wenig über die ingezüchteten Elternlinien gesprochen, die zur Erzeugung von F1-Hybriden genutzt werden. Ist es danach nur noch dem Zufall überlassen? Nicht ganz. Bei der Erzeugung eines F1-Hybriden spielen viele Aspekte eine Rolle, und im Folgenden werden wir Dir einen Überblick darüber geben, was da eigentlich los ist.

➡️Allele

Ähnlich wie bei Tieren und Menschen enthalten auch die Chromosomen von Cannabispflanzen Allele. Durch diese Variationen von Genen können Eigenschaften weitergegeben werden. Beim Menschen ist das zum Beispiel die Augenfarbe, bei Cannabispflanzen können das Eigenschaften wie Statur, Ertrag und Aussehen sein.

➡️Zygosität, Heterozygotie und Homozygotie

Zygosität, Heterozygotie und Homozygotie sind Begriffe, die einem beim Lesen über F1-Cannabissamen oft begegnen. Diese Begriffe beziehen sich auf verschiedene Prozesse der Trennung und Auswahl von Allelen. Zum Vergleich: Zygosität meint im Wesentlichen den Grad der Ähnlichkeit zwischen den Allelen eines bestimmten Gens.

Heterozygotie bezieht sich auf einen Organismus, der zwei verschiedene Allele eines Gens erbt, und zwar von jedem Elternteil eines. Im Gegensatz dazu bedeutet Homozygotie, dass ein Organismus zwei identische Allele eines Gens erbt – ein Allel von jedem Elternteil. Bei der Entstehung von F1-Hybriden spielen sowohl Heterozygotie als auch Homozygotie eine wichtige Rolle, angefangen bei der Kreation einer Inzuchtlinie.

➡️Erstellung einer Inzuchtlinie

Eine Inzuchtlinie, auch IBL ("inbred line") genannt, ist der genetische Baustein eines F1-Hybriden. Um eine Inzuchtlinie für die Produktion von F1-Hybriden zu erstellen, nimmt man zunächst eine stabile Sorte mit wünschenswerten Eigenschaften, die man einbinden möchte. Diese Sorte wird dann über mehrere Generationen selbstbestäubt, wodurch eine Inzuchtlinie entsteht.

Mit jeder Generation wird die Linie homozygoter, da identische Allele weitergegeben werden. Nach 6–8 Generationen der Inzucht wird die Linie "echt" ("breed true"), das heißt die Pflanzen sind für die meisten Gene homozygot, und die Genetik ist nun stabil genug, um als Elternteil für die Erzeugung von F1-Hybriden verwendet zu werden.

➡️Erstellen des F1-Hybriden

Jetzt, wo die Inzuchtlinien über mehrere Generationen hinweg optimiert wurden, kann es richtig mit der Erzeugung eines F1-Hybriden losgehen. Die bestehende IBL wird mit einer anderen stabilen Inzuchtlinie mit komplementären Merkmalen gekreuzt. Aus dieser Kreuzung zwischen zwei homozygoten Eltern entstehen F1-Hybriden, die hochgradig heterozygot sind und eine hybride Wuchsstärke aufweisen. Das Ergebnis sind Pflanzen, die ein außergewöhnlich gleichmäßiges Wachstum aufweisen und die vorteilhaften Eigenschaften der beiden IBL-Elternlinien aus der ursprünglichen Kreuzung vereinen. Bei Cannabis gipfelt die Hybridkraft – der Heterosis-Effekt – in Pflanzen, die oft schneller wachsen, höhere Erträge liefern und im Vergleich zu den Elternpflanzen widerstandsfähiger und insgesamt kräftiger sind.

F1-Hybriden vs. traditionelle Samen

An dieser Stelle fragst Du Dich vielleicht, wie sich F1-Hybriden von herkömmlichen Sorten unterscheiden? Wir haben eine praktische Tabelle erstellt, mir der Du die beiden Sorten direkt vergleichen kannst. Von den Phänotypen bis hin zum Heterosis-Effekt gibt es hier einige wichtige Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Samenarten.

Traditionelle Cannabissamen F1 Hybrid-Cannabissamen
Genetik Heterogener Genetik-Mix Hybridkreuzung zweier homozygoter Inzuchtlinien
Phänotypen Vielfältige Phänotypen Sehr einheitliche Phänotypen
Stabilität Können instabil sein Sehr stabil und widerstandsfähig
Ernteerträge Variable Erträge Gleichbleibend hohe Erträge
Wachstumsrate Typische Wachstumsrate Schnellere Wachstumsrate
Samenproduktion Können lebensfähige Samen produzieren Samen oft nicht lebensfähig oder produzieren instabile Nachkommen
Kosten In der Regel günstig Teurer 
Ideal für Cannabis-Grower Biologen, Genetiker, Agronomen

Wie sich F1-Hybriden von anderen Hybriden unterscheiden

In Sachen Cannabis haben wir bei der Auswahl an traditionellen und hybriden Sorten endlose Möglichkeiten und die Qual der Wahl. Auch heute noch werden neue Methoden zur sicheren Manipulation von Cannabis erforscht – mit teilweise großartigen Ergebnissen. Aber wie schneiden F1-Hybriden im Vergleich zu anderen Hybridsorten ab? Schauen wir uns das mal an.

Was ist der Unterschied zwischen F2-, F3- und F4-Hybriden?

Die Hauptunterschiede zwischen F2-, F3- und F4-Cannabissamen hängen damit zusammen, wie viele Generationen der Kreuzung die Sorte durchlaufen hat. F2-Samen zum Beispiel sind Nachkommen, die aus der Kreuzung zweier stabiler F1-Hybridpflanzen hervorgegangen sind, und weisen im Vergleich zu F1-Pflanzen eine größere genetische Variation auf. F3-Samen sind die nächste Stufe und entstehen aus der Kreuzung von F2-Samen. F4-Samen schließlich sind, wie Du vielleicht schon vermutet hast, die Nachkommen der Kreuzung der F3-Generation. Im Allgemeinen gilt: Je höher die F-Zahl, desto stabiler ist die Genetik. Aber mach Dir nicht die Mühe, allzu tief in der Wissenschaft einzutauchen; in unserer praktischen Tabelle unten findest Du alles, was Du wissen solltest.

F2 F3 F4
Prozess Selbstbestäubung von F1-Hybriden Selbstbestäubung von F2-Samen Selbstbestäubung von F3-Samen
Genetik Heterogener als F1 Zunehmend homogener Am homogensten und stabilsten
Phänotypen Mehr Variation als F1 Weniger Variation als F2 Einheitlichste Phänotypen
Erträge Können variabel sein Gleichmäßigere Erträge Sehr gleichmäßige Erträge
Stabilität Weniger stabil als F1 Stabiler als F2 Stabilste Genetik
Ideal für Ein Zuchtprojekt Stabilisierung der Sortengenetik Maximierung der Einheitlichkeit

S1, S2, S3

Die Begriffe S1, S2 und S3 beschreiben, wie viele Generationen der Selbstbestäubung zur Erzeugung des Saatguts durchgeführt wurden. S1-Samen werden durch Selbstbestäubung von stabilen Cannabis-Hybriden erzeugt, was auch "Selbstung" genannt wird. So entstehen Samen, die eine Mischung aus den Merkmalen beider Elternteile enthalten. Anschließend werden durch Selbstbestäubung der begehrtesten S1-Pflanze S2-Samen gewonnen. Dadurch werden die Eigenschaften weiter verfeinert, so dass die S2-Generation viel einheitlicher wird. Dennoch gibt es immer noch eine gewisse Variation bei den Merkmalen. S3 setzt den Trend fort durch die Selbstbestäubung einer S2-Pflanze. Man geht davon aus, dass S3 die stabilste und einheitlichste Genetik von den drei hier aufgeführten hat. F1-Hybriden kombinieren im Vergleich zu der einzelnen selbstbestäubenden Linie von S3 gleich zwei einzigartige genetische Linien, was dazu führt, dass F1-Hybriden insgesamt deutlich zuverlässiger sind.

S1 S2 S3
Prozess Selbstung eines Hybriden Selbstung von S1-Samen Autofecundación de semillas S2
Genetik Mischung der Genetik der Eltern Homogener  Am homogensten
Phänotypen Mehr Variation Weniger Variation Am einheitlichsten
Stabilität Weniger stabil Stabiler  Am stabilsten
Erträge Können variieren Beständiger  Sehr beständig
Ideal für Beginn der Stabilisierung einer Sorte Fortsetzung der Stabilisierung Maximierung von Einheitlichkeit

Polyhybriden

Cannabis-Polyhybriden sind Sorten, die aus der Kreuzung von zwei oder mehr Elternsorten hervorgegangen sind und eine komplexe Mischung von Genen in sich vereinen. Die vielseitige genetische Zusammensetzung von Polyhybriden ermöglicht es Züchtern, Pflanzen mit einzigartigen Cannabinoid- und Terpenprofilen sowie morphologischen Merkmalen zu züchten. Im Gegensatz zu echten F1-Hybriden weisen Polyhybride jedoch ein hohes Maß an Variabilität zwischen den einzelnen Pflanzen auf.

Rückkreuzungen oder BX-Hybride

Rückkreuzungen werden in der Regel eingesetzt, um innerhalb einer Pflanzenlinie ein bestimmtes Merkmal zu korrigieren oder zu verbessern. Dies geschieht durch die Kreuzung von Nachkommen mit ihren ursprünglichen Eltern. Zum Beispiel kann ein Züchter die Blueberry-Eigenschaften in den Nachkommen verstärken, indem er eine Sorte, die zu 50% aus Blueberry und zu 50% aus Haze besteht, mit dem Blueberry-Elternteil zurückkreuzt. Durch Rückkreuzungen über mehrere Generationen hinweg können Eigenschaften homogener und die Sorte stabiler gemacht werden. Züchter versuchen oft, zur weiteren Stabilisierung der Genetik mehrere BX-Generationen zu erzeugen, wie BX1, BX2 und BX3. Generell versuchen sie, durch Rückkreuzung die Eigenschaften zu verbessern, was schneller geht als durch die Entwicklung stabiler Inzuchtlinien wie F1-Hybriden.

Die F1-Terminologie wird in der Cannabisbranche falsch verwendet

Wenn Du Dich in anderen Saatgutbanken, Cannabisapotheken und Online-Shops umsiehst, wirst Du vielleicht auf den Begriff "Hybrid" oder sogar "F1" stoßen. Manchmal werden diese Begriffe jedoch verwendet, um ein Produkt anzupreisen, das kein echter F1-Hybrid ist. Die meisten Cannabis-"Hybriden" und Sorten, die als F1 bezeichnet werden, sind nicht aus Inzucht-Elternlinien entstanden. Wie bereits erwähnt, werden echte F1-Hybriden durch die Kreuzung zweier homozygoter Inzuchtlinien erzeugt, wodurch eine sehr einheitliche erste Filialgeneration entsteht.

Die meisten Cannabiszüchter beginnen jedoch in der Regel mit zwei bestehenden, genetisch unterschiedlichen heterogenen Linien. Auch wenn sie eine erste Kreuzung als F1 bezeichnen, ist dies genetisch nicht dasselbe wie ein echter F1-Hybrid. Die Terminologie wird in der Cannabiszucht und -vermarktung inzwischen also sehr unbedacht verwendet. Ohne stabilisierte ingezüchtete Elternlinien haben Cannabishybride nicht die Einheitlichkeit der Merkmale, die man bei echten F1-Hybriden findet. Infolgedessen ist die Genetik der meisten "hybriden" Cannabissorten weiterhin heterogen.

Entdecke die Welt der F1-Hybriden noch heute

Entdecke Die Welt Der F1-Hybriden Noch Heute

Wir haben nur an der Oberfläche dessen gekratzt, was Du mit F1-Hybriden erleben kannst. Diese Pflanzen können so einiges leisten und es lohnt sich auf jeden Fall, sich eingehender mit ihnen zu beschäftigen. Wenn Du in Sachen F1-Hybriden also noch unschlüssig bist, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, um sie jetzt auszuprobieren. Schau Dir die F1-Kollektion von Zamnesia an – Du wirst nicht enttäuscht sein.

Adam Parsons
Adam Parsons
Der professionelle Cannabisjournalist, Texter und Autor Adam Parsons ist ein langjähriger Mitarbeiter von Zamnesia. Mit der Aufgabe, ein breites Themenspektrum von CBD bis Psychedelika und allem dazwischen abzudecken, erstellt Adam Blog-Posts, Leitfäden und erforscht eine ständig wachsende Produktpalette.
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