Wie Man Cannabissamen Zum Keimen Bringt
Das Keimen von Cannabissamen muss keine stressige Angelegenheit sein. Lies diesen Leitfaden, um Dich mit den verschiedenen verfügbaren Keimmethoden vertraut zu machen und herauszufinden, welche für Dich am besten geeignet ist. Erfahre außerdem, wie Du alte Cannabissamen zum Keimen bringst und zu gesunden Exemplaren heranwachsen lässt.
Es gibt Tausende von Cannabissorten und viele verschiedene Methoden, sie anzubauen. Als Grower wirst Du auf alle möglichen Systeme, Prinzipien und Techniken stoßen. Diese unterschiedlichen Ansätze lassen sich auf alle Phasen des Wachstumszyklus anwenden, einschließlich der Keimung.
Das Keimen erscheint Dir vielleicht ganz einfach. Du musst lediglich einen Samen in etwas Erde legen und darauf warten, dass er aufplatzt, oder? Auch wenn das letztendlich stimmt, steckt hinter diesem entscheidenden Vorgang noch viel mehr, wenn man unter die Oberfläche blickt. Am Ende dieses Artikels wirst Du über eine lange Liste verschiedener Keimtechniken verfügen, die Du Deinem Werkzeugkasten hinzufügen kannst. Lass uns also gleich loslegen!
Die Bedeutung des Keimvorgangs für Cannabis
Ohne Keimung würde der gesamte Wachstumszyklus nicht beginnen. Dieses entscheidende Phänomen bringt den gesamten Prozess in Gang, der die Ernte eines Vorrats an klebrigen Blüten ermöglicht. Zu den wichtigsten Phasen, die während des Keimens ablaufen, gehören:
- Wasseraufnahme: Samen nehmen Wasser auf, wenn sie Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
- Stoffwechselaktivierung: Während Wasser in den Samen eindringt, weckt es Enzyme und aktiviert wichtige Zellkomponenten. Die Enzyme beginnen, gespeicherte Nährstoffe abzubauen.
- Quellung: Während der Samen weiterhin Wasser aufnimmt, quillt er so weit auf, dass seine Schale aufplatzt.
- Entstehung der Keimwurzel: Aus der aufgeplatzten Schale tritt schließlich die neu gebildete embryonale Wurzel hervor. Diese Struktur entwickelt sich zur Pfahlwurzel.
- Entstehung von Hypokotyl, Keimblatt und Epikotyl: Das Hypokotyl (embryonaler Stamm unterhalb des Keimblatts), das Keimblatt (embryonales Blatt) und das Epikotyl (embryonaler Stamm oberhalb des Keimblatts) treten aus der aufgeplatzten Samenschale hervor.
Wie Du in jeder dieser Phasen sehen kannst, ist die Keimung eindeutig einer der wichtigsten Schritte im gesamten Cannabis-Wachstumszyklus. Samen benötigen bestimmte Umgebungsbedingungen, um richtig keimen zu können, wie zum Beispiel Wärme und gleichmäßige Feuchtigkeit. Falls Grower diese Bedingungen nicht aufrechterhalten, kann die Keimung länger als nötig dauern oder ganz scheitern.
Wie lange dauert es, Cannabissamen zum Keimen zu bringen?
Unter idealen Bedingungen dauert das Keimen von Cannabissamen nur 24 Stunden. Ausreichend Feuchtigkeit und Wärme zusammen mit frischen Samen mit gesunder sowie robuster Genetik sorgen für eine effiziente Keimung. Unterdessen können schwankende Umweltbedingungen und eine schlechte Genetik die Keimzeit eines Samens verlängern. In manchen Fällen kann der Vorgang bis zu fünf Tage dauern.
Die besten Methoden, Cannabissamen zum Keimen zu bringen
Frage fünf Cannabisanbauer nach ihrer bevorzugten Methode, Samen zu keimen, und Du könntest fünf verschiedene Antworten erhalten. In Wirklichkeit gibt es keine überlegene Methode, Cannabissamen zum Keimen zu bringen. Es gibt jedoch eine Handvoll bewährter Methoden, die konsistente Ergebnisse und kurze Keimzeiten liefern. Lies weiter, um Dich mit den einzelnen Möglichkeiten vertraut zu machen. Probiere alle aus, um herauszufinden, welche für Dich am besten funktioniert.
1. Cannabissamen mit einem Keim-Set keimen
Keim-Sets sind eine beliebte Möglichkeit, Samen zum Keimen zu bringen, und eine fantastische Option für Anbauanfänger. Allerdings nutzen sie auch erfahrene Grower, um die Keimzeit zu verkürzen und jeden Grow so reibungslos wie möglich zu starten.
Um mit einem Keim-Set Samen zu keimen, benötigst Du Folgendes:
- Keim-Set
- ½ Tasse lauwarmes Wasser
- Zimmergewächshaus
Befolge die nachstehenden einfachen Schritte, um Samen mit einem Keim-Set keimen zu lassen:
- Gieße lauwarmes Wasser in eine Anzuchtschale.
- Platziere die in Deinem Set enthaltenen Pfropfen in der Schale und lass sie das Wasser aufsaugen, bis sie vollgesogen sind.
- Gib einen einzelnen Samen in jeden Pfropfen.
- Platziere die Pfropfen in einem Zimmergewächshaus, um die richtige Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten, und warte, bis die Triebe auftauchen.
2. Cannabissamen in Erde keimen
Es gibt viele verschiedene Methoden, Cannabissamen in Erde keimen zu lassen. Manche Grower bevorzugen es, in Modulschalen zu säen und ihre Sämlinge später umzupflanzen, während andere es vorziehen, direkt in den endgültigen Topf der Pflanze zu säen. Letztere Methode eignet sich am besten für Anfänger und kleine Grows. Um auf diese Weise Samen zu säen, benötigt man Folgendes:
- Pflanztopf in der gewünschten Größe
- Hochwertige Erdmischung
- Mykorrhizapilze
- Sprühflasche
Um Deine Cannabissamen in Erde zu säen, befolge die nachstehenden Schritte:
- Fülle Deinen Topf bis zum Rand mit Erde auf und lass zwischen der Erdoberfläche und dem Rand etwa 5cm Platz.
- Bewässere Deine Erde gründlich bis zur Sättigung.
- Mach ein kleines, etwa 1cm tiefes Loch in der Mitte der Erdoberfläche.
- Lege Deinen Samen in das Loch und füge anschließend eine Prise Mykorrhizapilzpulver hinzu, um die Vitalität des Sämlings zu steigern.
- Bedecke das Loch leicht mit lockerer Erde und besprühe es gut.
- Besprühe die Oberfläche in den nächsten Tagen kontinuierlich, um Deine Samen mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Erde feucht zu halten.
3. Cannabissamen in Torfpellets keimen
Torfpellets, die man auch als "Jiffy Pellets" kennt, stellen ebenfalls eine großartige Möglichkeit dar, Samen zum Keimen zu bringen. Sie verfügen über ein gutes Wasserhaltevermögen und lassen sich leicht in Erde umpflanzen. Wie Steinwolle sind sie aus Umweltgründen bei manchen Gärtnern in Ungnade gefallen. Um Samen in Torfpellets zum Keimen zu bringen, geht man wie folgt vor:
- Gb jedes dehydrierte Pellet in eine Schüssel mit Wasser, damit es sich ausdehnen und vollsaugen kann.
- Mach in jedes aufgeweichte Pellet ein kleines Loch.
- Lege einen Samen in jedes Pellet.
- Besprühe jedes Pellet großzügig mit Wasser.
- Platziere jedes Pellet unter einer Feuchtigkeitskuppel, in einem Zimmergewächshaus oder in einer tiefen, mit Cellophan bedeckten Schale.
Wie man alte Cannabissamen zum Keimen bringt
Ältere Cannabissamen haben es schwerer zu keimen. Mit ein paar effektiven Techniken kannst Du allerdings auch alte Samen wiederbeleben. Es wird länger dauern, bis sie keimen, doch wenn Du Dir die Mühe machst, kannst Du am Ende einen wertvollen Phänotyp retten. Um alte Samen wiederzubeleben, benötigst Du Folgendes:
- Schleifpapier mit 120er Körnung
- Streichholzschachtel oder kleinen Holzblock
- Trinkglas oder Tasse
- Erde und Topf
- Pulver aus Trichoderma- und Mykorrhizapilzen
- Sprühflasche
Um Deinen alten Samen die besten Chancen auf eine erfolgreiche Keimung zu geben, befolge diese Schritte:
- Ritzung: Um Deinen Samen einen Vorsprung zu verschaffen, musst Du ihre Schale vorsichtig beschädigen, ohne die empfindlichen Bestandteile darin zu verletzen. Wickle ein kleines Blatt Schleifpapier mit 120er Körnung um eine Streichholzschachtel oder einen kleinen Holzblock. Schleife die gesamte Oberfläche des Samens sehr sorgfältig ab. Du darfst dabei nicht ganze Segmente der Schale ablösen; es geht vielmehr nur darum, sehr kleine Ritzen zu erzeugen, damit die inneren Komponenten leichter zum Vorschein kommen können.
- Sättigung: Fülle anschließend ein Trinkglas oder eine Tasse mit Wasser (idealerweise chlorfrei). Lass die Samen 24 Stunden einweichen, damit sie so viel Wasser wie möglich aufnehmen.
- Aussaat: Du solltest Deine alten Samen direkt in die endgültigen Töpfe säen, um jeglichen Umpflanzstress für bereits gealterte Genetik zu vermeiden. Platziere jeden Samen 2cm tief in der Mitte eines feuchten Substrats.
- Beimpfen: Bevor Du den Samen bedeckst, beimpfst Du ihn mit nützlichen Mikroben. Füge eine Prise Trichoderma-Pulver hinzu, um das Keimen zu beschleunigen und Pilzerreger abzuwehren. Füge als Nächstes eine Prise Mykorrhizapilzpulver hinzu, um die optimale Entwicklung des Wurzelsystems zu unterstützen.
- Gleichmäßige Feuchtigkeit: Bedecke Deine Samen leicht und besprühe sie. Stelle sicher, dass der Boden feucht, aber nicht durchnässt bleibt, bis die Triebe entstehen.
Diese einfache Strategie gibt selbst den ältesten Samen die besten Chancen, sich zu reifen und produktiven Pflanzen zu entwickeln. Sollte dies fehlschlagen, waren Deine Samen wahrscheinlich schon deutlich zu alt.
Wann sollte man Cannabissämlinge umpflanzen?
Falls Du Dich dafür entschieden hast, Samen außerhalb ihres endgültigen Substrats zu keimen, musst Du sie zum richtigen Zeitpunkt umpflanzen. Samen, die in Wasser, Papiertüchern oder einem Kaffeefilter gekeimt sind, pflanzt man vorsichtig mit einer Pinzette um, wenn ihre Keimwurzel eine Länge von etwa 2cm erreicht. Samen, die in Modulschalen, Steinwollwürfeln oder Torfpellets gekeimt sind, sollten umgepflanzt werden, sobald sich das erste echte Blattpaar entwickelt, um zu verhindern, dass sie Ringwurzeln bilden.