Calciummangel Bei Cannabispflanzen
Calcium wurde lange Zeit als sekundärer Nährstoff oder Mikronährstoff angesehen, aber heute betrachten viele Grower es als einen der wichtigsten Makronährstoffe. Calcium spielt eine Schlüsselrolle in der gesunden Bildung von Zellwänden und Pflanzengeweben, hilft aber auch beim Nährstofftransport, unterstützt die Enzymaktivität und ist wichtig für die Bodengesundheit. Zu wenig Calcium führt bei Cannabispflanzen zu Calciummangel, den Du in diesem Artikel zu diagnostizieren, zu verhindern und zu behandeln lernen wirst.
Was verursacht bei Cannabispflanzen einen Calciummangel?
Es gibt eine Reihe von Problemen, die bei Cannabis zu einem Calciummangel führen können:
- Niedriger pH-Wert: Da Calcium bei niedrigeren pH-Werten weniger verfügbar ist (im Gegensatz zu anderen Nährstoffen wie Stickstoff, Eisen, Mangan und Kupfer), tritt in sauren oder sandigen Böden häufiger ein Calciummangel auf. Eine der häufigsten Ursachen für Calciummangel ist ein niedriger pH-Wert und betrifft häufig Hydro- oder Coco-Grower, die tendenziell mit etwas niedrigeren pH-Werten arbeiten als solche, die in Erde anbauen.
- Hoher Salzgehalt: Auch in salzhaltigen Böden tritt ein Calciummangel häufiger auf, da ein salziger Boden die Bewegung von Calciummolekülen beeinträchtigt.
- Übermäßig viel Phosphor: Hohe Mengen an Phosphor können die Löslichkeit von Calcium beeinträchtigen. Phosphorreiche Böden (oder der übermäßige Einsatz von phosphorreichen Blütedüngern) können das Calcium im Boden unzugänglich machen.
- Gefiltertes Wasser: Auch Umkehrosmose- und gefiltertes Wasser enthält in der Regel weniger Calcium als normales Leitungs- oder Regenwasser. Deshalb kann die Verwendung von Umkehrosmosewasser in manchen Fällen zu einem Calciummangel führen.
Wie man einen Kalziummangel bei Cannabis erkennt
Wie so oft bei Nährstoffmängeln, kann es auch hier knifflig sein, einen Calciummangel auszumachen. Zunächst einmal kann jede Cannabispflanze etwas anders auf einen Mangel reagieren, so dass es ein geschultes Auge braucht, um einen Calciummangel eindeutig zu diagnostizieren. Außerdem kann ein Calciummangel auch Symptome hervorrufen, die jenen von anderen Nährstoffmängeln ähneln.
Um einen Calciummangel in Deinem Cannabis-Garten zu erkennen, halte Ausschau nach dem Folgenden:
- Braune oder rostfarbene Flecken auf den Blättern, vor allem auf dem neuen Laub in der Nähe der Pflanzenspitzen
- Vergilbende junge Blätter
- Mangelnde Vitalität – zum Beispiel schwache Zweige und verkümmertes Wachstum
- Fleckige Blätter
Wie man einem Calciummangel bei Cannabis vorbeugt
Wie bei anderen Nährstoffmängeln auch, ist eine solide Verteidigung die beste Offensive gegen einen Calciummangel, denn die Zeit, die die Behebung eines Nährstoffproblems benötigt, wird Deine Cannabispflanzen unweigerlich belasten, was sich auf ihr Wachstum und ihren finalen Ertrag auswirkt. Einige der besten Möglichkeiten, einem Calciummangel vorzubeugen, sind:
- Stelle sicher, dass Du Deine Pflanzen mit Calcium fütterst: Der erste Schritt, um einem Calciummangel vorzubeugen, besteht darin, sicherzustellen, dass Du Deinen Pflanzen aktiv genug von diesem Nährstoff gibst. Dies kannst Du tun, indem Du Deinem Boden vor der Pflanzung einen natürlichen, calciumreichen Dünger hinzufügst oder natürlich, indem Du während des Anbaus einen Dünger anwendest. Wenn Du synthetischen Flüssigdünger verwendest, achte darauf, dass Du Deine Pflanzen nicht überdüngst – eine Calciumvergiftung ist genauso schlimm wie ein Mangel.
- Überwache den pH-Wert genau: Die Hauptursache für Nährstoffprobleme sind pH-Probleme, da der pH-Wert die Verfügbarkeit von Pflanzennährstoffen direkt beeinflusst. Um sicherzustellen, dass Deine Pflanzen das Calcium in Deinem Boden oder Dünger aufnehmen können, solltest Du den pH-Wert bei 6,2–7 halten. Besonders wichtig ist dies für den substratlosen oder hydroponischen Anbau.
- Erschaffe und erhalte eine gesunde Wurzelzone: Die Gesundheit der Wurzeln Deiner Pflanzen ist ausschlaggebend für ihr Wachstum und letztlich für die Höhe und die Qualität des Ertrags, den sie produzieren werden. Eine gesunde Wurzelzone ist eine der besten Methoden, um Deine Pflanzen vor Schädlingen, Krankheitserregern und sogar Nährstoffmängeln zu schützen. Einige Möglichkeiten, eine gesunde Wurzelzone zu schaffen, sind:
- Mit dem richtigen Substrat beginnen: Unsere Supererde-Rezeptur enthält eine Vielzahl natürlicher Inhaltsstoffe, die das Wachstum Deiner Pflanzen vom ersten Lebenstag bis zum Tag der Ernte fördern.
- Organische Düngemittel verwenden: Im Gegensatz zu synthetischen Düngemitteln enthalten organische Düngemittel viel mehr als nur die Nährstoffe, die Deine Pflanzen brauchen. Sie schaffen auch einen Nährboden für gesunde Bakterien und Pilze, die gesunde Wurzeln fördern.
- Eine gute Dünge- und Bewässerungsroutine einhalten: Zu den größten Problemen, mit denen Cannabis-Grower sich konfrontiert sehen können, gehören übermäßige oder zu niedrige Düngerzufuhr und exzessive oder mangelhafte Bewässerung. Beide Probleme belasten nicht nur die Cannabispflanzen, sondern beeinträchtigen auch die Wurzelzone und die Gesundheit des Bodens auf eine Art und Weise, die nur langsam wieder behoben werden kann.
Verlauf eines Calciummangels
Für den Aufbau starker Zellstrukturen und Zellwände werden Calciumvorräte benötigt, weshalb es sein kann, dass die Symptome eines Calciummangels zunächst an den Zweigen/Stielen der Blätter auftreten, bevor sie andere Pflanzenteile betreffen. Da Calcium ein unbeweglicher Pflanzennährstoff ist (das heißt, Pflanzen können ihn nicht frei in ihrem Organismus bewegen), wirkt sich ein Calciummangel typischerweise zuerst auf jüngeres Wachstum aus.
Wie ein Calciummangel bei Cannabispflanzen aussieht
Um Dir zu helfen, einen Calciummangel besser feststellen zu können, nutze die folgenden Bilder von Cannabispflanzen mit Calciummangel in verschiedenen Stadien.
Wie man einen Calciummangel bei Cannabis behandelt
Der beste Weg, einen Calciummangel zu beheben, besteht darin, zunächst die Ursache des Problems zu ermitteln. In den meisten Fällen handelt es sich entweder um ein zugrundeliegendes pH-Problem oder um einen Mangel an Calcium in Deinem Substrat oder Dünger.
Sollte die Ursache für den Calciummangel Deiner Pflanzen Probleme mit dem pH-Wert sind, ist dies der erste Punkt, um den Du Dich kümmern wollen wirst – denn jegliches zusätzliches Calcium, mit dem Du Deine Pflanzen zu füttern versuchst, wird für sie nicht ohne Weiteres nutzbar sein. Deshalb solltest Du den pH-Wert Deines Wassers, Deiner Erde und Deiner Nährstofflösung messen und sie wieder auf den idealen Bereich von 6,2–7 einstellen.
Sobald Du den pH-Wert reguliert hast, kannst Du mit Calciumzusätzen wie Calciumacetat oder Calciummagnesiumacetat langsam mehr Calcium in die Wurzelzone einbringen, wobei Du umsichtig sein solltest, es nicht zu übertreiben. Du kannst auch ein calciumhaltiges Blattspray verwenden, um Calcium direkt in die Blätter zu bringen.
Gute natürliche Calciumquellen sind unter anderem:
- Fischgräten
- Zerkleinerte Eierschalen
- Dolomitkalk
Ist ein Calciummangel wirklich so schlimm?
Calcium ist ein wichtiger Nährstoff und vor allem während der Blütezeit (in der ein Calciummangel am häufigsten auftritt) verbrauchen Cannabispflanzen viel davon. Ein Mangel an Calcium kann die Entwicklung der Blüten stark beeinträchtigen und die Größe und Qualität der von Dir geernteten Buds dramatisch beeinflussen, wenn er nicht behoben wird.
Calcium: Entscheidend für große Buds
Manche Quellen mögen Calcium noch immer als Mikronährstoff einstufen, aber lass Dich davon nicht täuschen; Calcium ist absolut essenziell für die Gesundheit Deiner Cannabispflanzen. Um bei Deinem nächsten Anbau einen Calciummangel zu vermeiden, solltest Du Deine Pflanzen mit einem hochwertigen Substrat versorgen und proaktiv vorgehen, um sicherzustellen, dass sie immer die Nährstoffe bekommen, die sie benötigen.