Zinkmangel Bei Cannabispflanzen

Max Sargent

Cannabisjournalist & Experte für Psychedelika

Max Sargent

Letztes Update: November 7, 2022

Zink ist einer der wichtigsten Mikronährstoffe, die Cannabis benötigt. Neben Mangan und Magnesium fördert Zink die Funktion von Enzymen und ist in Verbindung mit anderen Verbindungen entscheidend für die anfängliche Produktion und den Erhalt von Chlorophyll in Cannabispflanzen. Da Chlorophyll notwendig für die Photosynthese und damit das Überleben der Pflanzen ist, ist es leicht zu verstehen, warum ein Zinkmangel eine schlechte Nachricht sein kann.

Außerdem ist ein Zinkmangel vielleicht der häufigste Mikronährstoffmangel bei Cannabis, daher ist es wichtig zu wissen, wie man das Problem diagnostiziert und behandelt.

Im Folgenden gehen wir der Frage nach, wie man einen Zinkmangel bei Cannabispflanzen erkennt, verhindert und behandelt.

Was verursacht einen Zinkmangel?

Es mag zunächst vielleicht naheliegend erscheinen, dass ein Zinkmangel auf einen Mangel an Zink im Dünger, Boden oder Substrat zurückzuführen ist. In den meisten Fällen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass ein Zinkmangel dadurch verursacht wird, dass der Pflanze zu wenig Zink zur Verfügung steht, sondern dass die Pflanze das verfügbare Zink nicht nutzen kann.

Dies ist insofern wichtig, als dass es in den meisten Fällen nichts bringt, Deinen Cannabispflanzen mehr Zink zu geben, um das Problem zu lösen.

Die vielleicht häufigste Ursache für einen Zinkmangel ist ein zu alkalisches Substrat (mit einem pH-Wert von über 7,0), das die Fähigkeit der Pflanze beeinträchtigt, Nährstoffe richtig aufzunehmen.

Eine andere Ursache könnte sein, dass zu viele Nährstoffe im Boden vorhanden sind, was zu einer Nährstoffsperre führt. Deshalb ist es immer am besten, auf Nummer sicher zu gehen und eher zu wenig als zu viel zu düngen. Es mag verlockend sein, Deinen Pflanzen eimerweise Dünger zu geben und auf das Beste zu hoffen, doch das wird mehr schaden als es nützen würde. Sei sparsam bei der Düngergabe und Du wirst wahrscheinlich bessere Ergebnisse erzielen.

Wie man einen Zinkmangel erkennt

Zumindest wenn es darum geht, ihn zu erkennen, gibt es drei Hauptstufen des Zinkmangels.

1. Eine leichte Vergilbung an den Rändern der neueren Blätter oder Chlorose zwischen den Blattadern.

2. Die Blattspitzen beginnen sich zu kräuseln, werden braun und sehen verbrannt aus. Die Vergilbung wandert nach innen.

3. Das verbrannte Aussehen betrifft immer mehr Blätter und der Rest zeigt fortgeschrittene Anzeichen von Chlorose. Neues Wachstum wird vollständig zum Stillstand gekommen sein.

Wie man einem Zinkmangel vorbeugt

Um einem Zinkmangel vorzubeugen, ist es wichtig, dass Du Dich generell gut um Deine Pflanzen kümmerst. Dies hilft nicht nur bei einem Zinkmangel, sondern auch bei allen anderen Mangelerscheinungen und Problemen, lohnt sich also.

Letztendlich willst Du, dass die Wurzeln Deiner Pflanzen glücklich und gesund bleiben. Die vielleicht wichtigste Maßnahme, die Du ergreifen kannst, ist, den pH-Wert beim Anbau in Erde zwischen 6,0 und 7,0 und in Hydrokultur oder Kokos zwischen 5,5 und 6,5 zu halten. Auch eine angemessene, aber zurückhaltende Düngung trägt viel dazu bei, den Nährstoffgehalt Deiner Pflanzen insgesamt optimal zu halten.

Abgesehen davon hilft es auch, Deine Exemplare vor Stress zu bewahren. Das bedeutet, dass Du Deine Pflanzen nicht über- oder unterbewässern, die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten (so gut es geht) und sie generell schonend behandeln solltest. Ähnlich wie bei Menschen, kann sich Stress bei Pflanzen auf viele verschiedene Arten äußern.

Verlauf eines Zinkmangels

Da Zink ein immobiler Nährstoff ist, treten die Symptome wahrscheinlich zuerst bei neuen Trieben auf.

Zinkmangel im Frühstadium

Zu diesem Zeitpunkt wirst Du die ersten Stadien von Chlorose zwischen den Blattadern sehen, die sich durch eine leichte Gelbfärbung der Zwischenräume zeigt. Wenn Du einen Mangel zu diesem Zeitpunkt erkennst und behebst, sollte eigentlich alles wieder in Ordnung kommen.

Fortschreiten eines Zinkmangels

Wenn der Mangel fortschreitet, beginnen die Blattspitzen zu verbrennen und sich zu kräuseln, während sich die Chlorose nach innen ausbreitet. Obwohl nicht katastrophal, ist Zinkmangel in diesem Stadium schwerwiegender.

Spätes Stadium eines Zinkmangels

In diesem Stadium ist das gesamte Blatt von Chlorose betroffen und die Verbrennung breitet sich immer weiter aus. Die Pflanze wird in diesem Stadium leiden.

Wie ein Zinkmangel bei Cannabispflanzen aussieht

Im Folgenden findest Du Fotos, die einen echten Zinkmangel bei Cannabispflanzen zeigen.

Wie man einen Zinkmangel behandelt

Solange Du die Ursache identifizieren kannst, ist die Behandlung eines Zinkmangels ziemlich einfach. Im Folgenden findest Du einige Möglichkeiten, um einen Zinkmangel bei Cannabis zu beheben.

✅ pH-Wert anpassen

Die wahrscheinlichste Ursache ist wie gesagt ein falscher pH-Wert (über 7,0). In den meisten Fällen sollte es nicht allzu schwierig sein, den pH-Wert auf einen angemessenen Wert einzustellen, um das Problem zu lösen.

Um den pH-Wert Deines Bodens zu senken, kannst Du Aluminiumsulfat hinzufügen, das den Wert fast sofort senken sollte. Verwende unbedingt ein pH-Meter, um den Wert der Erde sowohl vor als auch nach der Zugabe von Zusatzstoffen zu messen.

Alternativ dazu kannst Du auch ein Produkt zur Senkung des pH-Werts verwenden, das Du ins Wasser gibst und damit die Erde tränkst. Auch hier solltest Du den pH-Wert des Substrats vorher und nachher messen, um sicherzustellen, dass Du das Problem tatsächlich behebst.

✅ Erde spülen

Im Falle einer Überdüngung und einem Nährstoffmangel musst Du die Erde spülen. Dazu lässt Du literweise frisches Wasser durch die Erde laufen, bis alle Nährstoffe ausgewaschen – oder ausgespült – wurden. Dies ermöglicht einen Neustart.

Danach ist es wichtig, dass Du nach und nach neue Nährstoffe hinzufügst und dafür sorgst, dass der pH-Wert auf einem angemessenen Niveau bleibt. Spülen wird wahrscheinlich zu einem pH-Ungleichgewicht führen.

✅ Füge Zink hinzu

Auch wenn es nicht die wahrscheinlichste Ursache ist, kann es sein, dass es Deinem Substrat an Zink mangelt. Überprüfe die Angaben Deines Düngers, um zu sehen, was er enthält. Wenn es ein cannabisspezifisches Produkt ist, sollte es auf jeden Fall ausreichend Zink enthalten. Da die meisten Pflanzen Zink benötigen, also wird es wahrscheinlich in jedem guten Dünger enthalten sein.

Wenn Du jedoch feststellst, dass Du Deine Pflanze nicht mit Zink versorgt hast, solltest Du ihr nicht zu viel geben – sie wird es Dir nicht danken! Fange sofort an, Zink zuzuführen, aber nur nach Anweisung. Schieße nicht über das Ziel hinaus.

Zinkmangel bei Cannabis: Leicht zu beheben

Wie Du siehst, ist ein Zinkmangel zwar keine gute Nachricht, muss aber auch keine Katastrophe sein. Wenn Du ihn frühzeitig erkennst und die Ursache identifizierst, sollte es kein Problem sein, Deine Pflanze wieder auf Vordermann zu bringen. Der Schlüssel hierbei ist Schnelligkeit, denn selbst wenn Du es schaffst, ihn zu behandeln, wird sich ein langfristiger Mangel wahrscheinlich auf den endgültigen Ertrag auswirken,.

Bei Zink und allen anderen Nährstoffen hilft es, optimale Bedingungen (vor allem den pH-Wert) aufrechtzuerhalten und nicht übereifrig zu gießen oder zu düngen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Viel Erfolg!