Phosphormangel Bei Cannabispflanzen
Da Phosphor einer der entscheidenden Cannabis-Makronährstoffe ist, hat die Vermeidung eines Phosphormangels oberste Priorität. So erkennst, verhinderst und behandelst Du einen Phosphormangel bei Cannabis.
Was den Eigenanbau von Cannabis zu Hause betrifft, sei es in der Growbox, im Freien oder in einem Gewächshaus, sind Nährstoffmängel ein Problem, das Grower aller Erfahrungsstufen plagt. Auch wenn es oft nicht die ideale Lösung ist, kann man mit den meisten Mängeln wirksam fertig werden, solange man weiß, wonach man Ausschau halten muss. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit den Besonderheiten des Erkennens, Verhinderns und Behandelns eines Phosphormangels bei Cannabis befassen, damit Du sicherstellen kannst, dass es Deine Pflanzen glücklich und gesund bis zur Ernte schaffen.
Was verursacht einen Phosphormangel?
Der gewöhnlich in der Blütephase auftretende Phosphormangel hat einige mögliche Ursachen. Der Hauptschuldige ist in der Regel ein pH-Ungleichgewicht. Ein falscher pH-Wert in Deiner Erde kann dazu führen, dass Cannabispflanzen aufhören, Nährstoffe aufzunehmen, was in einem Mangel resultieren wird, selbst wenn der Nährstoff im Substrat vorhanden ist.
Außerdem können zu viel Zink und Eisen in der Erde dazu führen, dass die Pflanzen es nicht schaffen, Phosphor (P) aufzunehmen – also ist es unerlässlich, das richtige Nährstoffgleichgewicht herzustellen.
Wie wir wissen, spielt auch die Temperatur eine wichtige Rolle für die Gesundheit Deines Cannabis. Pflanzen, die zu kalten Bedingungen ausgesetzt sind, werden nicht ausreichend P aufnehmen können, was zu einem Mangel führen wird.
Wie man einen Phosphormangel erkennt
Zum Glück gibt es ein paar Symptome, die Dir helfen können, einen Phosphormangel zu identifizieren. Wie bei den meisten Pflanzenproblemen sollte man zuerst die Fächerblätter beobachten.
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Blätter, denen es an P mangelt, werden anfangen, ein bläuliches Grün anzunehmen, im Gegensatz zum leuchtenden Grün gesunder Pflanzen. In der Nähe der Blattspitzen werden auch dunkle Kupferflecken erscheinen, doch dies tritt eher bei fortgeschritteneren Fällen auf.
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Die Blattstiele werden eine violette Farbe annehmen, was darauf hindeutet, dass nicht alles in Ordnung ist.
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Das vertikale Wachstum Deiner Pflanzen wird zweifellos gehemmt sein und die Produktivität sowie allgemeine Gesundheit der Pflanzen werden erheblich beeinträchtigt sein.
Wie man einen Phosphormangel verhindert
Auch wenn es mehrere Ursachen von Phosphormangel bei Pflanzen gibt, sind glücklicherweise alle verhinderbar. Es könnte besonders bei Neulingen ein wenig Herumexperimentieren erfordern, um das richtige Gleichgewicht zu erzielen, aber etwas zusätzliche Sorgfalt walten zu lassen, bevor Deine Pflanze wirklich anfängt zu gedeihen, wird auf lange Sicht sehr hilfreich sein.
Da der pH-Wert die häufigste Ursache des Mangels ist, stellst Du am besten sicher, dass die Werte in Deinem Substrat innerhalb des idealen Bereichs liegen. In Erde ist ein pH-Wert von 6,2–7 ideal für die Aufnahme von Phosphor und wird gewährleisten, dass Deine Pflanze auf alles zugreifen kann, was sie benötigt. Um regelmäßig den pH-Wert Deiner Erde und Nährstofflösung messen zu können, kaufe Dir ein pH-Messgerät, das Dir sofort einen Messwert liefern wird.
Da auch hohe Zink- und Eisenwerte zu einem Phosphormangel führen können, ist es das Beste, sicherzustellen, dass Dein Dünger und Substrat adäquate Werte beider Nährstoffe bieten, ohne es zu übertreiben.
Was das Verhindern eines aus niedrigen Temperaturen resultierenden Phosphormangels angeht, vergewissere Dich, dass die Umgebungstemperatur nicht unter 15°C fällt. Also plane Deine Outdoor-Anbauprojekte so, dass sie auf die besten Monate für Sonnenlicht und Wärme fallen, und stelle Deinen Indoor-Pflanzen Anbaulampen und einen Raum zur Verfügung, der nicht zu kalt ist.
Verlauf eines Phosphormangels bei Cannabis
Der Schweregrad eines Phosphormangels wird von Pflanze zu Pflanze variieren, doch generell werden die folgenden Symptome auftreten, wenn ein Phosphormangel nicht behandelt wird.
Verfärbung der Blätter
Die Blaufärbung der Blätter wird der stärkste Indikator sein, dass Deine Pflanzen unter einem Phosphormangel leiden; sie könnten auch einen leichten Glanz annehmen. Da Phosphor ein beweglicher Nährstoff ist, wird sich ein Phosphormangel zuerst in den älteren Blättern manifestieren und mit der Zeit schlimmer werden.
Fleckenbildung auf den Blättern
Während die Symptome fortschreiten, werden sich Kupferflecken auf den Blättern bilden und schließlich schwarz werden; die Blätter werden anfangen, zu verwelken, sich zusammenzurollen und letztendlich abzufallen. Wenn die Pflanze schwächer wird, wird sie auch viel anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden, was für Dein Set-up jede Menge neue potenzielle Probleme bedeutet.
Stamm- und Blattstielverfärbung, langsames Wachstum
Auch violette Stiele und Stängel könnten zum Vorschein kommen, was die schnell zunehmende Anfälligkeit der Pflanze erkennen lässt. Des Weiteren könnte das allgemeine Pflanzenwachstum zum Stillstand kommen, insbesondere das vertikale Wachstum.
Wie ein Phosphormangel bei Cannabispflanzen aussieht
Wie bereits erwähnt, sind die Blatt- und Stielverfärbungen die deutlichsten Anzeichen, dass eine Pflanze unter einem Phosphormangel leidet. Doch obwohl wir Dir die Auswirkungen des Mangels beschreiben können, ist es das Beste, selbst einen Blick darauf zu werfen, um zu lernen, wonach genau man Ausschau halten muss.
Wie man einen Phosphormangel behandelt
Wir haben erklärt, wie man einen Phosphormangel bei Cannabis verhindert, aber was kann man tun, wenn das Problem bereits begonnen hat? Zum Glück ist nicht alle Hoffnung verloren. Mit nur ein paar einfachen Tricks kannst Du Deinen Pflanzen wieder zur Bestform verhelfen.
✅ pH-Wert optimieren
Falls das Problem mit dem pH-Wert zusammenhängt, musst Du Deine Werte messen und anpassen, damit sie für die Phosphoraufnahme geeignet sind (6,2–7). Gewöhnlich verwenden Grower einen Phosphor-reichen Dünger wie Knochenmehl, Wurmhumus oder Fledermausdung, um die Werte zu korrigieren. Wenn der pH-Wert anfangs jedoch zu niedrig ist, entscheide Dich für eine kleine Menge Kalksteinpulver und füge sie Deiner Erde hinzu. Dies wird den pH-Wert erhöhen und auf das korrekte Niveau bringen. Du solltest ihn aber jedes Mal testen, wenn Du etwas Neues in die Mischung einführen willst.
✅ Temperaturproblem beheben
Falls das Problem mit der Temperatur im Zusammenhang steht, ist es wichtig, es schnell zu korrigieren, da zu niedrige oder auch zu hohe Temperaturen alle möglichen Pflanzenprobleme verursachen können. Cannabispflanzen mögen Temperaturen von 20–30°C am Tag und etwa 16–22°C in der Nacht. Auch wenn diese Werte indoor leicht erzielt werden können, musst Du im Freien vielleicht eine Art Struktur zur Wärmedämmung bauen, um Deine Pflanzen zu schützen, oder sie nachts einfach reinstellen.
✅ Passe Deine Düngung an
Vergewissere Dich bei einem durch zu viel Zink oder Eisen verursachten oder verschlimmerten Phosphormangel, dass Du nicht überdüngst und keinen Dünger mit übermäßigen Werten eines Nährstoffs verwendest. Auch wenn Cannabis in der Blütephase mehr Phosphor benötigt, solltest Du stets auf Nummer sicher gehen.
Ist ein Phosphormangel wirklich so schlimm?
Auch wenn er verhinder- und umkehrbar ist, stellt ein Phosphormangel ein ernstzunehmendes Problem dar. Dieser bewegliche Makronährstoff spielt neben anderen biologischen Prozessen in Cannabispflanzen eine besonders entscheidende Rolle bei der Blütenbildung in der Blütephase.
Wenn ein Mangel an Phosphor besteht, ist die Blüte oft verzögert, und wenn die Buds erscheinen, mangelt es ihnen häufig an Größe und Dichte. Zusammen mit einem höheren Risiko von Krankheiten und Schädlingsattacken macht ein Phosphormangel die Pflanzen anfällig für allerlei Bedrohungen. Du solltest ihn also ernst nehmen. Darüber hinaus wird bei der Zucht auch der Samenertrag Deiner weiblichen Pflanzen dürftig sein.
Phosphor: Ein essenzieller Makronährstoff
Als einer der drei von Cannabis benötigten Makronährstoffe ist Phosphor zweifellos in allen Phasen des Wachstums wichtig – doch besonders in der Blüte. Ein Mangel dieses Nährstoffs ist also Grund zur Sorge. Durch das Optimieren der Bedingungen Deines Grows, regelmäßiges Testen des pH-Werts und Ausschauhalten nach sichtbaren Symptome kannst Du einen Phosphormangel jedoch unter Kontrolle halten!