Was Ist Cannabis Ruderalis?
Du kennst vielleicht die zwei Hauptarten von Cannabis – Indica und Sativa –, aber wusstest Du, dass es eine dritte Cannabisart gibt: Cannabis ruderalis? Ruderalis ist eine Varietät mit interessanten Eigenschaften, die sie von normalem "photoperoidischem" Cannabis unterscheiden. Im Folgenden werden wir alles aufschlüsseln, was Du über Ruderalis wissen musst, inklusive wie man diese Unterart von Cannabis anbaut und den fünf besten Ruderalis-Sorten (Autoflowers), die man anbauen kann!
Lass uns loslegen!
Was ist Cannabis ruderalis?
Ruderalis ist eine wilde Cannabis-Varietät, die in Osteuropa und Zentralasien heimisch ist. Aufgrund seiner verschiedenen Merkmale neigt Ruderalis dazu, als eine separate Cannabisart oder zumindest eine gesonderte Subspezies von Cannabis sativa L. klassifiziert zu werden.
Das bemerkenswerteste Merkmal von Cannabis ruderalis ist seine Fähigkeit, von selbst zu blühen. Diese bedeutet, dass die Pflanze die Blüte nach einem vorbestimmten Zeitraum einleitet, anstatt wie photoperiodisches Cannabis auf eine Veränderung des Lichtzyklus angewiesen zu sein. Ruderalis entwickelte diese Fähigkeit, um wegen der kurzen Tage und dem Mangel an Sonnenlicht in seinen heimischen Lebensräumen selbstständig zu blühen.
Für Cannabiskonsumenten spielt reines Ruderalis keine wichtige Rolle. Es hat wenig THC und weist kaum Terpene auf. Außerdem sind die Pflanzen klein und liefern dürftige Erträge. Und dennoch hat Ruderalis den Anbau von Cannabis revolutioniert. Züchter entdeckten, dass photoperiodische Sorten automatisch blühen können, wenn sie mit Ruderalis gekreuzt werden. Dies brachte das autoflowering Cannabis-Phänomen der nächsten Generation von heute hervor. Mittlerweile sind klassische und branchenführende Sorten in autoflowering Form für unerfahrene Grower zugänglich, mit wenig Nachteilen für die Potenz oder den Geschmack dieser Sorten.
Der Ursprung von Cannabis Ruderalis
1942 bemerkte der berühmte russische Botaniker Janischewski die Existenz einer neuen Art von Cannabis, während er nahe der Wolga im Süden Sibiriens mit Pflanzen arbeitete. Er schlussfolgerte zusammen mit anderen Botanikern, dass die neue Pflanze eine dritte Cannabisspezies sein muss (neben Cannabis sativa und Cannabis indica), da die Pflanze ganz anders aussah und wuchs – sie war viel kleiner und zeigte anders geformte Blätter.
Die Pflanze wurde "Cannabis ruderalis" genannt, was vom lateinischen Wort "rudus" für Schutt kommt. Der Name verweist auf eine wilde, unkrautartige Pflanze, die "in Schutt wächst", was eigentlich ziemlich genau ins Schwarze trifft.
Was ist der Unterschied zwischen Ruderalis und Indica/Sativa?
Während photoperiodische Indica- und Sativa-Sorten auf eine Verringerung der Lichtstunden angewiesen sind, um die Blüte zu beginnen (eine Manifestation des natürlichen Wechsels der Jahreszeiten), passte sich Ruderalis dahingehend an, schneller zu blühen, nachdem es ein gewisses Alter erreicht hat. Dadurch hat Ruderalis einen insgesamt kürzeren Lebenszyklus als photoperiodisches Cannabis und blüht typischerweise etwa 3–4 Wochen nach dem Keimen, mit einer Gesamtlebensspanne von mehr oder weniger zirka 70 Tagen vom Samen bis zur Ernte. Ruderalis-Pflanzen erreichen bloß eine geringe Größe und bilden wenige Blüten aus.
Cannabis ruderalis enthält wenig THC, also ruft es beim Rauchen nur ein schwaches bis gar kein "High" hervor. Es ist allerdings einigermaßen reich an CBD, einem bedeutenden nicht-psychoaktiven Cannabinoid in Cannabis. Darüber hinaus kann Cannabis ruderalis mit photoeriodischen Indica- und Sativa-Sorten erfolgreich gekreuzt werden, um die sich ergebende Sorte neben höheren Cannabinoidwerten mit der autoflowering Fähigkeit auszustatten.
Lies für mehr Informationen zu diesen Unterschieden unseren Artikel zu Sativa, Indica und Ruderalis.
Cannabis ruderalis anbauen
Weil autoflowering Sorten unabhängig vom Lichtzyklus blühen, neigen sie dazu, besonders robust und widerstandsfähig zu sein. Neben der Eigenschaft, dass sie schneller wachsen, soll ihr Anbau weniger anspruchsvoll als der von photoperiodischem Cannabis sein. Abgesehen davon gibt es einige Dinge, die Du berücksichtigen solltest, wenn Du Autoflowers anbaust.
Wann man Ruderalis-Sorten (Autoflowers) pflanzen sollte
Autoflowers können das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden, sofern es keinen Frost gibt. Der Frühling ist jedoch immer noch die beste Zeit, einen Outdoor-Grow zu starten, da die Pflanzen das Sonnenlicht und die guten Bodenbedingungen nutzen können, um überragende Resultate zu liefern.
Falls Du in einer Region mit kälteren Jahrestemperaturen oder beständigen Stürmen lebst, kann es besser sein, Deine Pflanzen drinnen zu behalten, damit sie leichter gedeihen können. Glückliche Gärtner in wärmeren Regionen ohne Frost können Ruderalis hingegen das ganze Jahr über draußen ernten. Da es in zirka 70 Tagen ausreift, können sich Grower sogar an mehreren autoflowering Ernten in einer einzigen Anbausaison erfreuen.
Wähle einen geeigneten Standort aus
Da Ruderalis dazu neigt, recht widerstandsfähig zu sein, ist es eine gute Pflanze, die man sogar dort anbauen kann, wo andere Sorten sich nicht gut machen würden – wie an einer verborgenen Guerilla-Grow-Stelle. Davon abgesehen solltest Du trotzdem eine optimale Umgebung sicherstellen, wenn Du den Ertrag und die Qualität ausreizen willst.
Schütze Deine Pflanzen im Freien ausreichend vor den Elementen, indem Du eine Stützstruktur wie eine Einzäunung errichtest oder Deine Pflanzen in die Nähe von Schuppenwänden oder etwas Ähnlichem stellst. Sorge trotzdem dafür, dass Dein Cannabis für die besten Resultate reichlich Sonnenlicht abbekommt. Falls Du ein Gewächshaus hast, nutze es zu Deinem Vorteil. Du kannst in Deinem Garten auch Begleitpflanzen einsetzen, um Deine Pflanzen zu schützen und die Bodenbiodiversität zu verbessern.
Was ist mit Guerilla-Grows? Nun, wenn Du Dein Cannabis in der Nähe einer Wasserquelle wie einem See oder einem Bach anpflanzt, kann dies eine natürliche Feuchtigkeitsquelle für die Wurzeln Deiner Pflanzen bieten, die sie tief in der Erde anzapfen können. Auf diese Weise wirst Du nicht so oft gießen müssen, was ein Vorteil sein kann, wenn Du an einem abgelegenen Standort anbaust.
Was die Erde anbelangt, kannst Du reichhaltige und gesunde Erde an ihrer dunklen, fast schwarzen Farbe erkennen. Pflanze nicht in heller, sandiger Erde, da diese nicht genügend Nährstoffe für Dein Cannabis haben und nicht die richtige Unterstützung bieten wird.
Dünge nur leicht
Während manche photoperiodische Pflanzen locker 2m oder mehr erreichen können, wenn man es ihnen gestattet, neigen Autoflowers dazu, viel kleiner zu werden. Eine Pflanze, die nur 50cm groß wird, trinkt und isst viel weniger im Vergleich zu einem photoperiodischen Exemplar. Wenn Du kommerzielle Cannabisnährstoffe für Deine Ruderalis-Pflanzen verwendest, solltest Du daher mit der Hälfte oder sogar bloß einem Viertel der empfohlenen Dosis anfangen.
Befolge außerdem einen regelmäßigen, phasenabhängigen Düngeplan, Wachstumsnährstoffe verabreichend, bis die Pflanzen in zirka der 4. Woche in die Blüte wechseln. In manchen Fällen, wie wenn Du in vorgedüngter Erde anbaust, könntest Du sogar damit durchkommen, Deine Pflanzen nur mit Blütenährstoffen zu düngen, da sie bereits alle Wachstumsnährstoffe erhalten haben werden, die sie vom Nährmedium benötigen.
Fazit: Beginne mit wenig Dünger und erhöhe erst, wenn Deine Pflanzen Anzeichen von Unterdüngung zeigen.
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Eigenschaften von Cannabis Ruderalis
Wie oben erwähnt, wird reines Ruderalis viel kleiner und weniger dicht als Indica oder Sativa, nur zwischen 30 und 70cm an Höhe erreichend. Selbst wenn sie mit photoperiodischen Varietäten gekreuzt werden, erreichen selbstblühende Pflanzen typischerweise nur eine Höhe von 1m, mit vergleichsweise weniger Zweigen.
Verglichen mit Indica und Sativa, die jeweils Blätter mit fünf oder mehr "Fingern" haben, hat Ruderalis lediglich drei. Im Vergleich zu den Blättern von Indica (ausgedehnt und breit) oder Sativa (lang und schmal), haben Ruderalis-Blätter eine eher konische Form. Darüber hinaus produzieren Ruderalis-Pflanzen viel kleinere und weniger potente Blüten (auch bekannt als "Popcorn Buds").
Alles in allem erscheint Ruderalis angesichts seiner geringeren Größe und wenigen Zweigen viel "unkrautartiger" verglichen mit sorgfältig gezüchtetem photoperiodischem Indica- oder Sativa-Cannabis. Lass uns nun, all diese Informationen zusammenführend, die Vor- und Nachteile von Ruderalis begutachten.
Vorteile von Cannabis ruderalis
- Autoflowering Fähigkeit
- Widerstandsfähige Genetik (kann nahezu überall angebaut werden)
- Schnelles Wachstum und kurzer Lebenszyklus
- Möglichkeit von mehreren Freilandernten (saisonal und das ganze Jahr über)
- Bessere Resistenz gegen Schädlinge, Krankheiten und Schwankungen
- Gut für Anfänger
- Moderne autoflowering Sorten sind potent, geschmackvoll und ertragreich
Nachteile von Cannabis ruderalis
- Reines Ruderalis enthält sehr wenig THC (benötigt Indica oder Sativa, um Potenz zu erhalten)
- Kleinere Pflanzen bedeuten typischerweise niedrigere Erträge
- Kurzer Lebenszyklus hindert Grower daran, umzutopfen oder High-Stress-Training durchzuführen
Es sollte angesprochen werden, dass moderne Autoflowers nicht mehr die schwachen Ergebnisse wie reines Ruderalis liefern. Obwohl Ertrag und Potenz im Durchschnitt vergleichsweise niedrig sein können, wird die Lücke zwischen Ruderalis und photoperiodischem Cannabis immer kleiner.
Wirkung von Cannabis Ruderalis
Was die Wirkung betrifft, wird reines Ruderalis angesichts seines geringen THC-Werts nicht wirklich ein "High" hervorrufen. Abgesehen davon enthalten moderne Selbstblüher und Indica/Sativa mittlerweile im Durchschnitt 15% THC oder mehr, wobei manche 20% und sogar 25% übertreffen. Dasselbe kann vom CBD-Wert gesagt werden, wobei bestimmte Autoflowers die 20%-Grenze überschreiten. Daher kann man mit einer potenten Autoflower eine ebenso starke Wirkung erleben wie mit einer mittelstarken photoperiodischen Indica/Sativa.
Der Anteil von Ruderalis-, Indica- und Sativa-Genetik in einer bestimmten Autoflower kann variieren. Manche Selbstblüher können einen hohen Anteil von Ruderalis enthalten, andere möglicherweise bloß 5%! Die Wirkung einer Sorte – egal, ob von THC, CBD oder Terpenen befeuert – wird hauptsächlich von der anderen verwendeten Genetik bestimmt. Dies ermöglicht Züchtern, die Effekte einer spezifischen Kultursorte mehr oder weniger zu bewahren und sie gleichzeitig selbstblühend zu machen. Auf diese Weise kann man das tiefe Stoned von Hindu Kush oder das erhebende Haze-High genauso wie bei der photoperiodischen Variante genießen.