Was Ist Cannabis Sativa?

Was Ist Cannabis Sativa?

Adam Parsons
Adam Parsons

Große Statur, anregende Effekte und schmalfingrige Blätter – das sind die stereotypen Merkmale von Sativa-Cannabissorten. Sie liefern gewöhnlich hohe Erträge und werden wegen ihrer stimulierenden und zerebralen Wirkung tagsüber geraucht. Für diese Eigenschaften ist aber nicht nur THC verantwortlich, denn diese Sorten produzieren auch belebende Terpene, die mit ihren Cannabinoid-Profilen zusammenwirken.

Die Cannabis Sativa Klassifikation, rein technisch "Cannabis sativa L.", wobei das L. für „in der Ordnung nach Linné“ steht, stammt aus den Studien des schwedischen Botanikers Carolus Linnaeus in den 1750ern. Unglücklicherweise erforschte Linné Hanf und nicht das, was wir Marihuana nennen und ordnete die ganze Art 1753 in die Gattung Cannabis sativa L. ein.

Etwa dreißig Jahre später, im Jahr 1785, war der französische Biologe Jean Lamarck der Hauptverfechter eines konkurrierenden Zwei-Arten-Klassifikationsansatzes. Er sah Cannabis indica korrekterweise als einzigartig genug an, um eigens klassifiziert werden zu können.

Mehr als drei Jahrhunderte später gibt es konkurrierende Theorien im Überfluss und der Ursprung der Art ist immer noch umstritten. Abgesehen davon gibt es reichlich überzeugende Anhaltspunkte für die Theorie, dass Cannabis sativa sich vor Jahrtausenden im heutigen China entwickelt habe. Zumindest der medizinische Cannabisanbau unter Kaiser Shen Nung um 2737 vor Christus stellt eine allgemein akzeptierte historische Tatsache dar.

Cannabis sativa ist für den gewöhnlichen Kiffer „Spitzenstoff“. Aufgrund des Zustroms von Indica-Genetik seit den 1980er Jahren sind reine Sativa-Sorten heutzutage ein kostbarer Zuchtbestand. Sicherlich hat die Kreuzung mit Indica und jüngst auch Ruderalis Sorten die Blüten verdichtet und die Blütezeiten verkürzt. Allerdings besteht die Gefahr, dass reine 100% Sativa-Genetik zur gefährdeten Art wird.

Das genetische Erbe von Cannabis sativa zu bewahren ist anspruchsvoller und sicherlich zeitaufwendiger, als die Arbeit mit Indicas alter Schule. Aber um der genetischen Vielfalt willen muss die Sativa-Genetik gerettet werden. Also, wenn Du eine erfolgversprechende Sativa-Sorte im Garten hast, finde eine Mutterpflanze und nimm auf jeden Fall Ableger.

WIE MAN EINE SATIVA-PFLANZE ERKENNT

Wie Man Eine Sativa-pflanze Erkennt

Die Wachstumsmerkmale und das Aussehen einer Sativa unterscheiden sich deutlich von den von Indicas. Sativas ähneln „Christbäumen“ und im Gegensatz dazu sind Indicas untersetzter und verzweigter. Schnelles vertikales Wachstum, große Lücken zwischen den Blattknoten und längere, dünnere, sowie heller gefärbte Blätter sind die Merkmale von Sativas.

Es ist kaum möglich, eine hellgrüne, schlaksige Sativa mit einer dunkelgrünen, stämmigen Indica zu verwechseln. Während der Blüte werden die Unterschiede zwischen den beiden Arten noch deutlicher. Sativas gewinnen auch während ihrer langen Blütephase weiterhin an Höhe, die bei echten Landrassen-Sativa-Sorten über 16 Wochen auf Hochtouren laufen kann.

Ohne Training können sie bis in den Himmel wachsen und sich auch noch während der Blütephase beträchtlich strecken. Unter optimalen Rahmenbedingungen lassen sich im Freien durchaus Monster von mehr als drei Metern Höhe anbauen. Die Blätter der Sativa haben, abgesehen von ihrem schlanken Erscheinungsbild, in der Regel mehr Finger als die Blätter der Indicas. 9-11 Finger pro Blatt sind für Sativas normal.

Sativa-Sorten wurden mit Indicas gekreuzt, um die Blütezeiten zu verkürzen und die Blütenproduktion zu erhöhen. Es ist wahr, dass reine Sativa-Sorten ertragsschwach sein können und dazu neigen, lockere Blüten zu produzieren, die heutzutage für Cannabisnutzer wenig attraktiv sind. Die dichte Indica-Cola ist einfach en vogue.

Der moderne sativadominierte Hybrid wächst immer noch höher als die meisten Indica-Sorten, aber die Blüten sind viel dichter geworden und ermöglichen reichere Ernten. Obwohl sie immer noch nicht ganz so kompakt ist wie ein Indica-Nugget, hat die Sativablüte des 21. Jahrhunderts nicht mehr viel mit der feinen Sativa der 1970er Jahre voller Stiele und Samen gemein.

Aussehen, Geruch, sensorische Qualität, sowie die Produktivität wurden deutlich verbessert, ohne dass das einzigartige Sativa-High verloren ging. Darüber hinaus haben selektive Züchtung und Hybridisierungen die Dauer der Blütezeit stark reduziert.

Eine dicke Schicht aus kristalligem Harz ist heutzutage allen hochgradigen Cannabisblüten gemein. Sativa-Sorten besitzen typischerweise eine höhere Toleranz gegenüber Feuchtigkeit und die leicht luftige Blütenkelchstruktur bewirkt eine höhere Widerstandskraft gegen Schimmel.

WIE EINE SATIVA ANGEBAUT WIRD

Wie Eine Sativa Angebaut Wird

Für den Anbau im Grow Room wird empfohlen sativadominierte Sorten in Form zu bringen und/oder die ScrOG-Methode anzuwenden. Sativa-Sorten haben den Ruf, im Grow Room schwer zu bändigen zu sein. Ein ScrOG kann allerdings jede Sorte zähmen und dem Züchter eine ertragreichere Ernte einbringen.

Im Freien erhält man unter den richtigen Bedingungen Monster von mehr als drei Metern Höhe. Geheimhaltung ist von größerer Bedeutung, wenn man große spätblühende Sativas im Freien anbaut.

Typischerweise keimen Indica-Samen innerhalb von 3 Tagen, wohingegen Sativas dafür oft eine Woche oder länger benötigen. Sobald sie allerdings austreiben, werden Sativas schnell an Höhe gewinnen und mit dem Wachstum in die Höhe gar nicht mehr aufhören, falls der Grower keine Trainingstechniken anwendet.

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Die Düngung der Sativa- bzw. Indica-Sorten variiert ebenfalls. Im Allgemeinen bevorzugt Cannabis sativa Nährstoffe in niedrigen Dosen, was im Gegensatz zum Mineraliendurst der Indicas steht. Einige moderne sativadominierte Hybride können allerdings einen ähnlichen Düngemittelappetit wie Indicas an den Tag legen.

Die hellere Grünpigmentierung der Sativa ist auf eine etwas geringere Menge an Chlorophyll zurückzuführen, als sie die in den dunkelgrünen Indica-Blätter aufweisen. Tatsächlich ist dieser Umstand für die längere Blütezeit von Sativas verantwortlich. Ihr photosynthetischer Vorteil ermöglicht der Indica eine frühere Blüte.

Du wirst viel Geduld aufbringen müssen, wenn Du vorhast, nahezu reine Sativa-Sorten anzubauen. Allerdings haben selektive Zucht und Indica-Hybridisierungen zu einigen exzellenten sativadominierten Sorten geführt, die unter einer normalen 12/12 Beleuchtungsperiode eine Blütezeit von 12 Wochen oder weniger aufweisen.

Wie weiter oben bereits erwähnt, entwickeln heutige Sativa-Sorten Blüten und Colas, die in Aussehen und Quantität den Indica-Sorten ähneln. Manche übertreffen sogar die schwergewichtigen Indica Landrassen. Optische Unterschiede fallen jetzt subtiler aus, sativalastige Blüten sind allerdings etwas weniger kompakt, als Indica-Blüten.

WIE WIRKT EINE SATIVA?

Wie Wirkt Eine Sativa?

Der Sativa-Rausch ist zerebral und sehr erhebend. Für manche kann das schnell ansteigende Sativa-High zu rasant sein, dann ist die beruhigende Indica die bessere Alternative. Unter den meisten Freizeitnutzern gilt Sativa-Weed als erstklassiger Stoff.

In einfachen Worten ausgedrückt, Indicas sind Stoff für die Nacht und Sativas für tagsüber. Starke Indicas sind Dein Ticket ins Land der Träume, während Du für kreative Tagesaktivitäten mit den nach den Sternen greifenden Sativas am besten bedient bist. Sativa Landrassen und einige Sativa-Kreuzungen enthalten praktisch kein CBD. Nichts schwächt die THC-Wirkung ab und im Gegensatz zu Indicas wird kaum Lethargie ausgelöst.

Die potentesten sativadominierten Sorten mit ultrahohen THC-Gehalten können Nuggets entwickeln, die denen der Indicas zwar ziemlich ähnlich sehen, aber eine diametral gegensätzliche Wirkung aufweisen. Sativa bedeutet Süßigkeiten für das Hirn, während Indica den Körper überwältigt und den Nutzer ans Sofa fesselt.

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