Alles Über Die Anatomie Der Cannabispflanze
Wissen ist Macht und eine gesunde Beziehung zur Pflanze erfordert gute Kenntnisse über ihre Anatomie. Nicht-Anbauer, die Cannabis nur konsumieren, werden gewiss auch von diesem Wissen profitieren.
Jeder Züchter, der sein Geld (oder sein Gras) wert ist, sollte über gute Kenntnisse der Anatomie von Cannabispflanzen verfügen. Es ist äußerst wichtig, die Funktion jedes Pflanzenteils, seine Psychoaktivität und Beziehung zu den anderen Teilen der Pflanze zu kennen. Wissen ist Macht und eine gesunde Beziehung zur Pflanze erfordert gute Kenntnisse über ihre Anatomie. Nicht-Anbauer, die Cannabis nur konsumieren, werden gewiss auch von diesem Wissen profitieren.
Wenn wir eine schöne Cannabispflanze ansehen denken wir "Ich will sie haben, ich will sie anfassen, ich will sie rauchen, ich will Space Cakes machen" und dafür muss man sich nicht schämen. Aber was sind diese kleinen faszinierenden Bestandteile? Die weibliche Cannabispflanze ist unser hauptsächlicher Untersuchungsgegenstand, denn sie entwickelt das Gras, das wir seit Jahrtausenden schätzen, aber wir werden auch die männlichen Pflanzen und die Hermaphroditen erwähnen.
MÄNNLICH UND WEIBLICH
Männliche Cannabispflanzen entwickeln Pollensäcke. Der Pollen befruchtet die weiblichen Pflanzen, die dann beginnen Samen zu produzieren. Die männlichen Pflanzen müssen schnell erkannt und entfernt werden, bevor sie die weiblichen bestäuben und so die Quantität und Qualität des Weeds verringern.
Das Geschlecht der Pflanze zeigt sich innerhalb der ersten 2 Wochen der Blütephase. Es gibt auch hermaphroditische Pflanzen, die sowohl männlich, als auch weiblich sind. Die Pflanze kann aufgrund ihrer Genetik und der Umweltbelastung zweigeschlechtlich werden. Diese Pflanzen bestäuben sich selbst und dies ist nicht erwünscht, da es das perfekt wirkungsvolle Gras zerstört.
COLA
Alles klar, also sehen wir uns einmal die weiblichen Pflanzen an. Der Begriff Cola bzw. Hauptblüte bezeichnet den obersten Teil der Pflanze, an dem die Blüten eine gemeinsame Masse, ein Blütencluster bilden. Es ist der Teil, den Du rauchst. Die Hauptcola, auch "Endknospe" genannt, ist die an der Spitze thronende Hauptknospe. Die seitlichen Colas wachsen zwischen den Fächerblättern entlang der ganzen Pflanze. Sie sind normalerweise kleiner als die Apikalknospe, obwohl sie durch Methoden wie LST (Low-Stress-Training) und ScrOG (Screen Of Green) vergrößert werden können. Diese Techniken bieten den Knospen mehr Licht und machen sie somit größer.
Die Anzahl der Colas einer Pflanze kann durch verschiedene Beschneidungs- bzw. Trainings-Techniken erhöht werden. Dazu zählen: Topping, bei dem der oberste Trieb abgeschnitten wird; Screen Of Green (ScrOG), bei dem die Pflanze durch ein grobmaschiges Netz hindurch wächst und Low Stress Training (LST), bei dem die Äste gebogen und abgebunden werden. Dies hat zur Folge, dass sich letztlich mehrere Colas auf etwa derselben Höhe befinden.
BLÜTENKELCH
Der Blütenkelch ist die eigentliche Blüte der Cannabispflanze und er ist wunderschön. Das nächste Mal, wenn Du Dein Gras betrachtest, achte auf die tränenförmigen Knöllchen, die sich zwischen den kleinen beharzten Blättern verstecken, jepp, das sind die Blütenkelche. Sie sind der Teil der Blüte, der die meisten Trichome mitsamt deren Terpenen und Cannabinoiden wie THC und CBD aufweist. Von allen großen Pflanzenteilen beinhalten sie das meiste der Stoffe, die Dich high machen. Sie können zudem verschiedene Formen haben, je nach Genetik der Sorte.
BLÜTENSTEMPEL
Was sind das für merkwürdige, cool aussehende Haare, die aus den Blütenkelchen kommen? Das sind die Blütenstempel (auch Griffeln genannt). Abhängig vom Reifegrad der Pflanze können diese weiß, gelb, bernsteinfarben oder braun sein. Zunächst sind sie weiß und steif, dann fangen sie an, sich etwas zu krümmen und werden danach orange und dann braun. Die Blütenstempel sind dafür verantwortlich, den Pollen der männlichen Pflanze aufzufangen, aus welchen schlussendlich die Samen erzeugt werden.
Altbekanntes Hanfi-Wissen besagt, dass Blüten mit vielen Griffeln von höherer Qualität sind. Aber in Wirklichkeit enthalten sie keine Trichome und haben wenig Einfluss auf das High. Griffel sind der beste und früheste Hinweis auf das Geschlecht einer Pflanze, da sie bei männlichen Pflanzen nicht vorkommen. Sie sind auch ein klarer Indikator dafür, wann Deine Blüten erntereif sind – Du wartest bis zu dem Moment, wenn 50–80% der Blütenstempel gelb oder bernsteinfarben sind. Wenn Du zu lange wartest und sie braun werden, beeinträchtigt das den Geschmack und die Wirksamkeit Deines Weeds.
TRICHOME
Die Königin unter all den Komponenten sind die Trichome. Hier findet die Magie statt! Trichome sind winzige Harzdrüsen, die glänzend und klebrig sind. Das Wort "Trichom" stammt von dem griechischen Wort für "Haarwuchs" ab. Sie enthalten viel THC, andere Cannabinoide und Terpene. Die Art und Konzentration der Trichome in einer Pflanze bestimmen die Stärke, den Geschmack und die Wirkung des geernteten Cannabis. Trichome kommen überall in der Pflanze vor, aber bei weitem am reichlichsten und mit der psychoaktivsten Wirkung in der Cola, insbesondere in den Blütenkelchen und Zuckerblättern.
Die Trichome verändern ihre Größe und Farbe während der Reifung. Zu Beginn sind die Trichome sehr klein und klar und sehen wie kleine Glaskugeln auf Stielen aus, dann werden sie länger, wie ein Stamm aus Kristall mit einer Glaskugel auf der Spitze. Bei fortgeschrittener Blütephase werden sie rauchig, trüb und dann bernsteinfarben. Die Farbe der Trichome wird den Rausch des Rauchers stark beeinflussen.
Wir wissen also, was Trichome für uns tun – aber welchen Nutzen haben sie für die Pflanze? Weibliche Cannabispflanzen können anfällig für Insekten, Tiere und die natürlichen Elemente sein. Trichome stellen den Abwehrmechanismus der Pflanze dar. Ihre klebrige Textur und ihr starker Geruch schrecken Schädlinge und hungrige Tiere ab und können die Pflanze auch vor Pilzen schützen.
ZUCKERBLÄTTER
Zuckerblätter sind kleine Blätter, die auf der Cannabis-Cola erscheinen. Sie werden "Zuckerblätter" genannt, weil sie mit einer dicken Schicht aus Trichomen bedeckt sind, die ihnen den Anschein geben, mit Zucker überzogen worden zu sein. Die Dichte der Zuckerblätter variiert je nach Pflanze – dies hängt hauptsächlich von der Genetik ab. Zuckerblätter können geraucht werden, sie neigen jedoch dazu, schwächer und rauer zu sein als andere Teile der Blüte. Wenn Du jedoch nur wenige davon hast, überwiegen die Vorteile die Nachteile, wenn Du sie im Mix mit den Blüten belässt. Alternativ können sie verwendet werden, um ausgezeichnete Esswaren und Haschisch herzustellen.
FÄCHERBLÄTTER
Egal ob männlich, weiblich oder hermaphroditisch - diese großen Blätter wachsen über die gesamte Länge der Pflanze. Fächerblätter sind die ikonischen „Fünf-Finger-Blätter“, die auf Baseballmützen und T-Shirts auf der ganzen Welt zu finden sind. In Wirklichkeit können diese Blätter viel mehr als nur fünf Finger haben. Sie versorgen die Pflanze mit viel Energie, die sie aus dem Licht ziehen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Sonnenlicht durch Photosynthese in Glukose umzuwandeln. Da Fächerblätter die Pflanze mit Energie versorgen, solltest Du es generell vermeiden, sie zu beschneiden, es sei denn, es gibt einen guten Grund dafür.
Die Fächerblätter einer Indica neigen dazu, breitere Finger zu haben und dunkler zu sein, während die Blätter einer Sativa ein helleres Grün mit schmaleren Fingern aufweisen. Aus den Fächerblättern kann Saft gewonnen werden, viele sagen, dass dieser einen enormen gesundheitlichen Nutzen hat. Fächerblätter enthalten keine bedeutenden Mengen THC, deshalb werden sie normalerweise nicht von jenen konsumiert, die sich berauschen wollen.
Stängel
Der Stängel liefert der Cannabispflanze Struktur sowie Stabilität und er trägt ihr Gewicht. Außerdem ist er für den Transport von Nährstoffen verantwortlich, da er das Wasser, das nährstoffführende Xylem (Gefäßzellen), den Zucker und die stärkehaltigen Phloemzellen enthält.
In der männlichen Pflanze ist der Stängel eine herausragende Quelle für Fasern. Bei weiblichen Pflanzen kann er einige Trichome beinhalten und dadurch leicht psychoaktiv sein. Schwaches Weed von geringer Qualität wird häufig als "stengelig" beschrieben. Einige Nutzer verwenden die Stängel, um Esswaren, Bubble Hasch, Schnur aus Hanffasern und Hanfpapier herzustellen.
SPROSSKNOTEN
Der Stengel der Cannabispflanze wird durch die Sprossknoten oder Nodi aufgeteilt, die an den Stellen entstehen, an denen Zweige entspringen. Bei unreifen Pflanzen entwickeln sich die Knoten paarig entgegengesetzt. Während die Pflanze reift, werden sie sich abwechselnd über die gesamte Länge des Stengels anordnen. Die Sprossknoten sind die erste Position, an denen sich die Cannabisblüten zeigen. Deshalb sind sie essentiell, um das Geschlecht einer unbekannten Pflanze zu bestimmen. Bei Sativas tendieren die Knoten dazu, weiter auseinander zu liegen als bei Indicas.
Die Sprossknoten produzieren einen großen Teil der Hormone der Pflanze. Wenn eine Pflanze als Steckling angebaut wird, ist es wichtig, dass zumindest ein Knoten am Stengel ist, sodass die Auxine (oder Wachstumshormone) produziert werden können, die das Wurzelwachstum in Gang bringen.
Ein Ganja-Wissenschaftler kann wahrscheinlich hunderte, wenn nicht sogar tausende kleine Partikel benennen, die eine Cannabispflanze ausmachen (ein Trichom alleine kann schon in acht oder noch mehr Teile gegliedert werden!), allerdings sind die hier erwähnten Komponenten für alle Genießer dieses magischen Krauts die Bestandteile, die es sich am meisten zu kennen lohnt.