Anbau Von Cannabis In Hydrokultur
Der Anbau von Cannabis in Hydrokultur kann eine Ernte tatsächlich weit über das natürliche Potenzial hinaustreiben. Es bietet viele Vorteile für Erzeuger die bereit sind eine größere Herausforderung anzunehmen und belohnt harte Anstrengung und Ausdauer in Form von herrausragenden Erträgen qualitativ hochwertigen Marihuanas. Hinter all den vielen Vorteilen des hydroponischen Anbaus stecken allerdings auch Nachteile - was es wichtig macht beide Seiten zu kennen, bevor man sich entscheidet diesen Weg einzuschlagen.
Was ist hydroponischer Cannabisanbau?
Der hydroponische Anbau nutzt Wasser als primäres Anbaumedium. Anstatt in Erde zu wurzeln, werden die Pflanzen in speziell designte Behälter gehängt, die mit inerten Medien wie Kokos, Steinwolle oder Tonpellets gefüllt sind. Dabei wachsen die Wurzeln aus dem Boden des Behälters in einen darunter befindlichen Wasserbehälter. Die Züchter fügen dem Wasser alle Nährstoffen hinzu, die die Pflanzen während der verschiedenen Wachstumsstadien des Anbauzyklus benötigen.
Wenn die Pflanzen in Erde wachsen, sind sie auf Mikroorganismen angewiesen – hierzu zählen auch verschiedene Pilzarten – um organisches Material in nutzbare Nährstoffe aufzuspalten. Diese Moleküle werden anschließend über die Wurzeln aufgenommen und innerhalb der Pflanze verteilt. In einem hydroponischen Setup ist dieser erste Schritt nicht notwendig. Die Wurzeln haben ständig Zugriff auf freigesetzte Nährstoffe. Dieser einfache Zugang macht es den Pflanzen möglich, größer und schneller zu wachsen und einen erstklassigen Ertrag zu erzielen.
Der Pflanzenanbau ohne Erde mag nach einer modernen Innovation klingen, aber Nachweise legen nahe, dass Bauern bereits seit Jahrtausenden hydroponische Methoden verwendeten. Diese Technik wird auf 600 v. Chr. zurückdatiert, als Gartenbauer die Hängenden Gärten von Babylon mit Wasser aus dem Euphrat versorgten. Die Azteken errichteten im 10. und 11. Jahrhundert ebenfalls schwimmende hydroponische Gärten am Texcoco-See.
Es gibt zahlreiche Arten von hydroponischen Setups. Diese reichen von einfachen Deep-Water-Culture(DWC)-Setups bis zu ausgeklügelten Ebbe-und-Flut-Systemen. Lies weiter, um zu erfahren, wie Du Dir Dein eigenes Setup bauen kannst.
Wie du ein hydroponisches Setup baust
Alle hydroponischen Systeme teilen dasselbe Grundprinzip miteinander. Die Pflanzen wachsen in einem erdlosen Medium und erhalten alle Nährstoffe über eine wasserbasierte Lösung. Verschiedene Methoden nutzen unterschiedliche Mittel, um die Pflanzen mit dieser entscheidenden Lösung zu versorgen.
DWC ist die fundamentale Hydro-Methode. Sie ist relativ billig, einfach zu verstehen und simpel zu konstruieren. Ein DWC-System besteht aus einem Tablett, einem Reservoir, Netztöpfen, einem Luftstein und einer Pumpe. Die Züchter geben ihre Pflanzen in die Netztöpfe und stecken diese in das Tablett. Diese fungiert als Deckel und ruht auf dem Reservoir. Schließlich wachsen die Wurzeln in die Lösung darunter herab.
Die Zellen in den Pflanzenwurzeln benötigen Sauerstoff zum Überleben. Beim Anbau in Erde gibt es dieses Problem nicht. Im Wasser fällt das Atmen jedoch etwas schwer. Der Luftstein, der mittels einer elektrischen Pumpe angetrieben wird, belüftet das Wasser und versorgt die Wurzeln mit einem konstanten Sauerstoffstrom.
Erfahre mit Hilfe unseres Anbauleitfadens, wie Du Dein eigenes DWC-Setup bauen kannst. Wenn Du ein Fan von billigen DIY-Alternativen bist, erfährst Du hier, wie Du mit Hilfe einer Wasserflasche ein System bastelst.
Hydroponischer Anbau: Die Vor- Und Nachteile
Der Anbau von Cannabis in Hydrokultur ist eine hervorragende Möglichkeit die Sache auf den nächsten Level zu heben, doch stelle sicher, daß Du weißt was die Vor- und Nachteile sind.
Die Vorteile des Cannabisanbaus in Hydrokultur
• Höhere Erträge
Hydroponischer Anbau ermöglicht viel größere Erträge auf viel kleinerem Raum, was das Verhältnis von Platz zu Ertrag steigert und Experten und kommerziellen Züchtern viel mehr für ihr Geld bietet.
• Bessere Qualitätskontrolle
Die Art des hydroponischen Anbaus ermöglicht eine große Kontrolle darüber, wie eine Cannabispflanze wächst. Diese totale Kontrolle führt oft zu einer viel besseren Qualität der Knospen, als dies im Boden möglich wäre.
• Es kann um etliches schneller gehen
Cannabis reift schneller heran wenn es in einem Hydrokultursystem aufgezogen wird. Das Ergebnis sind wesentlich frühere und schneller aufeinander folgende Ernten. Es ist nicht ungewöhnlich in nur einem Hydrokultursystem bis zu 6 Ernten im Jahr einzubringen.
• Weniger Schädlinge, weniger Krankheiten
Da kein Boden beteiligt ist, sind die meisten Schädlinge und Krankheiten die ein Boden mit sich bringt nichts um das man sich Sorgen machen muss.
• Daher auch keine Pestizide
Eine verringerte Wahrscheinlichkeit eines Schädlingsbefalls bedeutet, daß es wenig oder gar keinen Grund gibt Pestizide zu verwenden - was wiederum die Qualität der Cannabisernte erhöht.
• Weniger Stress
Solange ein Hydrokultursystem ordnungsgemäß überwacht wird, ist es viel weniger wahrscheinlich, daß Wasser Stress verursacht, anders als beim Anbau im Boden, obwohl Hydrokultur ausschließlich auf Wasser basiert.
• Es ist effizienter
In Hydrokultur aufgezogene Cannabispflanzen nutzen Wasser und Dünger viel besser, als wenn sie in Boden aufwachsen. Das bedeutet nicht nur daß man bessere Ergebnisse erzielt, sondern bedeutet auch, daß man nicht so viel Nährstoffe verwenden muss.
• Eine maßgeschneidertes Programm
Da Hydrokultursysteme ein hohes Maß an Kontrolle bieten, ist es viel einfacher den Ernährungsplan auf die individuellen Bedürfnisse einer Sorte oder Pflanze anzupassen. Dies erfordert zwar Übung, bietet erfahrenen Züchtern jedoch einen großen Vorteil.
Die Nachteile des Cannabisanbaus in Hydrokultur
• Es erfordert viel Wissen und Können
Der größte Nachteil beim Anbau in Hydrokultur ist, daß die meisten der oben genannten Vorteile nicht zum Tragen kommen wenn der Anbau nicht mit einer angemessenen Menge an Fähigkeiten durchgeführt wird. Sobald man den Umgang mit dem Anbau in Hydrokultur erlernt hat, kann die Qualität des Cannabisanbaus durch die Decke gehen, aber bis man soweit ist, braucht es Geduld und Übung.
• Es ist nicht billig
Ein anständiges Hydrokultursystem ist nicht billig und die anfänglich erforderliche Investition kann für Hobbyzüchter ein bißchen abschreckend wirken, vor allem wenn man es mit den Kosten/Nutzen beim Anbau in Boden vergleicht.
• Hygiene ist der Schlüssel
Obwohl weniger Krankheiten eingefangen werden, werden die Krankheiten, die auftreten mit größerer Leichtigkeit eingefangen. Krankheiten die durch das Wasser übertragen werden, verbreiten sich wie ein Lauffeuer und wenn sie erst einmal ein Fuß in der Tür haben sind sie nur schwer loszuwerden. Man muss alles so steril wie möglich halten, besonders wenn man im Freien in Hydrokultur anbaut.
Wie Du sehen kannst hat Hydrokultur Dir vieles zu bieten, aber es erfordert Geschick, Geduld und etliche Euros um es richtig zu machen. Wenn Du Dir uberlegst es mal zu versuchen, stelle sicher, daß Du Dich in diesem Bereich schlau machst, weißt was zu tun ist wenn es um die Pflege von Cannabis geht und genug Geld hast. Du wirst wie ein König belohnt wenn Du es auf die Kette kriegst, aber vorher mußt Du diese ersten großen Hindernisse nehmen.
Was ist ein Substrat?
Jeder der Hydrokultur für den Anbau wählt, muß sorgfältig darüber nachdenken, welches Substrat er verwenden will. Heutzutage gibt es eine riesige Auswahl für den "erdlosen" Züchter. Die geläufigsten sind Steinwolle, Blähton Pellets, Kokosfasern (Coco), verschiedene Torf Mischungen, Lavasteine, Perlit und Vermiculit. Natürlich ist es wichtig eines zu verwenden, das zu Deinem Zuchtsystem paßt. Aber brauchst Du überhaupt ein Substrat? Was macht ein Substrat eigentlich? Und wie funktioniert es?
Es ist ein Irrglaube unter Züchtern, daß die Aufgabe des Substrats nur irgendwas mit der Beziehung zwischen Luft und Wasser im Wurzelsystem der Pflanze zu tun hat. Tatsächlich ist die Rolle des Substrats zu kaum 15% verantwortlich für das Wachstum der Pflanze und die anderen 85% liegen in den Händen des Züchters.
Ein Substrat ist ein Medium, in dem die Pflanze wächst. Es ist meistens eine einzelne, manchmal eine Kombination von Materialien, die die Belüftung bwerkstelligt, das Wasser hält und die Verteilung auf die Pflanze gewährleistet. Tatsächlich, so weit wie die Pflanze betrifft, muß das Substrat Wasser halten, Sauerstoff und Nährstoffe, ordentlich ablaufen und neutral bleiben, so daß es nicht die Entwicklung der Pflanze stört.
Für den Züchter muß das Substrat auch einer Reihe anderer Anforderungen erfüllen: Es muss zuverlässig, wirtschaftlich zu nutzen und leicht sein. Es muss einfach zu handhaben und zu entsorgen sein. Idealerweise sollte es umweltfreundlich und biologisch abbaubar sein. Und wenn Du ein Perfektionist bist, sollte es auch noch natürlich sein.
Muss ich ein Substrat verwenden?
Manche finden es sehr mühsam, all diese Parameter zu beachten und zu befolgen. Die nächste Frage ist, wie notwendig ist das Substrat überhaupt? Kann man ohne eines auskommen oder zumindest mit einem auf ein Minimum reduzierten? Dies ist, wo Aeroponik oder Aero-Hydroponik beginnen, das Interesse zu wecken. Diese Technologie beantwortet genau diese Fragen und zwar schnell: kein (oder wenig) Substrat mehr! Kein Säcke schleppen mehr, keine parasitären Erkrankungen über das Substrat, keine Mengen von Zeug zu reinigen und hin und her zu bewegen.
Was sind Aeroponik und Aero-Hydroponik?
Aber was sind Aeroponik und Aero-Hydroponik? Hast Du schonmal ein Zuchtsystem gesehen, daß die Nährlösung als feinen Nebel über das Wurzelsystem sprüht? Das ist ein aeroponisches System, eine Technik, bei der Wasser durch eine Hochdruckdüse zugeführt wird. Diese Technik wird selten in seiner reinen Form verwendet. Obwohl einige Unternehmen ihre Systeme "aeroponisch" nennen, würde man normalerweise solch einen Aufbau nur in Forschungsinstituten und Universitäten vorfinden.
Aeroponik
Aeroponik hat seine Vor- und Nachteile. Es sättigt den Hunger der Pflanze nach Sauerstoff, indem den Wurzeln eine sehr gesunde Umwelt gestellt wird und die interessante Anwendung ist der Einsatz in der Pflanzenvermehrung. Wenn Du die Pflanze aber halten willst, bis sie reif ist, wirst Du feststellen, daß die Wurzeln sich zu schnell und zu stark entwickeln, zum Nachteil der luftabhängigen Teile der Pflanze.
Dies ist normalerweise nicht das, was wir vom Anbau erwarten - Cannabis ist kein Wurzelgemüse. Selbst wenn Du Gemüse anbauen willst, ist es nicht immer sinnvoll, da mit Aeroponik die Wurzeln eher weich bleiben, da sie ständig mit Wasser benetzt sind und nie die frische Qualität entwickeln, die man von einem Wurzelgemüse wie Süßholzwurzel erwarten würde ...
Aero-Hydroponik
Aero-Hydroponik ist eine Modifikation der Aeroponik. Es begann eigentlich in der Mitte der 80er Jahre in Kalifornien, wo Laurence Brooke beschloß, zu versuchen Aero-Hydroponik auf dem den Markt einzuführen. Er begann mit "EGS" (Ein Gedi System), einem Modul, das an der Davis University in Kalifornien für das Studium des Sauerstoffgehaltes im Wasser entwickelt wurde, welches Brooke in den derzeit besten Wasserverteiler umgewandelte, den "Rainforest". Diese Einheit sprüht Wasser aus einer Düse auf die Wurzeln, jedoch nicht in Form von Nebel, sondern eher in einer schwenkenden Bewegung.
Heutzutage gibt es viele Variationen von aero-hydroponischen Systemen auf dem Markt, einige sind effizienter, andere weniger, abhängig von der Erfahrung und dem Wissen des Herstellers. Du kannst heutzutage sogar mit ein wenig Hilfe aus Zeitschriften und Büchern aus den Hydro Shops Dein eigenes System bauen.
Bei der Aero-Hydroponik wird das Wasser durch eine Anzahl von Verfahren mit Sauerstoff gesättigt. Diese basieren darauf, daß eine Pumpe das Wasser durch verschiedene Bewässerungsrohre und Sprinkler drückt, bevor es zurück in das Reservoir gelangt. Ein gut durchdachtes aero-hydroponisches System muss eine Balance zwischen den verschiedenen Komponenten halten, die richtigen Verhältnisse zwischen den verschiedenen Strömungen und den Formen der verschiedenen Teile (Schläuche, Behälter, Düsen und Bewässerungsgeräte).
Substrat und Aeroponics oder Aero-Hydroponik
Weder Aeroponik noch Aero-Hydroponik benötigen Substrat (oder sehr wenig). Sie brauchen nur eine Methode, um die Pflanzen abzustützen, meist in Form von kleinen Coco Töpfen, Kunststoffnetzen oder einfachen Gummiringen und verwenden nur das Wasser als Substrat. Alles, was jetzt übrig bleibt, ist das Wasser und der Züchter.
Eines weißt Du jetzt mit Sicherheit, nämlich daß Sie übelsten Probleme in Deinem Substrat ausgerottet sind, aber du wirst Dich wahrscheinlich fragen, ob es noch andere Probleme gibt, die genauso schwierig sein könnten ... Nein, nicht wirklich. Um die traditionellen Substrate sicher ausschließen zu können, mußt Du der Wasserversorgung für die Pflanze absolut sicher sein und gute Luftversorgung und eine neutrale Umgebung haben. Die Grundlage in der Aeroponik und Aero-Hydroponik ist: perfekt mit Sauerstoff angereichertes Wasser, das den Wurzeln zugeführt wird und eine gute Drainage sind ideal.
Nachdem dies gesagt und getan ist, liegt der Rest wieder in den Händen des Züchters. Er hat dafür zu sorgen, daß er eine ausgewogene, reichhaltige Nährlösung hat, die richtige elektrische Leitfähigkeit (EC) und pH-Wert , gute Belüftung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und hygienische Arbeitsmethoden, ebenso wie sie benötigen würden, wenn man irgendeine andere Pflanze anbaut oder mit einer anderen Anbautechnik arbeitet.
Aero-Hydroponics: eine schwierige Technik?
Manche denken, daß Aero-Hydroponik eine schwierige Technik ist und bis zu einem gewissen Grad haben sie recht. Der einzige wirkliche Vorteil eines Substrates ist, als Puffermedium zu dienen. Was das bedeutet, ist, daß im Gegensatz zu Wasser, in dem die Wurzelteile ungeschützten hängen, umgibt das Substrat die Wurzeln vollständig und schützt deshalb vor Klimaveränderungen, wie Schwankungen der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit oder anderen "Unfällen", die passieren können.
Deshalb wird Anfängern in der Regel empfohlen, mit einem Substrat System zu starten und später Schritt für Schritt zu einem aero-hydroponischen System überzugehen, sobald sie etwas Erfahrung gesammelt haben. Einige Hersteller bieten ein "Duo" System für den Anbau mit einer speziellen Ausrüstung, mit der Du von einem "Substrat System" zu einem "Null Substrat" System wechseln kannst, sobald Du mehr Vertrauen erlangst. Sie garantieren schnelle und kostenlose technische Unterstützung und bieten Service für ihre Kunden. Du kannst auch als Anfänger die Aero-Hydroponik wählen, wenn Du denkst, es klingt nach Deinem Ding.
Fragen & Antworten
Frage: – In den Anweisungen zu Substraten habe ich gelesen, daß das Tongranulat gewaschen werden muß. Aber muß ich neues Tongranulat waschen?
Antwort: – Nicht alle Tongranulate sind gleich. Die meisten, die für den Anbau käuflich sind, sind pH-Wert stabilisiert und das ist etwas, was man testen sollte, bis Sie eine Marke gefunden hat, mit der man glücklich ist. Es gibt einen einfachen Test dafür: wirf eine Handvoll Körner in einen Behälter und füll den Behälter mit Wasser, das auf pH 6 eingestellt wurde; laß das für eine Nacht einweichen und am nächsten Morgen mißt man den pH-Wert wieder. Es wird niemals perfekt sein, der pH-Wert wird etwas steigen, aber wenn das Tongranulat gut ist, sollte er nicht auf über 7 steigen.
Verwende für dieses Experiment kein destilliertes oder entmineralisiertes Wasser. Das hat keine Pufferkapazität und ich befürchte, daß jede Art von Granulat den pH-Wert auf ein inakzeptables Niveau anheben wird. Wenn das neue Tongranulat den pH-Wert auf ein inakzeptables Niveau erhöht, sollte man es über Nacht in einer sauren Lösung einweichen. Verwende hierfür Phosphorsäure oder Salpetersäure mit einem pH-Wert von 1 bis 3.
Auch sollte man nicht erwarten, daß der pH-Wert perfekt sein wird. Es gibt mehrere Faktoren als nur das Tongranulat, die Einfluß auf den pH-Wert der Lösung haben, noch bevor die Pflanzen überhaupt ins Spiel kommen. Es ist normal, daß der pH-Wert in den ersten paar Tagen weiter steigt. Man muß jeden Tag geringe Mengen Säure hinzuzufügen, bevor echte Stabilität erreicht wird. Es sind pH-Regulatoren mit Pufferkapazitäten erhältlich, die helfen den pH-Wert zu stabilisieren.
Neben dem Problem mit dem pH-Wert , sind die meisten Tongranulate sehr staubig. Sie sind mit einer Schicht aus feinsten Tonteilchen eingehüllt. Diese Partikel können die Sprinklerrohre oder den Pumpenzufluss verstopfen. Es ist also besser, das Granulat zu waschen, bevor man es verwendet. Eine einfache Methode hierfür ist, einen billigen Plastikeimer zu nehmen und Löcher in den Boden zu bohren. Leg den Blähton in den Eimer und übergieße ihn mit Wasser; die Tonteilchen werden einfach abgewaschen.
Frage: – Es wird empfohlen, während der Wintermonate nicht im Haus anzubauen, weil die Außentemperatur niedriger ist. Ist es schwieriger, im Zuchtraum eine gleichbleibende Temperatur zu halten?
Antwort: – Es wird nicht empfohlen, im Winter aufzuhören, statt dessen machen die meisten Leute das Gegenteil und stoppen den Anbau im Sommer. Kälte kann viel leichter beseitigt werden als Wärme. Die HPS Beleuchtung im Innenbereich ist sehr ineffizient; sie erzeugt mehr Wärme als Licht. Man kann die Lampen in der Nacht leuchten lassen, wenn es am Kältesten ist. Wenn es genug Licht gibt, besteht keine Notwendigkeit für eine zusätzliche Heizung, auch wenn Du eine gute Belüftung hast.
Während der dunklen Perioden kann die Belüftung auf Minimum gestellt werden, jedes Mal ein paar Minuten, nur um die Luftfeuchtigkeit zu verteilen. Eine kleine elektrische Heizung ist genug, um die Raumtemperatur auf einer gewünschten Temperatur zu halten (ca. 15°C, je nach Art der Pflanze). Um Wurzelklone zu machen, braucht man eine Temperatur von etwa 20°C, was auch nicht schwer zu erreichen ist.
Frage: – Hat das starke Licht der Natriumbeleuchtung irgendwelche Auswirkungen auf die Kunststoffrohre und macht sie im Laufe der Zeit spröde?
Antwort: – Was einen Effekt auf den Kunststoff hat, ist das UV Spektrum. Dieses Segment wird bei einer Wachstumslampe normalerweise herausgefiltert. Tatsächlich ist die Glasscheibe effektiv ein UV Filter. Die Lampe funktioniert auch wenn das Glas zerbrochen ist, aber es wäre ziemlich gefährlich. Ich hatte einmal eine Lampe, die mich im Sticl ließ, wahrscheinlich von einen Defekt der Birne. Da war ein Loch an einer Stelle, die nicht leicht zu erkennen war (wer schaut schon direkt in eine HPS Lampe?). Ich bemerkte es, weil die Pflanzen in einem perfekt umgrenzten Abschnitt in meinem Garten gelb und abgestorben waren.
Also im Haus oder im Gewächshaus, wird der Kunststoff länger als im Freien überdauern. Einige Arten von Kunststoff haben eine höhere Widerstandsfähigkeit als andere: PVC (Polyvinylchlorid) altert schneller als PE (Polyethylen) oder PP (Polypropylen). Wähl Behälter mit UV- und Lichtschutz; die halten länger. Im Freien ist nicht nur das UV Spektrum völlig ungefiltert und das scheint sich zu verstärken, sondern auch die gesamte Menge an Strahlung ist enorm höher als bei einer Wachstumslampe, auch wenn Dir die sehr hell erscheint.
Frage: – Wo ich lebe, ist das Wasser sehr hart. Hat das Einfluß auf meine Pumpe und durch Kalkablagerungen in meinem Hydrokultur System?
Antwort: – Die Härte des Wassers ist haupsächlich zurückzuführen auf Kalzium. Nachdem Du die Nährlösung gemischt hast, hat Kalzium einen Anteil an der Gesamtmenge der gelösten Salze. Sieh es als einen Pflanzennährstoff, den Du nicht extra hinzugeben mußt. Mit anderen Worten, wenn Dein Wasser weich ist, dann mußt Du es hinzugeben.
Natürlich möchte man eine Nährwasserformel mit wenig bis gar keinem Kalzium verwenden, nicht nur für die Pumpe, sondern zum Nutzen der Pflanzen, um sie auf einer ausgewogenen Ernährung zu halten. Nun wird ein wenig von diesem Kalzium, mit anderen Elementen in der Nährlösung (Phosphor, Magnesium ...) eine unlösliche Verbindung bilden, meist Karbonat, daß sich in der Rohrleitung ablagert. Es ist einfach nur ein Teil der Ablagerungen, die das System (Staub, totes organisches Material, etc.) erzeugt. Man muß die Pumpe gegen all das schützen, indem man einen guten Filter einsetzt.
Frage: – Ich baue in einem Gewächshaus an, ist es möglich die Pflanzen in Innenräume zu bringen, um sie zum Blühen zu zwingen? Wenn ja, wie?
Antwort: – Was in der Regel gemacht wird, ist das Gegenteil: eine Pflanze im Winter drinnen anbauen, um sie im Frühjahr ins Freie zu setzen, wenn sie schon erwachsen ist und dann bekommst Du eine schöne frühe Ernte, häufig gefolgt durch eine späte Ernte im Herbst. Die meisten Jährlinge, die in unseren Regionen angebaut werden, sind photoperiodische: das heißt, ihr Blütezyklus wird bestimmt durch die Qualität des Lichts (im Herbst wechselt das Licht, wegen der Position der Sonne, zum roten Ende des Spektrums) und die Anzahl der Stunden Tageslicht.
Tatsächlich ist es komplizierter und die Pflanze wird durch die Zeit, die sie in ununterbrochener Dunkelheit verbringt, zur Blüte gebracht. Man kann man fast alle photosynthetischen Pflanzen zur Blüte bringen, indem man sie insgesamt 12 Stunden in Dunkelheit hält und 12 Stunden mit einer Wachstumslampe bestrahlt, die viel gelbes und rotes Licht hat, wie eine Natriumlampe. Vergiß nicht, Deine maßgeschneiderte Nährlösung mit einer höheren Phosphat und Magnesium konzentration zu versehen. Dies hilft der Pflanze zu blühen.