Benötigen Autoflowers Nährstoffe?
Da Autoflowers andere Anbauanforderungen als photoperiodisches Cannabis haben, fragen sich viele Grower, ob auch ihr Nährstoffbedarf anders ist. Es gibt in der Tat einige wichtige Dinge, die man über die Düngung von automatischen Sorten wissen sollte. Finde im Folgenden mehr heraus.
Autoflowering Pflanzen brauchen genau wie photoperiodisches Cannabis Nährstoffe, um zu wachsen und zu gedeihen. Dennoch haben Autoflowers aufgrund ihrer Genetik und einzigartigen Wachstumseigenschaften andere Nährstoffanforderungen als "normales" photoperiodisches Cannabis. Daher müssen Grower diese Nuancen beim Düngen kennen, um die optimalen Anbauresultate zu erzielen. Im Folgenden stellen wir einige Tipps bereit, wie man Selbstblüher richtig düngt.
BENÖTIGEN AUTOFLOWERS NÄHRSTOFFE?
Ja! Deine Selbstblüher brauchen auch Nahrung, aber deutlich weniger als feminisierte photoperiodische Sorten. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Sie sind kompakter - Autoflowers haben eine begrenzte Lebensspanne und verbleiben oftmals bei einer geringen Größe. Kleinere Pflanzen benötigen weniger Dünger als große.
- Sie haben robuste Gene - Autoflowers enthalten robuste Ruderalis-Genetik, die sich unter sehr rauen Bedingungen entwickelt hat. Daran gewohnt, in schlechter Erde zu wachsen, können sie viel weniger Nährstoffe benötigen und trotzdem gedeihen.
Es ist wichtig, zu wissen, dass nicht jedes autoflowering Cannabis gleich ist. Ja, viele Varietäten werden nicht höher als 60cm und werfen einen durchschnittlichen Ertrag ab. Es gibt aber auch neuere Selbstblüher, die weit über einen Meter hoch werden und einen gleichermaßen erstaunlichen Ertrag vorweisen können. Lies stets die Sortenbeschreibungen Deiner Samen, bevor Du sie kaufst, damit Du weißt, was Dich erwartet!
IST ES MÖGLICH, AUTOFLOWERS OHNE NÄHRSTOFFE ANZUBAUEN?
Im Prinzip ja. Es mag möglich sein, eine Autoflower ohne Zugabe irgendwelcher zusätzlichen Nährstoffe vom Samen bis zur Ernte anzubauen. Dies kann aber ein paar Nachteile haben: niedriger Ertrag und minderwertiges Cannabis.
Andererseits wird die Frage, ob Du zusätzliche Nährstoffe gibst, von der Zusammensetzung Deiner Grunderde abhängen. Ungedüngte Erde ohne nützliche Nährstoffe oder Mikroorganismen wird Dich dazu zwingen, Dein Cannabis zu düngen. Den meisten kommerziellen Anbausubstraten sind jedoch bereits Nährstoffe hinzugefügt worden. Sie können Deine Pflanze mehrere Wochen lang unterstützen, was bei automatischen Sorten einen Großteil ihrer Lebensspanne ausmacht. In dem Fall musst Du vielleicht nur ein- oder zweimal während der Blüte ein Blüteergänzungsmittel verabreichen müssen.
WAS SIND DIE BESTEN NÄHRSTOFFE FÜR AUTOFLOWERS?
Bevor wir darüber sprechen, welche Nährstoffe man am besten für Autoflowers verwendet, lass uns kurz Nährstoffe im Allgemeinen durchgehen.
Cannabis-spezifische Dünger enthalten alle Nährstoffe, die Deine Pflanzen brauchen. Die Hauptnährstoffe ("Makronährstoffe") sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), auf verschiedenen Produkten als Verhältnis dreier Zahlen angegeben. Wenn auf einer Nährstoffflasche zum Beispiel "3-1-2" steht, bedeutet das, sie enthält 3% Stickstoff, 1% Phosphor und 2% Kalium.
Stickstoff, Phosphor und Kalium sind aber nicht alles, was Deine Pflanze benötigt. Sie braucht auch Mikronährstoffe, wie zum Beispiel Calcium, Eisen, Kupfer, Zink und andere, um gesund zu bleiben. Kommerzielle Nährstoffe werden in der Regel sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe enthalten.
Das optimale N-P-K Verhältnis unterscheidet sich je nach Wachstum oder Blüte. Im Wachstum benötigen Pflanzen vergleichsweise höhere Stickstoffwerte, um alles Grüne (wie Blätter und Stiele) zu entwickeln. In der Blüte braucht Cannabis nicht viel Stickstoff, sondern stattdessen mehr Phosphor (P) und Kalium (K). Deshalb wirst Du für gewöhnlich auf zwei Arten Cannabisdünger stoßen – jene für das Wachstum und jene für die Blüte.
Oben genanntes gilt sowohl für Autoflowers als auch photoperiodisches Cannabis. Der Unterschied ist, dass Selbstblüher normalerweise viel weniger Nahrung benötigen.
WIE VIEL NÄHRSTOFFE SOLLTE MAN GEBEN?
Es sei denn Du kaufst besondere Nährstoffe für Autoflowers, wird die auf der Flasche empfohlene Dosis fast immer für photoperiodisches Cannabis gelten. Dies berücksichtigt noch nicht einmal die Tatsache, dass manche Hersteller die Dosierungsangabe in der Hoffnung übertreiben, mehr von ihrem Produkt zu verkaufen. Kurzum: Was Du auf der Flasche liest, ist (wahrscheinlich) viel zu viel für eine Autoflower.
Halbiere die empfohlene Dosis
Beim Düngen Deiner automatischen Sorten ist es das Beste, nur mit ½ oder ¼ der empfohlenen Menge anzufangen. Manche Erzeuger sind sogar noch vorsichtiger, vor allem in den frühen Phasen, und geben nur ⅛ der vollen Dosis.
Es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und ein bisschen zu wenig anstatt zu viel zu geben. Falls Du Anzeichen von Nährstoffmängeln (gelbe Blätter etc.) entdeckst, kannst Du die Dosis einfach erhöhen. Überdüngung hingegen ist viel schwerwiegender und kann zu allerlei Anbauproblemen führen. Vergiss nicht, dass Du möglicherweise überhaupt nicht düngen musst, wenn Deine Erde reich an Nährstoffen ist!
WANN GIBT MAN AUTOFLOWERING PFLANZEN NÄHRSTOFFE?
Manche Anbauer wissen dies nicht, aber Sämlinge machen sich am besten, wenn man sie überhaupt nicht düngt. In den ersten zwei Wochen gibst Du Deinen Babys also nur reines Wasser. Eine Überdüngung in der entscheidenden Sämlingsphase könnte letztendlich zu einem geringen Ertrag oder Schlimmerem führen.
Falls Du fertige Erde mit Nährstoffen oder organische Supererde verwendest, musst Du Deine kleine Autoflower in den ersten zwei Wochen nicht düngen.
Nährstoffe für die vegetative Phase (2–4 Wochen nach dem Keimen)
Manche sagen, Selbstblüher haben keine eindeutige vegetative Phase, sondern gehen direkt in die (Vor-)Blüte über, sobald die Pflanzen durch die Erde kommen. Ob dies stimmt, muss jeder für sich entscheiden, aber was zählt ist, dass Autoflowers nach 3–4 Wochen Wachstum die Blüte einleiten.
Während der Wachstumsphase (2.–4. Woche nach dem Keimen) ist es das Beste, niedrige Dosen von Wachstumsnährstoffen zu geben. Ein N-P-K-Verhältnis von 10-5-5 oder 20-10-10 ist gut; vergiss nicht, Du brauchst in dieser Phase vornehmlich Stickstoff. Beginne mit ½ oder noch weniger der empfohlenen Dosierung.
Nährstoffe für die Blütephase (4+ Wochen)
Wenn die ersten winzigen Blüten an Deinen Pflanzen erscheinen, wirst Du zu Nährstoffen mit mehr Phosphor (P) und Kalium (K) wechseln wollen. Diese Elemente unterstützen Deine Pflanzen bei der Ausbildung fetter, potenter Buds. Nutze ein N-P-K-Verhältnis von beispielsweise 5-10-10. Manche Nährstoffe für Selbstblüher enthalten mehr Phosphor (zum Beispiel 5-15-10), sind aber ebenfalls geeignet.
Falls sich Deine Cannabisnährstoffe in einer All-in-one-Lösung befinden, musst Du Dein Düngen eventuell überhaupt nicht umstellen. Informiere Dich vor dem Kauf stets über unterschiedliche Produkte, um sicherzugehen, dass das, was Du aussuchst, zu Deiner Strategie passt. Gehe es einfach langsam bei der Dosierung an, beobachte Deine Pflanzen und erhöhe sie nur, falls Deine Selbstblüher Hunger signalisieren.
WANN HÖRT MAN AUF, NÄHRSTOFFE ZU GEBEN?
Die meisten Gärtner sind der Meinung, dass Nährstoffe bis zum Ende zu geben, zu einem chemischen Geschmack von Cannabis führt. Daher hören sie üblicherweise 1–2 Wochen vor der Ernte damit auf und spülen ihre Pflanzen mit reinem Wasser, um für besser schmeckendes Weed zu sorgen.