Nervige Käfer Und Insekten
Cannabisanbauer befinden sich im kalten Krieg mit allen Arten von unheimlichen Krabbeltieren. Ob es Dir gefällt oder nicht - die Pflicht eines Hanffarmers besteht darin sicherzustellen, dass dieser Krieg nicht in die heiße Phase übergeht. Trotz allen Bemühungen und Präventivmaßnahmen kann ein Anbauvorhaben von Käfern und Insekten überfallen werden. Es gibt sogar mehr, als nur einige potentielle kleine ekelhafte Bösewichte, nach denen Du gut Ausschau halten muss.
Mit dem Wissen aus diesem Ratgeber bewaffnet, wirst Du vorbereitet sein, Deine Cannabispflanzen zu verteidigen. Unabhängig davon, ob es ein Schwarm Trauermücken, Fransenflügler oder weiße Fliegen sind - wir helfen Dir mit Gegenmaßnahmen und einfachen und praktischen Ratschlägen. Willkommen im Graskrieg. Wenn Du das liest, bist Du der Widerstand.
Fransenflügler (Thripse)
Fransenflügler (Thysanoptera) sind kleine, schlanke Insekten mit Haarfransen an den Flügeln, woher auch der wissenschaftliche Name Thysanoptera kommt: eine Kombination aus dem griechischen thysanos (Büschel) und pteron (Flügel).
Andere gebräuchliche Namen für Fransenflügler sind Thripse und Blasenfüße. Fransenflügler ernähren sich vom Saft der Zellen verschiedener Pflanzen (und einigen Tieren), indem sie Löcher in die Zelle stechen und den Inhalt heraussaugen. Deswegen werden viele Arten von Fransenflüglern von Bauern als Schädlinge betrachtet, da sie die Pflanzen schädigen. Andere Arten der Fransenflügler ernähren sich von den Körperflüssigkeiten anderer Insekten oder Milben und werden von den Bauern als Freunden angesehen, während der Rest der Arten in der Familie sich von den Fluiden der Schimmelpilze ernährt. Bisher kennen wir rund 5000 verschiedene Arten.
Thripse Erkennen
Thripse sind sehr klein (unter 1 mm im Durchmesser) und können nicht sehr gut fliegen, doch durch die Nutzung von Thermik und Wind können sie in großer Zahl an hochgelegenen Standorten gefunden werden. Unter optimalen Bedingungen können sich Thripse rasant reproduzieren und vermehren sich bis zu dem Punkt, daß sie nicht mehr nur als ärgerlich, sondern als Befall zu behandeln sind.
Diese Kreatur hat Mundwerkzeuge, die stechen und saugen, die es verwendet, um Zellen zu durchbohren und auszusaugen, woran die Zelle stirbt. Im Gegensatz zu Läusen sondern sie keine giftigen Flüssigkeiten in die Zelle ab, sondern sie führen Luft ein. Nach einer kurzen Weile wird die Pflanze anfangen, ein graues, ausgetrocknetes Aussehen anzunehmen, weil ihre Zellen ausgesaugt sind. Diese Insekten bewegen sich schnell von einem Platz zum anderen und können daher in kurzer Zeit erheblichen Schäden anrichten.
Der Fransenflügler legt seine Eier im Blattgewebe ab und sie schlüpfen nach 8 Tagen. Die jungen Larven sind von weißlicher Farbe und leben in Gruppen zusammen. Zu einem späteren Zeitpunkt des Lebenszyklus breiteten sie sich über das ganze Blatt. Nach 14 Tagen beginnen sie mit ihrer Verpuppung.
Die häufigsten Arten der Thripse sind die gestreiften Treibhaus Thripse (Parthenothrips dracanae) und die Zwiebel Thrips (Thrips tabaci). Der kalifornische Thrips ist besonders schwierig, da er wegen seiner hohen Resistenz gegen verschiedene Insektizide schwer zu bekämpfen ist.
Kalifornische Thripse sind meist in Gewächshäusern anzutreffen, doch im Sommer können sie auch im Freien Probleme verursachen. Noch es ist unklar, ob sie den europäischen Winter im Freien überleben. Der kalifornische Thrips verpuppt sich in der Regel im Untergrund oder an geschützten Stellen, manchmal aber auch auf Blättern und in Blumen. Der Lebenszyklus dauert bei Temperaturen zwischen 20-30°C 2 bis 3 Wochen. Der Kalifornische Thrips ist ein Träger von TSWV (Tomato Spotted Wilt Virus), der verschiedene Pflanzen, darunter Chrysanthemen und Amaryllis, befällt.
Eigenschaften Des Kalifornischen Thrips
- etwa 1,3 bis 1,4 mm Größe
- erwachsenen Thripse sind gelb bis orange gefärbt
- erwachsenen Thripse sind meist in den obersten Abschnitte der Pflanze zu finden
- ihre Fühler haben acht Segmente (mußt Du mit einer Lupe zu überprüfen)
- Blütenköpfe und frische Triebe kann ernsthaft verformt wachsen
- wenn Knospen oder Blüten vorhanden sind, kann der Thripse auch Pollen zu ihnen transportieren
- Verpuppung erfolgt in der Regel unterirdisch
- verfällt nicht in Diapause (Ruhezustand bei widrigen Bedingungen)
- können virale Infektionen übertragen
Bekämpfung Der Thripse
Zunächst ist es sehr wichtig, daß das Feuchtigkeitsniveau um bis zu 75-80% liegt, da sich der Befall dann zumindest langsamer verbreitet; Thripse mögen keine hohe Feuchtigkeit. Dies allein wird aber nicht ausreichen, um sich von den Viechern zu befreien. Aber das Waschen der Pflanzen mit einer Lösung aus sanfter Flüssigseife (20g pro Liter) und 10cc Spiritus ist ein einfaches Heilmittel. Wenn das nicht das gewünschte Ergebnis erzielt, könnten die folgenden Techniken helfen:
Wenn Du eine biologische Methode versuchen möchtest, kannst Du mit Raubwanzen arbeiten. Die kannst Du bei spezialisierten Firmen kaufen. Sie ernähren sich von Insekten, einschließlich Thripse und Milben und diese hier sind die effektivsten:
- Amblyseius cucumeris: eine hellbrauner, sehr mobile Raubmilbe, die bevorzugt bei hoher Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur um die 25 Grad jagd. Der Zyklus von Ei bis zum Erwachsenen verläuft (je nach Temperatur) innerhalb von 8-11 Tagen. Diese Raubmilbe lebt für 18-21 Tage und packt sich die Thripse im Larvenstadium und saugt sie aus. Darum lohnt es sich auch, diese Raubtiere als vorbeugende Maßnahme bei jeder Art von Befall und/oder neuer Pflanzung feizusetzen - tatsächlich ist es empfohlen, genau dies zu tun.
- Amblyseius degenerans: eine Raubmilbe, die etwas größer ist als seine "Schwester" cucumeris. Der Lebenszyklus ist vergleichbar mit dem der cucumeris. Degenerans ist mobiler, weniger temperaturempfindlich und gedeiht besser bei geringerer Luftfeuchtigkeit. Degenerans ist häufiger als cucumeris an den Knospen zu finden und fängt Thripse in der gleichen Weise wie cucumeris. Die höhere Mobilität, geringere Empfindlichkeit auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit und die Fähigkeit, sich in der Blume/Knospe zu verbergen, macht Degenerans etwas erfolgreicher/effektiver als cucumeris, insbesondere bei niedriger Luftfeuchtigkeit. Der Nachteil ist, daß Degenerans schwerer zu züchten und daher teurer und nicht immer verfügbar ist.
- Orius laevigatus: eine schnelle, dunkelbraune Raubwanze, 1-3mm groß, mit den charakteristischen roten Augen. Der Zyklus vom Ei bis zum Erwachsenen dauert etwa 2-3 Wochen, die erwachsene Wanze hat eine Lebensdauer von drei bis vier Wochen. Die Geschwindigkeit dieses Zyklus, sowie ihre Lebensdauer ist von der Temperatur abhängig. In Zusammenarbeit mit Degenerans oder cucumeris ist Orius in der Lage, die Thripspopulation auf akzeptable Werte zu dezimieren oder sogar gänzlich auszurotten. Es wird dringend empfohlen, Orius bei den ersten Anzeichen auf Thripse einzusetzen. Wenn es keine Thripse mehr zu jagen gibt, wird Orius auch andere Insekten im Zuchtraum fressen, wie Spinnmilben, Blattläuse und weiße Fliegen. Darüberhinaus ist Orius der einzige natürliche Feind, der neben den Angriffen auf die Larven auch Jagd auf die erwachsenen Thripse macht. Orius saugt die Beute aus und ist ein nimmersatter und aggressiver Jäger, der auch dafür bekannt ist, seine Beute zu jagen, ohne sie danach zu fressen.
- Chrysopa carnea: Eine Florfliege, deren Larve ein sehr aggressiver Lauerjäger ist, der "saugt, bis nichts mehr zu saugen ist". Diese Larven sind für 12-13 Tage sehr aktiv und in diesem Zeitraum können sie beträchtlichen Einfluß auf den Befall von Schädlingen haben, die ihre Beute sind (Weiße Fliege, Thripse und Blattläuse). Obwohl Carnea weniger aktiv gegen Thripse ist und vor allem für die Eindämmung von Blattlauspopulationen verwendet wird, werden die Larven dieser Florfliegenart häufig angewendet, da die Carnea hervorragend mit Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit umgehen kann. Vorbeugende Freisetzung dieser Florfliege macht jedoch keinen Sinn. Sie sollten erst freigesetzt werden, wenn Schädlinge bereits sichtbar sind, da die Larven sehr mobil sind und abwandern, wenn in ihrer Nähe keine Beutepopulation gegenwärtig ist.
Maikäfer
In Westeuropa gibt es rund 3.800 Käferarten. Eine Reihe von ihnen wird als besonders störend empfunden, wie der Maikäfer. Dieser Parasit der Gattung Melolontha ist mattschwarz mit hellen (gelben) Flecken. Maikäfer sind etwa 1 cm lang und haben Fühlern auf ihrer hervorstehenden Schnauze. Auf ihrer Schale sind Längsrillen.
Die Käfer sind normalerweise nachtaktiv und frißt winkelförmige Bisse aus den Rändern der Blätter. Der Maikäfer kriecht und klettert sehr gut: viele Meter pro Nacht. Die Larve ist etwa 10-14 mm lang und in der Endphase von schmutzig-weiß bis cremefarben mit einem rotbraunen Kopf. Der Körper ist häufig leicht gebogen (C-Form).
Eigenschaften
- Meist in der Nacht aktiv
- Wenn sie das Gefühl haben entdeckt worden zu sein, erstarren sie
- Sie fressen von der Blattaußenkante nach innen
- Larven befinden sich bis zu 10 cm tief im Boden und ernähren sich von Wurzeln
Bekämpfung
Der Umgang mit Käfern ist eine echte Qual. Chemische Pestizide betreffen oft nicht nur den Käfer, sondern auch andere, nützliche Insekten. Eine biologische Lösung für die Larven ist mit parasitären Fadenwürmern möglich. Andere natürliche Feinde des Maikäfers sind: verschiedene Käfer, Frösche/Kröten und Zwerghühner. Zu den wichtigsten Feinden der Larven gehören verschiedene Schimmelpilze, Nematoden, Bakterien und wieder Hühner.
Miniermotte
Es gibt drei Arten der Miniermotte, die generell zu einer Plage werden können: die Tomaten Miniermotte (Liriomyza bryoniae), die Florida Miniermotte (Liriomyza trifolii) und die Korn Miniermotte (Liriomyza huidobrensis). Unter natürlichen Bedingungen werden ihre Larven durch schweren Parasitenbefall von verschiedenen Spezies unter Kontrolle gehalten. Aber die Probleme mit Miniermotten wurden durch den weit verbreiteten Einsatz von Breitspektrum Pestiziden erhöht: ihre natürlichen Feinde wurden getötet und die Miniermotten entwickelten Resistenzen gegen den "Schrotflinten"-Einsatz dieser Sprays.
Lebenszyklus
Bei Miniermotten sind die folgenden Entwicklungsstadien zu beobachten: das Eistadium, drei Larvenstadien, ein Puppenstadium und das Erwachsenenstadium. Die erwachsenen Miniermotten sind klein un gelb mit schwarzen Markierungen an den Flügeln. Die Larven der Miniere graben sich in die Blättern der Pflanze. Die Verpuppung erfolgt unterirdisch.
Anzeichen von Schäden
Die Larven graben buchstäblich Minen in die Pflanze, was dazu führt, daß deren Blätter austrocknen und vorzeitig abfallen, sowie kosmetische Schäden. Der Verlust der Blätter kann auch Auswirkungen auf den Ertrag haben. Die Einstiche zur Nahrungsaufnahme der weiblichen Erwachsenen können ebenfalls zu kosmetischen Schäden zu führen. Schimmel oder Bakterien können in diese punktförmigen Wunden gelangen und auf indirektem Weg Schäden verursachen.
Nacktschnecken & Schnecken
Es gibt zwei grundlegende Arten von schleimigen knabbernden Kreaturen: die Nacktschnecke und die Schnecke mit ihrer Schale. Diese beiden Kategorien können weiter unterteilt werden, bringt uns aber in diesem Falle nichts was uns interessiert. Für die Zwecke dieses Artikels werden wir uns für beide Sorten auf "Schnecken" beziehen, es sei denn, es ist explizit eine Spezies gemeint.
Schnecken sind nützliche Geschöpfe: sie vertilgen gefallenes Laub und verarbeiten sie weiter zum Recycling, was einen wesentlichen Teil des Prozesses der Humusbildung am Boden ist. Zum Leid der CannabisgärtnerInnen sind Nacktschnecken auch der größte Feind der Cannabis Pflanze. Obwohl beide Schneckenarten es genießen Deine Pflanzen abzunagen, es ist die Nacktschnecke, die den größten Schaden verursacht. Nur um auf der sicheren Seite zu sein, kann man die Schnecken von Hand entfernen.
Beide bewegen sich (vertikal) fort, indem sie mit wellenförmigen Muskelkontraktionen auf einem speziellen Schleim vorwärts schieben. Durch die Nutzung dieses Schleims können sie "kleben" bleiben und der Wirkungen der Gravitation für eine lange Zeit widerstehen.
(Nackt)Schnecken Reproduktion
Schnecken reproduzieren sich selbst, oder genauer, durch sich selbst. Nach der Befruchtung legen die Schnecken ihre Eier in ein Loch im Boden, unter einen Stein in einen Spalt in der Erde oder ein Stück Holz oder in einen Komposthaufen. Daher ist man sicherlich gut beraten, sein Grass nicht in der Nähe eines Komposthaufen anzupflanzen.
Der Nachwuchs schlüpft nach dem Winter, wenn sie den Frost überleben und werden bald auf die Suche nach Nahrung gehen. Also pass auf, daß Deine Pflanzen nicht der erste leckere Snack sind, den sie sehen.
Schneckenschäden erkennen
Der offensichtlichste Beweis für einen Schneckenangriff ist das Vorhandensein von Schleimspuren. Außerdem sieht man, daß ganze Teile des Blattwerkes abgefressen sind, bis hin zu knapp über dem Boden. Nicht angefressene Blätter werden von den kleinen Kerlen manchmal als "Transit" Route verwendet.
Prävention und Umgang mit Schneckenangriffen
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Substanzen zum Einsatz gegen Schneckenangriffe.
- Kaffeesatz: rund um die Pflanze verteilen: dies stört ihre Schleimspur, weswegen die Schnecken nur ungern über ihn kriechen.
- (Holz)Kohle: um die Pflanzen streuen: Auch dies stört die Schleimspur und beeinflußt den Feuchtigkeitshaushalt der Schnecke, weswegen sie auf der Kohle sterben
- Schneckenkorn: um die Pflanzen streuen (nimm das organische!)
- Bierfalle: begrabe ein Bierglas, mit etwas Bier darin im Boden; laß den Rand hervorstehen. Das Bier täglich wechseln.
- Erstellen einer Barriere aus Kupfer: Grenz Deinen Garten damit ab, klebe Kupferband auf die Töpfe, so daß ein Kupferkreis um Deine Blumentöpfe entsteht.
- Streu Salz auf die Nacktschnecken: nicht sehr tierfreundlich, da sie allmählich an Austrocknung sterben!
Schneckenangriff überstanden?
Du brauchst nichts zu tun. Laß ganz einfach die Pflanze sich selbst reparieren. Du kannst die oben genannten Methoden anwenden, die Schnecken manuell zu entfernen oder wenn der entstandene Schaden zu stark ist, versuchen einen Abschnitt der Pflanze zu nehmen und zu klonen.
Raupen
Eine Raupe ist die Larve eines Schmetterlings. Raupen sind in der Regel unauffällige Kreaturen, aber einige Arten spielen eine große Rolle in menschlichen Angelegenheiten und sind sehr gut bekannt, beispielsweise die Seidenraupe (die Raupe des Seidenspinners) und der Eichenprozessionsspinner (Thaumethopea processionea, ein Schädling, der Eichen befällt).
Raupen sind auch ein wichtiges Element in Ökosystemen, nicht nur weil sie riesige Mengen pflanzlichen Materials vertilgen, sondern weil sie zudem Beute und Nahrung für eine große Anzahl von Tieren sind, von Vögeln bis zu Schlupfwespen.
Raupen wachsen rasant, wenn sie über eine große Menge an Nahrung verfügen. Sie haben einen charakteristischen Körperbau, die nur wenig Ähnlichkeit mit den Larven anderer Insektenarten hat. Raupen haben viele geniale Techniken um den Klauen der Raubtiere zu entgehen und einige von ihnen können sogar für den Menschen ein Problem sein (und für unsere geliebten Pflanzen).
Schadenserkennung
Gewellte Blätter oder Blätter mit hineingeknabberten Löchern. Fraßschäden durch Raupen treten meist im Spätsommer und Herbst auf, aber in den letzten Jahren wurde der Raupenbefall auffällig mehr und mehr am Anfang der Vegetationsperiode beobachtet.
Bekämpfung
Es gibt eine Reihe von Methoden und Produkten für einen effektiven Umgang mit Raupen. Raupen neigen dazu, sich auf dem Blatt zu entspannen. Bei einer einzigen Raupe kann dies leicht behandelt werden, indem man sie von Hand entfernt. Aber wenn Du eine echte Plage hast, kannst Du die Raupen mit Bacillus thuringiensis Bakterien bekämpfen. Dieses Bakterium stört die Aufnahme der Nahrung durch die Raupe, was dazu führt, daß sie das Fressen einstellt und stirbt.
Decis: Versprühen, wenn die Temperatur über 15°Celsius liegt und für die nächsten sechs Stunden kein Regen in Sicht ist und vorzugsweise, wenn erwartet wird, daß kein Wind weht. Benetze die Pflanzen völlig, von oben bis unten. Nach 10 Tagen solltest Du eine Nachkontrolle durchführen. Sollten noch immer lebende Raupen vorhanden sein, wiederholst Du die Behandlung. Produkt: Decis (nicht mit Confidor verwechseln) 10ml auf 15 Liter Wasser.
Spinnmilben
Spinnmilbe: ein lästiger und fast unsichtbarer Schädling.
Mit Sicherheit ist die Spinnmilbenplage für Gartenliebhaber ein immer wiederkehrendes Ärgernis. Prävention ist eine wirksame Waffe gegen das, was auf Niederländisch Spinnmilben genannt wird, ein handlicherer Name als die deutsche Bezeichnung Spinnmilbe (also werden wir sie hier ersatzweise Spinnmilben nennen). Wie auch immer, Du solltest Deine Pflanzen regelmäßig überprüfen, um diesen winzigen Schädlingen keine Chance zu geben, auf den Pflanzen Fuß zu fassen.
Spinnmilben Erkennen
Spinnmilben sind Pflanzenparasiten, die meist eine Größe zwischen 0,2 und 0,5 mm haben. Es gibt viele Arten von Milben und im Gegensatz zu Insekten besitzen sie acht Beine, die auffallend nach vorne und hinten gerichtet sind. Sie haben einen birnenförmigen, gelblich-grünen, bräunlichen oder roten Körper. Spinnmilben gedeihen unter warmen, trockenen Bedingungen und insbesondere auf Pflanzen, die unter Stress stehen und von Austrocknung geschwächt sind. Sie durchbohren die Zellwände an Knospen, Blüten und Früchten und saugen sie trocken. Dadurch sind diese Zellen nicht mehr in der Lage genügend Nährstoffe aufzunehmen, mit unvermeidlichen Resultaten.
Die Symptome der Spinnmilben
Spinnmilben vermehren sich rasch bei warmem, trockenem Wetter. In einem einzigen Jahr sind bis zu neun Generationen möglich und jedes Weibchen kann um die 80 Eier legen. Die Parasiten überleben den Winter als Eier, als Erwachsene verborgen im Boden oder in Ritzen in der Rinde. Normalerweise ist es möglich, die Symptome vor dem eigentlichen Befall zu beobachten. Die ersten Anzeichen sind winzig: silbrige oder gelbe Flecken auf der Blattoberseite. Bei schwerem Befall können ihre Netze die ganze Pflanze einhüllen.
Spinnmilben Prävention
Prävention ist die beste Medizin. Also, für den Anfang hältst Du Deine Pflanzen und ihre Umwelt ein wenig feucht. Wenn Du einen Befall entdeckst, entfernst Du die befallenen Teile so schnell wie möglich. Danach sprühst Du die Pflanze gründlich mit einer Lösung aus Spiritus und Seifenlauge ab. Wiederhol diese Behandlung wöchentlich.
Wenn Du noch den Befall nach ein paar Wochen noch immer nicht im Griff hast, ist die beste Option, eine Substanz auf Basis natürlichen Pyrethrums anzuwenden. Aber sei vorsichtig mit diesen Mitteln, da sie auch für den Menschen schädlich sind, wenn man sie einnimmt oder sie in Kontakt mit einer offenen Wunde kommen. Hier sollten wir auch die rasche Abfolge der Generationen bedenken, dank derer die Spinnmilben schnell Resistenzen entwickeln. Nicht zu vergessen, daß nach einer Reihe von Anwendungen mit einer bestimmten Substanz, die nicht half sie zu beseitigen, es wahrscheinlich ist, daß nur ein anderes helfen könnte. Darüber hinaus zeigen die meisten Insektizide keinerlei Wirkung auf die Eier.
Man kann wahlweise einen biologischen Fressfeind gegen sie einsetzen, wie zum Beispiel verschiedene Raubmilben und Wanzen, Marienkäfer und Florfliegen.
Trauermücke
Trauermücken sind Mitglieder der Familie der Sciaridae. Sie sind klein (3-5 mm), dunkel, mückenähnliche Fliege mit langen, schlanken Antennen und langen Beine. Es ist vor allem die Trauermückenlarve, die den meisten Schaden anrichtet.
Biologie
Trauermücken mögen besonders gerne warmen, feuchte Umgebungen in der Nähe von Pflanzen. Sie können auch ganzjährig in Gewächshäusern überleben.
Nach der Paarung legen die Weibchen 50-200 Eier, die innerhalb von 2-3 Tagen schlüpfen. Die Larven durchlaufen in einem Zeitraum von 2 bis 3 Wochen vier Stufen, am Ende derer sie etwa 5 mm lang und durchsichtig-weiß sind und einen auffallend schwarzen Kopf aufweisen.
Die Larven verpuppen sich unterirdisch und erscheinen drei Tage später als erwachsene Mücken. Bei Temperaturen über 24°C, vermehren sie sich ständig und mit einem Lebenszyklus von 3-4 Wochen, schnell. Die Larven ernähren sich nicht nur von totem organischem Material wie Schimmelpilze und Algen, sondern auch von lebendem Gewebe wie Wurzeln und Stamm. Sie bohren sich in die Wurzel und/oder den Stamm der Stecklinge, Sämlinge und Jungpflanzen. Durch den Fraßschaden, wird einer Vielzahl von Sekundärinfektion eine Angriffsmöglichkeit erschlossen, was Pflanzenkrankheiten wie Pithium, Phytophtora, Botrytis, Fusarium und Verticillium Gelegenheit zum Eindringen verleiht.
Erkennung
- Größe: 2-3 mm
- Die Augen sind undeutlich
- Antennen sind nicht verzweigt
- Länglicher Körper, unterteilt in: Kopf, breite Brust, schmaler gerippter Bauch Braun-schwarze Körperfarbe
Achte auch auf die charakteristischen Muster auf den Flügeln
Schäden
Direkte Schäden können Die Larven durch annagen der Wurzeln und Stämme verursachen - sie können sich sogar ganz hindurch bohren. Indirekte Schäden, die ebenfalls durch Larven verbreitet werden, sind Nematoden, Milben, Sporen und Viren.
Bekämpfung
- Entsorge alles tote organische Material und verwende qualitativ hochwertigen Kompost.
- Hypoaspis Milben: Die im Boden lebende Raubmilbe Hypoaspis ist ein Spezialist im Aussaugen von Trauermückenlarven.
- Atheta coriaria: Der räuberische Käfer Atheta coriaria ist ein äußerst gefräßiger und effizienter Räuber der Trauermücke.
- Steinernema System: Das Steinernema System (mit Nematoden) kann erfolgreich gegen Trauermücken eingesetzt werden.
- Nematoda: Fadenwürmer oder Nematoden dringen in die Eier und Larven der Trauermücken ein, um sich zu reproduzieren.
Weiße Fliege
Weiße Fliege ist die Bezeichnung für eine Vielzahl von käferähnlichen Insekten, die zur Familie der Aleyrodidae gehören. Sie sind kleine Mitglieder der Hemiptera ("Wanzen") um, die sich an der Blattunterseite der Pflanze nähren. Sie schädigen die Wirtspflanzen, indem sie in das Phloem (das Gewebe, das den Zucker in der Pflanze transportiert) bohren. Die Pflanze verliert dadurch Zelldruck und reagiert zudem auf den toxischen Speichel der weißen Fliegen.
Da weiße Fliegen in großen Gruppen zusammenleben können sie eine Pflanze schnell völlig zugrunde richten. Ihre Auswirkungen können so gravierend sein, daß, wenn jemand gegen ein Blatt stößt, ein Schwarm weißer Fliegen aufstiebt, kurz flattert und dann erneut auf der Blattunterseite landet. Darüber hinaus sondern sie Honigtau ab, der zu einer Nahrungsquelle für Schimmelpilze werden kann, während die Klebrigkeit des Sekrets auch zu einem tödlichen Problem für manche Pflanzen, wie Baumwolle, werden kann.
Eine der bekanntesten Arten ist die Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum), welche ein Schädling in Gewächshäusern darstellt. Zu weiteren bekannten Arten gehört die Süßkartoffel Fliege (Bemisia argentifolii) und die streifenflügelige Fliege (Trialeurodes abutiloneus).
Bekämpfung
Eine Bekämpfung der Weißen Fliege ist schwierig. The Gewächshaus Weiße Fliege hat eine Resistenz gegen viele Pestizide ausgebildet. Das United States Department of Agriculture empfiehlt die Verhinderung des Befalls durch Verwendung eines, sofern möglich, biologischen Mittels.
Sie raten zur Anwendung von gelben Klebefallen um die Anwesenheit der Weißen Fliege festzustellen und Insektizid nur selektiv einzusetzen. Die Weiße Fliege kann auch mit Hilfe ihrer natürlichen Feinde, wie der Schlupfwespe aus der Familie der Ichneumonidae bekämpft werden. Die Raubwanze jagt die Weiße Fliege als Lebensmittel und die Larven der Florfliege greifen die Weiße Fliege an, um sie auszusaugen.
Zikaden (Empoasca decipiens)
Schäden und Identifikation
Im Sommer kann es Probleme mit Zikaden (Empoasca decipiens) geben. Zikaden erkennt man an ihrer hellgrünen Farbe. Unter Umständen können sie zu Schäden an den Blättern oder den Blüten der Pflanzen führen, da sie den Saft aus dem Mesophyll (das weiche Gewebe unter der Pflanzenoberfläche, das für die Photosynthese verantwortlich ist) der Pflanzen saugen.
Dadurch verursachen sie Flecken auf den Blättern, Blüten und Früchten. Dies reduziert den Wert der Ernte. Bei schwerem Befall verfärben sich große Teile des Blattes und sterben sogar ab. Dies beschleunigt den Alterungsprozess der Pflanze. Manche Zikaden tragen Viren und Mykoplasmen Bakterien oder sondern Giftstoffe ab, die bei der Pflanze zu Missbildungen führen kann.
Lebenszyklus
Unter Gewächshausbedingungen kann eine einzige Generation, abhängig von der Temperatur, in nur vier bis fünf Wochen zur Geschlechtsreife heranreifen. Zikaden durchlaufen während ihres Lebenszyklus ein Eistadium, fünf Nymphenstadien und das Erwachsenenstadium. Die ausgewachsenen Insekten sind 3 bis 4 mm lang und bei vielen Spezies grün gefärbt. Eine weibliche Zikade kann in ihrem Leben bis zu 50 Eier legen. Diese sind weiß, nierenförmig und etwa 0,6 mm lang. Sie werden in das Gewebe der Blattrippen und Stiele gelegt, wo man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann.
Bei 15°C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 65-75% dauert es etwa 28 Tage, bis die Eier bis zum Schlüpfen bereit sind. Bei 20°C verkürzt sich diese Zeitspanne auf 15 Tage und bei 24°C auf nur 11 Tage. Die Nymphen sind heller und mit jedem durchlaufenen Nymphenstadium wird der Flügelaufbau immer deutlicher sichtbar.
Die sehr agile Nymphe hat eine interessante Methode der Versenkung: diagonal. Das Nymphenstadium der Empoasca decipiens dauert 37, 19 oder 15 Tage, jeweils bezogen auf 15, 20 und 24 Grad Celsius.
Zikaden Bekämpfung
Derzeit kann eine Bekämpfung von Zikaden nur durch chemische Mittel erfolgen.
Mit der Finanzierung aus dem niederländischen Gartenbau Marktverband (Productschap Tuinbouw) begann im Jahr 2005 an der landwirtschaftlichen Universität in Wageningen die Forschung über die Auswirkungen der Zikaden auf Blumen im Gewächshausanbau. Sie fanden heraus, daß Empoasca Decipiens die häufigste Zikade war, die in dieser Umgebung gefunden wurde.
Unter geschlossenen Laborbedingungen untersuchten die Forscher die Raubzüge anderer generalistischer Prädatoren auf die Zikade. Sowohl im Stadium der Nymphe als auch dem der Erwachsenen sind diese sehr mobil und schwer zu fangen. In einem Feldversuch zeigte sich, daß die Schlupfwespe Anagrus Atomus in der der Lage war, sich unter Gewächshaus Bedingungen zu reproduzieren.
Es wurde jedoch kein signifikanter Prozentsatz für Parasitenbefall erreicht und somit sind die Möglichkeiten für den Einsatz dieser Wespen als ein wirksames biologisches Pestizid eher dünn.
Die Neo-Nikotinoide Imidacloprid (Admire) Thiacloprid (Calypso), Thiamethoxam (Actara) und Acetamiprid (Gazelle) werden sehr wirksam gegen Zikaden eingesetzt, genauso wie das oxidiazine Indoxacarb (Steward). Dieses Antiraupenmittel ist selektiver und daher eine sicherere Option gegen natürliche Schädlinge als die Neo-Nikotinoide.
ERDRAUPEN
BIOLOGIE DER ERDRAUPEN
Erdraupen sind eine ziemlich heimtückische Raupenart. Sie sehen ganz unschuldig aus, aber wenn niemand zuschaut, enthaupten sie Deine Cannabispflanzen. Diese Erdraupen entwickeln sich normalerweise zu Motten aus der Familie der Noctuidae.
Sie werden allerdings eher nach ihrem Verhalten, bzw. Aussehen und nicht nach einer bestimmten Art klassifiziert. Diese kleinen Ninjas operieren bei Nacht. Am Tage verstecken sie sich unter der Erde.
Erdraupen sind etwa 3cm lang. Reife Exemplare haben ungefähr den Umfang eines Bleistifts und nehmen braune, gelbe und graue Farben an. Wenn sie berührt werden, rollen sie sich zu einer C-Form zusammen. Ihr Lebenszyklus dauert ein Jahr.
Während des Winters liegen die Eier unter der Erde; in den Monaten April bis Mai schlüpfen die Jungen und werden zu Erdraupen. Sie kommen näher an die Oberfläche und im August entwickeln sie sich dann zu Motten, die Eier unter den lockeren Boden legen. Und der Zyklus wiederholt sich.
SCHADENSBERICHT
Erdraupen verursachen schwere Schäden an Cannabispflanzen. Sie enthaupten sie buchstäblich, indem sie am Hauptstängel knabbern. Erdraupen ernähren sich normalerweise von Schößlingen, bis diese um die 6-8 Nodien entwickelt haben. Im Vergleich zu anderen Schädlingen hat man nur einen extrem begrenzten Zeitrahmen, um sie zu töten, bevor sie die Ernte zerstören.
Sobald die Erdraupe den Keimling über Nacht umgelegt hat, ist es vorbei - danach können die Pflanzen nicht wiederbelebt werden. Bei schwerem Befall können Erdwürmer durchaus über Nacht eine ganze Plantage verheeren.
EINEN ERDRAUPENBEFALL VERHINDERN UND BEKÄMPFEN
Um zu verhindern, dass Erdraupen in Deinem Cannabisgarten Fuß fassen, ist es eine gute Strategie sich im August zu schützen und sicherzustellen, dass Motten Deinen Garten nicht als gedeihliche Umgebung zum Eierlegen betrachten. Kompost, tote Blätter und verschiedene Unkräuter (außer Cannabis natürlich) sollten entfernt werden. Falls Du Erdraupen entdeckst, solltest Du eventuell in der Nähe wachsende Sonnenblumen ausrotten, weil die Erdraupen Sonnenblumen lieben.
Während des Tages verstecken sich Erdraupen unter der Erde; grabe deshalb ein wenig im Boden, wenn Du feststellst, dass Sämlinge gefällt wurden. Falls Du irgendwo Raupen findest, muss diese Stelle sofort mit Insektiziden behandelt werden. Da sich Erdraupen nachts ernähren, sollten die Insektizide abends aufgetragen werden.
Du könntest auch die betreffende Stelle mulchen, da dies Frösche anzieht, die sich von Erdraupen ernähren. Maismehl zu nutzen kann ebenfalls funktionieren. Fliegen, Ameisen und Erdraupen fressen es, können es aber nicht verdauen, was zu ihrem Tod führt. Man kann ein Pestizid mit Bacillus thuringiensis verwenden, das gegen Erdraupen sehr effektiv wirkt.
GRILLEN
BIOLOGIE DER GRILLEN
Grillen sind bekannte Insekten, die in unseren Gärten und in den Abenteuern von Pinocchio vorkommen. Leider stellen sie eine große Gefahr für unsere geliebte Cannabispflanze dar. Sie lieben Cannabisblätter und können nicht genug davon bekommen.
Es gibt zwei Haupttypen von Grillen, auf die man achten sollte: echte Feldgrillen und Maulwurfsgrillen. Echte Feldgrillen sind leichter als Maulwurfsgrillen zu entdecken, die unterirdisch leben.
Grillen sind nachtaktive Insekten. Man erkennt sie an ihren lauten, zirpenden Geräuschen in der Nacht. Das wirkt auf manche Menschen beruhigend, während es für Cannabisanbauer die Geräuschkulisse eines Pflanzenmassakers bedeutet. Grillen gehören zur Familie der Gryllidae, von denen weltweit mehr als 900 Arten identifiziert wurden. Es ist nicht sicher, welche Grillen Cannabis am meisten lieben.
SCHADENSBERICHT
Durch Grillen verursachte Schäden sind oft durch Löcher in den Cannabisblättern gekennzeichnet. Grillen fressen nämlich pflanzliches Material und saugen nicht den Zellinhalt aus, wie dies einige Käfer tun. Maulwurfsgrillen können auch an den Wurzeln knabbern, was zu verheerenden Schäden führt.
Sie graben sich in den Boden ein und hinterlassen dabei kleine Erdhaufen, die Waschbären, Vögel, Ratten und Füchse anziehen, die Deinen Cannabipflanzen möglicherweise ebenfalls Schaden zufügen können.
EINEN GRILLENBEFALL VERHINDERN UND BEKÄMPFEN
Grillen werden vom Licht angezogen. Während der Nacht sollte man deshalb in der Nähe von Cannabisplanzen die Lichtleistung minimieren. Da die Qualität weiblicher Pflanzen leidet, wenn sie während des Nachtzyklus dem Licht ausgesetzt sind, ist es sowieso ratsam die Lichtexposition nachts generell so gering wie möglich zu halten. Grillen lieben den Inhalt von Mülleimern. Deine Anbauumgebung frei von Abfällen zu halten ist deshalb ein kluger Schachzug.
Man kann spezielle Grillenfallen kaufen, die Grillen fangen, ohne sie zu töten. Falls es sich jedoch um einen Befall handelt, muss auf Insektizide zurückgegriffen werden. Spinosad ist ein sicheres biologisches Insektizid zur Bekämpfung von Grillen. Es sollte auf die Pflanzen und direkt auf die Grillen gesprüht werden.
Du kannst auch Neemöl verwenden, bei dem es sich um ein natürliches, bitteres Öl handelt. Es sollte allerdings niemals auf die Blüten gesprüht werden, weil dies einen schrecklichen Geschmack nach sich ziehen würde. Außerdem kann die Substanz potenziell auch eine Gefahr für uns Menschen darstellen.
Die Verwendung von frei beweglichen Reihenabdeckungen kann helfen, solange die Cannabispflanzen noch klein sind, da dies die Grillen physisch daran hindert, in die Pflanzung einzudringen. Du solltest allerdings von der Verwendung von Pyrethrin Abstand nehmen. Es ist zwar wirksam, wenn es um die Bekämpfung von Grillen geht, tötet aber auch Bienen – und das solltest Du auf keinen Fall in Kauf nehmen!
WOLLLÄUSE
BIOLOGIE DER WOLLLÄUSE
Wollläuse werden als Mitglied der Pseudococcidae-Familie klassifiziert. Bei ihnen handelt es sich um kleine Insekten, die aber trotzdem mit bloßem Auge sichtbar sind. Die weißen Läuse sind von einem leichten Fell überzogen, was ihnen ein wenig das Aussehen von Yeti-Insekten gibt. Man kennt mehrere Unterarten von Wollläusen, die andere Farben wie Braun und Schwarz aufweisen können. Sie ernähren sich von vielen Pflanzenarten und auch Marihuana steht auf ihrer Speisekarte.
Wollläuse durchbohren dabei das Pflanzengewebe und saugen den Inhalt aus. Sie scheiden süßen Honigtau aus, der Ameisen anzieht und können im Jahr mehrere Generationen produzieren. Aus ihren Eiern werden Larven, die sich in erwachsene Tiere verwandeln, die wiederum Eier legen. Sie bewegen sich im Umkreis der befallenen Pflanze ziemlich stark.
SCHADENSBERICHT
Falls kleine braune Flecken auf den Blättern auftreten, ist es möglich, dass Du mit Wollläusen zu tun hast. Die Schmierläuse, wie sie auch genannt werden, bewegen sich umher und sind relativ groß, so dass sie leicht zu erkennen sind. Sie leben meist auf den Stängeln, sind aber auch auf den Blättern anzutreffen. Falls Du klebrige Flecken auf den Blättern entdeckst, kann dies auf den süßen Honigtau zurückzuführen sein, den die Wollläuse ausscheiden.
Andere Insekten wie Motten- und Blattläuse könnten aber ebenso für den Honigtau verantwortlich sein. Wollläuse tragen oft indirekt zur Entwicklung eines Pilzes bei, der den Photosyntheseprozess verhindert und einige Teile der Pflanze verdunkelt. Man sollte also auch auf eine zufällig wirkende Verdunkelung der Blätter oder Schimmel, bzw. Pilze auf den Pflanzen achten. Der süße Honigtau zieht Ameisen an - falls Du also Ameisen entdeckt hast, könnten Schmierläuse die Ursache hierfür sein.
EINEN WOLLLAUSBEFALL VERHINDERN UND BEKÄMPFEN
Es gibt mehrere sichere Methoden, um diese lästigen Schädlinge loszuwerden. Zunächst einmal ist es besser, Wollläuse während der vegetativen Phase zu töten, da wir die Blüten nicht mit verschiedenen Pestiziden und Insektiziden besprühen wollen. Der Einsatz von Kieselgur wird einen Wolllausbefall zwar nicht vollständig beseitigen, aber definitiv hilfreich sein.
Dabei handelt es sich um ein biologisches Produkt, das aus versteinerten Muscheln hergestellt wird. Wenn Wollläuse auf die Kieselerde treffen, dringt sie in ihre Schalen ein, was zu ihrem Tod führt. Sie ist nur auf der Mikroebene wirksam und für uns Menschen absolut ungefährlich.
Um die Läuse manuell zu töten, kann auch ein Baumwolltuch verwendet werden, das mit einer Mischung aus 50% Wasser und 50% Alkohol getränkt ist. Die Alkoholmischung kann auch auf die Blätter gesprüht werden. Neemöl und insektizide Seifen funktionieren ebenfalls.
Während der Vegetationsperiode kann man die Pflanzen auch mit pH-reguliertem Wasser sprengen, so dass die Wollläuse heraunterfallen. Dadurch wird allerdings lediglich ihre Anzahl verringert, das Problem somit nicht vollständig beseitigt. Marienkäfer auf den Pflanzen anzusiedeln funktioniert ebenfalls; sie betrachten Schmierläuse als Delikatesse.
BLATTLÄUSE
BIOLOGIE DER BLATTLÄUSE
Blattläuse, auch bekannt als "Pflanzenläuse", sind ein Teil der Aphidoidea-Superfamilie. Sie gelten als eine der zerstörerischsten Insektenarten und sind wahre Erzfeinde der Cannabispflanze, die unser geliebtes Ganja vollständig vernichten können.
Diese kleinen Insekten, die etwa 1-10mm lang sind, greifen Pflanzenzellen an und saugen sie leer. Noch dazu können Blattläuse tödliche Pflanzenviren verbreiten, die den Pflanzen mit Leichtigkeit den Garaus machen.
Ihre Farbe ist normalerweise grün, sie können aber auch in braun, weiß und schwarz auftreten. Ebenso wie Wollläuse produzieren Blattläuse einen Honigtau, der von Ameisen aufgenommen wird. Interessanterweise schützen Ameisen die Eier von Blattläusen während des Winters und legen sie auf Pflanzen ab, wenn es wieder warm ist, um an diesen Honigtau zu gelangen. Es gibt mehr als 4.000 Blattlausarten auf der Welt.
SCHADENSBERICHT
Blattläuse halten sich für gewöhnlich unter den Blättern von Cannabispflanzen auf, wo sie sich vor dem Sonnenlicht schützen. An den Stellen, wo die Blattläuse Pflanzenmaterial ausgesaugt haben, bilden sich braune Flecken. Der von ihnen ausgeschiedene Honigtau glänzt im Licht und kann auch Schimmel verursachen. Wie bereits erwähnt, ziehen Blattläuse Ameisen an.
Außerdem können die Blätter gelb werden und anfangen zu welken. Darüber hinaus können diese Schädlinge verschiedene Krankheiten auf der Cannabispflanze verursachen. Daher solltest Du bei scheinbar grundlos auftretenden Krankheiten immer auch die Möglichkeit eines Blattlausbefalls als Ursache in Betracht ziehen.
EINEN BLATTLAUSBEFALL VERHINDERN UND BEKÄMPFEN
Bevor Du Cannabis in den eigenen Garten pflanzt, solltest Du dort einige Raub- und Cannabis-freundliche Insekten wie Marienkäfer, Larven der Blattlausmücke, parasitäre Wespen und Florfliegen einführen, die sich alle von Blattläusen ernähren. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Gegenwart dieser Fressfeinde einen Blattlausbefall vollständig beseitigen kann.
Spinosad, insektizide Seifen, Essentria IC3 und Neemöl werden diesen Zweck aber erfüllen. Spinosad ist eine großartige, biologische Möglichkeit, um Blattläuse loszuwerden. Du kannst Spinosad auch in die Wasserversorgung der Pflanze geben, um Blattläuse zu töten, die im Boden lauern. Manche Anbauer verwenden natürliche ätherische Öle wie Rosmarin-, Zitronen- und Zimtöl, die mit Wasser vermischt sind und mit einer Sprühflasche auf die Blätter gesprüht werden.
AMEISEN
BIOLOGIE DER AMEISE
Wir halten Ameisen für äußerst schlaue Insekten und erforschen ihr Verhalten mit großer Sorgfalt – unter anderem hat man mehr als 12.000 Ameisenarten entdeckt. Ameisen sind 6-beinige Insekten, die für Cannabispflanzen gleichzeitig nützlich und schädlich sein können. Ein paar Ameisen in der Plantage können Tunnel im Boden schaffen, die Sauerstoff passieren lassen und die Wurzeln ernähren. Ameisen verwerten tote Insekten, die sich wiederum in wertvolle Nährstoffe für Deine Cannabispflanzen verwandeln.
Auf der anderen Seite züchten Ameisen allerdings Blattläuse heran, die in Cannabisplantagen absolut unerwünscht sind, weil sie die Pflanzen zerstören können. Obwohl Ameisen selbst keine Pflanzen schädigen, werden sie andere Insekten dabei unterstützen, genau dies zu tun.
SCHADENSBERICHT
Ameisen und Blattläuse sind eine symbiotische Beziehung eingegangen: Die Ameisen lieben den Honigtau, den die Blattläuse produzieren und züchten sie, indem sie ihre Eier im Winter unterirdisch lagern. Diese Eier werden im Frühling auf verschiedenen Pflanzen abgelegt, so dass sich dort Blattläuse entwickeln, die wiederum den Honigtau für die Ameisen produzieren.
Daher kann ein durch Blattläuse verursachter Schaden indirekt von einem Ameisenbefall herrühren. Du solltest nach braunen Flecken auf den Blättern, vereinzelten dehydrierten Cannabispflanzen, Schimmel, Pilzen und Honigtau Ausschau halten. Ameisen selbst sind natürlich sehr leicht zu erkennen, weil sie sehr aktiv und ständig in Bewegung sind.
EINEN AMEISENBEFALL VERHINDERN UND BEKÄMPFEN
Ameisen hassen Zimt, Cayennepfeffer und Kaffee. Du könntest gemahlenen Zimt mit pH-reguliertem Wasser mischen und auf den Boden sprühen. Das wird großartig riechen, die Ameisen aber töten und verhindern, dass andere Ameisen in die Nähe kommen.
Der Einsatz von Kieselgur kann Wunder wirken, wobei es wichtig ist, Kieselerde in Lebensmittelqualität zu verwenden, weil es sich um eine ungiftige Alternative handelt, mit der Du Ameisen bekämpfen kannst. Diese winzigen Partikel dringen in den Körper der Insekten ein, was zu ihrem Tod führt.
Einige Anbauer dagegen siedeln Ameisen in ihrer Plantage sogar absichtlich an, um die Bodenbedingungen zu verbessern. Diese Methode sollte jedoch nur von sehr erfahrenen Botanikern angewendet werden. Stattdessen könntest Du Regenwürmer einsetzen, die ebenso Nährstoffe zersetzen und ihre Aufnahme durch die Pflanzen erleichtern. Regenwürmer erzeugen ebenfalls Tunnel, durch die sich Deine Pflanzen mit Sauerstoff versorgen können.