Die Bedeutung Von Magnesium Für Cannabispflanzen
Magnesium mag zwar als Mikronährstoff gelten, aber es spielt dennoch eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wachstum von Cannabispflanzen. Lies weiter, um mehr über die Bedeutung von Magnesium im Cannabisanbau zu erfahren, und darüber, wie Du sicherstellst, dass Deine Pflanzen während ihres gesamten Lebenszyklus genug von diesem Nährstoff bekommen.
Cannabis braucht Magnesium in genau der richtigen Menge, um Photosynthese zu betreiben, die Produktion wichtiger Enzyme zu regulieren und für vieles mehr. Außerdem kann die Menge an Magnesium, die eine Cannabispflanze benötigt, je nach Genetik, Nährboden und Entwicklungsstadium variieren. Im Folgenden erfährst Du, wie Du Deine Gras-Pflanzen mit ausreichend Magnesium versorgst.
Was ist Magnesium?
Magnesium zählt zu den wichtigsten sekundären Nährstoffen, die Cannabispflanzen für ein gesundes Wachstum benötigen. Genau wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium und Schwefel zählt es zur Gruppe der Makronährstoffe, die Cannabis in den größten Mengen braucht.
Magnesium wird als "sekundärer" Nährstoff eingestuft, weil die Pflanzen es zwar relativ häufig benötigen, das Element aber im Vergleich zu den drei primären Makronährstoffen Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in geringerem Umfang für das Wachstum erforderlich ist. Aber genau wie die primären Nährstoffe sind sekundäre Nährstoffe trotzdem entscheidend, damit Cannabis gedeihen kann.
Magnesium ist ebenso ein sogenannter mobiler Nährstoff. Dies bedeutet, dass die Cannabispflanze ihn von altem zu neuem Gewebe verschieben kann. Aus diesem Grund tauchen Anzeichen für einen Magnesiummangel in der Regel zuerst an älteren, unteren Blättern und nicht an neuem Wachstum auf.
Warum brauchen Cannabispflanzen Magnesium?
Magnesium ist ein Element, das Cannabispflanzen während aller Lebensphasen in relativ großen Mengen benötigen. Innerhalb der Pflanze kommt dieser Nährstoff hauptsächlich in den Blättern vor, wo er ein wichtiger Bestandteil des Chlorophyll-Moleküls ist. Seine An- bzw. Abwesenheit hat daher einen direkten Einfluss auf die Fähigkeit der Pflanze, Licht zu absorbieren sowie anschließend Zucker und Kohlenhydrate zu erzeugen. Ist der Magnesiumspiegel niedrig, wird die betreffende Pflanze Schwierigkeiten haben, zu wachsen. Darüber hinaus unterstützt Magnesium auch die Enzymproduktion.
Zusammengefasst:
- Magnesium spielt bei der Umwandlung von Licht in Energie eine wichtige Rolle.
- Magnesium reguliert die Enzymproduktion.
Unter gewissen Umständen kann Cannabis zusätzliche Mengen an Magnesium benötigen, was zum Beispiel der Fall sein kann, nachdem man ein Ergänzungsmittel angewendet hat, das zwar Calcium, aber kein Magnesium enthält. Hierzu zählen z.B. Eierschalen oder landwirtschaftlicher Kalk (kein Dolomit-Kalk!). Auch eine Überdüngung mit Cannabisdünger kann aufgrund eines zu sauren pH-Werts in der Wurzelzone zu einem Mangel führen. In diesem Fall macht es keinen Sinn, einfach Magnesium beizumengen, weil der Grund für den Mangel eher ein falscher pH-Wert als ein Mangel an Magnesium selbst ist.
Magnesiumbedarf während der frühen und vegetativen Phase
Sämlinge und Stecklinge benötigen keine Nährstoffe. Tatsächlich fördert es die Wurzelbildung, wenn man während der ersten paar Wochen keine Nährstoffe verabreicht. Beginne mit der Düngung erst, wenn Deine Pflanzen eine Höhe von 15cm erreicht haben und gehe dann langsam vor, indem Du nur 25–50% der empfohlenen Dosis verwendest.
Sobald Deine Pflanzen nach ca. 4–8 Wochen die Wachstumsphase erreicht haben, kannst Du damit anfangen, die empfohlene Dosis zuzuführen. In diesem Stadium, in dem Deine Pflanzen kräftig wachsen und ihr Wurzelsystem ausdehnen, müssen sie mit Dünger versorgt werden, der reich an Stickstoff ist und ordentliche Mengen Magnesium, Calcium und andere Makro- und Mikronährstoffe enthält. Wenn Du einem Düngeschema folgst und Dich an die empfohlenen Dosen hältst, sollten Deine Pflanzen alle erforderlichen Nährstoffe in den passenden Konzentrationen erhalten.
Magnesiumbedarf während der Vorblüte und Blütephase
Die Zeit unmittelbar vor dem Eintritt in die Blüte wird "Vorblüte" genannt. Während dieser Phase wächst die Pflanze am kräftigsten, wobei manche Sorten sich innerhalb einer Woche auf das zwei- bis sogar dreifache ihrer bisherigen Größe ausdehnen. Um diesen kraftvollen Wuchs zu bewerkstelligen, benötigen die Pflanzen Stickstoff und zusätzliche Mengen an Magnesium und Calcium.
Da Magnesium für Cannabispflanzen wichtig ist, um Licht in Energie umzuwandeln, wirkt sich eine unzureichende Zufuhr auch negativ auf das Blütenwachstum und den Ertrag aus. Daher solltest Du Deinen Pflanzen während der Blütephase die empfohlene Düngerdosis verabreichen. Dies stellt sicher, dass sie die richtige Menge an Magnesium und anderen essentiellen Nährstoffen erhalten, um reichlich Buds zu entwickeln.
Falls Du Deine Erde mit Eierschalen oder landwirtschaftlichem Kalk (von denen beide Calcium, aber kein Magnesium enthalten) aufgebessert hast oder Dein Leitungswasser sehr kalkhaltig ist, musst Du möglicherweise zusätzlich Magnesium hinzufügen, um einen entsprechenden Mangel zu verhindern.
Cannabis, Magnesium und pH-Wert
Wie dies bei den meisten anderen Nährstoffen der Fall ist, können Cannabispflanzen auch Magnesium nur innerhalb eines bestimmten pH-Bereichs aufnehmen. Falls Du in Erde anbaust, ist Magnesium bei einem pH-Wert zwischen 6,5–8,0 verfügbar. Bei einem hydroponischen System liegt der passende pH-Wert für Magnesium zwischen 5,8–8,0. Ein häufiger Grund für einen Magnesiummangel ist ein zu saurer pH-Wert, was zu einer Magnesiumsperre führt. Darunter versteht man, dass die Pflanze nicht in der Lage ist, Magnesium zu absorbieren, selbst wenn es vorhanden ist. Falls das passiert, musst Du als Anbauer den pH-Wert wieder auf ein angemessenes Niveau bringen. Dies schafft man, indem man den Wurzelbereich mit reinem pH-ausbalanciertem Wasser spült.
Magnesium in chemischem und biologischen Düngern
In Bezug auf Cannabispflanzen gibt es zwei Arten von Magnesium: Zunächst liegt das Mineral in Ionenform vor – etwa als Magnesiumoxid, das in Cannabisnährstoffen und manchmal in der Erde enthalten ist. Es gibt aber auch nicht-verfügbares Magnesium, das nicht von Mikroben verarbeitet wird, weshalb es von den Pflanzen nicht absorbiert werden kann. Erde für den Cannabisanbau enthält typischerweise sowohl bereits verfügbares Magnesium und solches, das zuvor von Mikroben verstoffwechselt werden muss.
Falls man biologisch anbaut und keine chemischen Nährstoffe verwenden möchte, ist Bittersalz eine großartige natürliche Alternative, die normalerweise nicht chemischen Ursprungs ist. Als Mittel zur Verbesserung von Erde, das grobem Küchensalz ähnelt, verleiht es Deinem Cannabis einen zusätzlichen Schuss Magnesium und Schwefel. Auch ist es fast unmöglich, die Erde damit zu übersättigen, weshalb Du Dir also keine Sorgen machen musst. Bittersalz funktioniert auch in hydroponischen Systemen. Schließlich ist auch Dolomitenkalk eine weitere natürliche Quelle für Magnesium und Calcium, weshalb es einen großartigen Bodenverbesserer ergibt.
Magnesiummangel und -toxizität
Magnesium ist ein mobiler Nährstoff, was bedeutet, dass sich Anzeichen eines Mangels in der Regel zuerst im älteren Wachstum zeigen. Zu den Symptomen eines Magnesiummangels gehören:
- Braun werdende oder vergilbende Blattränder (besonders bei älteren Fächerblättern)
- Vergilbende Blattadern und -ränder
- Rötlich-violette Stängel
- Braune Flecken
- Nekrotische Flecken auf neuem Wachstum (in späteren Stadien)
Eine Magnesiumvergiftung jedoch kann zu folgenden Symptomen führen:
- Dunkelbraune oder schwarze Blätter
- Nach oben zeigende Blätter
- Symptome einer Calcium-Sperre (Magnesiumtoxizität kann die Fähigkeit der Pflanze beeinträchtigen, Calcium aufzunehmen)
Die korrekte Diagnose von Magnesiummangel oder -überschuss kann schwierig sein, da verschiedene Nährstoffmängel und -toxizitäten oft ähnliche Symptome hervorrufen. Klicke hier, um einen detaillierten Überblick darüber zu erhalten, wie man Magnesiummangel/-überschuss und andere Nährstoffprobleme erkennt und behandelt.
Anfänger im Cannabisanbau konzentrieren sich bei der Düngung oft ausschließlich auf Stickstoff, Phosphor und Kalium. Erfahrene Grower wissen jedoch, dass eine ausgewogene Versorgung mit Mikronährstoffen, einschließlich Magnesium, der Schlüssel zum Anbau gesunder Cannabispflanzen ist, die große Erträge liefern.