Die Blütephase Des Cannabisanbaus
In der Blütephase wird es so richtig spannend – du siehst, wie deine vor Trichomen strotzenden Blüten endlich Gestalt annehmen! Wenn du in dieser Phase alles richtig machst, bist du ganz sicher auf dem richtigen Weg zu einer großartigen Ernte. Hier erfährst du, wie es geht!
Die Blütephase markiert eine entscheidende Phase im Cannabisanbau, in der sich Blüten bilden und das Ertrags- bzw. Potenzpotenzial der Pflanze zum Tragen kommt. Von den meisten Growern gespannt erwartet, beginnen sich in dieser Phase alle Anstrengungen auszuzahlen!
Diese Phase ist durch den Übergang vom vegetativen Wachstum zur Entwicklung von Blüten gekennzeichnet. Dies wird durch Veränderungen der Lichtexposition ausgelöst oder ist im Fall von Autoflowers genetisch vorgegeben. Das Verständnis der Nuancen der Blütephase ist für Grower, die das Beste aus ihren Pflanzen herausholen wollen, von entscheidender Bedeutung. Indem sie die für die Blütephase spezifischen Umweltbedingungen, die Düngung und die Pflege verstehen und beherrschen, können Anbauer die Qualität und Quantität ihres Endprodukts erheblich beeinflussen. In diesem Artikel möchten wir dir zeigen, wie das geht.
Was ist die Blütephase?
Die Blütephase ist die Zeit, in der die Pflanzen nicht mehr in die Höhe wachsen, sondern beginnen, Blüten zu entwickeln. Genauer gesagt kann die Vorblütephase, die zwischen der Wachstumsphase und der eigentlichen Blütephase liegt, dazu führen, dass die Pflanzen ihre Größe innerhalb kürzester Zeit fast verdoppeln. Sobald diese Phase endet, stoppen die Pflanze jedoch ihr Höhen- bzw. Seitenwachstum.
Ab diesem Zeitpunkt beginnen sie, an den Nodien kleine Blütenstempel zu bilden, die sich in der Folge zu großen, mit Trichomen überzogenen Blütenkelchen entwickeln. Der Übergang zur Blütephase wird durch eine Verringerung der Lichtexposition eingeleitet, was dem natürlichen Verlauf gegen Ende des Sommers und Anfang des Herbstes entspricht. Bei Autoflowers, die von der Photoperiode nicht betroffen sind, beginnt die Blüte nach einer genetisch vorgegebenen Zeitspanne – normalerweise nach etwa vier Wochen.
Wie lange dauert die Blütephase von Cannabispflanzen?
Die Dauer der Blütephase von Cannabispflanzen variiert je nach Sorte, erstreckt sich aber normalerweise zwischen 6 und 12 Wochen; wobei Landrassen-Sativas, die aus den tropischen Regionen der Welt stammen, manchmal länger brauchen. Moderne Indica-Sorten schließen die Blütephase meist nach 8 bis 9 Wochen ab, während Sativa-Sorten länger brauchen können – und zwar etwa 10 bis 12 Wochen. Hybridsorten liegen je nach ihrer genetischen Zusammensetzung irgendwo dazwischen. Immer häufiger gelingt es Züchtern, die Blütezeit zu verkürzen und gleichzeitig die gewünschten Eigenschaften der Pflanze beizubehalten, was den Anbauern nicht nur das Leben erleichtert, sondern auch ihre Geduld weniger auf die Probe stellt.
Den spezifischen Blüte-Zeitplan der gewählten Sorte zu verstehen, ist für ein rechtzeitiges und effektives Anbaumanagement unerlässlich. Dies gilt insbesondere, wenn man im Freien anbauen möchte, wo das lokale Klima bestimmt, wie lange man es sich leisten kann, eine Pflanze blühen zu lassen, bevor das Wetter für ein Überleben zu nass und zu kalt wird.
Die besten Bedingungen im Anbauraum für die Blütephase
Um die Entwicklung hochwertiger Cannabisblüten sicherzustellen, ist es während der Blütephase entscheidend, im Anbauraum die ideale Umgebung zu schaffen. Zu den wichtigsten Bedingungen, die überwacht und kontrolliert werden müssen, gehören:
- Beleuchtung: Damit photoperiodische Cannabispflanzen indoor blühen, muss man die Lichteinwirkung auf maximal 12 Stunden pro Tag reduzieren. Ist es länger als diese Zeitspanne hell, beenden die Pflanzen die Wachstumsphase nicht. Darüber hinaus müssen Cannabispflanzen während der Blütezeit eine andere Art von Licht erhalten. Um das natürliche Spektrum der Herbstsonne nachzuahmen, verfügen LED-Anbaulampen häufig über Blüteeinstellungen, die ein rötlicheres Spektrum aufweisen, das perfekt für die Entwicklung von Blüten geeignet ist.
- Temperatur: Die ideale Tagestemperatur liegt zwischen 20 und 25 °C, wobei die Nachttemperaturen 5–10 Grad niedriger sein sollten, um natürliche Bedingungen nachzuahmen und die Blütenentwicklung zu fördern. Kühlere Nachttemperaturen tragen auch dazu bei, bei Pflanzen, die dafür genetisch disponiert sind, violette Farbtöne hervorzubringen. Was die Temperatur betrifft, sollte man die spezifischen Anforderungen der Sorte kennen, die angebaut wird, da jede Sorte ihre eigenen Bedürfnisse und Nuancen aufweist.
- Luftfeuchtigkeit: Reduziere die Luftfeuchtigkeit während der Blüte allmählich auf 40–50 %, um das Risiko von Schimmel und Mehltau auf/in den dichten Blüten zu verringern. In Kombination mit dem Beschnitt der buschigeren unteren Teile kann man so dazu beitragen, die Pflanzen vor Pilzinfektionen zu schützen.
Blütephase: Dauer und Lichtzyklus
Weil allgemein anerkannt ist, dass dies die besten Ergebnisse liefert, halten sich die meisten Grower während der gesamten Blütezeit an einen 12/12-Licht-/Dunkelzyklus. Um in Innenräumen die Blüte auszulösen, sollte man vom Lichtzyklus der Wachstumsphase (z. B. 18/6) auf 12/12 umstellen, sobald man bereit ist, seine Pflanzen blühen zu lassen. Im Folgenden unterteilen wir die Blütezeit in ihre Bestandteile und untersuchen sie nacheinander.
Vorblüte
Die Vorblüte, die als Übergang vom vegetativen Wachstum zur vollen Blüte dient, kann 1–2 Wochen andauern. Während dieser Zeit beginnen die Pflanzen ihr Geschlecht zu zeigen, wobei weibliche
Pflanzen Blütenstempel und männliche Pflanzen Pollensäcke entwickeln. Letztere zu identifizieren und zu entfernen ist wichtig, um zu verhindern, dass sie weibliche Pflanzen bestäuben, denn dies würde zu Blüten mit Samen und damit zu verringerten Erträgen sowie eingeschränkter Wirksamkeit führen. Entscheidet man sich hingegen für feminisierte Cannabissamen, ist die Gefahr, dass sich männliche Pflanzen entwickeln, minimal, weshalb man sich als Anbauer diesbezüglich praktisch keine Sorgen machen muss.
Frühe Blüte
In der frühen Blütephase beginnen die Pflanzen, die ersten Knospen oder Blüten zu bilden. Diese Phase ist entscheidend für die Blütenentwicklung und dauert je nach Sorte etwa 2–3 Wochen. Da die Pflanzen in dieser Phase besonders anfällig sind, sollten Grower auf Nährstoffmängel und Schädlinge achten, um alles richtig zu machen und die Voraussetzungen für die Vollblütephase zu schaffen, in der der Großteil der Blütenentwicklung stattfindet. Erhöhte Phosphor- und Kaliumwerte sind vorteilhaft, um die Bildung der Buds zu unterstützen.
Vollblüte
Während der Blütezeit nehmen die Blüten nicht nur an Größe und Dichte zu, sondern beginnen auch, Trichome anzusammeln – die Harzdrüsen, in denen Cannabinoide und Terpene produziert werden. Ab diesem Zeitpunkt wirst deine Pflanzen riechen können und eine Vorstellung davon bekommen, wie sie aussehen werden, wenn sie voll ausgereift sind. Diese Phase dauert normalerweise 3–4 Wochen, während derer du die größte Entwicklung in Bezug auf Blütengröße und -dichte wahrnehmen wirst. Um Wachstum und Wirksamkeit der Blüten zu verbessern, gehört zur optimalen Pflege die Aufrechterhaltung stabiler Umgebungsbedingungen und die Bereitstellung blütenspezifischer Nährstoffe.
Spätblüte und Reifung
In der Spätblüte oder Reifungsphase erreichen die Blüten ihre maximale Größe, während auch die Trichomproduktion an ihren Höhepunkt gelangt, was darauf hinweist, dass sie kurz vor der Erntereife stehen. Diese letzte Phase kann 2–3 Wochen dauern, wobei die Blütenstände wahrscheinlich aufhören werden zu wachsen; die Blütenstempel werden allmählich röter, während die Trichome sich von klar über trüb bis hin zu bernsteinfarben verändern – je nachdem, wie lange der Grower damit wartet, die Pflanzen abzuschneiden. Anbauer sollten die Farbe der Trichome sorgfältig beobachten, um den optimalen Erntezeitpunkt für die gewünschten Effekte zu bestimmen (mehr dazu später).
Gießen während der Blütephase
Die Bewässerung muss während der Blütephase angepasst werden, um den sich ändernden Bedürfnissen der Cannabispflanze gerecht zu werden. Überwässerung kann zu Problemen wie Wurzelfäule führen, während Unterwässerung die Pflanze belasten und die Blütenentwicklung beeinträchtigen kann. Hier sind die wichtigsten Überlegungen:
- Konsistenz: Halte einen konsistenten Bewässerungsplan ein, bei dem du die obersten 2,5 cm Erde zwischen den einzelnen Wassergaben austrocknen lässt. Dies ist entscheidend und ändert sich ab der Wachstumsphase nicht – ist die oberste Erdschicht feucht, brauchen deine Pflanzen kein weiteres Wasser!
- Menge: Blüten benötigen viel Wasser, weshalb du die Gießmenge erhöhen musst, um diesen Bedarf zu decken. Dies lässt sich am einfachsten dadurch erreichen, dass du die oberste Erdschicht häufiger testest und gießt, sobald sie getrocknet ist – sie trocknet nämlich schneller, da die Pflanzen jetzt mehr Wasser aufnehmen. Reduziere dann die Wassermenge allmählich, sobald die Pflanzen sich der Ernte nähern, um die Harzproduktion zu fördern sowie die Trocknungs- und Aushärtungsprozesse nach der Ernte zu erleichtern.
Düngung während der Blütephase
Bei der Düngung während der Blütephase sollten Nährstoffe verwendet werden, die die Blütenbildung und -entwicklung fördern. So optimierst du die Düngung:
- Phosphor und Kalium erhöhen: Erhöhe die Phosphor- und Kaliumwerte, um das Wachstum und die Entwicklung der Blüten zu fördern, und reduziere gleichzeitig den Stickstoff. In früheren Wachstumsstadien wird Stickstoff in größeren Mengen benötigt, sobald die Pflanzen allerdings ihre volle Größe erreichen und die Blüten zu wachsen beginnen, sind sie auf deutlich weniger davon angewiesen. Hochwertige Cannabisdünger sollten in Varianten für die Wachstums- und Blütephase erhältlich sein sowie die erforderlichen Verhältnisse der einzelnen Nährstoffe enthalten, damit du das Beste aus deinen Pflanzen herausholen kannst.
- Nährstoffaufnahme überwachen: Überprüfe die Blätter regelmäßig auf Anzeichen von Nährstoffmangel oder -überschuss und passe die Düngung entsprechend an. Solltest du Anzeichen eines Mangels feststellen, liegt das Problem wahrscheinlich nicht darin, dass du deine Pflanzen zu wenig düngst, sondern vielmehr in ihrer mangelnden Fähigkeit, die notwendigen Nährstoffe aufzunehmen. Dies könnte durch pH-Probleme oder sogar Überdüngung verursacht werden. Ermittele also immer sorgfältig die Ursache, bevor du die Düngerdosis erhöhst.
- Spülen: Beginne 1–2 Wochen vor der Ernte mit dem Ausspülen der Nährstoffe, um Geschmack und Qualität der Blüten zu verbessern. Manche Grower schwören auf diese Maßnahme, andere verzichten darauf. Die Befürworter gehen davon aus, dass die Pflanzen durch das Spülen des Mediums alle ihre internen Reserven (die als Salze gespeichert sind) verbrauchen und dadurch nach dem Trocknen bzw. Aushärten besser schmecken.
Cannabispflanzen während der Blütephase trainieren
Das gesamte Training sollte generell nur während der Wachstumsphase stattfinden. Während der Blütephase wird die meiste Energie der Pflanze auf die Blütenproduktion verwendet, weshalb in dieser Zeitspanne jeglicher Stress oder Schaden sehr wahrscheinlich kontraproduktiv wirkt. Solltest du also nicht bereits vor der Blüte Training durchgeführt haben, versuche nicht, dies jetzt nachzuholen!
Du kannst die Pflanzen während der Blütezeit allerdings beschneiden und solltest das auch tun – und zwar aus mehreren Gründen. Zunächst einmal kann es helfen, die Luftfeuchtigkeit unter dem Blätterdach zu senken und so die Wahrscheinlichkeit von Schimmel sowie Mehltau zu verringern, die am häufigsten dann auftreten, wenn die Buds zu erscheinen beginnen. Darüber hinaus bewirkt das Entfernen der unteren Blätter, die wenig Licht erhalten, dass die Pflanzen ihre Energie auf die Blütenentwicklung umlenken können, was deren Größe und Wirksamkeit steigert. Tatsächlich wirst du feststellen, dass die unteren Blätter mit zunehmender Reife der Pflanzen von Natur aus gelb werden und von selbst absterben, da sie überflüssig geworden sind.
Wann sollte während der Blütephase geerntet werden?
Die Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts ist entscheidend, um die maximale Wirksamkeit und den besten Geschmack deiner Blüten sicherzustellen, nachdem du sie getrocknet und ausgehärtet hast. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu tun, wobei die effektivste darin besteht, die Entwicklung der Trichome der Pflanze zu beobachten – denn sie sind letztendlich das, was du ernten willst. Andere Methoden sind weniger genau, können deine Ernteentscheidungen aber trotzdem leiten.
- Trichomuntersuchung: Verwende ein Taschenmikroskop oder eine Juwelierlupe, um die Trichome auf den Blüten zu untersuchen. Sobald 70 % der Trichomköpfe trübe weiß sind, ist der optimale Erntezeitpunkt gekommen, um das THC maximal abzuschöpfen. Eine größere Menge durchsichtiger Trichome wird hingegen vermutlich ein leichteres, klareres High bewirken, während ein Mehr an bernsteinfarbenen Trichomen typischerweise zu einem schwereren, träge machendem Stoned führen. Einen Zeitpunkt, zu dem 100 % der Trichome milchig weiß sind, wird es allerdings nie geben.
- Blütenstempel: Solltest du kein Vergrößerungsgerät haben, ist nicht alles verloren. Du kannst auch ohne grob abschätzen, wann du ernten musst, indem du die Blütenstempel beobachtest, die auf den Blütenkelchen wachsen. Sind etwa 90 % rötlich geworden, kannst du davon ausgehen, dass die THC-Konzentration am höchsten ist. Dies ist jedoch eine ungenauere Methode, da sich gelegentlich weiterhin neue Stempel bilden können. Deine Blüten könnten also so aussehen, als wären sie noch nicht ausgereift, obwohl dies bereits der Fall ist. Untersuche stattdessen im Idealfall die Trichome.
Die Blütephase von Cannabispflanzen meistern
Verständnis und Handhabung der Blütephase von Cannabispflanzen, die möglicherweise den spannendsten Teil des gesamten Anbaus ausmacht, ist für eine erfolgreiche Ernte unerlässlich. Von der Einstellung der richtigen Bedingungen im Anbauraum über die Überwachung der Entwicklung deiner Pflanzen bis hin zur Bestimmung des perfekten Erntezeitpunkts trägt jeder Schritt in dieser Phase zu Qualität und Quantität deines Ertrags bei. Mit aufmerksamer Umsicht und Sorgfalt kannst du jede Phase der Blütephase optimieren, um die bestmöglichen Ergebnisse mit deinen Cannabispflanzen zu erzielen sowie am Ende eine üppige, potente und würzige Ernte einzufahren!