Fehlersuche Bei Der Keimung Von Cannabis
Hier geben wir zahlreiche Tipps zur Vermeidung von Problemen während der Keimung und Sämlingsphase Deines Cannabisanbaus. Wenn Deine Samen nicht keimen oder Deine Sämlinge Wachstumsprobleme haben, findest Du in dieser Anleitung wahrscheinlich den Grund für Dein Problem und die Lösung dafür!
Bevor Du Dich um deine Cannabispflanzen kümmern kannst, musst Du sie erst einmal zum Keimen bringen! Das Keimen von Cannabissamen kann ein ziemlich kniffliger Prozess sein, genauso wie die Pflege der frisch gekeimten Sämlinge. In diesem Artikel behandeln wir die häufigsten Probleme, mit denen Grower während der Keimung und Sämlingsphase konfrontiert werden, und ihre jeweiligen Lösungen.
Häufige Probleme bei der Keimung von Cannabis
Während des gesamten Anbauprozesses, aber vor allem in den ersten Phasen, macht eine sorgfältige und genaue Vorgehensweise den Erfolg viel wahrscheinlicher. Samen und Sämlinge sind anfällig und können leicht absterben oder verkümmern oder sogar überhaupt nicht keimen.
Im Folgenden gehen wir auf jedes mögliche Problem ein, das in den ersten Phasen Deines Anbaus auftreten kann, und zeigen Dir, wie Du die Situation beheben kannst.
Cannabissamen keimen nicht (Tag 0)
Wenn Deine Samen überhaupt nicht keimen, könnte das einen der folgenden Gründe haben.
Minderwertige Samen
Vielleicht hast Du ein paar Samen in einem Tütchen mit Weed gefunden und dachtest, Du könntest versuchen, sie anzubauen, oder vielleicht hast Du sie irgendwo supergünstig gekauft. Es könnte sogar sein, dass Du Samen von einem tollen Züchter bekommen hast, diese aber leider Blindgänger sind. In jedem Fall haben minderwertige Samen eine viel geringere Chance zu keimen oder lebensfähige Pflanzen hervorzubringen.
Lösung:
Besorge Dir gutes Saatgut! Das braucht nicht allzu schwer sein. Wirklich gute Züchter führen strenge Keimraten- und Qualitätstests durch, also sollten die allermeisten Samen gesund und keimfähig sein. Natürlich wird es immer Ausnahmen geben, aber wenn Du von einem guten Züchter oder einer guten Saatgutbank kaufst, erhöhen sich die Chancen auf eine erfolgreiche Keimung erheblich.
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Samen mit bloßen Händen handhaben
Hände können alle möglichen Krankheitserreger wie Bakterien und Pilzsporen übertragen, die Samen und Sämlinge kontaminieren können. In diesem frühen Stadium sind sie sehr anfällig für Infektionen, also solltest Du direkte Berührung am besten vermeiden!
Lösung:
Sei hygienisch! Wenn Du richtig steril sein willst, trage Latexhandschuhe oder benutze eine sterilisierte Pinzette, um Deine Cannabissamen zu handhaben. Wenn Du das nicht tun willst, dann wasche Dir vor dem Anfassen Deiner Cannabissamen oder Sämlinge zumindest gründlich die Hände.
Wasserqualität
Je nachdem, wo Du wohnst, könnte das Leitungswasser voller Verbindungen sein, die die Keimung Deiner Samen hemmen können. Chemikalien wie Chlor können für Samen und junge Cannabispflanzen sehr schädlich sein. Später im Leben einer Pflanze ist Leitungswasser viel sicherer – auch wenn es sich lohnt, den Mineralgehalt herauszufinden, damit Du sie richtig düngen kannst.
Lösung:
Verwende gereinigtes oder Flaschenwasser. Es mag übertrieben erscheinen, aber sie sind noch jung und dies ist eine entscheidende Phase in ihrem kleinen Leben – also gib ihnen, was sie brauchen, und sie werden Dich später dafür belohnen!
Samen nicht tief genug eingepflanzt
Wenn die Samen nicht tief genug eingepflanzt sind, haben sie nicht genug Feuchtigkeit und können austrocknen. Die Feuchtigkeit ist der Auslöser dafür, dass der Keimling die Samenschale durchbricht, also ist dies wirklich wichtig.
Lösung:
Im Allgemeinen wird empfohlen, die Samen etwa einen Fingerknöchel (0,5–1cm) tief im Boden keimen zu lassen. Das ist die optimale Tiefe für sie. Darüber hinaus wird das Keimen in Anzuchtkammern einen hohen und angemessenen Luftfeuchtigkeitsbereich aufrechterhalten (etwa 70% RH oder mehr), was den Feuchtigkeitsgehalt und die Wahrscheinlichkeit der Keimung erhöht.
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Niedrige Temperaturen
In der Natur keimen Cannabissamen im Frühling, wenn die Temperaturen steigen. Ist es zu kalt, werden sie nicht keimen. Außerdem gedeihen bei kühlen Temperaturen bestimmte Krankheitserreger, also selbst wenn die Samen keimen, könnten die Sämlinge sich nicht so gut entwickeln.
Lösung:
Halte sie warm! Wenn Du im Innenbereich anbaust, sollte das nicht allzu schwer sein. Eine Anzuchtkammer in einem angenehm warmen Raum sollte ausreichen. Selbst wenn Du im Freien anbauen willst, kannst Du Deine Cannabissamen trotzdem drinnen keimen, um ihnen den besten Start zu ermöglichen und sie vor plötzlichen Kälteeinbrüchen zu schützen. Wenn Du den gesamten Prozess im Freien durchführen willst, solltest Du warten, bis Du sicher bist, dass die Nächte mild und die Tage wärmer werden, sonst riskierst Du wirklich unbefriedigende Ergebnisse.
Zu feste Erde
Wenn Du die Erde über Deinen Samen zu fest verdichtest oder sie einfach zu tief vergräbst, kann das ein echtes Problem darstellen. Zunächst einmal ist ein frisch gekeimter Samen (wenig überraschend) nicht das stärkste Lebewesen auf dem Planeten. Genau genommen ist es unglaublich, wie stark neue Sprösslinge tatsächlich sind. Wenn man sie aber zu tief vergräbt, werden sie nicht die Kraft haben, sich aus der Erde zu drücken. Falls der Boden zu verdichtet ist oder sie zu tief eingegraben wurden, könnten sie außerdem unter Sauerstoffmangel leiden, was ihre Entwicklung vollends hemmen wird.
Lösung:
Wie bereits erwähnt, solltest Du die Pflanzen nur fingerknöcheltief in der Erde vergraben, sie leicht bedecken und nur ganz sanft andrücken. Die Erdabdeckung muss nicht kompakt sein.
Unterbewässerung
Wie bereits gesagt, brauchen die Samen zum Keimen Feuchtigkeit. Wenn Du sie nicht ausreichend mit Wasser versorgt hast, werden sie nicht keimen.
Lösung:
Du musst die Erde auf keinen Fall durchnässen, aber Du solltest sie ziemlich feucht halten. Wenn Du in einer Anzuchtkammer anbaust, kannst Du das Innere mit Wasser besprühen, um die Feuchtigkeit und Luftfeuchtigkeit zu unterstützen.
Niedrige Luftfeuchtigkeit
Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, kann es sein, dass Deine Samen nicht keimen. Die Luftfeuchtigkeit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Keimen von Cannabissamen, weshalb es entscheidend ist, dass Dein Keim-Setup nicht austrocknet.
Es gibt zwei Hauptgründe, warum die Luftfeuchtigkeit zu niedrig sein könnte. Erstens könnte es zu kalt sein. Zweitens könnte die Erde nicht genug Feuchtigkeit enthalten.
Lösung:
Gieße ausreichend und halte die Umgebungstemperatur warm genug (mindestens 21°C). Mit einer Anzuchtkammer kannst Du die Luftfeuchtigkeit hoch halten und ein wenig Wärme einfangen. Diese Kammern wurden speziell für das Keimen von Samen entwickelt, also probiere sie aus!
Die Cannabissamen sind gekeimt, aber nicht weiter gewachsen (Tag 1–7)
Möglicherweise keimen Deine Samen, hören dann aber plötzlich auf zu wachsen. Was ist da los? Das kann verschiedene Ursachen haben, und Du musst sie schnell identifizieren und handeln, damit Deine Sämlinge nicht absterben.
Pilz- oder bakterielle Infektion
Wenn Du Deine Cannabissamen zum Beispiel mit schmutzigen Händen angefasst hast, könnten sie sich mit Pilzen oder Bakterien infizieren. Bei frisch gekeimten Sämlingen kann eine leichte Infektion ausreichen, um ihre gesamte Energie zu verbrauchen und ihre Entwicklung zu stoppen.
Lösung:
In diesem Fall ist Vorsicht besser als Nachsicht. Gehe beim Einpflanzen behutsam mit den Samen um und berühre Deine Sämlinge so wenig wie möglich. Um eine Pilzinfektion im Keimsubstrat zu verhindern, halte die Luftfeuchtigkeit und Temperatur in einem idealen Bereich sowie die Umgebung sauber. Wenn sich in dieser Phase erst einmal eine Infektion festgesetzt hat, kannst Du ihr kaum noch etwas entgegensetzen.
Überwässerung
So sehr Pflanzen Wasser brauchen, gibt es durchaus auch so etwas wie ein Zuviel. Übereifrigem Gießen kann man leicht zum Opfer fallen und für Sämlinge ist es sehr gefährlich. Es kann ihren Wurzeln den Sauerstoff entziehen und sie zum Faulen bringen, was in diesem Stadium katastrophal sein kann.
Dasselbe gilt auch für Samen! Das Durchnässen von Samen wird generell nicht empfohlen. Auch wenn manche Grower ihre Cannabissamen in einem Glas Wasser keimen lassen, wird in der Regel dazu geraten, sie nicht länger als 24 bis 36 Stunden im Wasser zu lassen.
Lösung:
Schränke vor allem Deinen Gießdrang ein und sei zurückhaltend. Auch hierbei ist eine Sprühflasche Dein Freund. Samen und junge Cannabispflanzen brauchen zwar viel Feuchtigkeit, aber es ist nicht nötig, sie zu durchnässen! Wenn Du denkst, dass Du Deine Sämlinge zu viel gegossen hast, ist es vielleicht am besten, sie aus der Erde zu nehmen und zu versuchen, ihre Wurzeln zu trocknen. Anschließend pflanzt Du sie in etwas trockenere Erde um.
Zu hohe Temperaturen
Genau wie bei Wasser ist auch zu viel Hitze etwas Schlechtes. Wie alle anderen Lebewesen haben auch Cannabispflanzen einen optimalen Temperaturbereich (etwa 20–30°C), außerhalb dessen sie nur schwer wachsen können.
Lösung:
Wenn Du in einer Kammer keimst, könnte sich die Investition in ein Thermo-/Hygrometer lohnen, damit Du immer weißt, welcher Temperatur und Luftfeuchtigkeit Deine Samen ausgesetzt sind, und sie entsprechend anpassen kannst.
Schwache oder gestreckte Sämlinge (Tag 7+)
Wenn Sämlinge wachsen, kann es immer noch zu Problemen kommen. Je älter sie werden, desto zäher werden sie zum Glück und desto einfacher ist es, Probleme zu beheben. Wenn Du feststellst, dass Deine Sämlinge sehr hoch und spindeldürr wachsen und/oder umfallen, solltest Du nach den folgenden Problemen Ausschau halten.
Zu wenig Licht
Wenn Deine Pflanzen nicht genug Licht wahrnehmen, werden sie nach oben schießen und versuchen, das vermeintliche Blätterdach anderer Pflanzen zu durchbrechen und die Sonne zu suchen.
Lösung:
Als Erstes solltest Du den Abstand zwischen Deinen Jungpflanzen und der Lichtquelle überprüfen. Es könnte sich lohnen, die Beleuchtung etwas zu reduzieren, da dies tatsächlich helfen könnte, die Größe der Sämlinge in Schach zu halten. Außerdem bevorzugen Cannabispflanzen in spezifischen Wachstumsstadien bestimmte Lichtarten. Sämlinge mögen vor allem Licht aus dem blauen Spektrum, da dies ein gesundes Wurzelwachstum anregt und die Entwicklung fördert.
Das Problem könnte auch sein, dass das Licht einfach nicht stark genug ist, wenn Deine jungen Pflanzen in das eigentliche Vegetationsstadium eintreten. Auch wenn Sämlinge gewöhnlich am besten unter kühlen Kompaktleuchtstofflampen gedeihen, könnten wachsende Pflanzen mit zunehmendem Alter nach etwas Stärkerem verlangen, wie zum Beispiel LED- oder MH-Lampen.
Falsche Topfgröße
Wenn sich Deine Sämlinge in beengten Töpfen befinden, können ihre Wurzeln die oberirdisch wachsende Pflanze nicht tragen, wodurch sie schwach werden wird. Wenn Du sie leiden lässt, kann es gut sein, dass Deine Pflanze es nicht bis zur Reife schafft.
Lösung:
Pflanze in größere Töpfe um. Realistisch betrachtet braucht eine Cannabispflanze etwa 10 Liter, um zu reifen – manchmal auch viel mehr. Früher statt später umzupflanzen, ist viel einfacher, denn ein großer Wurzelballen bringt einige potenzielle Probleme mit sich. Sobald Deine Cannabissämlinge drei oder vier Blattpaare gebildet haben, kannst Du sie in ihre nächsten oder letzten Töpfe umpflanzen und sie sollten zufrieden sein!
Warum keimen meine Cannabissamen nicht?
Die oben genannten Punkte decken nicht alles ab, aber unter ihnen findest du wahrscheinlich den Grund für Deine Probleme. Während Cannabispflanzen erstaunlich zäh sind, gilt das nicht für Samen und Sämlinge. Du musst sie mit Sorgfalt behandeln und Dir darüber im Klaren sein, dass ihnen Probleme in diesen Stadien oft zum Verhängnis werden können – also vermeide sie!