So keimt man Cannabissamen
Das Keimen von Cannabissamen muss keine stressige Angelegenheit sein. Konsultiere diesen Leitfaden, um dich mit den verschiedenen Keimmethoden vertraut zu machen, damit du die für dich beste findest. Erfahre außerdem, wie man alte Cannabissamen zum Keimen bringt und gesunde Exemplare damit anbaut.
Es gibt Tausende von Cannabissorten, die man anbauen kann, und viele verschiedene Methoden, sie zu keimen. Während du als Grower immer mehr Erfahrung sammelst, wirst du auf alle möglichen Systeme, Prinzipien und Techniken stoßen. Diese verschiedenen Ansätze lassen sich auf alle Phasen des Wachstumszyklus anwenden, darunter auch die Keimung.
Keimen mag simpel klingen. Man muss lediglich einen Samen in etwas Erde stecken und dann warten, bis er keimt, oder? Auch wenn das letzten Endes zutrifft, muss man bei diesem entscheidenden Prozess noch vieles mehr beachten. Am Ende dieses Artikels wirst du mit einer langen Liste von unterschiedlichen Keimtechniken ausgestattet sein, auf die du zurückgreifen kannst. Lass uns direkt loslegen.
Die Bedeutung der Keimung für Cannabis
Ohne Keimung würde der ganze Wachstumszyklus nicht starten können. Dieses entscheidende Phänomen setzt den gesamten Prozess in Gang, der das Ernten klebriger Blüten ermöglicht. Die wichtigen Phasen der Keimung sind:
- Wasseraufnahme: Samen nehmen Wasser auf, wenn sie Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
- Stoffwechselaktivierung: Während das Wasser seinen Weg in den Samen findet, erwachen Enzyme und aktivieren entscheidende Zellkomponenten. Die Enzyme fangen an, gespeicherte Nährstoffe aufzuspalten.
- Quellung: Wenn der Samen weiter Wasser aufnimmt, schwillt er so sehr an, dass seine Schale reißt.
- Entstehung der Keimwurzel: Schließlich wird die neu gebildete Keimwurzel aus dem aufgerissenen Samen wachsen. Diese Struktur wird dann zur Pfahlwurzel.
- Entstehung von Hypokotyl, Kotyledonen und Epikotyl: Das Hypokotyl (der Keimstängel unter den Kotyledonen), die Kotyledonen (Keimblätter) und das Epikotyl (Keimstängel über den Kotyledonen) wachsen aus der aufgerissenen Samenschale.
Wie du in jeder Phase sehen kannst, ist die Keimung eindeutig einer der wichtigsten Schritte des gesamten Cannabiswachstumszyklus. Samen brauchen bestimme Umweltbedingungen, um keimen zu können, wie zum Beispiel Wärme und konsistente Feuchtigkeit. Wenn Grower diese Bedingungen nicht aufrechterhalten können, kann die Keimung länger als nötig dauern oder überhaupt nicht erfolgen.
Wie lange dauert es, bis Cannabissamen keimen?
Unter idealen Bedingungen dauert es nur 24 Stunden, bis Cannabissamen keimen. Und im Folgenden werden wir dir zeigen, wie man Cannabissamen so schnell keimen lässt.
Zusammengefasst sorgen eine angemessene Feuchtigkeit und Wärme zusammen mit frischen Samen mit gesunder, robuster Genetik für eine effiziente Keimung. Schwankende Umweltbedingungen und eine schlechte Genetik können die Keimzeit hingegen verlängern. In manchen Fällen kann der Prozess bis zu fünf Tage dauern.
Ideale Bedingungen für das Keimen von Cannabissamen
Sehen wir uns unter Berücksichtigung des obigen nun die idealen Bedingungen für das Keimen von Cannabissamen an, damit sie so schnell und gesund wie möglich keimen.
Es gibt zwei Hauptumweltfaktoren, die bestimmen, wie gut ein Samen keimt: Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
- Die ideale Temperatur sollte etwa 22–25 °C betragen.
- Die ideale Luftfeuchtigkeit sollte hoch sein (etwa 70–90 %).
Auch wenn dies mit Abstand die einflussreichsten Faktoren sind, kann man den Keimvorgang auch auf folgende Weise unterstützen:
- Halte das Substrat sehr feucht, aber nicht völlig durchnässt.
- Minimiere den Kontakt mit den Samen, sobald sie Feuchtigkeit ausgesetzt wurden.
- Wenn du in einem inerten Substrat keimst, liegt der ideale pH-Wert zwischen 5,8 und 6,2.
Die besten Methoden für das Keimen von Cannabissamen
Es gibt viele Methoden, Cannabissamen zu keimen, und je nach Set-up werden dich eine oder mehrere ansprechen. Hier besprechen wir einige der gängigsten und effektivsten.
1. Cannabissamen mit einem Keimset keimen
Keimsets sind eine beliebte Möglichkeit, Samen zu keimen, und stellen eine fantastische Option für Anbauanfänger dar. Selbst erfahrene Grower können sie jedoch nutzen, um die Keimzeit zu verkürzen und jeden Grow so reibungslos wie möglich zu starten.
Wir haben auch einen eigenen Blogbeitrag, der sich dem Keimen mit einem Starterset widmet, also lies ihn dir durch, falls du mehr Informationen benötigst.
Ausrüstung
- Keimset
- ½ Tasse lauwarmes Wasser
- Propagator
Anleitung
- Gieße lauwarmes Wasser in eine Anzuchtschale.
- Stelle die in deinem Set inbegriffenen Anzuchtwürfel in die Schale und lass sie das Wasser aufsaugen.
- Stecke in jeden Anzuchtwürfel einen Samen.
- Stelle die Anzuchtwürfel in einen Propagator, um die geeignete Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten, und warte, bis die Sämlinge sprießen.
2. Cannabissamen in Erde keimen
Was das Keimen von Cannabissamen in Erde anbelangt, gibt es viele verschiedene Methoden. Manche Grower säen lieber in Modulschalen und pflanzen ihre Sämlinge später ein, wohingegen andere das direkte Säen in den finalen Topf der Pflanze bevorzugen. Letztere Methode funktioniert am besten für Anfänger und klein angelegte Grows.
Ausrüstung
- Topf der gewünschten Größe
- Hochwertige Erde
- Mykorrhizapilze
- Sprühflasche
Anleitung
- Fülle deinen Topf fast bis zum Rand mit Erde, wobei du etwa 5 cm Platz zwischen der Erdoberfläche und dem Rand lassen solltest.
- Gieße deine Erde gründlich, bis sie gesättigt ist.
- Mach in der Mitte der Erdoberfläche ein kleines, circa 2 cm tiefes Loch.
- Stecke deinen Samen in das Loch, gefolgt von einer Prise Mykorrhiza-Pilzpulver, um die Vitalität der Sämlinge zu stärken.
- Bedecke das Loch leicht mit lockerer Erde und befeuchte es gut.
- Besprühe es in den nächsten Tagen kontinuierlich weiter, um deinen Samen und die Erde feucht zu halten.
3. Cannabissamen in Torfpellets keimen
Torfpellets, auch bekannt als Jiffy Pellets, stellen eine großartige Möglichkeit für das Keimen von Samen dar. Sie speichern Wasser gut und lassen sich leicht in Erde pflanzen. Genau wie Steinwolle sind sie bei manchen Growern aufgrund von Umweltbedenken in Ungnade gefallen.
Ausrüstung
- Torfpellets
- Schüssel
- Wasser
- Feuchtigkeitskuppel, Propagator oder Schale mit Cellophan
Anleitung
- Gib jedes dehydrierte Pellet in eine Schüssel mit Wasser, damit sie sich ausdehnen und vollsaugen.
- Mach ein kleines Loch in jedes Pellet.
- Stecke einen Samen in jedes Pellet.
- Befeuchte jedes Pellet großzügig mit Wasser.
- Stelle sie unter eine Feuchtigkeitskuppel, in einen Propagator oder eine tiefe, mit Cellophan abgedeckte Schale.
4. Cannabissamen auf Küchenpapier keimen
Eine klassische Methode ist, Cannabissamen zwischen nasses Küchenpapier zu legen. Diese Methode ist jedoch nicht so zuverlässig, also erklären wir hier eine leicht modifizierte Version. Auch wenn sie hin und wieder nützlich sein kann, würden wir eher eine andere Methode empfehlen, es sei denn, du möchtest in ein inertes Substrat pflanzen.
Ausrüstung
- Zwei nasse Papiertücher
- Wasser
- Zwei Teller oder Untertassen
Anleitung
- Befeuchte zwei Stück Küchenpapier und lege sie übereinander auf einen Teller.
- Gib einen Cannabissamen auf die Papiertücher.
- Bedecke ihn mit dem anderen Teller und stelle das Ganze an einen sicheren Ort.
Cannabissamen keimen: FAQ
Im Folgenden findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen über das Keimen von Cannabissamen.
F: Muss man Cannabissamen für das Keimen einweichen?
A: Cannabissamen müssen Feuchtigkeit ausgesetzt werden, um keimen zu können. Dies kann entweder mit oder ohne Substrat geschehen. Man kann zum Beispiel direkt in feuchter Erde keimen oder man kann zwischen nassen Papiertüchern unter einem Teller keimen und dann nach der Keimung umpflanzen.
F: Kann man Cannabissamen direkt in Erde stecken?
A: Absolut, Cannabissamen direkt in Erde zu stecken, ist eine sichere und effektive Keimmethode. Sie eignet sich besonders für Anfänger.
F: Keimen Cannabissamen besser im Hellen oder im Dunklen?
A: Samen brauchen kein Licht, um zu keimen, also ist keine Lampe erforderlich. Sobald die ersten Blätter erscheinen, benötigen sie jedoch Licht.
F: Brauchen Cannabissamen Nährstoffe?
A: Nein, Cannabissamen enthalten alle Nährstoffe, die sie für die Keimung und ersten Lebenstage benötigen.
F: Welche Seite der Samen sollte nach oben zeigen?
A: Auch wenn dies viel diskutiert wird, sind sich viele Grower einig, dass es egal ist, welche Seite von Cannabissamen beim Einpflanzen nach oben zeigt.
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So keimt man alte Cannabissamen
Älteren Cannabissamen fällt das Keimen schwerer. Man kann alte Samen jedoch mithilfe einiger effektiver Techniken wiederbeleben. Es wird länger dauern, bis sie keimen, aber du könntest letztendlich einen kostbaren Phänotyp retten, wenn du dir die Mühe machst.
Ausrüstung
- Schleifpapier mit 120er Körnung
- Streichholzschachtel oder kleiner Holzblock
- Trinkglas oder Tasse
- Erde und Topf
- Trichoderma- und Mykorrhiza-Pilzpulver
- Sprühflasche
Anleitung
- Skarifizierung: Um deinen Samen einen Startvorteil zu geben, solltest du ihre Schale vorsichtig beschädigen, ohne das empfindliche Innere zu verletzen. Wickle ein kleines Stück Schleifpapier mit 120er Körnung um eine Streichholzschachtel oder einen kleinen Holzblock. Schleife sehr vorsichtig die gesamte Oberfläche des Samens ab. Dabei solltest du aber keine ganzen Segmente der Schale ablösen. Das Ziel hierbei ist, nur sehr kleine Kratzer zu hinterlassen, damit die Schale leichter reißt.
- Sättigung: Fülle als Nächstes ein Trinkglas oder eine Tasse mit Wasser (idealerweise chlorfrei). Lass die Samen 24 Stunden lang einweichen, damit sie so viel Wasser wie möglich aufnehmen können.
- Säen: Du solltest deine alten Samen direkt in ihre finalen Töpfe säen, um Umpflanzstress bei bereits gealterter Genetik zu vermeiden. Stecke jeden Samen 2 cm tief in die Mitte eines feuchten Substrats.
- Beimpfung: Bevor du die Samen abdeckst, solltest du sie mit nützlichen Mikroben beimpfen. Gib eine Prise Trichoderma-Pulver hinein, um die Keimung zu beschleunigen und die Samen gegen Pilzerreger zu schützen. Füge als Nächstes eine Prise Mykorrhiza-Pilzpulver hinzu, um die Entwicklung eines optimalen Wurzelsystems zu unterstützen.
- Konsistente Feuchtigkeit: Bedecke deine Samen leicht mit Erde und befeuchte sie. Sorge dafür, dass die Erde feucht bleibt, aber nicht nass ist, bis die Sämlinge sprießen.
Diese simple Strategie wird selbst den ältesten Samen die beste Chance geben, sich zu reifen und produktiven Pflanzen zu entwickeln. Klappt sie nicht, sind deine Samen wahrscheinlich schon zu alt.
Wann sollte man Cannabissämlinge umpflanzen?
Falls du dich dazu entschieden hast, deine Samen nicht in ihr finales Substrat zu säen, musst du sie zur richtigen Zeit umpflanzen. Transferiere in Wasser, zwischen Küchenpapier oder einem Kaffeefilter gekeimte Samen vorsichtig mit einer Pinzette, wenn ihre Keimwurzel eine Länge von etwa 2 cm erreicht hat. In Modulschalen, Steinwollwürfeln oder Torfpellets gesäte Samen sollten umgepflanzt werden, wenn ihr erstes echtes Blattpaar erscheint, um zu verhindern, dass sie Ringwurzeln entwickeln.