Wie Man Zauberpilze Mit Einer Flüssigkultur Züchtet
Die Verwendung einer Flüssigkultur für den Anbau von Zauberpilzen erleichtert die ersten Schritte erheblich. Hier erfährst Du, was genau eine Flüssigkultur ist und wie Du damit alle möglichen Substrate beimpfen sowie hochwertige Ernten erzielen kannst.
Zauberpilze zu Hause zu züchten, ist ein ziemlich großes Unterfangen, doch es ist auch überaus lohnend! Es gibt viele Methoden und jeder hat seine eigenen Vorlieben. Die Verwendung einer Flüssigkultur anstelle einer Sporenlösung wird jedoch generell als gute Entscheidung angesehen!
In diesem Artikel erfährst Du, was eine Flüssigkultur ist und wie Du sie für den Anbau von Pilzen nutzt.
Was ist eine Flüssigkultur?
Eine Flüssigkultur ist eine sehr schnelle und zuverlässige Methode, ein Substrat mit Psilocybe-Myzel zu beimpfen. Mit einer Sporenspritze werden aktivierte Sporen auf ein Substrat gespritzt, wo sie beginnen, ein Myzel zu bilden und anschließend zu wachsen. Bei einer Flüssigkultur hingegen hat sich das Myzel bereits gebildet, sodass der erste und sehr anspruchsvolle Aspekt bereits vollendet ist.
Mit einer Flüssigkultur kann man das vollständig gebildete Myzel direkt auf das Substrat bringen, wo es sich sofort etablieren und entwickeln kann. Dies beschleunigt den Vorgang nicht nur erheblich, sondern macht das Myzel auch viel robuster und verringert die Gefahr, dass es von aggressiveren Pilzen oder Bakterien verdrängt wird.
Wie stellt man eine Flüssigkultur her?
Flüssigkulturen werden in einer Lösung aus Wasser und Zucker gezüchtet, die alle Nährstoffe enthält, die das Psilocybe-Myzel zum Wachsen braucht. Der Zucker wird häufig aus Honig gewonnen, der eine reichhaltige und gesunde Nahrungsquelle für dein Myzel darstellt.
Um eine Flüssigkultur herzustellen, kannst Du die Sporen einfach in diese Lösung geben und sie wachsen lassen. Eine bessere Alternative ist, das Myzel zunächst auf Agar zu entwickeln und es dann in eine nährstoffreiche Lösung zu geben. Wie bei allem, was mit der Pilzzucht zu tun hat, gilt natürlich auch hier: Alles muss steril sein!
Eine ausführliche Anleitung zu diesem Vorgang findest Du in unserem Artikel über die Herstellung einer Flüssigkultur zu Hause.
Warum sollte man eine Flüssigkultur verwenden?
Egal, ob Du Anfänger oder fortgeschrittener Züchter bist, bieten Flüssigkulturen die vielleicht zuverlässigste Methode, eine Zauberpilzzucht in Gang zu bringen. Natürlich könntest Du auch ein vollständig kolonisiertes Zauberpilz-Zuchtset verwenden, doch wenn Du bei null anfangen willst, ist eine Flüssigkultur einfach unschlagbar.
Eine Flüssigkultur kann auf die gleiche Weise verwendet werden wie eine Sporenspritze. Man kann damit eine PF-Tek (braunes Reismehl und Vermiculit), Getreidebrut und sogar Tüten mit vorgekochtem Reis beimpfen! Der einzige wirkliche Unterschied besteht darin, dass sich das Myzel auf dem Substrat schneller entwickeln und weniger anfällig für Konkurrenz sein wird.
Wenn Du faul bist oder einfach nur schnell loslegen willst, kannst Du Spritzen kaufen, die bereits mit Flüssigkultur gefüllt sind. Diese Methode beschleunigt den gesamten Anbauvorgang und umgeht den einzigen Nachteil von Flüssigkulturen: Dass man sie erst herstellen musst.
Falls Du Dich dazu entscheidest, eine Flüssigkultur zu Hause herzustellen, erfordert es ein wenig Arbeit und Zeit, die richtige Umgebung zu schaffen, in der sie gedeihen kann, und sie kann verunreinigt werden. Das Schöne an einer Flüssigkultur ist jedoch, dass Du mit ihr viele verschiedene Substrate erfolgreich beimpfen und viele hochwertige Schübe erzielen kannst!
Wie man Zauberpilze mit einer Flüssigkultur züchtet
Wenn Du Pilze mit einer Flüssigkultur anbauen willst, musst Du wissen, wie man sie verwendet. Die gute Nachricht lautet, dass es nicht schwieriger ist als die Verwendung einer Sporenspritze und der Vorgang im Grunde der gleiche ist. In den folgenden Abschnitten wirst Du erfahren, wie Du mit einer Flüssigkulturspritze Zauberpilze züchten kannst.
Ausrüstung
- Flüssigkulturspritze
- Brutbeutel mit Substrat oder PF-Tek-Kuchen
- Still Air Box (SAB) oder mikrobiologische Sicherheitswerkbank
- Desinfektionsmittel/Isopropylalkohol
- Desinfektionstücher
- Flammenquelle
- Sterile Handschuhe
- Atmungsaktives Klebeband (optional)
Du kannst fertige Brutbeutel kaufen, die bereits beimpft sind, oder Du kannst zu Hause Deine eigene Getreidebrut oder eigenen PF-Tek-Kuchen herstellen.
Den Anbau vorbereiten
Bevor Du mit dem Beimpfen beginnst, musst Du den Raum und alle Utensilien sterilisieren. Dies bedeutet, die Oberflächen mit Desinfektionsmittel oder Isopropylalkohol abzuwischen. Wische auch die Innenseiten Deiner mikrobiologischen Sicherheitswerkbank ab.
Reinige anschließend die Außenseiten aller Gläser oder Brutbeutel, die Du bald benutzen wirst, mit Desinfektionstüchern.
Wenn der Bereich und die Ausrüstung sauber sind, wasche Dir gründlich die Hände und ziehe ein Paar sterile Handschuhe an.
Die Brut beimpfen
Du bist fast bereit, Deine Kuchen oder Deine Brut zu beimpfen. Doch zuerst musst Du die Nadel Deiner Spritze sterilisieren. Dieser Schritt sollte erst kurz vor dem Beimpfen erfolgen. Um die Nadel zu sterilisieren, hältst Du sie in eine Flamme, bis sie rot glüht. Lass sie abkühlen, bevor Du weitermachst. Bevor Du eine Flamme benutzt, stelle sicher, dass der gesamte Alkohol weit weg steht. Diese Flüssigkeiten sind hochentzündlich und können sich bei Kontakt mit einer Flamme entzünden oder explodieren.
Stelle nun alles unter Deine SAB oder mikrobiologische Sicherheitswerkbank, um das Kontaminationsrisiko während des Beimpfens zu verringern.
Sobald sie abgekühlt sind, nimmst Du Deine Brut oder Deine Kuchen und stichst die Nadel durch die Injektionsöffnungen. Injiziere etwa 5cc (ml) der Lösung in Deinen Beutel/Dein Glas. Sollte keine selbstheilende Injektionsöffnung vorhanden sein, decke die Öffnung mit einer Schicht aus atmungsaktivem Klebeband ab.
Jetzt musst Du Deine Brut an einem warmen, dunklen Ort aufbewahren, während sie kolonisiert wird. Dies sollte etwa 1–2 Wochen dauern und geschieht am effizientesten bei 28°C. Innerhalb weniger Tage nach dem Injizieren der Flüssigkultur solltest Du Myzel im Beutel wachsen sehen (es ist weiß und sieht aus wie Watte). Wenn Du etwas wachsen siehst, das kein Myzel ist, dann wurde Deine Kultur kontaminiert und Du solltest sie wegwerfen.
Kolonisierung der Brut
Sobald Deine Brut kolonisiert wurde, solltest Du sie zum Beimpfen eines größeren Substrats verwenden, von dem Du Deine Pilze ernten wirst. Wenn Du die PF-Tek-Methode nutzt, kannst Du auch sofort mit der Fruchtbildung beginnen (mehr dazu weiter unten).
Überzug und Tablett
Dies ist eine schnelle und einfache Methode, die Getreidebrut zur Fruchtbildung zu bringen. Öffne den Beutel und lege die Brut auf einem Tablett aus. Du kannst sie aufbrechen, um sie zu verteilen, doch verteile sie nicht zu dünn. Bedecke das Ganze anschließend mit einer Art Überzug.
Eine Mischung aus Kokosfasern und Vermiculit kann gut funktionieren. Der Hauptzweck eines Überzugs ist, die Feuchtigkeit im Substrat einzuschließen, damit es nicht austrocknet. Sobald es mit Luft in Kontakt kommt, wird das darunterliegende Myzel anfangen, Hyphen zu bilden und Pilze zu entwickeln.
Du solltest den Überzug zweimal täglich mit Wasser aus einer Sprühflasche besprühen und die Temperatur zwischen 23 und 28ºC halten. Wenn Du merkst, dass das Substrat austrocknet, zögere nicht – besprühe es, damit es feucht bleibt!
Bulk-Sustrat
Wenn Du geduldig bist, kannst Du Deine Getreidebrut verwenden, um ein Bulk-Substrat zu kolonisieren und schließlich eine große Menge Zauberpilze zu ernten.
Ein Bulk-Substrat kann verschiedene Formen annehmen, doch eine der einfachsten ist die Monotub-Technik. Bei dieser Technik nutzt Du die Getreidebrut, um ein weiteres, größeres Substrat zu kolonisieren, wo sie weiterwächst und schließlich große Zauberpilz-Schübe produziert.
Fruchtbereites Substrat
Wenn Du die PF-Tek nutzt, kannst Du mit der Fruchtbildung alternativ auch sofort in einer Shotgun Fruiting Chamber (SGFC) beginnen.
In diesen Behältern herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit und Du legst Deine Kuchen hinein und wartest, bis sie anfangen, Fruchtkörper zu bilden.
Was sind die optimalen Bedingungen für Myzel und Zauberpilze?
Je nachdem, welche Methode Du anwendest, unterscheidet sich die Pflege Deines Myzels leicht. Es gibt jedoch zwei Hauptfaktoren, die sich nie ändern: Wärme und Feuchtigkeit!
Myzel liebt eine Umgebungstemperatur von etwa 28ºC und eine relative Luftfeuchtigkeit von 95–100%. Die Gläser oder Brutbeutel sollten diese hohe Luftfeuchtigkeit problemlos aufrechterhalten können, Du musst also nur für die richtige Temperatur sorgen. Heizmatten und kleine Heizgeräte sind nicht ideal. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, solltest Du vielmehr darauf achten, dass die Umgebungstemperatur des Raumes stimmt.
Wenn sie Fruchtkörper bilden, mögen Pilze eine Temperatur zwischen 21 und 25ºC sowie idealerweise eine ebenso hohe Luftfeuchtigkeit wie oben angegeben, obwohl sie auch mit kleinen Schwankungen zurechtkommen.
Grundsätzlich solltest Du Dich bemühen, Deinen Grow immer warm und feucht zu halten!
Fruchtbildung und Ernte
Um Deine Pilze fruchten zu lassen, musst Du die Beutel öffnen und sie Luft aussetzen; dies leitet die Produktion von Pilzen ein. Bevor Du dies tust, solltest Du jedoch die Besonderheiten Deiner Anbaumethode nachlesen. Bei der PF-Tek musst Du sie zum Beispiel zuerst 24 Stunden in kaltes Wasser tauchen.
Bei Kontakt mit Luft sollten sich bald Hyphen bilden. Dabei handelt es sich um dichte Anhäufungen von Myzel, die sich zu Pilzen entwickeln. Sobald sie erscheinen, kannst Du Deine Pilze einfach ein paar Tage wachsen lassen, wobei Du die Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten solltest.
Du musst die Pilze ernten, bevor die Vela (Schleier) fallen. Dies ist der Zeitpunkt, an dem sich die Membran auf der Unterseite der Hüte aufspaltet und Sporen freisetzt. Wenn die Sporen mit dem darunterliegenden Myzel in Berührung kommen, werden keine neuen Pilze mehr produziert werden, was Du vermeiden solltest. Um Deine Pilze zu ernten, hältst Du sie an der Basis und drehst und ziehst sie behutsam nach oben.
Diesen Vorgang kannst Du in der Regel fünf oder sogar sechs Mal wiederholen, bis keine neuen Schübe mehr entstehen.
Experimentiere mit Flüssigkultur!
Wenn Du zu Hause Pilze anbauen willst, wird die Verwendung einer Flüssigkultur Dein Leben einfacher und Deine Ernten größer machen!
Falls Du Dich dazu entscheidest, eine Flüssigkultur herzustellen, ist das ein neuer Vorgang, den Du erlernen musst, doch es ist nicht schwer. Und wenn Du sie irgendwo kaufst, erleichterst Du Dir das Leben erheblich. Trotzdem macht die Herstellung von Flüssigkulturen Spaß, also probier es doch einmal aus.
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