Warum Erzeugt Ein Vaporizer Für Getrocknete Kräuter Keine Großen Dampfwolken?
Manche Leute fürchten, dass sie etwas falsch machen, weil sie beim Verdampfen von Cannabis keine großen Wolken erzeugen können. Tatsächlich ist es gerade gut, wenn keine Wolken entstehen – lass Dir bei Zamnesia erklären, warum das so ist.
DICKE VAPE-WOLKEN SIND COOL, ABER SIND SIE AUCH COOL, WENN ES UM CANNABIS GEHT?
Wir alle haben sie im Internet gesehen: Die Künstler, die riesige Wolken von einem Verdampfer ausatmen und sie in der Luft in vergängliche Skulpturen verwandeln. So ein Talent kann durchaus dazu führen, dass man als Betrachter vor Ehrfurcht erstarrt.
Vielleicht denkst Du aber auch: „Wie kriegen die das bloß hin, soooooo viel eklig klebrigen Dampf einzuatmen, ohne sich die Lungen raushusten zu müssen und ohne so stoned zu werden, dass man gar nichts mehr gebacken kriegt? Und warum schaffe ich das mit meinem Verdampfer eigentlich nicht?"
Das sind in der Tat gute und vernünftige Fragen! Es ist aber alles in Ordnung – und Du brauchst Dir keine Sorgen über möglicherweise fehlerhafte Geräte oder Deine Unfähigkeit zu machen, als Vape-Wolken-Kraftwerk zu fungieren.
ÄHNLICH, ABER NICHT DASSELBE
Es ist ganz einfach so, dass wir hier über zwei ähnliche, aber dennoch deutlich unterschiedliche Dinge sprechen. Große Wolken werden von E-Zigaretten-artigen Rigs erzeugt, in denen nicht Cannabis oder seine wundervollen Harze verdampft werden, sondern eine Vielzahl anderer flüssiger Substanzen mit einer unendlichen Variation an Aromen, Formen und Effekten. Normalerweise enthalten diese Liquids Nikotin, weil mit ihrer Hilfe der Abschied von Zigaretten unterstützt werden soll. Während ein Cannabisverdampfer über eine Kammer mit Gras verfügt, die erhitzt wird, sind diese Rigs mit in Flüssigkeit getränkten Dochten ausgestattet, die direkt von einem Element erhitzt werden. Dabei handelt es sich um eine Form der Konduktionsheizung.
Starke Wolkenproduzenten verwenden Rigs, die mit Hochleistungsakkus ausgestattet sind, die hochohmige Spulen auf hohe Temperaturen erhitzen können. In Kombination mit einem starken Luftstrom, der über die Spule der E-Zigarette geführt wird, verdampft die Flüssigkeit aus dem inneren Docht, wird zerstäubt und dann durch die einströmende Luft umgehend abgekühlt. Dieser Dampf kondensiert dann genau durch denselben Mechanismus, der am Himmel echte Wolken entstehen lässt – und folglich können massive, bauschige Dampfwolken ein- und ausgeatmet werden. Höhere Temperaturen bedeuten, dass mehr Flüssigkeit verdampft wird und man mehr Luft zum Kühlen benötigt, weshalb größere Wolken entstehen. Falls Du mit einer E-Zigarette große Wolken produzieren willst, musst Du allerdings wie verrückt saugen.
Vaping-Enthusiasten passen ihre E-Zigaretten sogar extra an, um bei der Wolkenbildung eine maximale Leistung zu erreichen. Die erwärmte Flüssigkeit kann Nikotin und eine beliebige Anzahl ätherischer Öle und Aromastoffe enthalten und ist im Wesentlichen eine Kombination aus Propylenglykol (PG) und/oder pflanzlichem Glycerin. Der Verhältnis von PG zu Glycerin bestimmt weitgehend den Wolkenfaktor. Mehr PG führt zu einem stärkeren Throat Hit (um Zigaretten zu imitieren), während mehr Glycerin entsprechend mehr Dampf erzeugt. Ein 50/50-Gleichgewicht funktioniert am besten, da das Liquid bei einem Glycerin-Überschuss sehr dick wird, was Probleme bei der Leistung des Gerätes verursachen kann.
VAPORIZER UND CANNABIS
Verdampfer für Weed arbeiten nach ähnlichen Prinzipien. Sie haben jedoch keinen Docht, der in Flüssigkeit getränkt und durch eine wärmeleitende Spule auf hohe Temperaturen erhitzt wird. Stattdessen heizt ein Akku eine Konvektionsspule, die wiederum eine Kammer beheizt, in der sich das Gras befindet. Dieses verdampft in der Folge zur Freude des Konsumenten das enthaltene THC, CBD sowie weitere Cannabinoide und Terpene. Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine Konvektionsheizung. Darüber hinaus können hohe Temperaturen und viel Luft den wirksamen Verbindungen in Cannabis abträglich sein und die Wirksamkeit von Cannabinoiden und Terpenen verringern. Daher benötigen Cannabis und seine Extrakte viel niedrigere Temperaturen, um ihre beste Wirksamkeit zu entfalten.
Vaporizer für Cannabis haben also aus gutem Grund keinen „Wolkenfaktor“. Trockenes Kraut kann nicht viel sichtbaren Dampf erzeugen, und sogar flüssige Cannabisextrakte beschränken die Wolkenbildung auf einem Minimum. Falls Dein Weed- oder Extrakt-Vape-Pen sehr viel Rauch produziert, ist er wahrscheinlich fehlerhaft und irgendetwas könnte tatsächlich brennen. Vaping kann als elektronisch beheizte, rauchlose Bong angesehen werden. Die Temperaturen sind auf ein Minimum eingestellt, damit Cannabinoide und Terpene optimal verdampfen können. Dies stellt sicher, dass diese wichtigen flüchtigen Verbindungen – derentwegen wir Cannabis ja in erster Linie nutzen – für eine maximale Wirkung in einem äußerst wirksamen Zustand verdampft werden.
Man könnte sagen, dass die ideale Temperatur für das Verdampfen von Cannabis 175 °C beträgt. Bei dieser Temperatur gibt es seine ganze Pracht (THC und CBD) frei, ohne dass allzu viel Dampf entsteht. Falls Du Deinen Zug für kurze Zeit in der Lunge behältst, wird beim Ausatmen kaum Dampf zu sehen sein. Das ist aber, wie gesagt, eine gute Sache! Es bedeutet nämlich, dass das Pflanzenmaterial nicht brennt, der Verdampfer ordnungsgemäß funktioniert und Du den maximalen Nutzen erzielst.
JOINTS UND BONGS
Warum produzieren Joints und Bongs so viel bauschige weiße Wolken? Dabei handelt es sich eigentlich um Rauch, der als Nebenprodukt bei der Verbrennung pflanzlicher Materie entsteht. Die positiven Wirkstoffe, wegen derer wir Cannabis rauchen, sind im Rauch selbst nicht enthalten, und es ist der harzhaltige Dampf, der unter der Glut entsteht, der für den Rauch verantwortlich ist. Dieser Rauch und die köstlichen verdampften flüchtigen Bestandteile vermischen sich beim Inhalieren und erreichen so Körper, Geist und Seele. Mit Lungen aus Stahl wäre es möglich, massive Bong-Züge oder sogar riesige Kernschmelz-artige Züge an einer Dab-Rig zu nehmen, um dann den Rauch in einer eindrucksvollen Cumulonimbus auszuatmen. Das ist aber mit Sicherheit alles andere als einfach.
Dies kann mit der Zeit auch ziemlich ungesund werden, worin auch der eigentliche Grund dafür zu sehen ist, warum Verdampfer überhaupt erfunden wurden. Eine Reihe schädlicher und toxischer Verbindungen entstehen, wenn pflanzliches Material bei hohen Temperaturen verbrannt wird. Ein Joint oder eine Bong zündet bei 600–700 °C, weshalb das Abbrennen von einer heißen orangefarbenen Glut begleitet wird. Bongs werden durch Wasser gefiltert, um den Rauch zu kühlen (manche verwenden dafür sogar Eis) und einige der bösen Feststoffe wie Asche und Teer zu entfernen. Überraschenderweise entfernt ein gut gefilterter Joint noch mehr unerwünschte Unreinheiten, auch wenn der Rauch weniger kalt ist.
KEINE WOLKEN BEDEUTEN GUTE WOLKEN
Am Ende stellt sich also heraus, dass Du alles richtig machst, wenn Du mit Deinem Kräuter oder Extrakte verdampfenden Gerät keine riesigen Rauchwolken produzierst! Vielmehr läuft Dein Cannabiskonsum in den richtigen Bahnen. Falls Du andererseits ein Wolkenkünstler sein willst, der rauschende Wirbel aus quirligem Rauch zaubern kann, dann solltest Du Dir dafür eine E-Zigarette und Liquids zulegen. Bis dahin genieße Dein High und sei gewiss, dass Du alles richtig machst.
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