Alles Wissenswerte Über Kratom
Kratom verfügt über eine Reihe von Wirkungen, die von Stimulation bis zu tiefer Entspannung reichen. Diese ungewöhnliche Pflanze ist in Südostasien sehr beliebt, aber in Europa relativ unbekannt. Erfahre hier alles über den Kratombaum – seine Geschichte, die wichtigsten Alkaloide, verschiedene Sorten, Nebenwirkungen und vieles mehr!
In Südostasien wird Kratom schon seit Generationen verwendet. Trotz seiner Beliebtheit in einigen Teilen der Welt ist er in Europa noch ziemlich geheimnisvoll und unbekannt. In diesem Artikel untersuchen wir, was Kratom ist, welche Wirkung er hat und welche verschiedenen Sorten es gibt.
Wenn Du Fragen zu Kratom hast, dann ist dies Deine erste Anlaufstelle.
Was ist Kratom?
Kratom (Mitragyna speciosa) gehört zur gleichen Familie wie Kaffee – Rubiaceae. Und genau wie sein koffeinhaltiger Cousin hat auch Kratom potenziell wünschenswerte Wirkungen zu bieten. Im Gegensatz zu Koffein, das als Stimulans wirkt, ist Kratom in niedrigeren Dosen stimulierend und in höheren Dosen schlaffördernd/schmerzlindernd. Dieses seltsame, dosisabhängige Profil verleiht der Pflanze eine ungewöhnliche Vielfalt an gegensätzlichen Verwendungsmöglichkeiten.
Es gibt viele Unterarten des Kratombaums, die alle in Südostasien beheimatet und ziemlich unscheinbar aussehende immergrüne Bäume sind. Wenn Du Dich jedoch ein wenig näher mit ihrer chemischen Struktur beschäftigst, wirst Du feststellen, dass sie wirklich faszinierend sind.
Anders als viele der immergrünen Bäume in Europa und Nordamerika sind Kratombäume Laubbäume. Die Blätter sind in der Regel grün, aber die Adern und Ränder können verschiedene Farben haben – was für die Unterscheidung der verschiedenen Kratomarten zentral ist (mehr dazu später).
Um die Wirkung der Pflanze zu erleben, werden die Blätter des Kratombaums konsumiert. Die Blätter können auf viele Arten eingenommen werden: gekaut, als Tee aufgebrüht, getrocknet, geraucht oder als Extrakt. Man geht davon aus, dass in den Kratomblättern etwa 16 verschiedene Alkaloide enthalten sind, die die Wirkung bestimmen. Und je nach Verhältnis dieser Alkaloide kann die Qualität der Wirkung sehr unterschiedlich sein.
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass nur vier Verbindungen etwa 90% des Alkaloidgehalts von Kratom ausmachen und damit für den Großteil der Wirkung verantwortlich sind. Diese vier Verbindungen sind:
- Mitragynin: Diese Verbindung macht etwa 66% des Alkaloidgehalts von Kratom aus und ist damit die am häufigsten vorkommende psychoaktive Chemikalie in der Pflanze. Es wird angenommen, dass es seine Wirkung hauptsächlich auf 5-HT2A-Rezeptoren ausübt, aber auch Opioid- und κ-Opioidrezeptoren beeinflusst.
- Paynanthein: Dies ist die am zweithäufigsten vorkommende Verbindung in Kratom. Es wird angenommen, dass es ein sanftes Muskelrelaxans und ein Agonist der Opioidrezeptoren ist.
- Speciogynin: Das am dritthäufigsten vorkommende Alkaloid der Pflanze, Speciogynin, hat vermutlich eine muskelentspannende und angstlösende Wirkung.
- 7-Hydroxymitragynin: Je nach Kratomsorte kommt dieses Alkaloid in relativ großen Mengen vor. Am häufigsten kommt es in den Sorten mit roten Blattadern vor und wirkt vermutlich mit µ-Opioidrezeptoren zusammen.
Die Geschichte von Kratom
Kratom hat eine sehr lange Nutzungsgeschichte in Malaysia, Thailand und anderen Teilen Südostasiens, die bis heute fortbesteht. Während er in diesen Ländern für therapeutische Zwecke verwendet wurde, zum Beispiel zur Behandlung von Schmerz- und Angstsymptomen, wird er hauptsächlich wegen seiner anregenden und/oder entspannenden Wirkung genutzt.
Arbeiter, in der Regel Männer, konsumieren Kratom bereits am frühen Morgen und kauen im Laufe des Tages kleinere Dosen. Dies gibt ihnen mehr Energie und ermöglicht es ihnen, härter zu arbeiten – ähnlich wie viele Menschen Kaffee nutzen. Was Kratom im Gegensatz zu Kaffee jedoch bietet, ist die Fähigkeit, seine eigene Wirkung "umzukehren".
Nach getaner Arbeit nehmen die Menschen größere Mengen Kratom ein, um sich abends zu entspannen.
Kratom hilft Menschen nicht nur bei der Arbeit, sondern wird manchmal auch Gästen gegeben – Kratom wird also auch in der Freizeit verwendet.
Wirkungen von Kratom
Kratom hat zwei Hauptwirkungen, die, wie bereits erwähnt, dosisabhängig sind.
In niedrigeren Dosen (2–6g getrocknetes Pulver) hat Kratom eine anregende Wirkung, ähnlich wie Kaffee. Dies kann dazu beitragen, die körperliche und geistige Energie zu steigern sowie die Fähigkeit zu fördern, sich körperlich anzustrengen oder sich auf geistige Aufgaben zu konzentrieren.
In höheren Dosen (6–12g getrocknetes Pulver) kehrt Kratom seine Wirkung vollständig um und wirkt entspannend sowie möglicherweise schlaffördernd. Diese Seite von Kratom wird traditionell ziemlich vielfältig genutzt. Wie bereits erwähnt, kann Kratom am Abend einfach zur Entspannung eingesetzt werden.
Kratom und seine Extrakte wurden jedoch auch hinsichtlich ihres potenziellen Einflusses auf Schmerzen, Entzündungen, Depressionen und mehr untersucht (Suhaimi, 2016) – was einer der Gründe dafür ist, warum die Pflanze in südostasiatischen Kulturen seit langem so beliebt ist.
Obwohl Kratom sowohl anregend als auch entspannend wirken kann, verändert er die Sinneswahrnehmung nicht sehr stark. Es gibt jedoch einige anekdotische Hinweise darauf, dass höhere Dosen eine leichte Veränderung der Sehkraft und ein gesteigertes Gefühl von Wärme sowie Empathie gegenüber anderen hervorrufen könnten.
Verschiedene Arten und Farben von Kratom
Es gibt unzählige verschiedene Kratomsorten – viel zu viele, um sie hier einzeln zu behandeln. Im Folgenden werden wir jedoch einige der gängigsten und beliebtesten Sorten auflisten.
Jede Kratomsorte wird nach der Farbe ihrer Adern (rot, weiß oder grün) sowie nach ihrem Herkunftsort oder einer anderen Bezeichnung (zum Beispiel roter Bali-Kratom oder weißer Borneo-Kratom) eingestuft.
Roter Kratom
Rote Sorten gelten als die entspannendsten aller Kratomsorten. Es wird vermutet, dass ihre rote Färbung auf den hohen Gehalt an 7-Hydroxymitragynin zurückzuführen ist. Rote Kratomsorten sind einerseits sehr entspannend, gelten aber auch als die am schnellsten wirkenden Sorten, die innerhalb von 20 Minuten nach dem Konsum ihre Wirkung entfalten.
Beliebte rote Sorten sind zum Beispiel:
- Bali-Kratom
- Drachen-Kratom
- Jongkong-Kratom
Weißer Kratom
Mit einigen Ausnahmen gelten weiße Sorten als die stimulierendsten. Diese Sorten werden traditionell am Morgen konsumiert, ähnlich wie eine Tasse Kaffee. Sie versorgen Körper sowie Geist mit Energie und unterstützen so körperliche Arbeit und die Konzentration.
Beliebte weiße Kratomsorten sind:
- Weißer Borneo-Kratom
- Weißer Horn-Kratom
- Weißer Maeng-Da-Kratom
Grüner Kratom
Grüner Kratom ist die vielfältigste Sorte, die je nach Sorte und Dosis sowohl anregend als auch entspannend wirkt. Außerdem sind die grünen Sorten am weitesten verbreitet und am billigsten, weshalb sie auch am häufigsten verwendet werden.
Beliebte grüne Kratomsorten sind zum Beispiel:
- Grüner Malay-Kratom
- Grüner Maeng-Da-Kratom
- Grüner Vietnam-Kratom
Wie wird Kratom konsumiert?
Kratom kann auf verschiedene Arten konsumiert werden. Traditionell werden die frischen oder getrockneten Blätter gekaut, wodurch sich die Wirkung allmählich einstellt. Kratomblätter können auch:
- Getrocknet und pulverisiert werden (das Pulver kann Kapseln beigefügt oder als Tee aufgebrüht werden)
- Getrocknet und geraucht werden
- Aus frischen Blättern als Tee aufgebrüht werden
- Zu einer Tinktur extrahiert werden
Welche Nebenwirkungen hat Kratom?
Bei Kratom gibt es einige nennenswerte Nebenwirkungen zu beachten. Ob sie auftreten und wie stark sie sind, hängt von der Dosis, der Häufigkeit des Kratomkonsums und Deiner allgemeinen Konstitution ab.
Zu den Nebenwirkungen gehören:
- Übelkeit und Brechreiz
- Trockener Mund
- Kopfschmerzen
- Durchfall
Macht Kratom süchtig?
Nutzer können eine Kratomabhängigkeit entwickeln (Eastlack, 2020). Es gibt jedoch nur wenige Forschungsergebnisse zu dieser Pflanze, daher ist unklar, wie groß der Suchtfaktor ist und wie eine Abhängigkeit aussehen könnte. Aber es lohnt sich, sehr vorsichtig zu sein, wenn Du Dich für die Verwendung von Kratom entscheidest, da er auf Opioidrezeptoren wirkt. Opioidabhängigkeiten gehören zu den stärksten Abhängigkeiten und sind schwer zu überwinden.
Kratom: Ist er einen Versuch wert?
Der Kratombaum ist eine interessante Pflanze, die ungewöhnliche und vielfältige Wirkungen bietet. Deshalb hat Kratom das Potenzial, in einer Reihe verschiedener Kontexte eingesetzt zu werden. In Südostasien wird er seit vielen Generationen verwendet und ist in der Regel auch in Gesellschaften akzeptiert, die andere Rauschmittel nicht akzeptieren.
Allerdings kann Kratom auch potenzielle Nebenwirkungen verursachen und sogar abhängig machen. Momentan sind die Implikationen davon noch unklar, aber wer eine Droge mit Suchtpotenzial einnehmen möchte, sollte äußerst vorsichtig sein.
- Eastlack, Steven C., Cornett, Elyse M., Kaye, & Alan D. (2020, June). Kratom—Pharmacology, Clinical Implications, and Outlook: A Comprehensive Review - https://link.springer.com
- Suhaimi FW, Yusoff NH, Hassan R, Mansor SM, Navaratnam V, Müller CP, & Hassan Z. (2016 Sep). Neurobiology of Kratom and its main alkaloid mitragynine - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
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