Wie Man Einen CO₂-Generator Für Den Anbauraum Selbst Baut
Die meisten Grower sind stets auf der Suche nach neuen, aufregenden Wegen zur Ertragssteigerung. Darum geht es letztendlich. Zusätzliches CO₂ in Deinem Anbauraum kann ein günstiger und effektiver Weg sein, Deinen Ertrag bis zu 20% zu steigern. Doch das ist nur der Fall, wenn alle anderen Faktoren passen. Erfahre hier alles über DIY-CO₂-Generatoren.
Es ist allgemein bekannt, dass Pflanzen über den Tag hinweg Kohlenstoffdioxid (CO₂) ein- und Sauerstoff ausatmen. Cannabispflanzen machen da keine Ausnahme, und eine kleine CO₂-Steigerung kann viel dazu beitragen, auch den Ertrag Deines Beets zu steigern.
Was ist ein CO₂-Generator?
Ein CO₂-Generator ist, wenig überraschend, eine Vorrichtung die Kohlenstoffdioxid erzeugt. Im industriellen Anbau kann es sich dabei um teure High-Tech-Geräte handeln, die das Zeug literweise ausstoßen. Doch es gibt auch viel einfachere (und vor allem günstigere) Methoden für den diskreten, sparsamen oder hobbymäßigen Anbauraum.
Warum ist Kohlenstoffdioxid (CO₂) wichtig für Cannabispflanzen?
Kohlenstoffdioxid ist für Cannabis das, was für uns der Sauerstoff ist. Wenn Pflanzen Photosynthese betreiben, "atmen" sie CO₂ ein. Und so wie wir in Umgebungen mit geeignetem Sauerstoffgehalt eine bessere Leistung erbringen, ist es auch mit Cannabispflanzen bei adäquaten CO₂-Mengen.
Indem Du ihnen quasi mehr Treibstoff gibst, erlaubst Du ihnen schneller und vitaler zu wachsen, was am Ende zu einer größeren und schnelleren Ernte führt.
Wie Du Dir einen CO₂-Generator für Deine Cannabispflanzen selbst baust
Aber Du fragst Dich vermutlich, wie Du das zuhause anstellen sollst? Zum Glück gibt es sehr günstige Methoden, mit denen Du ausreichend ppm CO₂ erzeugen kannst, um den Durst Deiner Pflanzen zu stillen!
CO₂-Generator mit Hefe
Bei der ersten Methode nutzt man das auf natürliche Weise bei der Hefegärung entstehende Kohlendioxid. So ähnlich wie wir Sauerstoff ein- und CO₂ ausatmen, macht das auch die Hefe. Wenn Du neben Deinen Pflanzen etwas gären lässt, verleiht ihnen das einen großartigen Schub.
Zubehör und Zutaten
- 5 Liter Gärballon (eine auch Demijohn genannte Flasche zur Fermentation mit einem Ablassventil, damit Gas entweichen kann)
- Warmes Wasser
- 1 Teelöffel getrocknete aktivierte Hefe oder ein paar Gramm Backhefe
- 1 Tasse Zucker
- 2 pürierte Tomaten oder eine gleichwertige Nährstoffquelle
Anleitung
- Befülle Deinen Gärballon und lasse nach oben hin noch Platz. Idealerweise sollte das Wasser etwa 21 °C haben, was perfekt für die Hefegärung ist. Gehst Du über 40 °C, stirbt sie.
- Schütte den Zucker und die Tomatenpaste in Deinen Gärballon und lasse es sich durchmengen.
- Füge die Hefe hinzu.
- Sorge für eine gute Temperatur. Praktischerweise sollte ein Anbauraum bereits eine geeignete Temperatur für diesen Vorgang haben.
- Nach nur wenigen Stunden solltest Du sehen, wie Blasen aufsteigen. Dies ist das CO₂.
- Platziere den Gärballon inmitten Deiner Pflanzen.
- Ungefähr einmal in der Woche solltest Du etwas von der Lösung abgießen und frisches Wasser und Zucker hinzufügen. Wenn Du das nicht tust, wird die Lösung alkoholisch und die Hefe stirbt.
CO₂-Generator mit Essig und Backpulver
Eine weitere Methode besteht in der Verwendung von Essig und Backpulver. Erinnerst Du Dich daran, wie ihr in der Schule Vulkane gebastelt habt? Es war die schnelle CO₂-Produktion, die den Ausbruch verursacht hat. Wenn die Lehrer gewusst hätten, dass sie Dich damit auf den Grasanbau vorbereitet haben!
Leider ist diese Methode im Grunde nicht so gut, wie die Hefemethode. Nichtsdestotrotz gehen wir sie kurz durch. Wenn Du einfach Essig und Backpulver vermischst, bekommst Du eine gewaltige CO₂-Freisetzung, und das war es auch schon. So bringt das nicht viel! Um es nützlich zu machen, müsstest Du eine Apparatur bauen, die Essig in eine Schale mit Backpulver tröpfeln lässt und somit eine beständige CO₂-Freisetzung erzeugt. Wie Du siehst, macht diese Methode je nachdem mehr Arbeit, als sie sich lohnt.
CO₂-Generator mit Pilzen
Wir werden uns mit dieser raffinierten Idee befassen, da sie in den Foren häufig diskutiert wird und die Verwendung einer Pilzzucht zur Versorgung des Cannabisanbaus einfach eine lustige Idee ist. Das CO₂ wird dabei sowieso erzeugt!
Allerdings scheint es, als bräuchte man eine gewaltige Menge Pilze, um so viel CO₂ zu erzeugen, dass es einen bemerkenswerten Unterschied macht. Da zudem die Feuchtigkeitsanforderungen von Pilzen und Cannabis unterschiedlich sind, müssten sie separat aufgezogen und mit einem Lüfter verbunden werden.
Es mag vielleicht nicht die beste Idee für den klein angelegten Anbau sein, aber falls Großproduzenten von Pilzen und Cannabis (oder auch jeder anderen Pflanze) das lesen, könnten sie vielleicht das Absaugen des CO₂ von den Pilzen als umweltfreundliche, günstige Alternative zur Steigerung des Anbaus in Betracht ziehen.
CO₂-Generator mit Trockeneis
Es wird allgemein angenommen, dass die Verwendung von Trockeneis durchaus funktionieren kann, doch sie ist nicht gerade kosteneffizient. Da es schwierig ist, den Gehalt zu regulieren, wäre es auch nicht vollkommen zuverlässig, und da die benötigten Mengen relativ konstant sind, würden die Kosten im Vergleich zu anderen Methoden gewaltig steigen.
Wie viel CO₂ braucht man, um Cannabis anzubauen?
Mehr CO₂ ist nicht zwangsläufig besser. Der erste Faktor, den Du in Betracht ziehen solltest, ist Dein Lampen-Setup. Wenn Du Lampen mit niedriger Leistung (wie Kompaktleuchtstoffröhren) verwendest, dann verfügt Dein Anbauraum vermutlich bereits über ausreichend CO₂. Zusätzliches CO₂ ist nur notwendig, wenn die Lichtmenge gesteigert wird. Da das CO₂ für die Photosynthese genutzt wird, kann das zusätzliche Licht von starken Lampen auch nur mit zusätzlichem CO₂ richtig genutzt werden.
Der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre beträgt ungefähr 400ppm. Die meisten Pflanzen können einen CO₂-Gehalt bis zu 1500ppm nutzen – ein gewaltiger Unterschied. Dies ist der maximale Wert, den Dein CO₂-Gehalt erreichen sollte. Was darüber hinaus geht können die Pflanzen nicht nutzen und es treibt nur Deine Kosten in die Höhe.
Aber es sei noch einmal gesagt, dass dieses obere Limit im Verhältnis zur Leistung und Helligkeit Deiner Lampen zu sehen ist und entsprechend angepasst werden muss. Auch wenn es mit einer selbstgebastelten Methode unwahrscheinlich ist, dass Du dieses obere Limit überhaupt erreichen wirst.
Noch eine wichtige Sache: CO₂ steigert das Wachstum Deiner Pflanzen. Daher wirst Du auch mehr Nährstoffe verwenden und ihren Wuchs akkurater kontrollieren müssen. Wenn Du die Nährstoffmengen nicht richtig anpasst, hast Du am Ende hungernde Pflanzen und minderst Deinen finalen Ertrag. CO₂ ist nur nützlich, wenn die Pflanzen korrekt aufgezogen werden.
Vegetative Phase
In der vegetativen Phase ist CO₂ am nützlichsten, da hier das meiste Wachstum stattfindet. Solange das CO₂ in den Tageslichtstunden erzeugt wird, ist alles gut.
Blütephase
In dieser Phase ist es nicht ganz klar, wie nützlich CO₂ ist. Als allgemeine Regel kann man sagen, dass es noch als nützlich erachtet wird, den CO₂-Generator die ersten ein bis zwei Wochen in der Blüte laufen zu lassen und danach eher weniger. Nichtsdestotrotz behaupten einige es sei nützlich und es sollte Deinen Pflanzen nicht schaden, wenn Du es weiter erzeugst. Der wichtigste Punkt den Du an dieser Stelle in Betracht ziehen solltest, ist die Kosten-Nutzen-Analyse.
CO₂-Generator im Vergleich zu einem Tank
Wenn Du eine große Fläche, viel Kapital und die Möglichkeit dazu hast, einen CO₂-Tank zu installieren, dann ist das ohne Frage eine gute Option. Doch wenn dies alles nicht der Fall ist, dann ist eine selbstgebaute Lösung vermutlich die bessere. Sie sind (viel) günstiger und viel sicherer. Der von einem Tank erzeugt CO₂-Gehalt kann sehr gefährlich werden, wenn nicht alles richtig installiert ist.
Sofern Du nicht einen gewaltigen Anbau betreibst, ist wohl der wichtigste Punkt hier, dass ein Tank die Kosten für Dein Projekt explodieren lassen würde.
CO₂-Generator für Grow-Zelte: die besten Tipps
Nachfolgend findest Du noch ein paar zusätzliche Tipps für die effektive Verwendung eines CO₂-Generators, um das meiste aus Deinem Cannabisanbau herauszuholen.
Abdichten oder nicht abdichten?
Wenn Du nur einen kleinen Anbau hast, ist eine luftdichte Abdichtung vermutlich nicht von großem Nutzen. Während ein Anbau mit bis zu 1500ppm CO₂ von einer Abdichtung profitieren kann (denn hier wird eine Leck sonst teuer), kommt dies bei kleineren Grows nicht zum Tragen. Es ist viel schwieriger, einen abgedichteten Anbauraum kühl und dabei zugleich die Luftfeuchtigkeit ausreichend niedrig zu halten. Daher bringt bei einem kleinen Anbau eine Abdichtung vermutlich mehr Ärger als Nutzen.
CO₂-Regen
Kohlenstoffdioxid sinkt zu Boden, wird aber von den Blättern Deiner Pflanzen aufgenommen. Falls möglich solltest Du das, was auch immer das CO₂ produziert, so platzieren, dass es über Deinen Pflanzen angebracht ist und das CO₂ so auf die Blätter regnet. Dadurch wird die Aufnahme viel effizienter.
Verbringe nicht zu viel Zeit in Deinem Anbauraum
Dies sollte keine allzu große Rolle spielen, wenn Du eine selbstgebastelte Methode verwendest. Doch wenn der CO₂-Gehalt höher ist, sinkt der Sauerstoffgehalt. Dessen solltest Du Dir bewusst sein, und wenn Du beginnst, Dich benommen, schwindlig oder müde zu fühlen, gilt es sofort nach draußen zu gehen und frische Luft einzuatmen, bevor Du Dich wieder Deiner Plantage widmest.
Wenn es richtig angewandt wird, kann CO₂ die Erträge um bis zu 20% steigern. Doch wenn die anderen Faktoren nicht gegeben sind, ist es nutzlos. Also baue nicht einfach einen Generator in der Annahme, dass es ein magischer Weg sei, Deine finale Ausbeute zu steigern. Du solltest vorab sorgfältig beurteilen, ob Deine Pflanzen von einem zusätzlichen Gehalt an Kohlenstoffdioxid profitieren können. Falls ja, ist das eine fantastische Option. Suche Dir die für Dich geeignetste Methode aus und lasse Deine Blüten richtig aufblühen.
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