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Wie Man Ohne Schnellkochtopf Eine Pilzbrut Herstellt
5 min

Wie Man Ohne Schnellkochtopf Eine Pilzbrut Herstellt

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Falls Du das erste Mal in Deinem Leben Zauberpilze züchten möchtest, ist es vielleicht nicht so sinnvoll, Dir dafür gleich einen Schnellkochtopf zuzulegen. Glücklicherweise gibt es alternative Methoden, die diesen Teil der Ausrüstung vermeiden. Lerne zwei Möglichkeiten kennen, eine Körnerbrut ohne Schnellkochtopf herzustellen.

Falls man es noch nie zuvor gemacht hat, kann der Anbau von Zauberpilzen zu Hause entmutigend wirken. Dass das Vorhaben Sauberkeit auf Laborniveau erfordert und aus zahlreichen Schritten besteht, kann manche Menschen abschrecken. Einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, den Pilzzüchter häufig verwenden, ist ein Schnellkochtopf, der die Sterilisation erheblich erleichtert.

Auch wenn ein solcher Topf nützlich ist, kann man durchaus auch ohne ihn Substrate sterilisieren und Zauberpilze züchten. In diesem Artikel betrachten wir zwei Methoden zur Herstellung einer Körnerbrut ohne Verwendung eines Schnellkochtopfs.

Kann man eine Pilzbrut ohne Schnellkochtopf sterilisieren?

Kann man eine Pilzbrut ohne Schnellkochtopf sterilisieren?

Ja, das kann man, doch der Vorgang ist anders und schränkt Deine Möglichkeiten ein. Die möglicherweise beliebteste Art, zu Hause Zauberpilze zu züchten – die PF-Tek –, ist ohne die Verwendung eines Schnellkochtopfs nicht möglich. Es gibt aber auch verschiedene weitere Methoden, die funktionieren können.

Diese Methoden kann man für eine Vielzahl von Ausgangssubstraten verwenden, die alle dazu dienen, eine Körnerbrut zu erzeugen, die zur Kolonisierung von Getreide/Samen verwendet werden und anschließend in eine Massenzucht überführt werden kann.

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Vom Getreide zur Masse

Vom Getreide zur Masse

Eine der einfachsten Möglichkeiten, zu Hause sehr große Mengen an Zauberpilzen zu züchten, besteht darin, Getreide mit Psilocybin-Myzel zu besiedeln und dieses dann in eine Massenzucht zu überführen. Man kann das Getreide direkt beimpfen, was jedoch zeitaufwendig sein kann und womöglich das Risiko einer Kontamination erhöht. Eine möglicherweise bessere Methode besteht also darin, erst ein kleineres Substrat zu besiedeln und damit dann das Getreide.

Die wohl beste Art, das Getreide vorzubereiten, besteht darin, es in einem Schnellkochtopf zu sterilisieren. Ist das nicht möglich, kann man es auch pasteurisieren (kochen) oder dämpfen. Zunächst sollte es jedoch 12–24 Stunden lang eingeweicht werden, um eventuell bereits im Getreide lebende Endosporen zu aktivieren, die dann abgetötet werden können.

Um Getreide zu pasteurisieren, sollte es etwa zwei Stunden lang bei 62–82°C in Wasser gekocht werden. Dies sollte alle konkurrierenden Pilze abtöten, die versuchen, sich dort niederzulassen.

Beachte auch, dass die Gläser dadurch nicht sterilisiert werden und daher etwa zehn Minuten lang in kochendes Wasser getaucht werden müssen.

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Wie man eine Pilzbrut ohne Schnellkochtopf herstellt

Wie man eine Pilzbrut ohne Schnellkochtopf herstellt

Sehen wir uns nun ohne weitere Umschweife an, wie man eine Pilzbrut ohne Schnellkochtopf herstellt. Im Folgenden behandeln wir zwei beliebte und einfache Techniken.

Broke Boi Tek

Wie der Name schon sagt, ist diese Technik günstig und einfach. Falls Du nach einer kostengünstigen Option suchst, die möglichst wenig Ausrüstung und Aufwand erfordert, ist dies wahrscheinlich die richtige Wahl (obwohl die nächste Option möglicherweise noch einfacher ist).

Für die Broke Boi Tek wird brauner Reis verwendet, da dieser von Natur aus eine sehr geringe Anzahl von Endosporen aufweist, was bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kontamination geringer als bei anderen Substratmischungen ist. Er ist damit als Körnerbrut für den Massenanbau prädestiniert.

Ausrüstung

Ausrüstung

Anleitung

1. Den Reis vorbereiten: Zuerst musst Du den Reis vorbereiten. Das Wichtigste hierbei ist, ihn vollständig zu rehydrieren, aber nicht wirklich zu kochen. Im Allgemeinen steht auf der Verpackung, dass brauner Reis etwa 15 Minuten lang gekocht werden soll, weshalb es ausreichen sollte, ihn 10 Minuten lang köcheln zu lassen. Sobald er rehydriert ist, spülst Du ihn mit kaltem Wasser ab, um ihn abzukühlen und die Stärke zu entfernen, damit er nicht klumpt.

Den Reis vorbereiten

2. Impföffnungen schaffen (optional): Wenn Du möchtest, kannst Du Löcher in die Deckel Deiner Gläser stanzen, durch die Du beimpfen kannst. Dies erspart Dir das Öffnen des Glases und verhindert Kontamination. Bohre dazu mit einem Bohrer oder einem Messer ein Loch in den Deckel des Glases und decke es anschließend mit atmungsaktivem Klebeband, einer selbstheilenden Injektionsöffnung oder einem Stück Silikon ab.

Impföffnungen schaffen (optional)

3. Gläser vorbereiten: Fülle nun die Gläser zu ¾ mit Reis. Du könntest auch etwa 10% Vermiculit untermischen, wenn Du welches hast, aber das ist nicht unbedingt notwendig. Doch damit kannst Du verhindern, dass der Reis klumpt. Die Gläser dürfen nicht zu mehr als ¾ gefüllt sein, da der Platz später noch gebraucht wird. Schließe die Deckel, lockere sie jedoch mit einer ¼- bis ½-Umdrehung. Decke das Glas locker mit Alufolie ab; diese sollte bis unter den Deckel reichen.

Gläser vorbereiten

4. Sterilisieren: Stell Deine Gläser in einen Kochtopf, aber so, dass sie den Boden nicht berühren. Schnapsgläser sind für diesen Zweck gut geeignet. Anschließend füllst Du den Topf etwa zur Hälfte mit Wasser. Erhitze ihn, bis das Wasser kocht, und lass es dann bei reduzierter Temperatur köcheln. Leg einen Deckel auf und lass das Ganze etwa 90 Minuten ruhen.

Sterilisieren

5. Beimpfung: Sobald alles abgekühlt ist, wäscht Du Deine Hände bzw. ziehst OP-Handschuhe an. Wische sämtliche Oberflächen mit Desinfektionsmittel ab. Nimm anschließend die Gläser heraus und stell sie unter eine Still Air Box. Halte die Nadel Deiner Spritze in eine Flamme, bis sie rot glüht. Falls Du eine Injektionsöffnung geschaffen hast, kannst Du etwa 5ml Sporenlösung durch sie injizieren. Wenn nicht, öffnest Du kurz den Deckel, spritzt etwas Lösung hinein und verschließt dann das Glas umgehend wieder. Lass den Deckel für den Luftaustausch etwa eine halbe Umdrehung geöffnet und leg dann die Folie wieder locker darüber.

Beimpfung

6. Myzelbildung: Jetzt stellst Du die Gläser an einen trockenen Ort, damit die Kolonisierung beginnen kann. Am besten ist eine Umgebungstemperatur zwischen 23 und 28°C. Nach etwa ein bis zwei Wochen (oder wenn etwa 25% des Substrats besiedelt sind) schüttelst Du den Inhalt des Glases. Dieses Aufbrechen und Bewegen des Reises hilft, das Myzel zu verbreiten und die Kolonisierung zu beschleunigen. Myzel ist zäh – durch diesen Vorgang wird es nicht beschädigt.

Myzelbildung

7. Kolonisierung: Lass das Glas noch etwa eine Woche lang stehen, dann sollte es vollständig besiedelt sein. Jetzt kann es als Körnerbrut verwendet werden.

Kolonisierung

Uncle Ben’s Tek

Eine weitere einfache Methode, die keinen Schnellkochtopf erfordert, ist Uncle Ben’s Tek. Dabei werden vorgekochte Reisbeutel als Ausgangssubstrat verwendet. Diese sind bereits sterilisiert und ermöglichen eine unglaublich einfache Methode.

Hierfür kannst Du vorgekochte Reisbeutel beliebiger Marken verwenden. Es darf jedoch nur einfacher, brauner Reis enthalten sein. Alles andere führt zu einem falschen Nährstoffgleichgewicht für das Psilocybe-Myzel. Es gibt Berichte, wonach Uncle Ben’s manchmal zu viel Feuchtigkeit enthalten kann, was eventuell eine Kontamination begünstigt, und die daher andere Optionen vorschlagen. Um herauszufinden, welche die beste ist, musst Du ein wenig experimentieren oder in den zahlreichen Foren im Internet stöbern, die sich der Pilzzucht widmen.

Ausrüstung

Ausrüstung

  • Vorgekochter brauner Reis
  • Sporenspritze
  • Schere/Skalpell
  • Desinfektionsmittel
  • OP-Handschuhe
  • Flamme
  • Still Air Box (optional)
  • Atmungsaktives Klebeband

Anleitung

1. Geräte und Umgebung sterilisieren: Wische die Oberflächen, einschließlich der Außenseite der Reisbeutel, ab. Erhitze anschließend die Nadel der Spritze in einer Flamme, bis sie rot glüht. Reinige auch die Schere/das Skalpell mit Desinfektionsmittel.

Geräte und Umgebung sterilisieren

2. Luftaustausch ermöglichen: Schneide von jedem Reisbeutel eine Ecke ab und decke sie mit atmungsaktivem Klebeband ab. Verschließe den Schnitt nicht, sondern lass ihn unter dem Klebeband offen, da dies den Luftaustausch ermöglicht.

Luftaustausch ermöglichen

3. Beimpfen: Injiziere 5ml Sporenlösung durch die Mitte des Reisbeutels. Decke die Einstichstelle sofort mit atmungsaktivem Klebeband ab.

Beimpfen

4. Das Myzel wachsen lassen: Stell die Beutel in eine trockene Umgebung mit einer Temperatur von 23–28°C. Sobald etwa 25% des Beutels besiedelt sind, schüttelst Du ihn und brichst den Inhalt auf, um das Myzel im Inneren neu zu verteilen, damit sich die Kolonisierung beschleunigt. Viele Reisbeutel haben einen transparenten Boden, durch den Du die Besiedlungsgeschwindigkeit ermessen kannst. Trifft dies auf Deinen Beutel nicht zu, dann schüttle ihn nach 10–14 Tagen nach der Impfung.

Das Myzel wachsen lassen

5. Die Beutel vollständig besiedeln lassen: Es sollte nun noch ein bis zwei Wochen dauern, bis die Beutel vollständig kolonisiert sind. Danach können sie geöffnet und als Körnerbrut verwendet werden.

Welche Risiken bestehen beim Sterilisieren ohne Schnellkochtopf?

Welche Risiken bestehen beim Sterilisieren ohne Schnellkochtopf?

Das Sterilisieren ohne Schnellkochtopf ist nicht so effektiv wie mit diesem speziellen Topf. Die Broke Boi Tek ist einfach, birgt jedoch bekanntermaßen ein höheres Kontaminationsrisiko als beispielsweise eine gut ausgeführte PF-Tek.

Die Verwendung von vorgekochten Reisbeuteln ist ziemlich sicher, da diese bereits sterilisiert sind und daher das Risiko einer Kontamination sehr gering ist.

Dennoch ist das Getreide, das Du anschließend beimpfst, bei beiden Techniken nicht so steril wie bei der Verwendung eines Schnellkochtopfs.

Der Übergang zur Sterilisation großer Substratmengen

Der Übergang zur Sterilisation großer Substratmengen

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Massensubstrat herzustellen. Wofür Du Dich auch entscheidest: Solltest Du weiterhin keinen Schnellkochtopf verwenden wollen, dann stelle sicher, dass das Substrat trotzdem pasteurisiert oder gedämpft werden kann. Dann kannst Du Dein vollständig besiedeltes Getreide hinzufügen und Dich auf eine große Ernte an Zauberpilzen vorbereiten!

Bei den meisten Zuchtmethoden von Zauberpilzen wird ein Schnellkochtopf verwendet. Diese gelten im Allgemeinen als die zuverlässigsten und produktivsten Methoden. Falls Du Pilze jedoch ohne Schnellkochtopf züchten möchtest, ist dies trotzdem möglich und es lassen sich gute Ergebnisse damit erzielen. Viel Erfolg!

Max Sargent
Max Sargent
Max schreibt seit über einem Jahrzehnt und ist in den letzten paar Jahren in den Cannabis- und Psychedelika-Journalismus eingestiegen. Durch seine Arbeit für Unternehmen wie Zamnesia, Royal Queen Seeds, Cannaconnection, Gorilla Seeds, MushMagic und viele mehr hat er in der Branche umfassende Erfahrung gesammelt.
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