Wie Man Eine Martha-Fruchtkammer Für Pilze Baut
Wenn Du im großen Stil Pilze züchten möchtest, musst Du Dir eine große Fruchtkammer bauen. Warum nicht die Gelegenheit zur Automatisierung nutzen? Hier zeigen wir Dir, wie Du ein Martha-Zuchtzelt für die Pilzzucht baust.
Fruchtkammern aus Plastikboxen sind eine Zeit lang in Ordnung, aber wäre es nicht schön, eine automatisierte Fruchtkammer zu haben? Pilze zu züchten ist nicht die schwierigste Sache der Welt, aber man muss eine Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit und niedriger CO₂-Konzentration schaffen und aufrechterhalten. Wenn wir eine große Anzahl von Pilzen züchten wollen, kann es ziemlich schwierig sein, dies zu erreichen.
Hier kommt das Martha-Zelt ins Spiel. Das Martha-Zelt ist eine automatisierte Hightech-Fruchtkammer für Pilze, auf die Du schon lange gewartet hast. Allerdings musst Du sie selbst bauen. Glücklicherweise zeigen wir Dir hier genau, wie es gemacht wird.
Was ist eine Martha-Fruchtkammer?
Eine Martha-Fruchtkammer ist im Grunde ein Zimmergewächshaus für Pilze. Aber warum der Name? Es ist ziemlich weit hergeholt, aber sie ist tatsächlich nach dem Hängeschrank von Martha Stewart benannt, dem sie sehr ähnlich ist. Soweit wir wissen, wurden die Schränke aber nicht heimlich mit Blick auf die Pilzkunde entworfen.
Für die meisten Pilzzüchter reicht ein Feuchtigkeitszelt oder eine Kammer (aus einer perforierten Plastikbox) aus. Wenn es die Züchter jedoch ernst meinen und größere Erträge erzielen wollen, bieten diese Optionen nicht das nötige Volumen für gigantische Ernten.
Aber was ist der Unterschied zwischen einem Martha-Zelt und einem kleinen Gewächshaus? Da Pilze Sauerstoff lieben, aber CO₂ freisetzen und gleichzeitig eine hohe Luftfeuchtigkeit brauchen, musst Du einen Weg finden, das CO₂ aus dem Gewächshaus zu ziehen und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit sehr hoch zu halten. Aus diesem Grund kannst Du die Tür nicht einfach offen stehen lassen!
Ein Martha-Zelt ist also ein maßgeschneidertes Gewächshaus, das das CO₂ durch einen Abzug abzieht, frischen Sauerstoff hineinbringt und die Luftfeuchtigkeit mit einem Befeuchter aufrechterhält. Außerdem kannst Du es mit einer Beleuchtung ausstatten, denn Pilze mögen gerne ein wenig Tageslicht.
Was sind die Vorteile eines Martha-Zeltes?
Der Vorteil eines Martha-Zeltes ist also, dass Du Deinen Pilzen ein nahezu perfektes Umfeld zum Wachsen bieten kannst.
Die Vorteile eines Martha-Zeltes sind:
- Kontinuierlich hohe Luftfeuchtigkeit, dank eines Ultraschallbefeuchters
- Kontinuierliche Zufuhr von Frischluft
- 12/12 Lichtzyklus (es sei denn, Du nutzt natürliches Tageslicht, in diesem Fall bist Du den Himmelsbewegungen ausgeliefert)
- Eine vollautomatische Umgebung – Du musst es nur reinigen und Deine Pilze ernten!
Überlegungen für ein Martha-Zelt
Wenn Du Dich in die Pilzzucht verliebt hast und das Ausmaß dessen vergrößern möchtest, ist ein Martha-Zelt genau das Richtige für Dich. Es gibt jedoch einige Dinge zu beachten, wenn Du Dich entscheidest, wo und wie Du Dein Zelt aufstellst, da es sich um ziemlich invasive Teile handelt und die meisten Leute nicht wollen, dass es eine Ecke ihres Schlafzimmers einnimmt.
Einige Faktoren, die es zu beachten gilt, sind:
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Platz: Zelte sind große Objekte, die ausreichend Platz brauchen, um zu funktionieren.
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Lärm: Durch den Abluftventilator sind sie ziemlich laut. Das kann nicht nur für Dich, sondern auch für Deine Nachbarn störend sein.
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Licht: Du musst Deine Kammer entweder an einem Ort aufstellen, an dem sie ausreichend indirektes Tageslicht erhält, oder Du musst eine künstliche Beleuchtung einrichten. In jedem Fall spielt die Beleuchtung eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, wo Du Deine Anlage aufstellst.
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Belüftung: Du musst dafür sorgen, dass der Raum, in dem das Zelt steht, ständig mit Frischluft versorgt wird, da diese angesaugt und CO₂-reiche Luft abgepumpt wird.
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Temperatur: Pilze mögen stabile Temperaturen. In der Regel ist die Zimmertemperatur optimal. Auch wenn es aus Platzgründen praktisch ist, sie in einer Garage oder einem Schuppen unterzubringen, wirst Du feststellen, dass sich Deine Pilze nicht wohlfühlen, wenn Du sie nicht warm halten kannst. Das lässt sich auch mit einem separaten Heizer bewerkstelligen.
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Strom: Du brauchst einen einfachen, ständigen Zugang zu einer Stromversorgung.
Wie man ein Martha-Zelt baut
Nachdem das alles geklärt ist, ist es an der Zeit herauszufinden, wie man ein Martha-Zelt baut. Es ist zwar nicht extrem kompliziert, aber doch ziemlich aufwändig und erfordert einiges an Engagement, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Solange Du aber sorgfältig vorgehst und geduldig bist, sollte es relativ einfach sein.
Was benötigst Du?
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Ein Gewächshaus: Du bekommst sie in jedem Gartencenter oder online und sie sollten nicht allzu teuer sein. 4–5 Fächer sind perfekt. Ein Gewächshaus mit einer Bodenplatte, die breiter ist als das Gewächshaus, ist nicht unbedingt notwendig, aber nützlich.
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Bodenplatte: Falls sie nicht im Gewächshaus enthalten ist oder Du eine größere haben möchtest.
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Ultraschall-Luftbefeuchter/Vernebler: Ein Gerät, das über einen separaten Regler gesteuert werden kann, ist notwendig.
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Luftfeuchtigkeitssensor/-Regler
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Abluftventilator: Bei der Auswahl hast Du zwei Möglichkeiten: Unterdruck oder Überdruck. Ersteres ist besser, da es das CO₂ absaugt, während letzteres frische Luft hineinbläst.
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CO₂-Sensor/-Regler oder Intervalltimer: Ein CO₂-Sensor ist besser, denn er schaltet den Abluftventilator ein, wenn er einen bestimmten (vorher festgelegten) CO₂-Wert im Martha-Zelt misst. Ein Intervalltimer schaltet den Abluftventilator nur in bestimmten Zeitabständen ein und aus.
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Belüftungsschlauch (flexibel oder starr)
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Filter/Insektengitter (für die Abluft)
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Schlauchschellen
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Kabelbinder
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Aluminiumband
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Gewebeklebeband
Anleitung
Jetzt, wo Du die gesamte Ausrüstung zusammen hast, ist es an der Zeit, sie zu installieren.
Schritt 1: Baue Dein Gewächshaus
Das ist wahrscheinlich der einfachste Teil des Prozesses. Befolge die Anleitung, die Deinem Gewächshaus beiliegt und baue es zusammen. Bringe gleich die Bodenplatte an, damit Du es verschieben kannst. Je nachdem, wie stabil das Gewächshaus ist, kannst Du die Regalböden auch mit Kabelbindern am Rahmen befestigen.
Schritt 2: Befestige den Schlauch des Luftbefeuchters
Der Luftbefeuchter wird mit einem Schlauch am Gewächshaus befestigt, der durch die Wand des Gewächshauses führt. Am besten befestigst Du ihn in einer der oberen Ecken, da der Nebel dann auf die Pilze herabfällt.
Du willst aber nicht, dass er direkt auf die Pilze sprüht, also berücksichtige das bei der Wahl des Montageorts. Außerdem verstecken sich Bakterien gerne in Ecken und Winkeln, also versuche, den Schlauch nicht zu stark zu krümmen.
Mache einen möglichst kleinen Schnitt, führe den Schlauch ein Stück durch und dichte die Stelle mit Gewebeklebeband ab.
Um den Luftbefeuchter zu platzieren, ist die Bodenplatte ideal, wenn sie groß genug ist. Wenn nicht, kannst Du ihn auch neben dem Martha-Zelt auf dem Boden platzieren. Wenn der Schlauch nicht lang genug ist, um vom Boden bis zur Decke des Zeltes zu reichen, kannst Du den Luftbefeuchter auf einen kleinen Tisch oder ähnliches stellen.
Schritt 3: Befestige den Abluftventilator
Das Abluftrohr sollte direkt am Boden des Gewächshauses, an der gegenüberliegenden Ecke, wo der Schlauch des Befeuchters hineingeht, herauskommen. Auf diese Weise werden die Strömungen im Martha-Zelt so gleichmäßig wie möglich sein und eine gute Verteilung von Feuchtigkeit und Sauerstoff gewährleisten.
Du musst den Abluftventilator mit dem Abluftschlauch verbinden (sie sollten zusammenpassen). Um eine gute Abdichtung zu erreichen, eignet sich Aluminiumband sehr gut.
Du kannst die Abluft auch auf der Bodenplatte oder auf dem Boden anbringen.
Schritt 4: Befestige den/die Filter
Bringe nun mindestens einen Filter an dem Ende der Belüftung an, das sich im Inneren des Zeltes befindet. Das ist wichtig, denn er saugt nicht nur CO₂ ab, sondern sammelt auch Sporen. Da viele Pilzsporen bei Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können, willst Du sicher nicht, dass sie in Deinem Haus verteilt werden!
Wenn Du das Abluftrohr jedoch nach draußen leiten kannst, brauchst Du diesen Filter nicht. In diesem Fall ist es allerdings ratsam, ein Insektengitter an der Abluftöffnung anzubringen, da die Insekten sonst versuchen werden, hineinzuklettern und sich an Deinen Pilzen zu laben.
Wenn Du einen starken Ventilator hast, kannst Du einen Filter an der Innenseite und ein Insektengitter an der Außenseite anbringen. Allerdings geht jeder Filter auf Kosten der Stärke des Ventilators, deshalb solltest Du das herausfinden, bevor Du beide verwendest.
Schritt 5: Montiere die Sensoren
Der beste Platz für den Feuchtigkeitssensor ist genau in der Mitte des Zelts. Befestige ihn an der Unterseite des mittleren Regals.
Den CO₂-Sensor kannst Du etwas tiefer und an der Rückseite des Zeltes anbringen.
Schritt 6: Verbinde die Sensoren an ihren Geräten
Verbinde den Feuchtigkeitssensor mit dem Luftbefeuchter und den CO₂-Sensor mit dem Abluftventilator.
Auf diese Weise schalten sich die Geräte ein und aus, wenn die Sensoren es verlangen. Das macht Dein Leben nicht nur viel einfacher, sondern bedeutet auch, dass Du in Deinem Martha-Zuchtzelt immer optimale Bedingungen vorfindest.
Schritt 7: Stelle die Parameter ein
Jede Pilzart hat leicht andere Bedürfnisse, wenn es um die perfekten CO₂-Werte geht. Einige davon werden wir später aufschlüsseln, aber zunächst musst Du die Feuchtigkeits- und CO₂-Werte an den Reglern einstellen, damit die Sensoren wissen, worauf sie achten müssen.
Schritt 8: Die Beleuchtung einrichten (optional)
Pilze mögen Licht, aber sie brauchen nicht viel davon. Indirektes Tageslicht ist mehr als ausreichend. Wenn das Martha-Zelt also in der Nähe eines Fensters steht, reicht das aus.
Wenn nicht, brauchst Du vielleicht eine Vollspektrum-LED-Leiste oder eine Growlampe über dem Zelt. LEDs sind die bessere Wahl, denn sie verbrauchen nicht so viel Strom und geben nicht so viel Wärme ab, was bedeutet, dass sie billiger sind und die Temperaturen bei Deiner Zucht nicht beeinträchtigen.
Wenn Du künstliches Licht verwendest, ist ein 12/12-Lichtzyklus gut geeignet.
Schritt 9: Testen und Züchten
Jetzt hast Du alles vorbereitet. Bevor Du die Anlage mit Pilzen füllst, solltest Du sie eine Weile laufen lassen, um zu prüfen, ob alles funktioniert.
Vergewissere Dich, dass die Sensoren funktionieren und die Geräte entsprechend ein- und ausgeschaltet werden, und dass die Schläuche keine Lecks aufweisen.
Wenn das alles erledigt ist, kannst Du mit der Zucht beginnen!
Empfohlene CO₂- und Feuchtigkeitswerte für Psilocybe cubensis
Jedes Entwicklungsstadium eines Pilzes und jede Pilzart hat ihre eigenen optimalen CO₂- und Feuchtigkeitswerte. Es gibt viel zu viele, um sie hier aufzulisten, aber die meisten findest Du entweder in The Mushroom Cultivator oder Growing Gourmet and Medicinal Mushrooms – beide von Paul Stamets.
Für Psilocybe cubensis sind dies die optimalen Werte:
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Brut: Luftfeuchtigkeit 90% | CO₂ 5.000–10.000ppm
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Frühe Fruchtkörperphase: Luftfeuchtigkeit 90%+ | CO₂ 5.000–10.000ppm
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Ernten: Luftfeuchtigkeit 85–92% | CO₂ <5.000ppm
Lohnen sich Martha-Zuchtzelte?
Martha-Zelte sind absolut lohnenswert für alle, die Pilze in Massen anbauen wollen. Sie bieten nicht nur eine große, gastfreundliche Umgebung für Deine Kulturen, sondern durch den hohen Automatisierungsgrad wird auch die Qualität steigen.
Die Zeiten, in denen Du eine Fruchtkammer ein paar Mal am Tag auffächern und hoffen musstest, dass die CO₂-Werte "ungefähr richtig" sind, sind längst passé. Jetzt kannst Du genau den CO₂-Gehalt einstellen, den Du brauchst, und weißt, dass er immer richtig sein wird. Auch Deine Pilze müssen nicht mehr unter unregelmäßiger Luftfeuchtigkeit leiden und bleiben immer schön feucht.
Diese Methode ist in der Tat etwas anspruchsvoll, aber auch eine spannende Herausforderung. Ein Martha-Zuchtzelt ist nicht übermäßig schwierig, relativ preiswert und liefert hervorragende Ergebnisse. Es ist somit ein Muss für jeden ernsthaften Pilzzüchter.
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