Wie Man Chilipflanzen Düngt
Es ist eine hohe Kunst, Pflanzen mit allen Nährstoffen zu versorgen, die sie brauchen. In diesem Text erhältst Du eine Aufschlüsselung, warum und wie Du Dünger verwendest, um das Potenzial Deiner Chilipflanzen zu maximieren. Deine Chilis werden es Dir danken. Ihnen zur rechten Zeit die richtigen Nährstoffe zu geben, macht den Unterschied aus!
Wenn Du zu Hause Chilis anbaust, ist es wichtig, Deine Pflanzen während der gesamten Anbauzeit mit allem zu versorgen, was sie zum Gedeihen brauchen. Dies geht weit über die Versorgung mit Wasser, Wärme und Licht hinaus; um ihre bestmögliche Leistung zu erbringen, benötigen Capsicum-Pflanzen oft eine kleine helfende Hand in Form von Dünger. Aber welchen Dünger solltest Du wählen und wie viel davon solltest Du verabreichen? Mach Dir keinen Kopf! Wir erklären Dir alles Wissenswerte über das Düngen von Chilipflanzen, damit Du im Handumdrehen scharfe Chilis höchster Qualität genießen kannst.
Welches ist der beste Dünger für Chilipflanzen?
Mit Blick auf die vielen Düngemittel, die heutzutage auf dem Markt erhältlich sind, kann es sich etwas schwierig gestalten, herauszufinden, welcher Dünger für Deine Chilipflanzen am besten geeignet ist. Es ist möglich, Depot-Dünger zu kaufen, um Deine Pflanzen während ihres gesamten Lebenszyklus zu ernähren. Dies ist jedoch nicht für alle Pflanzen eine praktikable Option. Bevor Du zusätzlichen Dünger kaufst, testest Du am besten zuerst den Nährstoffgehalt Deines Bodens. Schließlich unterscheidet sich der Nährstoffgehalt von Bio-Kompost erheblich von dem der Erde in Deinem Hinterhof. Von hier aus kannst Du genau einstellen, wie viel – und welche Art von – Dünger Du verwenden solltest, ohne Deine Pflanzen zu schädigen.
Die gängigsten Düngemittel enthalten die Makronährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Werden sie verabreicht, liefern sie fast alles, wonach es Deine Pflanzen gelüstet, und lassen sie mühelos gedeihen. Beim Stöbern nach Dünger wirst Du regelmäßig auf drei Zahlen stoßen; wie etwa 5-10-10. Diese geben den jeweiligen Prozentsatz von Stickstoff, Phosphor bzw. Kalium pro Beutel wieder. Obwohl diese Zahlen zwischen verschiedenen Produkten variieren können, handelt es sich um eine einheitliche und einfache Beschreibung, auf die Du achten solltest, wenn Du nach Düngern suchst.
Primäre und sekundäre Nährstoffe
Wir haben es bereits kurz vorab angesprochen, aber welche Nährstoffe brauchen Deine Chilipflanzen genau, um zu überleben und zu gedeihen? Und wie genau sind sie hilfreich?
Indem wir Nährstoffe in die Kategorien "primär" und "sekundär" (d. h. Makronährstoffe und Mikronährstoffe) unterteilen, können wir dem Hunger Deiner Pflanzen auf den Grund gehen.
Primäre Nährstoffe
Beginnen wir mit den Makronährstoffen – jenen, die Deine Pflanzen in den höchsten Mengen benötigen.
Stickstoff
Stickstoff ist für den Prozess der Photosynthese unerlässlich und bildet ein äußerst wichtiges Element bei der Bildung von Blättern sowie der Aufrechterhaltung der allgemeinen Pflanzengesundheit. Böden weisen oft einen Mangel an Stickstoff auf, weshalb es wichtig ist, die richtigen Werte zu finden, damit Deine Chilipflanzen einen guten Start haben.
Phosphor
Phosphor ermöglicht es Deinen Pflanzen, Sonnenenergie für einen viel gesünderen und widerstandsfähigeren Wachstumszyklus zu absorbieren.
Kalium
Kalium reguliert das Wachstum und sorgt innerhalb der gesamten Pflanze für den Transport von Wasser, Nährstoffen und Kohlenhydraten. Ohne den richtigen Kaliumspiegel kann die Photosynthese negativ beeinflusst werden.
Sekundäre Nährstoffe
Obwohl diese Nährstoffe als "sekundär" gelten, sind sie genauso wichtig wie die eben genannten, nur dass sie in geringeren Mengen benötigt werden.
Kalzium
Kalzium fördert die robuste Entwicklung von Chilipflanzen und ist für die allgemeine Pflanzengesundheit von entscheidender Bedeutung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Böden kalziumarm sind, aber dies kann durch die Verwendung von Knochenmehl leicht korrigiert werden.
Magnesium
Magnesium ist für das Keimen ebenso von entscheidender Bedeutung wie für die Bildung von Chlorophyll und die Produktion der Früchte. Um eine bessere Gesundheit Deiner Pflanzen zu fördern, sollte Magnesium sparsam verwendet werden, da zu viel von diesem Element zu irreparablen Schäden führen kann, während ein entsprechender Mangel auch das Wachstum hemmen kann. Um die besten Bedingungen für die Pflanze zu gewährleisten, ist eine feine Balance erforderlich.
Ein Hinweis zu Bittersalz
Um die Pflanzen mit einem großen Schuss Magnesium zu versorgen, greifen manche Chilifreunde zu Bittersalz. Hierbei handelt es sich jedoch um eine heiß umstrittene Methode, um Pflanzen Nährstoffe zuzuführen. Während manche Gärtner glauben, dass es hilft, die Chiliproduktion zu verbessern und das Risiko von Blütenfäule zu verringern, vertreten andere wiederum die Auffassung, dass der massive Anstieg von Magnesium den Pflanzen schadet, Probleme wie Blattbrand verursacht und im Endeffekt sogar den Geschmack der Beeren beeinträchtigt.
Davon abgesehen empfehlen wir es nicht.
Wie oft solltest Du Deine Chilipflanzen düngen?
Wie bei den meisten Dingen im Leben auch, ist das Timing beim Düngen von Chilipflanzen sehr wichtig. Wir hatten bereits erwähnt, dass es zu übertreiben leicht zu beschädigten Pflanzen und minderwertigen Chilibeeren führen kann. Doch welcher Plan ist der beste für das Düngen Deiner Chilis?
Als Faustregel gilt, dass Dünger entweder wöchentlich oder 14-tägig verabreicht werden sollte. Dies hängt oft von der Art des verwendeten Düngers ab. Zum Glück wird die Verpackung Deines Produkts eine ausreichende Orientierung bieten, was das Timing angeht. Befolge unbedingt die dort abgedruckten Empfehlungen, halte einen strengen Zeitplan ein und Du wirst nichts falsch machen können.
Wann sollte man Chilisämlinge düngen?
Pflanzen zu düngen, die keine Zeit hatten, sich zu entwickeln, wird zweifellos zur Katastrophe führen. In Anbetracht dessen ist es am besten, etwa zwei Wochen zu warten, nachdem der Samen gekeimt ist oder wenn er seine ersten echten Blätter produziert hat, bevor Du Nährstoffe verabreichst. Dies ist ein klarer Indikator dafür, dass die Pflanze bereit ist, die Gaben zu erhalten, um ihr Wachstum anzukurbeln.
Es versteht sich von selbst, dass kleinere Pflanzen keine große Menge an Nährstoffen benötigen, was Du im Hinterkopf behalten solltest, wenn Du mit Deinem Vorhaben beginnst; passe Dein Vorgehen entsprechend an, während sich Deine Pflanzen entwickeln. Mit anderen Worten: Beginne gering dosiert, verdünne den Dünger, während die Pflanzen jung sind, und erhöhe die Ration dann, wenn sie zu gedeihen beginnen.
Wie man Chilipflanzen düngt
Nachdem wir nun die Grundlagen behandelt haben, können wir beginnen, einige praktische Ratschläge dafür zu geben, wie Du Deine Chilipflanzen düngen solltest.
Anwendung: Flüssig. vs. Mineraldünger
Chilianbauer können Nährstoffe verabreichen, indem sie sie entweder der Erde hinzufügen oder die Blätter besprühen. Die Art und Weise, wie Du Deinen Dünger anwendest, hängt weitgehend von der spezifischen Art des Produkts und seinen Inhalten ab.
Flüssigdünger sind für beide Anwendungen geeignet. Sie müssen zuerst verdünnt werden und dann kannst Du sie wie gewohnt auf der Erde ausbringen oder die Blätter damit besprühen. Dafür reicht oft eine einfache Sprühflasche. Manche Chilianbauer besprühen ihre Pflanzen beispielsweise gerne mit einer phosphorreichen Lösung, um das Wachstum anzukurbeln. Achte nur darauf, niemals zu viel zu sprühen, da dies mehr schaden als nützen wird.
Mineraldünger hingegen wird auf den Boden aufgetragen, um von den Wurzeln aufgenommen zu werden. Diese Rezepturen werden von Natur aus oft langsam freigesetzt, so dass Du möglicherweise feststellen wirst, dass ein Messlöffel (zum Beispiel) ausreicht, um Deine Pflanze über mehrere Wochen zu ernähren. Achte darauf, einen regelmäßigen Bewässerungs- und Pflegeplan einzuhalten, und Du wirst sehen, wie Deine Pflanze mit minimalem Aufwand gedeiht.
Sollte man Chilisämlingen Nährstoffe geben?
Während viele Chilianbauer sich dafür entscheiden, Sämlinge mit Nährstoffen zu versorgen, lassen andere sie zunächst von selbst wachsen und verabreichen erst dann Dünger, wenn sie in einen größeren Topf umgepflanzt wurden. Solltest Du Dich dazu entscheiden, Deine jungen Pflanzen zu düngen, sei bei der Dosierung äußerst vorsichtig und halbiere bei Bedarf sogar die Dosierungsempfehlungen des Produktherstellers.
Düngetipps für Chilis
Nachdem wir auf einige Fallstricke hingewiesen haben, denen Du beim Düngen Deiner Chilipflanzen begegnen kannst, lass uns nun tiefer auf die Feinheiten eingehen. Hier sind einige häufige Probleme und Lösungen im Zusammenhang mit dem Düngen von Chilipflanzen.
Nährstoffbrand
Nährstoffbrand tritt auf, wenn Chilipflanzen einem Übermaß an Nährstoffen ausgesetzt sind. Dieser Zustand kann durch Beobachten der Farbe der Blätter identifiziert werden. Solltest Du braune Flecken bemerken, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Deine Pflanze einen Nährstoffbrand erleidet. Die braunen Flecken selbst sind das Ergebnis der Nährstoffe, die durch die Pflanze wandern und nirgendwo anders verwertet werden können, was zu Verfärbungen und Verbrennungen führt. Markierungen und Flecken auf den Blättern können jedoch auch ein Hinweis auf Krankheiten oder Schädlinge sein; schließe beides also unbedingt aus, bevor Du Deinen Düngeplan änderst.
Wenn sich herausstellt, dass es sich um einen Nährstoffbrand handelt, kannst Du einfach die Düngermenge reduzieren, was ausreichen sollte, damit die Pflanze sich selbst korrigiert. Wenn nicht, fahre mit dem nächsten Punkt fort.
Spülen
Wie bereits erwähnt, wird eine übermäßige Verwendung von Dünger Deinen Pflanzen nur schaden, und obwohl schon das Zurückschrauben der Düngermenge Abhilfe schaffen sollte, gibt es noch eine gründlichere Methode, die als "Spülen" bekannt ist. Dies wird durchgeführt, indem Du Deine Chilipflanzen ohne zusätzliche Nährstoffe bewässerst – einfach nur mit normalem Wasser. Indem das Substrat durchnässt wird, bis das Wasser aus dem Boden des Behälters herausläuft, werden die restlichen Nährstoffe und Salze im Substrat mit herausgespült. Dies setzt den Boden im Grunde wieder auf null und Du kannst wieder Nährstoffe verabreichen, da Du nun weißt, dass im Substrat keine Ablagerungen mehr lauern.
Während dies die perfekte Lösung für alle Chilifreunde ist, die drinnen oder draußen in Töpfen anbauen, kann, wer direkt in Erde anbaut, einige Wochen lang mit reinem Wasser spülen, bevor er die Nährstoffgabe wieder aufnimmt.
Nährstoffsperre
Ein weiteres Problem, auf das Anbauer häufig stoßen, ist ein falscher pH-Wert. Was das Wachstumsmedium angeht, benötigen Chilipflanzen in der Regel einen pH-Wert von 5,8–6,8. Ist der Wert höher oder niedriger, kann die Pflanze Schwierigkeiten bekommen, die bereitgestellten Nährstoffe aufzunehmen. Dieses Phänomen, das man als "Nährstoffsperre" bezeichnet, ist genauso schlimm, als würdest Du Deinen Pflanzen überhaupt keine Nährstoffe geben! Es spielt also keine Rolle, ob Du den feinsten Dünger mit allen Nährstoffen ausgewählt hast, die Deine Pflanze benötigt – wenn der pH-Wert im Boden nicht stimmt, ist selbst dieser Dünger völlig wertlos.
pH-Wert des Bodens
Überprüfe also vor allem, selbst noch bevor Du Deine Chilisamen keimen lässt, den pH-Wert Deines Substrats, um sicherzustellen, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Dies kann leicht mit einem pH-Meter durchgeführt werden. Wenn es an der Zeit ist, Nährstoffe zu verabreichen, achte darauf, dass Deine Lösung innerhalb des idealen pH-Fensters liegt und messe die Erde nach der Düngung, um sicherzustellen, dass alles gut aussieht.
Behalte Deine Chilipflanzen gut im Auge
Die Einhaltung eines regelmäßigen Pflegeplans ist von größter Bedeutung für die Produktion hochwertiger Chilis. Wie wir besprochen haben, manifestieren sich viele Symptome von Problemen, die mit Düngemitteln in Zusammenhang stehen, in den Blättern.
Achte also unbedingt auf alle Veränderungen an Deinen Pflanzen und alles sollte im grünen Bereich liegen. Die Ermittlung des perfekten Düngeplans kommt natürlich mit der Übung, also mach Dir keine Sorgen, sollte der Prozess des Anbaus von Chilipflanzen noch Neuland für Dich sein. Falls Du Deinen Pflanzen versehentlich zu viel oder zu wenig Dünger gibst, dann behebe das Problem einfach so gut Du kannst, lerne aus Deinen Fehlern und beim nächsten Mal wirst Du noch gesündere und leistungsfähigere Pflanzen bekommen!
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