Was Ist Bhang Und Wie Bereitet Man Es Zu?

Es gibt eine überraschende Vielzahl von Methoden, Cannabis zu konsumieren. Eine der ältesten, aber in Europa und den USA am wenigsten bekannten ist "Bhang". Bhang stammt aus Indien und wird im Hinduismus für religiöse Zwecke sowie Feiern genutzt.

Bhang ist ein häufig köstliches, erfrischendes Getränk, was es für manche zu einer recht neuartigen Methode des Cannabiskonsums macht. In diesem Artikel werden wir ein wenig die Geschichte von Bhang erkunden und Dir anschließend zwei verschiedene Methoden der Zubereitung zeigen.

Was ist Bhang?

Bhang ist ein mit Cannabis angereichertes Gebräu, das mit zerstoßenen Blüten, Blättern und manchmal Stielen der Cannabispflanze zubereitet wird. Bhang selbst ist ein breiiger Cannabisextrakt, der allerlei Speisen und Getränken hinzugefügt werden kann – doch oftmals nehmen diese Speisen und Getränke ebenfalls den Namen "Bhang" an.

Am häufigsten ist es in einem Getränk enthalten, das neben der Cannabispaste Milch, Obst, Zucker und verschiedene Gewürze wie Ingwer und Fenchel enthält. Dieses berauschende Getränk wird traditionell während des Frühlingsfests Holi und anderer Hindu-Feiern konsumiert. In Nordindien ist es besonders beliebt und wird weithin in Bhang-Läden verkauft. Da Bhang einen Vielzahl von Nutzen bieten soll, kommt es auch im indischen Ayurveda vor.

Im Hinduismus reicht der Brauch, Cannabis für religiöse und spirituelle Zwecke zu konsumieren, Tausende von Jahren zurück. Da der Brauch bereits um die 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung existierte (und noch heute beliebt ist), stellt er eine der frühesten bekannten Cannabistraditionen der Welt dar.

Um den Ursprung von Bhang in Asien ranken sich verschiedene Mythen. Einer aus Südostasien erzählt von Hindu-Göttern, die die Ozeane aufwühlen, um den Nektar der Unsterblichkeit zu erlangen. Wo immer Tropfen des Nektars auf die Erde fielen, spross eine Cannabispflanze.

Eine ähnliche Geschichte handelt davon, wie der Gott Shiva eine giftige Substanz konsumierte, um die Welt zu retten, doch dabei große Schmerzen erlitt. Zum Glück bereitete die Göttin Parvati das Getränk Bhang zu, das Shivas Qualen linderte. Durch die Entdeckung der transzendentalen Eigenschaften des Gebräus verdiente sich der Gott Shiva auch das Pseudonym "Lord of Bhang" ("Herr des Bhang").

In Nachahmung des Gottes Shiva nutzen die heiligen Männer Indiens (Sadhus) Bhang zum Meditieren und um transzendentale Zustände zu erreichen. Unter Sufis ist Cannabis auch als Hilfsmittel zu spiritueller Erleuchtung beliebt.

Wie man Bhang zubereitet

Glücklicherweise musst Du nicht nach Indien reisen, um Bhang zu genießen. Hier sind zwei einfache Bhang-Rezepte, die Du zu Hause zubereiten kannst.

Einfaches Bhang-Rezept

Dieses Rezept ist besonders einfach und eine großartige Option für all jene, die zum ersten Mal Bhang zubereiten wollen – oder jene, die es einfach nur so simpel wie möglich halten wollen. Es beginnt auch mit rohen Cannabisblüten anstatt einer Cannabispaste, also kannst Du gleich ohne Vorbereitung loslegen!

Zutaten

• Max. 15g frische Cannabisblüten oder Verschnitt
• 500ml Wasser
• 700ml warme Milch
• 120ml Honig oder Zucker
• ¼ Teelöffel Masala
• ¼ Teelöffel gemahlener Ingwer
• ¼ Teelöffel Fenchel
• ½ Teelöffel Anis
• ½ Teelöffel gemahlener Kardamom
• ½ Teelöffel Rosenwasser
• Garnierung Deiner Wahl (essbare Blüten, Minzstängel, Mandelsplitter, Nüsse, zerstoßene Pistazien, ...)

Ausrüstung

• Großer Topf
• Seihtuch
• Mörser und Stößel
• •Schneebesen

Anleitung

1. Bringe Wasser zum Kochen. Nimm es vom Herd und gib das Cannabis hinzu. Lass die Mischung 7 Minuten lang ziehen.

2. Seihe das Pflanzenmaterial von Deinem "Tee" mit einem Seihtuch oder feinen Sieb ab. Drücke es aus, bis die ganze Flüssigkeit herausgepresst wurde. Behalte sowohl das "Tee"-Wasser als auch das Pflanzenmaterial!

3. Gib das ausgedrückte Weed in einen Mörser. Füge 10ml warme Milch hinzu. Zermahle die Buds langsam, damit sie die Milch aufsaugen können. Wiederhole diesen Vorgang, bis Du etwa 120ml Milch verwendet hast. Stell die Milch mit dem Pflanzenextrakt beiseite.

4. Gib die Garnierungen mit einem Spritzer Milch in den Mörser. Zermahle sie zu einem feinen Brei. Entferne größere Stiele und andere Stücke aus dem Brei.

5. Vermische das "Tee"-Wasser mit dem Milchextrakt und der Paste. Füge Gewürze und Rosenwasser hinzu. Gib die restliche warme Milch und nach Belieben etwas Honig oder Zucker hinzu.

6. Gut vermischen, und dann viel Vergnügen! Bhang schmeckt am besten, wenn es kalt serviert wird!

Wenn Du eine andere Art von Bhang ausprobieren möchtest, kann Du für verschiedene Geschmackserlebnisse kleine Anpassungen an dem oben beschriebenen Rezept vornehmen. Sieh Dir das folgende Beispiel an.

Bhang Lassi

Dies ist die traditionelle Zubereitung, die während des Holi-Fests beliebt ist. Sie wird genutzt, um sich zu entspannen und den Appetit anzuregen. Dieses Rezept verwendet Verschnitt statt kleiner Cannabisblüten, fühl Dich durch unser Rezept aber nicht eingeschränkt – wenn Du Blüten hinzufügen willst, kannst Du dies gerne tun!

Zutaten

• 15g Cannabisverschnitt
• 500ml Milch
• 250ml Wasser
• 100g Zucker
• 1 Esslöffel Kokosmilch
• 1 Esslöffel Mandelsplitter
• ⅛ Teelöffel gemahlener Ingwer
• 1 Prise Garam Masala
• ½ Teelöffel Grenadine

Ausrüstung

• 2 Kochtöpfe
• Mörser und Stößel
• Sieb

Anleitung

1. Bringe Wasser in einem Kochtopf zum Kochen. Gib das Cannabis hinzu und lass die Mischung für 7 Minuten ziehen.

2. Seihe das Wasser mit dem Sieb in einen zweiten Kochtopf ab. Behalte sowohl das Cannabis als auch das Wasser.

3. Gib das Cannabis mit 2 Esslöffeln Milch in den Mörser und mahle. Wiederhole dies mehrere Male, wobei Du der Mischung jeweils mehr Milch und schließlich die Mandeln hinzufügst.

4. Seihe die Flüssigkeit durch Dein Sieb ab, um überschüssiges Pflanzenmaterial zu entfernen. Gieße die Milch, Kokosmilch, Grenadine und das Wasser in einen Topf.

5. Bringe die Mischung zum Kochen, während Du kontinuierlich umrührst. Gib die restlichen Zutaten unter umrühren hinzu. Rühre weiter, bis sich alles aufgelöst hat.

6. Nimm die Mischung vom Herd. Lass sie ein wenig abkühlen. Stell sie dann für mehrere Stunden in den Kühlschrank. Kalt servieren!

Wie wirkt Bhang?

Bhang ist ein Cannabis-Edible wie jedes andere, zumindest in dem Sinne, dass es dieselben aktiven Cannabinoide wie THC und CBD enthält. Die Wirkung ist also vergleichbar mit anderen Edibles, allerdings unterscheidet sich die Dosierung. Wenn Du Cannabis-Edibles konsumierst, wird das Δ⁹-THC in der Leber in 11-Hydroxy-THC umgewandelt, das eine potentere und länger anhaltende Version von THC ist. Also selbst wenn Du Erfahrung mit dem Rauchen/Verdampfen hast, lass es mit Edibles langsam angehen, bis Du eine für Dich angenehme Dosierung gefunden hast.

Bhang wirkt in der Regel stark und ruft ein sehr breites Gefühl hervor. Wenn Du nach einem belebenden, energiespendenden Erlebnis suchst, könntest Du mit dem Rauchen einer Sativa-Sorte besser dran sein. Bhang wird Dich wahrscheinlich sehr entspannt fühlen lassen – wenn Du die Dosis richtig hinbekommst.

Niedrigere Dosen werden eher zu gesteigerter Motivation und Kreativität führen, während Dich höhere Dosen einem Couch-Lock immer näher bringen werden. Du kannst die Wirkung bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, indem Du verschiedene Zutaten in Dein Bhang-Gebräu gibst. Obst, Zucker und frische Zutaten könnten dabei helfen, das Erlebnis erfrischender und belebender zu machen. Es wird nicht reichen, die Wirkung des Cannabis zu überlagern, aber es könnte die Erfahrung zu einem gewissen Grad beeinflussen.

Welche möglichen Nebenwirkungen hat Bhang?

Wie alle Drogen und Methoden des Cannabiskonsums geht Bhang mit potentiellen Nebenwirkungen einher. So gesehen kannst Du Dir Bhang wirklich als Edible vorstellen, da es im Grunde dieselben Nebenwirkungen hat.

Bei niedrigeren Dosen sind die Nebenwirkungen wahrscheinlich mild:

• Lethargie
• Leichtes Unbehagen/Angst
• Rote Augen
• Trockener Mund
• Beeinträchtigte Wahrnehmung

Bei höheren Dosen können die Nebenwirkungen von Bhang recht unangenehm und überwältigend sein:

• Paranoia
• Angst
• Panikattacken

Diese Nebenwirkungen können zudem von der Tatsache verschlimmert werden, dass eingenommenes Cannabis viele Stunden lang wirken kann (12–24h mit Restwirkungen). Dies kann zu dem Empfinden führen, in dem High gefangen zu sein. Falls Du Nebenwirkungen verspürst, denke daran, dass sie vorübergehen werden und Du Dich – auch wenn sie beängstigend sein können – von ihnen erholen wirst.

Bhang: Ein göttliches Getränk

Bhang ist in Indien nach wie vor sehr beliebt, in Europa und den USA aber weniger bekannt. Für jene, die Edibles mögen oder etwas Erfrischenderes als einen Brownie oder Keks wollen, kann die Zubereitung eines Bhang-Gebräus jedoch perfekt sein!

Dieses alte Getränk lässt sich leicht zubereiten und lädt zum Experimentieren ein – es ist also durchaus einen Versuch wert.

Max Sargent

Max schreibt seit über einem Jahrzehnt und ist in den letzten paar Jahren in den Cannabis- und Psychedelika-Journalismus eingestiegen. Durch seine Arbeit für Unternehmen wie Zamnesia, Royal Queen Seeds, Cannaconnection, Gorilla Seeds, MushMagic und viele mehr hat er in der Branche umfassende Erfahrung gesammelt.

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