Was Ist CBC Und Warum Ist Es So Wichtig?
CBC ist eines der 4 wichtigsten Cannabinoide, die von der Cannabispflanze produziert werden. Dieser Inhaltsstoff ist unter Cannabis-Enthusiasten nicht unbedingt bekannt. In der Wissenschaft entdeckt man allerdings gerade sein Potential.
Cannabis ist aus chemischer Sicht eine außergewöhnlich vielfältige Pflanze. Ihe Blüten produzieren zahlreiche verschiedene Arten von Terpenen, Flavonoiden und Cannabinoiden, wovon viele unter klinischen Bedingungen medizinischen Eigenschaften gezeigt haben. Cannabinoide sind äußerst effizient und von besonderem Interesse und Wissenschaftler haben nun über 100 dieser Stoffe in der Cannabispflanze identifiziert. THC und CBD gehören zu den bekanntesten Chemikalien dieser Klasse, doch viele andere rücken in den Fokus wissenschaftlicher Forschung.
WAS IST CBC?
Cannabichromene (CBC) ist ein solches Cannabinoid. Obwohl es nicht so bekannt ist, hat CBC in den wenigen Studien, die durchgeführt wurden, großes medizinisches Potential gezeigt. Trotz der geringen Bekanntheit wird CBC zu einem der 4 wichtigsten Cannabinoide der Cannabispflanze gezählt. Dieses Cannabinoid weist strukturelle Ähnlichkeiten zu den Cannabinoiden THC, THCV, CBD und CBN auf.
CBC ist in einigen indischen Landrassen in hohen Konzentrationen zu finden. Die meisten modernen westlichen Sorten werden nicht auf CBC-Gehalt gezüchtet, was zum Teil auch an der geringen Bekanntheit liegt. Außerdem weiß man von CBC, dass es relativ instabil ist und sich schnell zu einem Cannabinoid namens Cannabicyclol (CBL) zersetzt, sobald es Hitze oder Licht ausgesetzt wird.
BIOSYNTHESE VON CBC
CBC teilt auch seine Herkunft mit THC und CBD. All diese Cannabinoide beginnen ihren Lebenszyklus in Form des Vorläuferstoffs Cannabigerolsäure (CBGa). Die Enzyme in der Pflanze wandeln CBGa zu Cannabichromen-Carbonsäure (CBCa) um, die dann durch Hitze und Licht in CBC umgewandelt wird.
Das Cannabinoid THC erreicht den Großteil der Wirkung durch die Interaktion mit den Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, den CB1- und CB2-Rezeptoren. CBC besitzt allerdings eine geringe Affinität zu den Cannabinoid-Rezeptoren und erzielt einige seiner Wirkungen stattdessen über den Capsaicin-Rezeptor (TRPV1) und den Transienten Rezeptor-Potential-Kationenkanal der Unterfamilie Ankyrin 1 (TRPA1).
Diese Rezeptoren, auch als Transiente Rezeptor-Potential-Kationenkanäle oder rezeptoraktivierte Kationenkanäle bekannt (TRP-Kanäle), befinden sich auf der Plasmamembran zahlreicher Zelltypen. Sie erfüllen eine vermittelnde Rolle in zahlreichen körperlichen Wahrnehmungsvorgängen wie etwa Schmerzen, Temperaturempfinden, Tastsinn, Druckempfinden und Sehen.
Die Wirkung von CBC auf TRP-Kanäle verursacht eine Erhöhung der Konzentrationen der körpereigenen Cannabinoide wie Anandamid. Anandamid weist strukturelle Ähnlichkeiten zu THC auf, interagiert mit den Endocannabinoid-Rezeptoren und wird mit einer verbesserten Stimmung und dem "Runner’s High" in Verbindung gebracht.
AKTUELLE WISSENSCHAFTLICHE DATENLAGE ZU CBC
CBC Inhaltsstoff ist unter Cannabis-Enthusiasten nicht unbedingt bekannt. In der Wissenschaft entdeckt man allerdings gerade sein Potential.
CBC BESITZT EIN POTENTIAL ZUR WECHSELWIRKUNG MIT ANDEREN CANNABINOIDEN
CBC könnte die Fähigkeit haben, mit anderen Cannabinoiden zu interagieren. Obwohl die wissenschaftliche Datenlage in diesem Bereich noch etwas mau aussieht, hat der sogenannte Entourage-Effekt gezeigt, dass bestimmte Terpene und Cannabinoide in einer synergistischen Interaktion zusammenwirken können, was zu einer Wirkungsverstärkung führt. Die Fähigkeit von CBC durch Zusammenwirken mit anderen Cannabinoiden Vorteile zu erzielen ist noch nicht bekannt, doch seine potentiellen medizinischen Eigenschaften lassen sie wahrscheinlich erscheinen.
CBC UND DIE GEHIRNFUNKTION
Neurologische Erkrankungen wie die Alzheimer werden zunehmend häufiger, was die Notwendigkeit der Entdeckung effektiver Medikamente in den Fokus rückt. CBC hat sich in diesem Bereich als vielversprechend herausgestellt, wobei noch mehr geforscht werden muss, um die Wirkung zu belegen.
Eine in-vitro-Studie an Mäusezellen aus dem Jahr 2013 zeigte, dass CBC – neben anderen Cannabinoiden – den stärksten positiven Effekt auf die Lebensfähigkeit neuraler Stammzellen hatte. Diese Zellen sind unter normalen physiologischen Bedingungen oder nach einer Verletzung des Gehirns essentiell für die Neuroplastizität.
Diese Zellen besitzen die Fähigkeit sich zu drei anderen Zelltypen umzuwandeln: Astrozyten, Neuronen und Oligodendrozyten. Dabei sind Astrozyten wichtig für physische und metabolische Funktionen des Gehirns. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Homöostase, werden aber auch mit der Pathologie von Alzheimer in Verbindung gebracht. CBC könnte neurale Stammzellen daran hindern, sich zu Astrozyten umzuwandeln, was zu einem pro-neurogenen Effekt führen könnte.
CBC UND SCHMERZLINDERUNG
CBC hat eine hemmende Wirkung auf die Aktivität von Proteinen gezeigt, die an Schmerzprozessen beteiligt sind. In einem Artikel aus dem Jahr 2011, der im "British Journal of Pharmacology" veröffentlicht wurde, wurden die Effekte der beiden Cannabinoide auf die Schmerzen von anästhetisierten Ratten getestet.
Die Forscher fanden heraus, dass CBC beim sogenannten Tail-Flick-Test eine schmerzlindernde Wirkung hat. Die Cannabinoide erzielten diese Wirkung über die CB1-, Adenosin A1- und TRPA1-Rezeptoren. Beide Cannabinoide zeigten eine signifikante Erhöhung der Konzentrationen körpereigener Cannabinoide im periaquäduktalen Grau, dem primären Kontrollzentrum für Schmerzlinderung. Die Forscher schlussfolgerten, dass CBC in Zukunft als Wirkstoff mit zahlreichen Wirkmechanismen eingesetzt werden könnte.
CBC UND ENTZÜNDUNGEN
CBC scheint eine entzündungshemmende Wirkung zu haben. Entzündungen sind Reaktionen des Körpers auf verschiedene Pathogene, Verletzungen und Störungen und stehen mit diversen Krankheiten in Verbindung. Wieder einmal steht die Forschung in der Anfangsphase, aber von CBC hat sich gezeigt, dass es in einigen Modellen Entzündungen reduziert. Ein Artikelweet niet , der im Jahr 2011 im Journal "Drug and Alcohol Dependance" veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass CBC in Tierexperimenten eine dosisabhängige entzündungshemmende Wirkung besitzt, die über andere Mechanismen als die Cannabinoid-Rezeptoren hervorgerufen wird. Außerdem hat sich herausgestellt, dass diese Effekte sich verstärken, wenn CBC in Kombination mit THC verabreicht wird.
CBC UND AKNE
Akne ist eine verbreitete Hauterkrankung, die mit einer erhöhten Talgproduktion und Entzündungen der Talgdrüsen in Verbindung steht. In einer Studie, die im Journal "Experimental Dermatology" veröffentlicht wurde, hat man die Wirkung der nicht-psychoaktiven Cannabinoide gegen Akne getestet. CBC zeigte dabei eine hemmende Wirkung auf die Talgproduktion. Diese Ergebnisse brachten die Forscher zu der Schlussfolgerung, dass CBC und andere Cannabinoide möglicherweise als äußerst effiziente Mittel gegen Akne eingesetzt werden könnten.
CBC UND DEPRESSION
Cannabis ist für seine stimmungshebende Wirkung wohlbekannt. Diese Eigenschaft wird häufig auf THC und CBD zurückgeführt. Allerdings könnte auch CBC in diesem Bereich eine Rolle spielen. Eine im Journal "Pharmacology, Biochemistry, and Behaviour" veröffentlichte Studie zeigte, dass CBC bei Mäusen in einer Dosierung von 20mg/kg und 200mg/kg eine signifikante antidepressive Wirkung aufweist. Diese Ergebnisse legen nahe, dass auch CBC an der generellen stimmungshebenden Wirkung von Cannabis beteiligt ist.
- (n.d.). Error - Cookies Turned Off - https://bpspubs.onlinelibrary.wiley.com
- El-Alfy AT, Ivey K, Robinson K, Ahmed S, Radwan M, Slade D, Khan I, ElSohly M, & Ross S. (2010 Jun). Antidepressant-like effect of delta9-tetrahydrocannabinol and other cannabinoids isolated from Cannabis sativa L. - PubMed - NCBI - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Gerald T. DeLong, Carl E. Wolf, Alphonse Poklis, & Aron H. Lichtman. (2010/11/11). Pharmacological Evaluation of the Natural Constituent of Cannabis Sativa, Cannabichromene and its Modulation by Δ9-Tetrahydrocannabinol - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Maione S, Piscitelli F, Gatta L, Vita D, De Petrocellis L, Palazzo E, de Novellis V, & Di Marzo V. (2011 Feb). Non-psychoactive cannabinoids modulate the descending pathway of antinociception in anaesthetized rats through several mechanisms of action. - PubMed - NCBI - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Oláh A, Markovics A, Szabó-Papp J, Szabó PT, Stott C, Zouboulis CC, & Bíró T. (2016 Sep). Differential effectiveness of selected non-psychotropic phytocannabinoids on human sebocyte functions implicates their introduction in dry/seborrho... - PubMed - NCBI - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Shinjyo N, & Di Marzo V. (2013 Nov). The effect of cannabichromene on adult neural stem/progenitor cells. - PubMed - NCBI - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- 5 min 29 August, 2022 Die Vielen Nutzen Von Cannabis Es besteht kein Zweifel daran, dass Cannabis ein ziemlich überragendes High bieten kann. Doch unabhängig davon, ob Du ein gelegentlicher Nutzer oder jemand mit viel Erfahrung bist, kann Cannabis...
- 3 min 1 September, 2020 Was Ist CBG Und Wie Kann Es Mit CBD Verglichen Werden? Die Wissenschaft beginnt, das Potential vieler bisher unerschlossener Cannabinoide zu enthüllen. CBG ist eines davon. Inwiefern ist diese aufstrebende Chemikalie mit CBD vergleichbar?
- 3 min 15 January, 2019 CBD Öl Vorteile: Sollte Man Es Verwenden? CBD steigt im Eiltempo zum Star der Cannabinoid-Familie auf. CBD in Ölform wird für viele verschiedene Zwecke verwendet. Hier erfährst Du, warum Du CBD-Öl nutzen solltest.