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Wie Man Eine Cannabis-Nährstoffsperre Erkennt Und Behandelt
6 min

Wie Man Eine Cannabis-Nährstoffsperre Erkennt Und Behandelt

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Wusstest Du, dass eine Nährstoffsperre eine häufige Ursache für Nährstoffmängel bei Cannabis ist? Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren. Warum tritt sie auf und wie behandelt man sie am besten, um eine erfolgreiche Cannabisernte sicherzustellen?

 Nährstoffmängel können für die meisten Cannabisanbauer schon besorgniserregend genug sein. Leider kann dahinter manchmal ein noch viel komplexeres Problem stecken: eine Nährstoffsperre. Diese entzieht den Pflanzen effektiv die Fähigkeit, Nährstoffe aufzunehmen, wodurch Deiner Cannabispflanze langsam die Energie entzogen wird, die sie benötigt, um gesund und üppig zu wachsen. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du eine Nährstoffsperre erkennen und behandeln kannst, um Deine Pflanzen so schnell wie möglich wieder auf den Weg der Erholung zu bringen.

Was versteht man unter Nährstoffsperre?

Was versteht man unter Nährstoffsperre?

Eine Nährstoffsperre tritt auf, wenn eine Pflanze keine Nährstoffe über ihre Wurzeln aufnehmen kann, was zu Nährstoffmängeln, Wachstumsstörungen und im Extremfall zum Absterben der Pflanze führt. Die Anzeichen einer Nährstoffsperre sind dieselben wie bei einem Nährstoffmangel – hauptsächlich verfärbte Blätter und verkümmertes Wachstum. Allerdings sind bei einer Nährstoffsperre die Nährstoffe, die eine Pflanze benötigt, vorhanden – die Pflanze ist nur nicht in der Lage, sie aufzunehmen.

Was verursacht eine Nährstoffsperre?

Eine Nährstoffsperre kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

  • pH-Ungleichgewicht: Ein pH-Ungleichgewicht ist die häufigste Ursache für eine Nährstoffsperre. Nährstoffe stehen Pflanzen nur bei bestimmten pH-Werten zur Verfügung; fällt oder steigt der pH-Wert der Erde, des Wassers oder des Düngers einer Pflanze hingegen unter oder über den idealen Bereich (für Cannabis sind das 5,8–6,5, je nachdem, ob man hydroponisch oder in Erde anbaut), ist die Pflanze nicht in der Lage, Nährstoffe über ihre Wurzeln aufzunehmen, selbst wenn diese vorhanden sind. Typischerweise treten kurz darauf Anzeichen eines Nährstoffmangels auf.
  • Überdüngung: Die wohl zweithäufigste Ursache für eine Nährstoffsperre bei Cannabispflanzen ist Überdüngung. Pflanzen können nur eine bestimmte Menge an Nährstoffen aufnehmen – überschüssige Nährstoffe bleiben im Boden zurück. Ständige Überdüngung oder die längere Verwendung vorgemischter chemischer Düngemittel (die reich an Natrium sind) können dazu führen, dass sich im Wurzelbereich einer Pflanze Salz oder überschüssige Nährstoffe ansammeln. Diese Chemikalien können mit denen im Substrat und Dünger interagieren und im Laufe der Zeit die Fähigkeit einer Pflanze beeinträchtigen, sich richtig zu ernähren.
  • Nährstoffungleichgewicht: Nährstoffe können miteinander interagieren und möglicherweise ihre Verfügbarkeit für Pflanzen erhöhen oder verringern. Organisches Material wie beispielsweise Humus kann Phosphor-Bindungsstellen im Boden bedecken und stören, wodurch die Phosphorverfügbarkeit für Pflanzen erhöht wird. Ebenso können schlecht vorbereitete Düngemittel oder Böden mit einem Nährstoffungleichgewicht die Nährstoffverfügbarkeit der Pflanzen beeinträchtigen und zu einer Sperre führen.
  • Überwässerung: Überwässerung ist ein häufiges Problem, insbesondere bei unerfahrenen Growern. Abgesehen davon, dass eine Pflanze möglicherweise dadurch getötet wird, dass ihre Wurzeln buchstäblich ertrinken, kann übermäßiges Gießen auch zur Ansammlung von Salz und anderen Mineralien im Nährboden einer Pflanze beitragen, was im Laufe der Zeit zu einer Nährstoffsperre führen kann.

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Anzeichen einer Nährstoffsperre

Anzeichen einer Nährstoffsperre

Eine Nährstoffsperre an sich weist keine spezifischen Anzeichen oder Symptome auf. Stattdessen kommt es zu Nährstoffmängeln, die typischerweise folgende Symptome hervorrufen:

  • Verfärbungen wie gelbe oder rostige, fleckige Blätter. Bestimmte Nährstoffmängel können auch zu violetten oder roten Stängeln führen.
  • Gewellte, verdrehte oder anderweitig verformte Blätter.
  • Verkümmertes oder abnormales Wachstum.
  • Absterbende Blätter.

Wie man eine Nährstoffsperre bei Cannabis beheben kann

Wie man eine Nährstoffsperre bei Cannabis beheben kann

Falls Deine Cannabispflanzen einige oder alle der eben genannten Symptome entwickeln, obwohl Du sie düngst, hast Du es aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer Nährstoffsperre zu tun. In diesem Fall solltest Du die zugrunde liegende Ursache der Sperre ermitteln und sie so schnell wie möglich beheben. Nachfolgend findest Du Anweisungen, wie man dafür bei erdgebundenen bzw. bei erdelosen Setups vorgehen kann.

Identifizierung der Ursache der Nährstoffsperre

  1. Beginne damit, ein pH-Ungleichgewicht in Deiner Nährlösung oder Deinem Wasser auszuschließen. Idealerweise solltest Du den pH-Wert Deines Wassers und Düngers jedes Mal messen, wenn Du Deine Pflanzen gießt/düngst. Falls Du dies noch nicht getan hast, dann miss den pH-Wert Deines Wassers und Düngers mit einem pH-Meter oder einem Testkit. Sollte einer der beiden Werte außerhalb des für Cannabis erwünschten Bereichs liegen, könnte dies die Ursache für Deine Nährstoffsperre sein.
  2. Als Nächstes solltest Du den EC-Wert (Wert der elektrischen Leitfähigkeit) Deines Wassers mit einem EC-Messgerät messen. Das Wasser, das Du Deinen Pflanzen gibst, sollte einen EC-Wert von 0,400–0,600ms haben – dies gilt als "weiches Wasser" mit sehr wenigen Mineralien, das ideal zum Gießen von Pflanzen ist. Liegt Dein Wasser jedoch über 0,800ms, solltest Du die Wasserquelle wechseln, die Du für Deinen Anbau verwendest, da das Wasser zu "hart" (also reich an Mineralien) ist. Dies trägt möglicherweise zu einer Ansammlung von Mineralien in Deinem Substrat bei oder könnte chemische Reaktionen zwischen den Nährstoffen in Deinem Dünger ermöglichen – was beides jeweils eine Nährstoffsperre auslösen kann.
  3. Jetzt solltest Du das Vorhandensein jeglicher Mineralablagerungen um die Wurzeln Deiner Pflanze ausschließen. Um dies zu tun, solltest Du den EC-Wert Deines abfließenden Gießwassers bestimmen. Sollte der Abfluss einen höheren EC-Wert aufweisen als das Wasser, das Du in Schritt 2 getestet hast, deutet dies auf eine Ansammlung von Nährstoffen an den Wurzeln Deiner Pflanze hin – eine häufige Ursache für eine Nährstoffsperre.
  4. Abschließend solltest Du den pH-Wert Deiner Erde messen. Stecke dazu ein pH-Messgerät (erhältlich in Gartencentern und Growshops) in Deine Erde. Falls Du kein pH-Messgerät hast, gießt Du alternativ Deine Pflanzen mit pH-angepasstem Wasser und verwendest ein pH-Messkit, um den pH-Wert des abfließenden Wassers zu testen. Liegt der Wert weit unter oder über 6,0–6,2, ist der pH-Wert Deiner Erde wahrscheinlich falsch.

Eine Nährstoffsperre im Boden beheben

Wie man einer Nährstoffsperre begegnet, hängt von deren Ursache ab. Sollte die Ursache entweder ein pH-Ungleichgewicht oder ein Überschuss an Nährstoffen/Mineralien im Substrat sein, ist es am besten, Deine Pflanzen zu spülen. Dies kannst Du mit pH-angepasstem Wasser oder Spülmischungen ausführen, wobei letztere zusätzlich dazu beitragen können, überschüssige Nährstoffe und Salze abzubauen und aus dem Boden zu entfernen. Um Dein Setup zu spülen, solltest Du Folgendes tun:

  • Miss den EC-Wert Deines Wassers und stelle sicher, dass er zwischen 0,400 und 0,600ms liegt.
  • Wässere die Erde Deiner Pflanze, bis sie vollständig durchnässt ist – achte darauf, ob sich in der Nähe der Muttererde Wasser ansammelt.
  • Warte 5 Minuten, damit das Wasser überschüssige Nährstoffe aufnehmen kann.
  • Bewässere die Pflanze erneut, um das stehende Wasser aus dem Topf zu spülen. Der Abfluss sollte braun und schmutzig aussehen.
  • Teste den EC-Wert des Abflusses – dieser sollte viel höher als der EC-Wert Deines Spülwassers sein.
  • Spüle Deine Pflanze wiederholt, bis der EC-Wert des aus dem Topf abfließenden Wassers dem Deines Spülwassers nahekommt.
  • Lass die Erde vollständig trocknen, bevor Du Deine Pflanze erneut gießt.

Ist der pH-Wert Deiner Erde in Ordnung und zeigen die EC-Werte Deines Abflusses keine Anzeichen einer Nährstoffansammlung, wird die Sperre wahrscheinlich durch ein pH- oder Nährstoffungleichgewicht in Deinem Wasser oder Dünger verursacht. Sollte dies der Fall sein, kannst Du möglicherweise Abhilfe schaffen, indem Du einfach den pH-Wert Deines Wassers/Deiner Lösung anpasst oder auf bessere Nährstoffe umsteigst. Falls Du Dir keine Gedanken über einen Nährstoffmangel machen willst, um gesunde Pflanzen zu erhalten, empfehlen wir Dir dringend, auf Bio-Erde und -Nährstoffe umzusteigen.

Behandlung von Nährstoffsperren bei hydroponischen und erdelosen Grows

Die Behandlung von Nährstoffsperren in einem Hydrokultur-System ist etwas leichter. Entferne einfach das gesamte Wasser aus Deinem Tank und ersetze es durch Wasser mit angepasstem pH-Wert. Falls Du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, solltest Du darüber nachdenken, Deinen gesamten Hydrokultur-Kreislauf zu reinigen, um angesammelten Schmutz, Dreck oder Nährstoffe zu entfernen und Deinen Pflanzen einen Neuanfang zu ermöglichen. Manche Grower entscheiden sich sogar dafür, die Wurzeln ihrer Pflanzen vorsichtig zu waschen oder in einer Spüllösung einzuweichen, um jegliche Nährstoffansammlungen zu entfernen.

So vermeidet man eine Nährstoffsperre

Eine Nährstoffsperre belastet Deine Pflanzen und beeinträchtigt ihr Wachstum. Außerdem nimmt die Behebung des Problems Zeit in Anspruch, was dazu führen kann, dass Dein Erntetermin nach hinten verschoben wird – oder im Fall von Autoflowers Deine Erträge erheblich reduziert werden. Daher ist es am besten, eine Nährstoffsperre von Anfang an proaktiv zu verhindern. Unternimm dafür Folgendes:

  • Kontinuierliche Messung des pH- und EC-Werts Deines Wassers, Deiner Nährlösung und Deiner Erde. Dies hilft Dir, Überdüngung und pH-Ungleichgewichte zu vermeiden.
  • Verwendung von Umkehrosmosewasser. Durch die Verwendung eines Umkehrosmosefilters werden Verunreinigungen in Deinem Wasser erheblich reduziert, sodass Deinen Pflanzen stets sauberes Wasser zur Verfügung steht.
  • Aufrechterhaltung eines lebendigen und gesunden Bodenökosystems. Böden, die reich an nützlichen Bakterien und Pilzen sind, neigen weniger dazu, pH-Ungleichgewichte oder Nährstoff-/Salzansammlungen zu entwickeln.
  • Umstellung auf Bio-Erde und -Nährstoffe. In Bio-Cannabisgärten kommen Nährstoffsperren weitaus seltener vor.

Kann sich Cannabis von einer Nährstoffsperre erholen?

Eine Nährstoffsperre kann sich erheblich auf die Gesundheit Deiner Pflanzen auswirken, da sie keinen Zugang zu den benötigten Nährstoffen haben. Glücklicherweise werden sich sich Deine Pflanzen vollständig erholen, wenn Du das Problem schnell diagnostizieren und umgehend beheben kannst.

Steven Voser
Steven Voser
Steven Voser ist ein unabhängiger Cannabisjournalist mit über 6 Jahren Schreiberfahrung über alle relevanten Cannabisthemen. Er schreibt darüber wie man es anbaut, wie man es am besten genießt und auch über die boomende Industrie und die undurchsichtige rechtliche Lage.
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