Wie Man Die Trichomproduktion Bei Cannabis Steigert
Bist Du bereit, Deine Cannabispflanzen auf das nächste Level zu bringen? Lies weiter, um herauszufinden, wie Du während des gesamten Lebenszyklus einer Weed-Pflanze Maßnahmen ergreifen kannst, um die Trichomproduktion zu maximieren, was zu einem höheren Gehalt an Cannabinoiden und Terpenen führt.
Trichome sind das Lebenselixier der Cannabisblüten. Ohne sie gäbe es keinen Geschmack, keine Cannabinoide und vor allem kein High. Für viele Anbauer reicht es jedoch nicht aus, ihre Pflanzen Trichome entwickeln zu lassen und sich damit zufrieden zu geben. Stattdessen können ein paar einfache Änderungen während der Wachstumsphase und der Blüte die Trichomproduktion maximieren und den harzigen Buds helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Aber bevor wir uns selbst zu weit vorgreifen, lass uns kurz darauf eingehen, was genau ein Trichom ist und warum Stress ein grundlegendes Prinzip bei der Steigerung der Trichomproduktion ist.
Was sind Trichome?
Wirft man unter einem Mikroskop einen Blick auf die Cannabisblüten, wird man Tausende von weißen, drüsigen "Pilzen" bemerken, die aus der Oberfläche herausragen. Gut, es handelt sich nicht um Pilze, aber jedes Trichom hat eine knollige Spitze, was ihnen den Spitznamen "Pilz" eingebracht hat. Diese bauchige Spitze enthält Harz, das wiederum Terpene und natürlich Cannabinoide wie THC enthält. Kurz gesagt, ohne die Trichome wäre das Rauchen von Gras eine unglaublich langweilige Erfahrung.
Cannabispflanzen haben in ihrer über Tausende von Jahren währenden Evolution die Trichome natürlich nicht entwickelt, damit wir sie rauchen oder verdampfen können. Stattdessen dienen sie als biologischer Abwehrmechanismus, den die Pflanzen nutzen, um sich vor Schädlingen und Krankheitserregern zu schützen. Durch die Konzentration auf die schützende Natur von Trichomen können Anbauer ihre Produktion verbessern oder steigern.
Warum ist "guter" Stress wichtig für die Trichomproduktion?
Indem wir eine Weed-Pflanze ermutigen, ihre Abwehrkräfte zu aktivieren, können wir die Harzproduktion und damit die Cannabinoid- und Terpenproduktion steigern. Der Schlüssel liegt jedoch darin, zwischen gutem und schlechtem Stress zu unterscheiden, wobei schlechter Stress die Pflanze letztendlich behindert oder sogar abtötet.
Die einfachste Erklärung dafür, wie guter Stress die Trichomproduktion fördert, ergibt sich, wenn man darüber nachdenkt, wie der eigene Körper auf Stresssituationen reagiert. Stress ist eine unvermeidliche und oft notwendige Reaktion, die uns nicht nur hilft, eine Sache in den Fokus zu nehmen, sondern sogar die Ausdauer steigern kann: Dies ist von Vorteil, wenn zum Beispiel eine Deadline auf Arbeit näher rückt. In Fällen wie einer bevorstehenden Abgabefrist wirkt der Stressor nicht zeitlich unbeschränkt – man weiß nicht nur, dass die Situation eintritt, sondern auch, wann sie enden wird.
Um die Trichomproduktion zu steigern, müssen wir dasselbe Prinzip auf Cannabispflanzen anwenden und sie mehreren stressigen Situationen aussetzen, die allerdings überschaubar sind. Auf eine Pflanze während der Wachstumsphase und der Blüte sanften Stress auszuüben, bringt sie dazu, ihren Selbstverteidigungsmechanismus zu aktivieren und die Harzproduktion zu steigern, ohne dass irreparable Schäden verursacht werden.
Während der Wachstumsphase
Ein junger Schössling mag erst seit wenigen Wochen auf der Welt sein, was allerdings nicht bedeutet, dass man ihn nicht ein wenig Stress aussetzen könnte, um eine stärkere Pflanze zu gewährleisten. Stress in dieser Phase erhöht zwar die Trichomproduktion nicht unbedingt direkt (da es in diesem Stadium noch keine Trichome gibt), kann jedoch die Pflanzenstruktur und -stabilität fördern, was sich auf der ganzen Linie positiv auf die spätere Trichomentwicklung auswirkt.
Versuche es mit Stress-Training für Cannabispflanzen
Es gibt zwei Möglichkeiten, eine junge Cannabispflanze durch Stress zu trainieren: Low-Stress-Training (LST) und High-Stress-Training (HST). LST nutzt verschiedene Techniken, um Pflanzen sanft in die gewünschte Form zu biegen und zu manipulieren, während man beim HST viel aggressiver vorgeht, was normalerweise das Abschneiden oder Brechen des Stieles umfasst, nachdem die Pflanzen mehrere Nodien entwickelt haben.
Beide Optionen können funktionieren, wobei HST besser nur von erfahrenen Anbauern eingesetzt werden sollte. Solltest Du Techniken wie Supercropping oder Main-Lining noch nie ausprobiert haben, empfehlen wir Dir, zunächst bei den Low-Stress-Optionen zu bleiben. Vergiss nicht, dass dieser Stressfaktor nur einer von vielen in unserem Bestreben ist, die Trichomproduktion zu steigern, weshalb Du unbedingt sicherstellen musst, dass jeder Pflanze genügend Zeit bleibt, um sich zu erholen. Die LST-Option "ScrOG" hat im Vergleich zu HST den geringsten Einfluss auf das Pflanzenwachstum.
Beginn der Blüte
Die Wachstumsphase ist reibungslos verlaufen und Deine Cannabispflanzen sind bereit, die Blüte einzuleiten. An diesem entscheidenden Übergang kannst Du einige einfache Anpassungen vornehmen, um die Trichomproduktion anzukurbeln.
Die Trichomproduktion verstärkende Nahrungsergänzungsmittel
Das Hinzufügen von Nahrungsergänzungsmitteln zur Steigerung der Trichomproduktion ist eine einfache Option, die jedoch oft übersehen wird. Das soll nicht heißen, dass eine anständige Bodenmischung und das Standard-NPK-Verhältnis bei den meisten Pflanzen keine Wunder bewirken, aber der Fokus liegt hier darauf, die Trichomproduktion auf das Maximum zu bringen.
Für diesen Zweck gibt es mehrere Nährstoffmischungen, die Du gemeinsam mit einer bestimmten Kombination von Makro- und Mikronährstoffen verwenden kannst. Wir können hier nicht für jeden Nährstoff auf die Einzelheiten eingehen; achte einfach darauf, die Dosierungsempfehlungen des Herstellers zu befolgen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Setze extra helle Lampen ein
Photoperiodische Marihuana-Pflanzen durchlaufen ihren Lebenszyklus entsprechend den Veränderungen im Lichtplan. Um das Beste aus Deinen Pflanzen herauszuholen, solltest Du jedoch mehr tun, als nur den Zeitplan anzupassen. Vielmehr solltest Du auch die Lichtintensität und -verteilung punktgenau einstellen. Die Optimierung der Lichtexposition und -qualität während der Lichtstunden maximiert die Fähigkeit Deiner Pflanzen, große, harzige Buds zu entwickeln.
Zu den Tricks, die Du anwenden kannst, gehört das Hinzufügen von Seitenlampen, um eine vollständige Abdeckung des gesamten Blätterdachs zu gewährleisten. Du kannst Dich auch für LEDs entscheiden, damit Du Deine Lampen so nah wie möglich an Deinen Pflanzen positionieren kannst, ohne dass es zu Verbrennungen oder Hitzeproblemen kommt. Ziehe schließlich auch noch in Erwägung, den Anbauraum oder die Growbox mit reflektierendem Material auszukleiden, um die Gesamtabdeckung zu verbessern – dies ist viel billiger als eine zusätzliche Beleuchtung.
2–3 Wochen vor der Ernte
Mit einer gut etablierten Nährstoffroutine und einer gut positionierten Lampe (oder mehreren) werden Deine Cannabispflanzen immer stärker. Aber auch wenn die Ernte in Sicht ist, gibt es eine Handvoll Maßnahmen, die man ergreifen kann, um die Harzproduktion weiter voranzutreiben.
Ergänzung mit UV-B-Lampen
Einige Anbauer bestätigen das Trichom-verstärkende Potenzial der UV-B-Exposition, insbesondere in den letzten Wochen der Blüte. Und obwohl wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema fehlt, besagt die Theorie, dass Trichome dazu beitragen, Cannabispflanzen vor UV-Strahlen zu schützen, so dass eine zunehmende entsprechende Exposition die Trichomproduktion erhöhen kann.
Die am leichtesten verfügbare UV-B-Quelle ist eine Metallhalogenid-Anbaulampe, weshalb es eine einfache und relativ kostengünstige Option ist, Deinem Anbau eine solche Lampe hinzuzufügen. Die größte Vorsichtsmaßnahme, die der Einsatz von UV-B Lampen erfordert, besteht darin, den Schaden abzuwenden, den sie nicht nur den Pflanzen, sondern auch dem Anbauer zufügen können. Du solltest Weed-Pflanzen nicht früher als 2–3 Wochen im Wachstum übermäßigen Mengen an UV-B-Licht aussetzen. Achte als Grower unbedingt darauf, immer eine Schutzbrille und Schutzkleidung zu tragen, um die Auswirkungen auf Deine Augen und Deine Haut zu minimieren.
Ändere Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind grundlegend für eine erfolgreiche Cannabisernte, ohne deren geeignetes Niveau Du es tatsächlich niemals in die Blüte schaffen würdest. Warum soll man dann beide 2–3 Wochen nach der Ernte dennoch verändern?
Die Antwort lautet, dass man die Bedingungen simulieren möchte, die eine Cannabispflanze in freier Wildbahn erleben würde, weshalb man anstrebt, den nahenden Winter nachzuahmen. Das Absenken der Temperatur auf 15–16°C und der Luftfeuchtigkeit auf 35–40% hilft dabei, dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig die Bedingungen in einem erträglichen Bereich zu halten. Die Änderung signalisiert den Pflanzen, dass "der Winter naht" und ermutigt sie, all ihre Anstrengungen auf die Blüte und die Trichomproduktion (und damit die Terpen- und Cannabinoid-Produktion) zu fokussieren, bevor es zu spät ist.
7–10 Tage vor der Ernte
Zu diesem Zeitpunkt sind die Buds gut geformt und Du solltest bemerken, dass sich einige Zweige unter dem Gewicht Deiner harten Arbeit biegen. Die letzten 7–10 Tage sind jedoch der Zeitraum, in dem Du die Trichomproduktion mit dem richtigen Know-how nochmals maximieren kannst.
Stiele spalten
Das Spalten der Stiele ist eine etwas umstrittene Praxis, da dies die Pflanzen starkem Stress aussetzt, was entweder zum Erfolg oder zum Scheitern führen kann. Es ist definitiv eine Technik, die ausschließlich erfahrene Cannabisanbauer anwenden sollten. Dabei teilt man mit einem Skalpell die Stiele vertikal und setzt Spieße ein, um ein Schließen der Öffnung zu verhindern. Es ist dabei absolut notwendig, penibel einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zu folgen, da zu viel Stress so kurz vor der Ernte all Deine harte Arbeit ruinieren könnte.
Spüle die Cannabispflanzen, um eine Nährstoffsperre zu verhindern
"Flushing", also das Spülen von Cannabispflanzen, ist eine gängige Anbaupraxis und eine der einfachsten Stresstechniken auf unserer Liste. Die Idee hinter dem Spülen besteht darin, die Pflanze in eine Art "Mini-Panik" zu versetzen, indem man überschüssige Nährstoffe aus dem Boden entfernt. Anstatt leichten Zugang zu dem zu haben, was sie braucht, muss sie sich in der Folge ausschließlich auf die Erhaltung und Entwicklung der Buds konzentrieren, indem sie ihre eigenen Nährstoffvorräte aufbraucht. Das Ergebnis ist hoffentlich ein höherer Gehalt an Terpenen und Cannabinoiden.
48 Stunden vor der Ernte
Nur wenige Tage von der Ernte Deiner reifen Buds entfernt stehen zwei letzte Techniken zwischen Dir und dem Erfolg.
Mit eiskaltem Wasser gießen
Eine weitere, allerdings weitgehend unbegründete Methode, die jedoch im Laufe der Jahre an Popularität gewonnen hat, ist das Gießen von Cannabispflanzen mit eiskaltem Wasser. Vermutlich besteht die Idee darin, das Wurzelsystem der Pflanze zu schocken und genug Stress zu verursachen, um die Trichomproduktion zu fördern, ohne Deine Pflanze zu ruinieren. Du solltest Deinen Cannabispflanzen möglichst kurz vor der Ernte also ein Eisbad gönnen.
Versetze Cannabispflanzen 24–48 Stunden in völlige Dunkelheit
Auch diese Technik versucht, Bedingungen nachzuahmen, die eine Cannabispflanze in freier Wildbahn erleben könnte. Manche Grower glauben, die Pflanzen sollten direkt vor der Ernte 48 Stunden völliger Dunkelheit ausgesetzt werden, um sie denken zu lassen, sie hätten ihre Chance zur Blüte verpasst, wenn die Nächte länger werden.
Obwohl man damit die Umwelt manipuliert, ist es nicht besonders aufwendig, die Lampen kurz vor der Ernte auszuschalten, weshalb das Ganze sicher einen Versuch wert ist. Achte nur darauf, Temperatur und Luftfeuchtigkeit während der Dunkelphase im Gleichgewicht zu halten, um zu verhindern, dass in letzter Minute vielleicht doch noch Blütenfäule oder Schimmel auftreten.
Wie Trichome aussehen, wenn sie fertig sind
Es waren aufregende Monate, und währenddessen hast Du einige oder alle der oben beschriebenen Tipps ausprobiert, um die Trichomproduktion zu verbessern – was nun? Es ist natürlich Zeit zu ernten! Wenn wir jedoch noch einen letzten Bonus-Tipp geben müssten, wäre es natürlich, die Blüten zum optimalen Zeitpunkt zu ernten. Erntest Du zu früh, wird die Trichomproduktion verkürzt. Bist Du mit der Ernte zu spät dran, werden Cannabinoide wie THCA zu CBNA abgebaut.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um festzustellen, wann die Blüten erntebereit sind, aber eine der am weitesten verbreiteten Optionen besteht darin, die Färbung der Trichome mit einem Mikroskop zu überprüfen.
Ernte, sobald 50–70% der Trichome milchig weiß geworden sind. Kombiniere diese Methode mit der Überprüfung, ob sich die meisten Stempel von weiß zu rot oder bernsteinfarben verdunkelt haben.
Du musst Deine Buds natürlich trotzdem gründlich trocknen und aushärten lassen, aber was Du dann in Händen hältst, sollte die am meisten mit Trichomen beladene Ausbeute Deiner Marihuana-Karriere sein. Vergiss aber nicht, dass der Erfolg von Stress-Trainingstechniken immer auch von der Genetik einer Pflanze abhängig ist. Wenn Du allerdings mit einer Marihuana-Sorte beginnst, von der Du weißt, dass sie hervorragende Ergebnisse liefert, ist die Kombination mit den oben genannten Techniken der beste Weg, um die Trichomproduktion zu maximieren.
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