Wann Man Von Der Vegetativen In Die Blütephase Wechselt
Die richtige Umstellung der Cannabispflanzen von der vegetativen auf die Blütephase ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer erfolgreichen Ernte. Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen, wann und wie Du es tun solltest, von denen jeder sorgfältige Überlegung verdient. Dieser Leitfaden sollte die Dinge einfacher machen.
Wenn Du Cannabispflanzen anbaust, gibt es wenige Momente, die wichtiger als der Wechsel von der vegetativen in die Blütephase sind. Auf dem Weg zur finalen Phase vor der Ernte trifft die Pflanze alle Vorbereitungen, um Dir die größtmöglichen Buds zu bieten. Im Gegenzug ist es wichtig, den Wechsel für Deine Pflanzen so angenehm wie möglich zu gestalten und ihn im richtigen Moment einzuleiten.
Normalerweise machen Pflanzen dies von sich aus, aber Indoor-Grower müssen ein wenig nachhelfen. Das ist zwar nicht allzu schwierig, aber es gibt einige Faktoren, die Du beachten solltest. Während wir fortfahren, werden wir Dir alles darüber und noch mehr erklären.
Was bedeutet es, von der vegetativen in die Blütephase zu wechseln?
Für den Anfang sollten wir erklären, worüber wir überhaupt sprechen, wenn wir vom Wechsel von der vegetativen in die Blütephase reden. Der Wachstumszyklus der Cannabispflanzen ist in 4 Phasen aufgeteilt. Zuerst kommen Keimphase und Sämlingsphase, gefolgt von den Phasen, auf die wir uns heute fokussieren: die vegetative und die Blütephase. In der vegetativen Phase sieht man Blätter und Wurzeln schnell wachsen, um mehr Sonnenlicht und Nährstoffe einzufangen, während in letzterer die so wichtigen Buds ausgebildet werden.
Aber wie wissen Cannabispflanzen, wann sie dies machen sollen? Genauso wie sie sich bei der Energieversorgung auf die Sonne verlassen, sind die Pflanzen auch abhängig vom Wandel der Jahreszeiten. Wenn die Sonne früher untergeht, bekommen die Pflanzen weniger Licht, was sie spüren lässt, dass es Zeit zu reifen und Blüten auszubilden ist.
Sie brauchen nicht viel Hilfe von außerhalb, aber die Dinge stehen anders, wenn sie in einem Zuchtzelt stehen, in dem Du das Licht kontrollierst. Hier sind Deine Pflanzen abhängig von dem Beleuchtungsplan, den Du einstellst, um von der vegetativen in die Blütephase zu wechseln. Sobald sie weniger Licht bekommen, können sie in Frieden blühen. Um genauer zu sein, brauchen diese Pflanzen 12 Stunden Dunkelheit, um in Innenräumen die Blütephase einzuleiten und in ihr zu bleiben.
Muss man den Beleuchtungsplan bei autoflowering Pflanzen ebenfalls verändern?
Nun ist die Zeit gekommen, darauf hinzuweisen, dass eine Cannabispflanze, abhängig davon, ob sie für die Einleitung der Blüte auf diesen Wechsel der Lichtexposition angewiesen ist oder nicht, eine bestimmte Bezeichnung zugewiesen bekommt. Genauer gesagt unterscheidet man zwischen photoperiodischen und autoflowering Sorten. Erstere ist abhängig von einem Wechsel des Beleuchtungsplans, während letztere ihrem Alter folgend blüht.
Wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, hat es keinen sonderlichen Vorteil, den Beleuchtungsplanszu verändern, wenn man eine autoflowering Pflanze anbaut. Diese braucht nicht allzu lange, um selbstständig in die Blüte zu wechseln! Die meisten Autoflowers blühen nach einer 3–4 Wochen andauernden Vegetationsphase.
Welche Faktoren muss man bei dem Wechsel bedenken?
Jetzt wünschen wir uns, dass der Zeitpunkt des Wechsels in die Blütephase nur von unserem Willen abhängt, was allerdings nicht immer der Fall ist. In Wahrheit gibt es eine Vielzahl an Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, einschließlich der Höhe der Pflanze, dem Stadium der Wurzeln, die genetischen Eigenschaften und die angewendeten Anbautechniken. Wir zeigen Dir, wie die einzelnen Punkte den Wechsel unserer Cannabispflanzen in die Blüte beeinflussen können.
Wuchshöhe
Wie bereits erwähnt, wächst die Pflanze während der Vegetationsphase potenziell auf ihre maximale Wuchshöhe. Solange Du sie in dieser Phase lässt, wird die Pflanze (bis zu einem bestimmten Punkt) immer höher und höher wachsen. Deshalb musst Du immer bedenken, wie viel Platz Du in der Vertikalen hast. Grower, die ihre Pflanzen wachsen lassen, könnten bemerken, dass diese bis an die Lampen oder Decke klettern und beschädigt werden. Um jegliche potenziellen Probleme zu verhindern, solltest Du festlegen, welche Höhe Deine Pflanzen maximal erreichen dürfen und den Wechsel eher früher statt später durchführen, wenn Deine Pflanzen welche der größeren Art sind.
Genetik
Genauer betrachtet ist die maximale Wuchshöhe Deiner Pflanze nur einer von vielen Faktoren, die durch ihre Genetik bestimmt werden. Cannabisgenetiken werden grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilt: Indica und Sativa. Indicasorten sind üblicherweise kürzer und buschiger und werden zwischen Anfang der Blütephase und der Ernte noch ungefähr 25–50% an Höhe zulegen. Sativas hingegen werden ziemlich groß und die frühe Blütephase gibt Ihnen Zeit, ihre Größe potenziell zu verdoppeln. Also kannst Du eine Indica grundsätzlich länger in der vegetativen Phase lassen als eine Sativa.
Wenn es um eine bestimmte Sorte geht, kannst Du auch nachschauen, was andere Grower über sie schreiben. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass viele Anbauer, darunter auch die, die die Samen verkaufen, haben dokumentiert, wie lange ihre Pflanzen sich in der jeweiligen Phase befunden haben. Errechne einen Durchschnitt der ganzen Werte, die Du findest, und behalte sie im Hinterkopf, wenn Du anbaust.
Robustes Wurzelwerk
Neben den wachsenden Blättern und der zunehmenden Höhe verbringen die Pflanzen die vegetative Phase auch mit der Ausbildung eines robusten Wurzelwerks. Wenn die Wurzeln in die Länge wachsen können, ohne sich zu verknoten, dann ist die Pflanze dazu in der Lage, alle notwendigen Nährstoffe aus der Erde zu ziehen, ohne beim Wachstum Kompromisse eingehen zu müssen.
Um sicherzugehen, dass sich dieses Netzwerk gut entwickelt, solltest Du dafür sorgen, dass die Pflanze nicht in die Blütephase wechselt, bevor sie bereit ist. Sobald der Lichtzyklus gewechselt wird, konzentriert sich die Pflanze auf die Ausbildung der Blüten und nicht auf die Entwicklung des Wurzelwerks. Wenn diese Entwicklung zu früh unterbrochen wird, wird gleichermaßen auch das Potenzial der Ernte gestutzt.
Es gibt keine wissenschaftliche Methode, den exakten Zeitpunkt zu bestimmen, da Du nicht in die Erde gehen und nachschauen kannst. Die beste Schätzung, die Du finden können wirst, ist die durchschnittliche Vegetationszeit einer bestimmten Sorte.
Fortgeschrittene Anbautechniken
Selbst wenn viele Grower dieselben Samen in der gleichen Umgebung anbauen, kann sich der idealen Wechselzeitpunkt eines Growers durch Anwendung bestimmter fortgeschrittener Anbautechniken erheblich von dem eines anderen unterscheiden.
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Sea of Green (SOG)
Die "Sea of Green"-Methode, auch SOG genannt, beinhaltet den Anbau vieler kleiner Pflanzen auf begrenztem Raum, wobei die ausdrückliche Absicht dahinter ist, die Pflanzen früh blühen zu lassen. Wie herausstelt, wird dies gemacht, damit jede Pflanze eine einzelne große Kola statt vieler kleiner Buds entwickelt.
Statt auf einen bestimmten Zeitpunkt, wartest Du darauf, dass Deine Pflanzen eine Höhe von etwa 15–30cm erreichen, bevor Du den Wechsel vollziehst. Die jeweilige Höhe hängt natürlich von der potenziellen Maximalhöhe Deiner Pflanzen ab.
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Screen of Green (ScrOG)
Diese Technik trägt zwar eine ähnliche Abürzung, sieht aber völlig anders aus; hierbei verwendet man ein Netz, dass 30–60cm oberhalb der Pflanzenbasis platziert wird. ScrOG erleichtert richtige Belüftung, gleichmäßige Lichtdurchdringung und infolgedessen einen höheren Ertrag.
Da Du bei der ScrOG-Methode nicht versuchst, die Blüte früher einzuleiten, musst Du einige Wochen mehr als bei der SOG-Methode einplanen.
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Lollipopping
Eine weitere faszinierende Methode für die Ertragsmaximierung ist das Lollipopping. Hierbei werden alle außer den obersten Trieben entfernt. Befürworter dieser Methode verweisen darauf, dass die unteren Sektionen der Pflanze nur kleine Buds produzieren, die Nährstoffe und Energie verschwenden. Niemand wird diese verwenden wollen, also werden diese Bereiche beschnitten, um die gesamte Energie und alle Nährstoffe in die Blüten an der Spitze umzuleiten.
Beim Lollipopping wirst Du auf die sortenabhängige Höhe warten wollen, bevor Du den Wechsel zur Blüte durchführst. Sativas werden früh beschnitten und in die Blüte geschickt, sobald sie eine Höhe von 30–45cm erreicht haben, wohingegen man Indicas bis zu einer Größe von 100cm heranwachsen lassen.
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Super Cropping
Gut Ding will Weile haben! Und dies trifft insbesondere auf Grower zu, die Super Cropping anwenden. Bei dieser Strategie holen Grower das Maximum aus ihren Pflanzen raus, indem sie die oberen Äste der Pflanzen runterbiegen, damit die unteren Buds mehr Licht bekommen. Dadurch hilft man nicht nur den unteren Teilen der Pflanzen, sondern man verhindert auch, dass die Pflanze zu schnell zu groß wird, was eine längere Vegetationsperiode als gewöhnlich ermöglicht.
Wie man in Innenräumen von der vegetativen in die Blütephase wechselt
Jetzt, nachdem wir das alles bedacht haben, wird es Zeit, zu erfahren, wie man Cannabispflanzen im Zuchtzelt von der Vegetationsphase in die Blüte wechseln lässt.
Während der vegetativen Phase behalten die meisten Grower einen Lichzyklus mit 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit ein. Sobald ihre Pflanzen völlig bereit für die Blütephase sind, müssen sie Veränderungen vornehmen, damit sie 12 Stunden Dunkelheit bekommen. Das bedeutet, dass Du die Zeitschaltuhr umstellen musst, an der Dein Beleuchtungsystem hängt.
Sobald das getan it, kümmerst Du Dich einfach weiter wie bisher um Deine Pflanzen und sie werden gesund ihren Weg durch die Blütephase finden.
Der Wechsel von der vegetativen in die Blütephase im Freien
Wie wir am Anfang erwähnt haben, braucht man sich im Freien gewöhnlich keine Sorgen um die Einleitung der Blüte machen. Wer allerdings einen zweite Welle Pflanzen anbauen (oder früher ernten) möchte, kann natürlich trotzdem den Lichtzyklus manipulieren und die Blütephase früher einleiten.
Grower können dies erreichen, indem sie eine Vorrichtung bauen, die einen entfernbaren Lichtschutz rund um und über der Pflanze bildet. Wenn Du sie täglich 12 Stunden bedeckt hältst (nachdem sie sich ordentlich entwickelt haben), kannst Du die vegetative Phase verabschieden.
Sei aber vorsichtig, wenn Du dies tust. Wenn Du den Lichtentzug nicht konsequent durchziehst, sorgt das zusätzliche Licht dafür, dass die Pflanze die Blüte einstellt und wieder zurück in die vegetative Phase fällt.
Wie man den Wechsel bei unterschiedlich großen Pflanzen durchführt
Nun, gehen wir mal von dem Fall aus, dass eine Pflanze mit einer anderen Geschwindigkeit als die anderen wächst. Wenn Du bemerkst, dass einige Deiner Pflanzen schon bereit sind, die vegetative Phase zu verlassen, könnte angesagt sein, dass Du sie kappen oder beschneiden musst. Diese Strategien können dafür sorgen, dass eine Pflanze wie die anderen wächst, was bedeutet, dass alle Deine Pflanzen gemeinsam in die Blütephase wechseln können.
Grower sollten diese Methoden allerdings mit Vorsicht anwenden. da die Pflanzen einen niedrigeren Ertrag produzieren, wenn der Stress zu viel wird. Hab ein wachsames Auge auf jede Deiner Pflanzen und stelle sicher, dass Du Deine Pflanzen nicht einfach in die Blüte drängst, um eine schnellere Ernte zu bekommen. Sie steht dann vielleicht schneller an, wird aber minderwertiger Qualität sein und niedrig ausfallen, was Dich auf lange Sicht mehr Geld und Zeit kostet.
Kann man den Wechsel direkt nach dem Kappen durchführen?
Wo wir jetzt beim Thema Stress und Beschneiden sind, fragt mancher sich, ob er den Wechsel in die Blütephase direkt nach dem Kappen der Pflanzen durchführen sollten. Anders als bei den meisten bisher angesprochenen Punkten scheiden sich hier die Geister. Um unseren Standpunkt darzulegen, werden wir uns einfach auf die Cannabispflanze selbst fokussieren und versuchen, ihre "Gefühle" zu bedenken.
Insgesamt ist der Wachstumsprozess für Deine Pflanze bereits mit viel Stress verbunden. Dieser Stress ist bei einer Pflanze, die gekappt wird, noch höher. Allerdings ist der Wechsel des Lichtzyklus und die damit verbundene Einleitung der Blüte für jede Pflanze eine der stressigsten Phasen.
In Anbetracht dessen werden Dir die meisten Grower empfehlen, zwischen dem Kappen und dem Anfang der Blüte 1–2 Wochen zu warten. Etliche Grower sind allerdings der Meinung, dass die Pflanzen nur 5–7 Tage für die Erholung benötigen. Jede Pflanze sollte die Ernte in guter Gesundheit erreichen, aber die Pflanze, die weniger als 1 Woche bekommen hat, könnte weniger Ertrag produzieren. Abgesehen davon hängt alles von Deinen zeitlichen Zwängen und der tatsächlichen Gesundheit Deiner Cannabispflanzen ab.
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