Verursacht Cannabis Panikattacken?
Es gibt kein Ende der Ironie rund um Cannabis. Einer der interessantesten Punkte dabei ist, wie sich die Nebenwirkungen zeigen. Während es zunehmend dafür verwendet wird, um medikamentenresistente Angststörungen zu behandeln, können Freizeitnutzer auch die Entdeckung machen, dass es für kurzlebige Panikattacken sorgt.
Du rauchst Cannabis. Dein Herz beginnt plötzlich zu rasen. Vielleicht fröstelt es Dich. Oder Du hast Atemprobleme. Vielleicht beginnen auch Deine Zehen und Finger zu kribbeln.
Und dann kommt Dein Verstand ins Spiel.
Das ist als “Panikattacke” bekannt. Und es ist auch eine Nebenwirkung, die einige Cannabissorten bei manchen Menschen verursacht. In dieser Situation glaubt der Körper, dass ihm geschadet statt geholfen wird.
Was dabei geschieht, ist recht einfach zu verstehen.
Cannabinoide stimulieren Neuronen im Gehirn und Körper. Während für gewöhnlich angenommen wird, dass sie die ”Kampf-oder-Flucht-Reaktion” eher dämpfen, kann manchmal auch der gegenteilige Effekt eintreten.
Doch nichtsdestotrotz kann diese Erfahrung, wenn Du nicht wirklich weißt, was vor sich geht, eher von der erschreckenden Sorte sein.
MARIHUANA - SOWOHL LÖSUNG ALS AUCH URSACHE VON ÄNGSTEN
Es ist einiges an Ironie im Spiel hier. Diese Ironie spielt eine große Rolle im Krieg gegen die Drogen und auch in der Dämonisierung von Cannabis. Die Verwendung von Cannabis scheint bei den meisten Menschen das Risiko von Ängsten und Depressionen nicht zu erhöhen.
Des Weiteren ist es ebenso klar, dass es keine Verbindung zwischen Cannabiskonsum und der Entwicklung von Stimmungs- oder Angststörungen gibt. Stress ist einer der Hauptgründe von beidem. Und da Cannabis auch stressmindernd wirken kann, sollte man eher denken, dass es eigentlich sogar hilft.
Jedoch bleibt der Fakt, dass Cannabinoide in manchen Fällen auch die falschen Neuroprozesse in Gang setzen können. Das Resultat? Panikattacken, die sehr unangenehm sind, auch wenn sie nur kurz anhalten.
WARUM VERURSACHT CANNABIS PANIKATTACKEN?
Das ist schlichtweg eine Sache der Biochemie. Cannabinoide sind eine Möglichkeit, um das Gehirn dabei zu unterstützen, Signale an jeden Teil des Körpers zu senden. In den meisten Fällen und bei den meisten Menschen hat dies eine regulatorische Auswirkung. In anderen Worten gesagt, scheint Cannabis dabei zu helfen, Körpersysteme neu zu regulieren, die nicht richtig funktionieren. Aus diesem Grund helfen sie in den meisten Fällen Menschen, die unter Angst oder Panik leiden.
Angst und Panik können auf vielerlei Weise als unbewusste, automatische Reaktion des Gehirns entstehen. Das wird manchmal “Kampf-oder-Flucht-Reaktion” genannt. In der Realität dagegen kann dies durchaus auch körperliche Reaktionen zur Folge haben, bei denen es nicht immer leicht ist, sie zu erkennen und damit umzugehen. Was besonders dann der Fall ist, wenn man nicht gerade einem zähnefletschenden Säbelzahntiger ins Maul schaut, sondern entspannt im Wohnzimmer einen durchzieht.
WIE MAN EINE PANIKATTACKE ERKENNT, WENN MAN HIGH IST
Das ist die erste Frage. Fühlst Du Dich nicht angenehm betäubt, entspannt oder euphorisch? Stattdessen ist Dir heiß (oder kalt). Kribbeln Deine Finger? Fühlst Du Dich schwindlig oder hast Du Atemschwierigkeiten? Beginnt Dein Herz plötzlich zu rasen?
Entspanne Dich. Egal wie schwer das gerade erscheinen mag. Verstehe, dass dies kein schwerwiegender oder gar tödlicher Zustand ist. Er ist ebenso sehr flüchtig. Er wird nicht lange anhalten.
Wo derartige Schwierigkeiten natürlich kompliziert werden können, ist, wenn zugleich andere Probleme in Deinem Leben abgehen. Wenn Nutzer dann einen Joint rauchen, um den Stress zu lindern, fokussiert und vergrößert das High diese Schwierigkeiten noch.
Jedoch ist der erste Schritt, dieses Gefühl zu stoppen, zunächst einmal anzuerkennen, dass es da ist.
WIE MAN PANIKATTACKEN STOPPT
Wenn man erkannt hat, was vor sich geht, gibt es zahlreiche Wege, um mit dem Problem umzugehen. Sowohl auf kurze, als auch auf lange Sicht. Die direkteste Wirkung davon zu erkennen, dass Du eine Panikattacke hast, ist die Erkenntnis selbst. Diese Selbstwahrnehmung in Dir wird Dich bewusst und von alleine beruhigen.
Kurzzeitig, warte einfach ab. Wenn das Gefühl zu überwältigend ist, esse oder trinke etwas. Die Wirkung von gerauchtem Cannabis verblasst viel schneller, als wenn Du es isst.
Hier ist die andere gute Nachricht. Es gibt viele, viele Cannabissorten, die genau für Leute wie Dich gezüchtet wurden. Das ist nur ein anderes Zeichen dafür, dass Dir Dein Körper sagen will, dass Du auf eine andere Grassorte umsteigen sollst.
KAUM ANGST AUSLÖSENDES CANNABIS
Sieh' es einmal so. Dein Angstanfall könnte auch einfach Quelle der Inspiration sein. Es wird auf jeden Fall der Beginn einer Suche nach einer Cannabissorte sein, die bei Dir gut wirkt. Das ist ebenso absolut eine Chance für eine Reise der Selbsterkundung. Es könnte ebenso sein, dass Du ein Gesundheitsproblem entdeckst, von dem Du bisher nichts wusstest und das Du nun behandeln kannst. Egal wie, bist Du am Ende besser dran und wirst Dich besser fühlen.
ANDERE PRODUKTE
Es ist ebenso möglich, dass Du am Ende herausfindest, dass Du überhaupt kein Cannabis verträgst. Doch dann gibt es auch noch andere Produkte die Du ausprobieren kannst, um ein zwar anderes, aber doch euphorisches Erlebnis zu haben.
Trip-e
Trip-e ist ein Kräuterpsychedelikum. Der Hauptbestandteil ist die Hawaiianische Holzrose oder Argyreia nervosa genannt. Daneben enthalten die Kapseln einen Schuss Guarana für zusätzliche Energie. Dieses Produkt hat auch so seine Nebenwirkungen, inklusive Schlaflosigkeit und Nervosität. Das ist starkes Zeug, also verwende es verantwortungsvoll und halte Dich an die Packungsbeilage.
Hawaiianische Holzrose
Hawaiianische Holzrose wurde bereits in antiken schamanischen Praktiken verwendet, wird es heute noch von Psychonauten aller Arten und hat sich so als Pflanze einen guten Ruf in ihrer ganz eigenen Nische erarbeitet. Man berichtet von einer LSD-artigen Wirkung (in weniger intensiver Form). Ein gewöhnlicher Trip dauert bis zu 8 Stunden. Ein gelassenes Gefühl kann um die 20 Stunden anhalten. Das schließt einen tiefen und erholsamen Schlaf nach dem Trip mit ein. Unangenehme Nebenwirkungen können jedoch auch sehr ausgeprägt sein. Also gehe es langsam und vorsichtig an.
Energy-e
Diese Partypillen versorgen Dich mit gut gelaunten Vibes und jeder Menge Energie für die Tanzfläche. Tanze die ganze Nacht und fühle Dich toll dabei! Aber übersteige nicht die empfohlene Dosis. Kombiniere sie nicht mit anderen Medikamenten, Alkohol oder Drogen.
Space-e
Diese Tabletten enthalten ein Sammelsurium von entspannenden Inhaltsstoffen. Hergestellt aus der Hawaiianischen Holzrose, L-Tryptophan und L-Tyrosin können diese Filmtabletten einen verträumten, spacigen Effekt von bis zu 12 Stunden haben. Wie die anderen Substanzen auf dieser Liste sollten Space-e Tabletten nicht mit anderen Narkotika oder Alkohol gemischt werden. Mach langsam.
- (n.d.). Marijuana anxiety? Here's what to do if you have a panic attack while high - https://www.mic.com
- Carlos Blanco, Deborah S. Hasin, Melanie M. Wall, Ludwing Flórez-Salamanca, Nicolas Hoertel, Shuai Wang, Bradley T. Kerridge, & Mark Olfson. (2016/04/01). Cannabis Use and Risk of Psychiatric Disorders: Prospective Evidence From a US National Longitudinal Study | Adolescent Medicine | JAMA Psychiatry | JAMA Network - https://jamanetwork.com
- Jack A Prenderville, Áine M Kelly, & Eric J Downer. (2015, August). The role of cannabinoids in adult neurogenesis - https://www.ncbi.nlm.nih.gov