Die Top 10 Entheogene
Diese Entheogene zählen zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Substanzen, die in der heutigen Zeit genutzt werden. Viel Spaß beim Entdecken dieser transzendentalen Liste.
Entheogene sind Substanzen mit einer psychedelischen Wirkung und werden in der Regel zu spirituellen, religiösen, Zwecken, aber auch für den Freizeitkonsum eingesetzt. Solche Substanzen werden bereits seit tausenden von Jahren verwendet, um bestimmte Ebenen des Bewusstseins zu enthüllen, die man nüchtern nicht erreichen kann.
Dabei gibt es verschiedene Arten von Etheogenen. Pilze, Kräuter, synthetische Wirkstoffe, Getränke – sogar Tiere – können psychoaktive Eigenschaften besitzen. Von Urvölkern bis hin zur modernen Gesellschaft hatten und haben Entheogene großen Einfluss auf die Wahrnehmung unserer Realität.
In diesem Artikel wollen wir die gängigsten und wichtigsten Entheogene vorstellen, die uns auf eine spirituelle Reise schicken können. Wir wollen damit allerdings nicht den Konsum irgendeiner der folgenden Substanzen unterstützen; der Artikel dient lediglich der Aufklärung.
Die Himmelblaue Prunkwinde (Ipomoea tricolor) ist eine entheogene Pflanze mit schönen blauen Blüten, weshalb sie auch den Vornamen „himmelblau“ trägt. Die Samen der Pflanze können zu entheogenen Zwecken eingesetzt werden. Die Himmelblaue Prunkwinde wurde von den Ureinwohnern Mexikos schon seit den Azteken verwendet, um andere Ebenen des Bewusstseins zu erforschen.
Der psychoaktive Hauptwirkstoff ist Ergin. Die Pflanze produziert aber auch andere Alkaloide wie Lysergsäurehydroxyehtylamid und Ergometrin. In einem Video auf YouTube erzählt Terrence MCKenna von seinen Erfahrungen mit der Himmelblauen Prunkwinde. Dabei erlebte er einen Zustand der Hypnagogie, sah tanzende Ratten, sich drehende geometrische Formen, fantastische Bilder und einen Bruch der irdischen Ebenen.
Man sollte unbedingt beachten, dass die in Gärtnereien erhältlichen Samen der Himmelblauen Prunkwinde giftig sein können, da sie oftmals mit Giftstoffen behandelt werden, um den Gebrauch als Freizeitdroge zu verhindern.
9. KAVA
Kava (Piper methysticum) erzeugt eine angstlindernde und psychoaktive Wirkung. Auch als „kava-kava“ oder „Rauschpfeffer“ bekannt, gehört diese Pflanze zur Familie der Pfeffergewächse. Wegen seiner beruhigenden und euphorischen Wirkung wird Kava von der eingeborenen Bevölkerung im Pazifik und den polynesischen Inseln verwendet. Es gilt als mildes Entheogen.
Für den Konsum wird aus den Wurzeln des Kava-Strauches ein Getränk hergestellt. In höheren Dosen kommt es häufig zu einer angstlindernden und psychotropen Wirkung.
8. FLIEGENPILZ
Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist ein entheogener Pilz, der leicht mit tödlich giftigen Pilzen verwechselt werden kann. Fliegenpilze enthalten Ibotensäure, die für die gewünschte psychoaktive Wirkung in Muscimol umgewandelt wird. Geschieht dies nicht ordnungsgemäß, kann Ibotensäure ernsthaften Schaden anrichten.
Muscimol erzeugt angeblich eine sedierende, verträumte und psychedelische Wirkung. Im Jahr 1784 stellte der schwedische Professor Samuel Ödmann fest, dass die Wikinger Fliegenpilze benutzen, um sich in einen „kriegerischen Zustand“ zu versetzen. Vermutlich erzeugt der entheogene Pilz entweder eine „himmlische“ oder eine extrem beängstigende Wirkung. Wird der Fliegenpilz unsachgemäß vorbereitet oder mit einem giftigen Pilz verwechselt, können die Konsequenzen tödlich sein. Erfahrungsberichten zufolge schmeckt dieses Entheogen absolut widerwärtig.
7. SALVIA DIVINORUM
Salvia divinorum sollte nicht mit dem herkömmlichen Salbei verwechselt werden; es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche Abkömmlinge der Gattung Salvia. Salvia divinorum ist ein sehr potentes Entheogen, das oft in einer Gruppe mit anderen psychoaktiven Substanzen zusammengefasst wird.
In der Regel wird die Wirkung nicht als euphorisch, sondern eher als sehr speziell und beängstigend wahrgenommen. Die Pflanze wächst in der Mazateca-Wüste in der Region Oaxaca und wird von den Mazateken verwendet, um schamanische Erlebnisse hervorzurufen. Sie kann gekaut oder als Tee getrunken werden. Bei den Mazateken werden die Blätter vorwiegend gekaut. In höheren Dosen kann der Konsum von Salvia divinorum gefährlich sein.
6. LSD
LSD, Lysergsäurediethylamid, ist wahrscheinlich das bekannteste Entheogen des 20. Jahrhunderts. LSD ist ein synthetisches Entheogen, das von Albert Hofmann in der Schweiz, genauer gesagt in Basel, im Rahmen eines Forschungsprogramms entdeckt wurde. Nachdem er zufällig mit der Substanz in Berührung kam, war er der erste Mensch, der die entheogene Macht dieser Substanz erlebte, die die Hippie-Bewegung der 60er Jahre quasi definierte.
Das bekannte Woodstock Festival im Jahre 1969 gilt gemeinhin als ein historisch größter LSD-Hotspot. Das Entheogen ist überaus potent und für einen „ausgewachsenen Trip“ benötigt man lediglich eine kleine Menge. In der Regel wird die Substanz mit Wasser verdünnt und auf bunte Papierbögen geträufelt, die dann eingenommen werden. Die Wirkung ist bewusstseinserweiternd; es kann zu interessanten Halluzinationen kommen und viele Konsumenten erleben unter dem Einfluss eine tiefgreifende spirituelle Weisheit und Euphorie.
5. SAN-PEDRO-KAKTUS
Der San-Pedro-Kaktus (Trichocereus pachanoi) ist ein bekannter entheogener Kaktus, der in den Anden in Südamerika wächst. Das Wachstum von San Pedro erinnert an eine Säule. Die ersten Berichte über den Konsum wurden in Schnitzereien festgehalten, die von der Chavín-Kultur ungefähr 1400–400 v. u. Z. angefertigt wurden. Darauf zu sehen sind Figuren, die den San-Pedro-Kaktus in der Hand halten.
Im Gegensatz zu der oft als „feminin“ beschriebenen Wirkung von Cannabis, wird die Wirkung von San Pedro gerne als „maskulin“ bezeichnet. Konsumenten des Kaktus bezeichnen San Pedro oft als „Großvaterfigur“. San Pedro enthält mehrere Alkaloide, darunter Meskalin und 5-dimethoxyphenetylamin. Dabei handelt es sich um psychoaktive Substanzen, die einen transzendentalen entheogenen Zustand hervorrufen.
4. IBOGA
Iboga (Tabernanthe iboga) ist ein Strauch, der in Gabun und Kamerun heimisch ist und von der eingeborenen Bevölkerung zur Bekämpfung von Müdigkeit, Hunger und Durst eingesetzt wurde und wird. Darüber hinaus verwendete man Iboga als Stimulans, Aphrodisiakum und für entheogene Zwecke, um mit verstorbenen Verwandten in Kontakt zu treten. Der von der Pflanze produzierte psychoaktive Hauptwirkstoff ist Ibogain.
Im Hinblick auf die psychedelische Wirkung berichten Konsumenten von dem Hervorrufen früher Erinnerungen, wodurch das eigene Leben überdacht und neu bewertet werden kann. Außerdem kann es eine traumähnliche Wirkung erzeugen. Visuelle Halluzinationen sind bei geschlossenen Augen viel deutlicher.
Die Wirkung von Iboga hält ungefähr 4–8 Stunden an. Im Jahr 1864 erklärte ein Bericht auf Grundlage einer von Griffon du Bellay gesendeten Probe, dass die Substanz von Kriegern und Jägern regelmäßig benutzt wurde, um während den Nachtschichten wach zu bleiben. In der Religion der Bwiti wird Iboga zu heiligen Zwecken eingesetzt.
3. ZAUBERPILZE
Psilocybinhaltige Pilze, die umgangssprachlich als Zauberpilze, Magic Mushrooms oder einfach nur als Pilze bezeichnet werden, sind ein sehr bekanntes Entheogen, das historisch gesehen in vielen verschiedenen Kulturkreisen verwendet wird. Psilocybe ist eine Gattung von psychoaktiven Pilzen, zu der über 100 verschiedene Spezies zählen, die man an vielen verschiedenen Orten der Erde finden kann.
Zu den bekanntesten Sorten zählen Psilocybe cubensis und Psilocybe mexicana. Die psychoaktiven Hauptwirkstoffe dieser Pilze sind Psilocybin und Psilocin. Zauberpilze wurden von den eingeborenen Stämmen Mexikos verwendet, die sie als „teonanácatl“ bezeichneten, was so viel wie „heiliger Pilz“ bedeutet. Halluzinationen, spirituelle Erlebnisse und Euphorie zählen zu der am häufigsten beobachteten Wirkung von magischen Pilzen.
2. PEYOTE
Im Gegensatz zum San-Pedro-Kaktus ist Peyote (Lophophora williamsii) eine kurze, runde Kakteenart. Die Gemeinsamkeit der beiden liegt im psychoaktiven Wirkstoff: Meskalin. Die frühesten Berichte über den Gebrauch von Peyote gehen auf 3780–3660 v. u. Z. zurück, nachdem der Peyote-Kaktus in den Gräbern der Ureinwohner Amerikas gefunden wurde.
Der Gebrauch von Peyote war unter den Huichol-Indianern, einem Stamm, der tauende von Jahren existierte, sehr weit verbreitet. Der Peyote-Kaktus wurde so stark abgeerntet, dass er mittlerweile eine „gefährdete“ Spezies ist. Bis heute wird das Entheogen von amerikanischen Ureinwohnern für schamanische Zwecke verwendet.
1. AYAHUASCA
Ayahuasca enthält den psychoaktiven Wirkstoff DMT und zählt wahrscheinlich zu den bekanntesten psychedelischen Substanzen.
Das Gebräu ist in den nördlichen Ländern Südamerikas wie Peru, Bolivien und Kolumbien verbreitet. Mitglieder des Urarina-, Shuar-, Shipibo- und Tukano-Stammes verwenden Ayahuasca zu schamanischen Zwecken. Die Wirkung des Gebräus ist überaus stark und viele Konsumenten erleben eine tiefgreifende und transformative Wirkung. Ayahuasca wird oft im Beisein eines Schamanen getrunken, der den Konsumenten durch das entheogene Erlebnis führt.
ZUSAMMENFASSUNG: ENTHEOGENE UND DIE ZUKUNFT
Die erwähnten Entheogene umfassen keinesfalls alle jemals entdeckten entheogenen Substanzen. Es gibt tausende, wenn nicht zehntausende Pflanzenarten, die eine psychotrope Wirkung erzeugen können. Durch die weltweite Legalisierung von Cannabis erleben viele psychotrope Substanzen, die von eingeborenen Stämmen jahrhundertelang verwendet wurden, gerade eine Art Comeback.
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