7 Tipps Für Die Lagerung Getrockneter Kräuter

Kräuter können vielseitig verwendet werden und kommen in allen möglichen Produkten vor, von Nahrungsergänzungsmitteln über Kosmetika bis hin zu Kräutertees. Falls Du Deine eigenen Kräuter anbaust, erntest und weiterverarbeitest, kannst Du praktisch jedes mit Kräutern infundierte Gericht oder Produkt herstellen, das Du Dir vorstellen kannst!

Der eigene Anbau von Kräutern ist an sich schon eine nützliche Fertigkeit, die es Dir erlaubt, Dich selbst zu versorgen. Du kannst jedoch Deine Kräuter nicht einfach aus dem Boden zupfen und so belassen aufbewahren – Du musst lernen, sie richtig zu trocknen und zu lagern, um Schimmel zu vermeiden und ihre Haltbarkeit zu verlängern. Nachstehend wirst Du alles erfahren, was Du über die Lagerung Deiner selbst angebauten Pflanzen wissen musst.

Warum sollte man Kräuter trocknen?

Genau wie unser Körper bestehen auch Kräuter vorwiegend aus Wasser. Obwohl das gute alte H₂O sie während des Wachstums am Leben hält, kann überschüssige Feuchtigkeit nach der Ernte schnell zu einem Problem werden. Wenn Du Deine Kräuter in eine Tüte oder ein Glas wirfst, ohne sie richtig zu trocknen, wird eine feuchte Umgebung mit stagnierender Luft entstehen. Anders ausgedrückt: Du erzeugst unbeabsichtigt einen idealen Nährboden für Schimmel. Abgesehen von der Konservierung bietet die Trocknung von Kräutern noch weitere Nutzen, wie beispielsweise:

• Besserer Geschmack und besseres Aroma: Durch die Trocknung wird den Kräutern Wasser entzogen und sie schrumpfen, so dass die Moleküle, die für ihren einzigartigen Duft und Geschmack verantwortlich sind, konzentriert werden.
• Kostengünstig: Falls Du Kräuter selbst anbaust, musst Du sie nicht mehr im Geschäft kaufen. Du wirst Dir in Deiner Küche einen Vorrat anlegen können, auf den Du jederzeit zurückgreifen kannst.
• Vorrast für den Winter: Selbst wenn Deine Kräuter gegen Ende der Saison absterben, hast Du während der kalten Monate immer Gläser mit getrockneten Kräutern auf Lager.

Kräuter trocknen: Mit diesen Tipps zum Erfolg

Jetzt, da Du die wichtigsten Nutzen der Trocknung von Kräutern kennst, ist es an der Zeit zu lernen, wie Du sie lagerst. Nachdem Du die Kräuter aus Deinem Garten geerntet oder frische Kräuter im Laden gekauft hast, solltest Du die nachstehenden Tipps befolgen, um den Prozess so effektiv und einfach wie möglich zu gestalten.

1. Stelle sicher, dass Deine Kräuter völlig trocken sind

Bevor Du Deine Kräuter lagerst, musst Du sicherstellen, dass sie komplett trocken sind. Selbst geringe Restfeuchtigkeit kann eine ganze Ladung verderben, da sie das Wachstum von Schimmel und anderen ekelhaften Sachen fördert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Kräuter zu Hause zu trocknen, wie beispielsweise in einem Dörrgerät oder im Backofen auf niedriger Stufe. Nachdem man die Kräuter über mehrere Stunden getrocknet hat, kann man ihre Trockenheit prüfen, indem man einige zwischen den Fingern zerreibt. Im Falle überschüssiger Feuchtigkeit, werden sie unter Druck verschmieren und einen feuchten Rückstand auf Deiner Haut zurücklassen. Wenn sie völlig trocken sind, werden sie einfach knacken, bröckeln und abblättern.

2. Schütze sie vor direktem Sonnenlicht

Wenn Du Deine getrockneten Kräuter lagern möchtest, musst Du sie vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Es dauert nicht lange, bis die Sonnenstrahlen die verarbeiteten Pflanzenstoffe und die darin enthaltenen wertvollen Phytochemikalien zersetzen. Um Deinen Vorrat zu schützen, solltest Du Deine Gläser an einem dunklen Ort lagern, wie in einem Küchenschrank oder einer Speisekammer.

Falls Du aus Platzmangel keine andere Wahl hast, als sie an einem hellen Ort zu lagern, solltest Du Dir mehrere Miron-Glasgefäße kaufen. Diese violetten Gefäße filtern das Sonnenlicht und bewahren die darin aufbewahrten Kräuter. Alternativ dazu kannst Du sie auch in jedem beliebigen luftdichten, undurchsichtigen Behälter lagern.

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3. Bewahre Deine Kräuter an einem kühlen und trockenen Ort auf

Abgesehen vom Sonnenlicht sind Temperatur und Feuchtigkeit wichtige Faktoren bei der Lagerung getrockneter Kräuter. Und warum? Weil warme Temperaturen und ein hoher Feuchtigkeitsgehalt dazu führen können, dass die Kräuter mit der Zeit ihr Aroma verlieren. Um dies zu verhindern, lagere sie an einem Ort mit relativ stabiler Temperatur. Speisekammern und ein kühler Keller sind die beste Wahl. Küchenschränke, die nicht direkt am Herd stehen, sind auch gut geeignet. Die in Küchen entstehende Hitze und Feuchtigkeit können jedoch die Haltbarkeit der Kräuter verkürzen.

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4. Lagere sie in luftdichten Behältern

Solange die Pflanzen leben und ihre Wurzeln in den Boden ausstrecken, hängen sie von Sauerstoff ab, um den Zucker, den sie bei der Photosynthese produzieren, in Energie umzuwandeln. Nach der Ernte verliert der Sauerstoff jedoch erheblich an Bedeutung. Er kann sogar Deinem Vorrat schaden, wenn Du nicht darauf vorbereitet bist. Falls Du schon einmal ein Apfelkerngehäuse ein paar Minuten auf dem Küchentisch liegen gelassen hast, kannst Du Dir vorstellen, wie schnell Sauerstoff Gewebe oxidieren kann. Bei getrockneten Kräutern dauert es zwar länger, bis sie Anzeichen von Oxidation anzeigen, jedoch kann dieser Prozess den Geschmack und die Qualität der Kräuter drastisch reduzieren. Um dies zu verhindern, solltest Du Deine Kräuter immer in luftdicht verschlossenen Gläsern und Beuteln lagern.

5. Ganze Kräuter halten sich länger

Wenn Du Deine getrockneten Kräuter über einen längeren Zeitraum aufbewahren willst, solltest Du sie so ganz und intakt wie möglich lagern. Hänge sie nach der Ernte kopfüber in einem Polytunnel oder Gewächshaus auf und warte, bis sie so gründlich wie möglich getrocknet sind. Schneide sie dann so klein, dass Du sie in großen, luftdicht verschlossenen Gläsern aufbewahren kannst, wobei Du die Blätter und Blütenköpfe möglichst an den Stängeln lassen solltest. Im Gegensatz zu zerriebenen und gemahlenen Kräutern schützt die reduzierte Oberfläche ganzer Kräuter diese zusätzlich vor Oxidation. Verarbeite sie einfach bei Bedarf direkt bevor Du sie verwendest.

6. Beschrifte Deine Ernten

Die Beschriftung Deiner Ernten wird Dir ein Ratespiel ersparen und dabei helfen, das Alter der einzelnen Kräutergläser zu dokumentieren. Verwende nach dem Befüllen eines Glases ein Klebeetikett und notiere Dir die Art des Krauts, die spezifische Sorte und das Erntedatum. So wirst Du sicherstellen, dass Du die älteren Gläser vor den neueren verwendest. Darüber hinaus verhinderst Du auf diese Weise, dass Du ähnliche Arten und Sorten von Kräutern verwechselst.

7. Lagere Deine frischen Kräuter im Gefrierfach

Wenn Du lieber frische Kräuter für Tees oder Rezepte verwenden willst, kannst Du sie einfach in den Gefrierschrank geben. Dort bleiben sie bis zu einem Jahr lang frisch. Falls Du gerne mit Kräutern kochst, solltest Du die Kraft des Olivenöls nutzen. Hacke die Kräuter Deiner Wahl fein und gib die Stücke in einen Eiswürfelbehälter. Fülle dann den verbleibenden Platz in jedem Würfel mit Olivenöl auf. Gib die Eiswürfelschale in den Gefrierschrank und nimm immer dann ein paar Würfel heraus, wenn Du beim Anbraten von Speisen etwas Geschmack hinzufügen möchtest.

Werde ein autarker Kräuterfachmann

Herzlichen Glückwunsch, Du bist nun bereit, die ersten Schritte in Richtung Kräuter-Selbstversorger zu machen! Jetzt bist Du in der Lage, alles von Rosmarin und Oregano bis hin zu Basilikum und Thymian zu verarbeiten und zu lagern. Du hast nicht nur gelernt, wie Du Kräuter richtig trocknest, sondern Du wirst sie auch so aufbewahren, dass sie möglichst lange haltbar bleiben. Viel Glück bei Deinen Kräuterprojekten!

Luke Sumpter

Mit einem BSc (Hons) in klinischen Gesundheitswissenschaften und einer Leidenschaft für den Anbau von Pflanzen hat Luke Sumpter in den letzten 7 Jahren als professioneller Journalist und Autor an der Schnittstelle von Cannabis und Wissenschaft gearbeitet.

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