THC-Mikrodosierung: Was Bedeutet Es Und Wie Geht Es?
Cannabis ist Neuland für Dich oder Du hast eine niedrige Toleranz gegen Cannabinoide wie THC? Microdosing könnte Dir ermöglichen, Cannabis zu konsumieren, ohne mit der stark berauschenden Wirkung der Pflanze ringen zu müssen.
Die Mikrodosierung von THC wird immer beliebter und ermöglicht es Nutzern, die Wirkung von Cannabis auf kontrollierte Weise zu genießen – sowohl zu Genuss- als auch zu medizinischen Zwecken. Falls Du Dich für das Microdosing von THC interessierst, lies weiter, um zu erfahren, wie es funktioniert und wie man es macht.
Was ist Mikrodosierung?
Wie der Name schon sagt, geht es bei der Mikrodosierung um die Einnahme kleiner (technisch gesehen nicht wahrnehmbarer) Dosen einer psychoaktiven Substanz. In der Regel sind dies LSD und Psilocybin, aber auch THC kann so verabreicht werden. Es ist zwar in den letzten Jahren zu einem Trend geworden, aber eigentlich gibt es Mikrodosierung schon seit den 1960er Jahren. Einer der Pioniere der Mikrodosierung ist der amerikanische Autor Dr. Jim Fadiman, ein Absolvent der Stanford University und Gründer der Sofia University in Palo Alto, Kalifornien (früher bekannt als Institute of Transpersonal Psychology).
Als Schüler von Ram Dass interessierte sich Fadiman für Psychedelika, seitdem er 1961 erstmals Psilocybin ausprobiert hatte. Heute gilt er als Vater der Mikrodosierung und hat seinen eigenen Leitfaden dafür entwickelt, der als Fadiman-Protokoll oder auch bekannt als der "1-day on, 2-days off"-Ansatz ist.
Jim Fadiman definiert Mikrodosierung als einen völlig anderen Ansatz als den regelmäßigen Konsum von Psychedelika oder Cannabis. Bei richtiger Anwendung erzeugen Mikrodosen psychoaktiver Substanzen wie THC, LSD oder Psilocybin keinen "Rausch" (wie visuelle Verzerrungen oder andere Wahrnehmungsveränderungen). Stattdessen sind die Auswirkungen von Mikrodosen viel subtiler und mit der Wirkung von Kaffee oder Adderall vergleichbar – auch wenn dies ein schwacher Vergleich ist.
"Leute berichten, dass ihr System besser funktioniert, wenn sie Mikrodosierung praktizieren, und dass die Mikrodosis so gering ist, dass jemand sie als subhalluzinogen beschrieben hat – was bedeutet, dass es keine Verzerrungen und keine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit gibt", sagte Fadiman im Raise The Line Podcast (Gaglani, 2022).
Bei der Mikrodosierung von THC sind die Wirkungen oft ähnlich. Viele Nutzer berichten von einem allgemeinen Wohlgefühl oder sogar von einer Linderung bestimmter Beschwerden/Symptome – ohne das berüchtigte High oder Stoned, die eine normale Dosis THC bewirkt.
Wie man THC mikrodosiert
Zur Mikrodosierung gibt es viele verschiedene Ansätze. Besonders beliebt ist jedoch das Fadiman-Protokoll und wird häufig von Menschen empfohlen, die regelmäßig Mikrodosen einnehmen. Im Kern beinhaltet der Fadiman-Ansatz, an einem Tag eine Mikrodosis einzunehmen und dann eine zweitägige Pause zu machen. Nach 1–2 Monaten regelmäßiger Mikrodosierung ist es ratsam, eine Pause von 1–4 Wochen einzulegen, sodass der Aufbau einer Toleranz vermieden werden kann.
Jetzt weißt Du also, wie regelmäßig Du eine Mikrodosis einnehmen solltest. Aber worin genau besteht eine Mikrodosis THC? Im Allgemeinen gelten 20–50% einer normalen Dosis Cannabis (oder jeder anderen psychoaktiven Substanz) als Mikrodosis. Auf den legalen Cannabismärkten gelten 10mg THC als Standarddosis. Eine Mikrodosis sollte also irgendwo zwischen 2 und 5mg liegen.
Beachte jedoch, dass es sich hierbei um eine ziemlich grobe Richtlinie handelt. Wenn Du noch nie Cannabis probiert hast oder weißt, dass Du THC schlecht verträgst, nimm für den Anfang besser eine Mikrodosis von 1–2mg. Von dort aus kannst Du Dich immer weiter hocharbeiten, um Deine perfekte Dosis zu finden. Diese variiert aufgrund folgender Faktoren:
- Alter
- Größe
- Stoffwechsel
- THC-Toleranz
- Art des von Dir verwendeten Produkts
Welche Cannabisprodukte eignen sich am besten für die Mikrodosierung?
Für die Mikrodosierung von THC ist es wichtig, die Stärke Deines Weeds zu kennen. Auf legalen Cannabismärkten, wo Du Zugang zu geprüften Produkten hast, ist dies natürlich viel einfacher. Im Kontext legaler Cannabismärkte empfehlen wir die Mikrodosierung mit leicht dosierbaren Produkten, wie zum Beispiel:
- Tinkturen, die sich leicht in ml dosieren lassen
- Edibles, die sich leicht in mg dosieren lassen
- Tabletten oder Kapseln, die in der Regel in vordefinierten Dosen hergestellt werden
Solltest Du keinen Zugang zu einem dieser Produkte haben, ist die nächstbeste Möglichkeit, trockene Buds oder Konzentrate mit einem Vaporizer zu verdampfen. Leider ist dies viel ungenauer und Du wirst sehr klein anfangen müssen, um herauszufinden, was am besten funktioniert. Dies jeden Tag zu tun, ohne high zu werden, ist unwahrscheinlich, stellt also nicht wirklich eine praktikable Methode dar.
Wenn Du den THC-Gehalt des Weeds kennst, kannst Du ausrechnen, wie viele mg davon in einem Gramm enthalten sind. Ein Gramm Cannabis mit einem Gehalt von 20% enthält zum Beispiel 200mg THC. Daher enthalten 10mg dieses Krauts 2mg THC und können ein guter Ausgangspunkt für die Mikrodosierung sein.
Gelatine Kapseln
Mikrodosierung von Cannabis ohne Kenntnis des THC-Gehalts
Wenn Du nicht in den USA, Kanada oder Uruguay lebst, wirst Du es leider schwer haben, Weed mit getestetem THC-Gehalt zu bekommen. In diesem Fall ist es praktisch unmöglich, eine genaue Mikrodosis zu nehmen. Im besten Fall rollst Du Dir einen Joint mit 0,1–0,2g zerkleinertem Cannabis, zündest ihn an und nimmst einen einzelnen Zug.
Alternativ kannst Du auch einen einzelnen Zug von einem One-Hitter oder einer kleinen Bong nehmen. Du wirst zwar keine Ahnung haben, wie viel THC Du konsumierst, aber dies ist das Beste, was Du Dir im Kontext von Märkten erhoffen kannst, in denen Cannabis noch immer illegal und unreguliert ist.
Warum sollte man THC mikrodosieren?
Leider wissen wir immer noch nicht viel darüber, wie sich Mikrodosierung auf Gehirn und Körper auswirkt. Außerdem konzentriert sich der Großteil der begrenzten wissenschaftlichen Literatur zum Thema Mikrodosierung auf die von Psychedelika. Dennoch deuten Nutzerberichte darauf hin, dass die Mikrodosierung von THC bei manchen Menschen positive Auswirkungen haben kann, insbesondere auf Stimmung, Konzentration/Motivation und Stressniveau – und all das, ohne ein berauschendes High zu erzeugen.
Die Nutzen der Mikrodosierung von THC
Zu den von Nutzern berichteten positiven Auswirkungen der Mikrodosierung von THC gehören:
- Abbau von Stress und Angst
- Bessere Stimmung
- Verbesserte Konzentration und Motivation
- Einen erhöhten Sinn für Geselligkeit
- Besseres kreatives Denken
Birgt die Mikrodosierung von THC Risiken?
THC kann eine sichere und ungiftige Substanz sein, insbesondere wenn es in kleinen Dosen eingenommen wird. Tatsächlich werden Mikrodosen von THC oft als guter Einstieg für Menschen empfohlen, die neugierig auf Cannabis sind, die Substanz aber noch nicht kennen oder eine niedrige Toleranz haben. Um das ganze Ausmaß der Wirkungen der Mikrodosierung zu verstehen und herauszufinden, ob sie potenzielle Risiken mit sich bringt, ist jedoch weitere Forschung nötig.
Mikrodosierung: Eine kontrollierte Art des Cannabiskonsums
Cannabis ist eine der am häufigsten konsumierten Drogen der Welt. Und je mehr die Forschung über die chemische Zusammensetzung von Cannabis und seine Wirkung auf den Körper ans Licht bringt, entdecken wir ständig neue Wege, die Pflanze sowohl zu Genuss- als auch zu Therapiezwecken zu nutzen. Die Mikrodosierung wird zu einer immer beliebteren Art des Cannabiskonsums, denn sie ermöglicht es Menschen, die Wirkung der Cannabinoide zu genießen, ohne den heftigen Rausch zu erleben, der mit der Pflanze und ihrem Konsum assoziiert wird.
- Gaglani, & S. (2022). What a Long Strange Trip: The Fall and Rise of Psychedelics in Medicine - https://www.osmosis.org
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