Spinnen Auf Drogen: Wie Wirken Substanzen Auf Tiere Und Insekten?
Die unterschiedliche Wirkung von Drogen auf den Menschen ist bekannt. In der Regel führt Cannabis zur Entspannung, Alkohol senkt die Hemmschwelle und Schlaftabletten machen Dich K.O. Dieser Artikel beschäftigt sich mit Studien, die die Wirkung von Drogen auf Spinnen untersuchten und warum diese Experimente wichtig sind.
Die meisten Menschen sind sich der Wirkung von bestimmten Drogen auf das Verhalten und die Eigenheiten von Menschen durchaus bewusst. Alkohol macht die Menschen lauter, selbstbewusster und sogar gewaltbereiter. Cannabis wirkt auf Menschen oft entspannend, fördert ihre Kreativität, führt zu tiefgründigen Gedanken und verursacht manchmal ein bisschen Paranoia. Koffein ist für seine aufputschende Wirkung bekannt, durch die Studenten, Schüler und Arbeiter in der Spur bleiben. Das ist alles schön und gut, aber hast Du Dich schon einmal gefragt, welche Wirkung diese Drogen auf Tiere haben? Genauer gesagt auf Spinnen?
So komisch es klingen mag, es wurden Studien durchgeführt, um die Wirkung von bestimmten Drogen auf das Verhalten von Spinnen zu untersuchen. Wissenschaftler beobachteten, wie bestimmte Drogen den Bau des Netzes der Spinnen beeinflussen. Im Folgenden beschäftigen wir uns mit der Entstehung dieser Studie und zu welchen Ergebnissen die Forscher kamen.
STUDIEN AUS DEM JAHR 1948
Im Jahr 1948 führte ein Mann namens Hans Peters wahrscheinlich die erste Studie durch, bei der Spinnen verschiedene Drogen verabreicht wurden. Der Zooologe Peters wollte eine Dokumentation über den Netzbau von Spinnen drehen. Dabei stieß er auf ein Problem: Die Spinnen schienen ihre Netze zu unzumutbaren Tageszeiten zu machen. Um diesem Verhalten entgegen zu wirken, versetzte Peters Zuckerwasser mit bestimmten Drogen und hoffte, dass er dadurch den Zeitpunkt, zu dem die Spinnen ihre Netze bauen, beeinflussen konnte.
Peters bat einen Kollegen und Pharmakologen, Peter Witt, eine Lösung mit Drogen herzustellen. Daraufhin löste Witt in verschiedenen Zuckerlösungen eine Reihe von Drogen auf. Darunter befanden sich Cannabis, LSD, Morphium, Peyote, Benzedrin und Scopolamin. Obwohl verschiedenen Spinnen Drogen verabreicht wurden, konstruierten sie ihr Netz noch immer mitten in der Nacht. Sogar, als sie sich auf einer potenziellen halluzinogenen Reise befanden.
Trotzdem fand man heraus, dass die Spinnen, abhängig von der Droge, die sie konsumierten, ihr Netz nach einem anderen Muster konstruierten. Von dieser Erkenntnis fasziniert, entschloss Witt sich dazu, weiter auf diesem Gebiet zu forschen und fügte in zukünftigen Studien sogar Koffein als Droge hinzu.
WIE DAS NETZ BEEINFLUSST WIRD
Nachdem die Spinnen einige Zeit lang untersucht wurden, konzentrierte sich Witt auf eine Art Gartenspinne, die runde Netze spinnt. Er fand heraus, dass Koffein die Spinnen dazu veranlasste, ein kleineres Netz zu bauen. Cannabis führte dazu, dass die Spinnen abgelenkt wurden und die innere Struktur des Netzes vergaßen. Scopolamin auf der anderen Seite führte zu einem Orientierungsverlust der Spinne. Kleine Dosen LSD schienen die Spinne zu ermutigen, weitere funktionelle und gut konstruierte Netze zu fertigen. Die Kernaussage der Ergebnisse von Witt ist im Grunde, dass verschiedene Drogen eine unterschiedliche Wirkung auf Spinnen ausüben.
FORSCHUNG DER NASA
Im Jahr 1995 entschloss sich die NASA dazu, die Studie von Witt nachzuahmen. Sie gingen noch einen Schritt weiter und verwendeten Computertechnologie, um die Unterschiede in der Struktur der Netze zu messen und so den Grad der Vergiftung feststellen zu können. Im Rahmen dieser Studie wurde den Spinnen Cannabis, Schlaftabletten, Benzedrin und Koffein verabreicht. Als Testobjekt wurden europäische Gartenspinnen ausgewählt.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das Netz der Spinne umso funktionsgestörter aussah, je toxischer eine Substanz ist. Das Netz der Spinne, der Cannabis verabreicht wurde, wich ein wenig von der normalen Struktur ab, war aber noch deutlich als normales Netz erkennbar. Das Netz der Spinne auf Benzedrin war unregelmäßig, aber nicht allzu schlecht. Netze von Spinnen auf Koffein oder Schlaftabletten hingegen waren absolut chaotisch und unregelmäßig.
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