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Sicherheit und Nebenwirkungen von Kratom: Das solltest du wissen
6 min

Sicherheit und Nebenwirkungen von Kratom: Das solltest du wissen

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Kratom hat je nach Dosis unterschiedliche Wirkungen und Nebenwirkungen. Im Vergleich zu vielen anderen Drogen ist es relativ schlecht erforscht, sodass wir noch viel über diese eigenartige Pflanze und ihre sichere Anwendung zu lernen haben. Hier sehen wir uns an, was wir bereits über die Nebenwirkungen und das Sicherheitsprofil von Kratom wissen.

Kratom (Mitragyna speciosa) hat in der westlichen Welt in letzter Zeit an Beliebtheit gewonnen, vor allem aufgrund seiner ungewöhnlichen biphasischen Wirkung. Wenn man es verwenden möchte, ohne damit der eigenen Gesundheit zu schaden, ist es, wie bei jeder Substanz, auch bei Kratom unerlässlich, sein Sicherheitsprofil zu kennen.

Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Sicherheit, die potenziellen Risiken und die Nebenwirkungen von Kratom. Mit diesem Wissen kannst du fundierte Entscheidungen treffen.

Warum nehmen Menschen Kratom?

Warum nehmen Menschen Kratom?

Kratom wird, wie die meisten psychoaktiven Drogen, aus zahlreichen Gründen konsumiert. Manche Menschen nehmen es, um Energie zu gewinnen, andere zur Entspannung und wieder andere im Wellness-Kontext. Viele Menschen nehmen Kratom tatsächlich aus mehreren dieser Gründe.

Eine der interessanten Eigenschaften von Kratom ist, dass es bei niedrigen Dosen Energie verleiht und Konzentration fördert und bei höheren Dosen eine beruhigende Wirkung hat – es vereint also Eigenschaften von zwei Drogen in einer. Schauen wir uns einige der möglichen Gründe zum Konsum von Kratom einmal an:

  • Energie und Konzentration: Wie bereits erwähnt, haben niedrigere Dosen von Kratom Berichten zufolge eine stimulierende Wirkung, die Energie spendet und die Konzentration fördert, ähnlich wie Koffein.
  • Stimmungsregulierung: Höhere Dosen sollen eine einschläfernde und entspannende Wirkung haben, die manche als euphorisierend beschreiben.
  • Schmerzbehandlung: Viele verwenden Kratom im Zusammenhang mit Schmerzen. Da es an Opioidrezeptoren bindet, wird angenommen, dass es die Schmerztoleranz beeinflussen könnte (Hossain, 2023).

Welche Gefahren birgt der Konsum von Kratom?

Welche Gefahren birgt der Konsum von Kratom?

Kratom ist zwar in einigen Ländern und Regionen legal, aber zur Sicherheit der Substanz gibt es gespaltene Meinungen. Bei gelegentlicher Einnahme gilt es im Allgemeinen als relativ sichere Droge, bei häufiger Einnahme über einen längeren Zeitraum bestehen allerdings schwerwiegendere gesundheitliche Bedenken. Darüber hinaus geben Produktion, Regulierung und Qualität immer wieder Anlass zur Sorge.

Zu den zentralen Problemen in Bezug auf Kratom gehören:

  • Mangelnde Regulierung: Viele Kratom-Produkte sind nicht reguliert, das heißt es gibt keine Garantie für Reinheit oder beständige Qualität. Dies ist besonders besorgniserregend, weil es sich bei vielen Kratom-Produkten um Extrakte handelt, die viel stärker sind als das rohe Blatt. Wenn diese Extrakte dann stärker sind als angegeben, stellt dies eine erhebliche Gefahr für die Konsumenten dar, weil sie diese Produkte nicht angemessen dosieren können.
  • Verunreinigungen und Verfälschungen: Schlecht hergestellte Kratom-Produkte können schädliche Substanzen wie Schwermetalle, Bakterien, synthetische Zusatzstoffe und Pestizide enthalten. Darüber hinaus können schlechte Extraktionsverfahren dazu führen, dass Produkte hohe Lösungsmittelrückstände aufweisen.
  • Schwankende Wirksamkeit: Die Stärke verschiedener Sorten und Chargen kann erheblich variieren, was das Risiko erhöht, unbeabsichtigte Wirkungen zu erfahren. Die meisten Verkäufer bewerben verschiedene Sorten mit bestimmten Wirkungen, doch es ist nicht immer sicher, dass diese Angaben der Realität entsprechen.
  • Abhängigkeitspotenzial: Die regelmäßige Einnahme hoher Dosen Kratom kann zu einer Abhängigkeit führen, ähnlich wie bei Opioiden. Dadurch kann es schwierig sein, den Konsum ohne Entzugserscheinungen einzustellen (Eastlack, 2020).
  • Unbekannte Langzeitwirkungen: Die Forschung zur langfristigen Sicherheit von Kratom ist noch begrenzt. Deshalb bestehen Unklarheiten hinsichtlich der möglichen gesundheitlichen Folgen. Es wird jedoch inzwischen deutlich mehr wissenschaftliche Forschung zu Kratom betrieben, was hoffentlich auch zu mehr Klarheit hinsichtlich der Langzeitwirkungen führen wird.

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Welche Wechselwirkungen hat Kratom mit anderen Medikamenten und Substanzen?

Welche Wechselwirkungen hat Kratom mit anderen Medikamenten und Substanzen?

Es gibt nicht viele Forschungsarbeiten, die sich direkt mit der Wechselwirkung von Kratom mit anderen Substanzen befassen. Aufgrund seiner Wirkungsweise lassen sich jedoch einige Wechselwirkungen ableiten.

  • Opioide: Die Kombination von Kratom (insbesondere in hohen Dosen) mit Opioiden kann das Risiko einer Atemdepression und einer Überdosierung erhöhen, da beide Substanzen sedative Eigenschaften haben.
  • Benzodiazepine: Die Einnahme von Kratom zusammen mit Beruhigungsmitteln wie Diazepam oder Alprazolam kann einen Zustand von Benommenheit intensivieren und zu einer stärkeren Beeinträchtigung von kognitiven Funktionen führen. Wenn man versucht, etwas zu tun, das Vorsicht erfordert, wie zum Beispiel Autofahren oder Treppensteigen, können diese Wirkungen beeinträchtigend und äußerst gefährlich sein.
  • Alkohol: Die Kombination von Kratom und Alkohol kann gefährlich sein, da sie zu Schwindel, Übelkeit, Verwirrung und einem erhöhten Risiko einer Überdosierung führen kann.
  • Stimulanzien: Die Kombination von Kratom mit Koffein oder anderen Stimulanzien kann zu einer Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks führen, was wiederum Herz-Kreislauf-Risiken mit sich bringt. Noch wahrscheinlicher ist, dass die Kombination mit Stimulanzien körperliches und geistiges Unbehagen verursacht, was zu Angstzuständen führen kann.
  • Antidepressiva und Psychopharmaka: Kratom kann die Wirkung von Medikamenten zur Behandlung von Depressionen und Angstzuständen beeinträchtigen. Die Wirksamkeit letzterer könnte möglicherweise abgeschwächt werden oder es könnten unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Antidepressiva (wie MAO-Hemmer) können in Kombination mit anderen Arzneimitteln äußerst gefährliche Auswirkungen haben. Informiere dich daher gründlich und sprich mit einem Arzt oder einer Ärztin, bevor du dieses Risiko eingehst.

Welche Nebenwirkungen hat der Konsum von Kratom?

Welche Nebenwirkungen hat der Konsum von Kratom?

Wie die meisten Substanzen hat auch Kratom Nebenwirkungen. Diese können je nach Dosis, Häufigkeit des Konsums und individueller Verträglichkeit variieren.

Psychische Nebenwirkungen

  • Stimmungsschwankungen: Während einige Konsumenten von einer Stimmungsaufhellung berichten, leiden andere unter emotionaler Instabilität.
  • Angst und Reizbarkeit: Einige Personen berichten von gestigerter Anxiety, insbesondere bei höheren Dosen oder längerem Gebrauch.
  • Kognitive Beeinträchtigung: Kratom kann zu Verwirrung, Konzentrationsschwierigkeiten und Brain Fog führen.
  • Halluzinationen und Wahnvorstellungen: In seltenen Fällen, insbesondere bei hohen Dosen, berichten einige Konsumenten von Halluzinationen oder wahnhaften Gedanken.

Körperliche Nebenwirkungen

  • Übelkeit und Erbrechen: Eine der gängigsten Beschwerden unter Erstkonsumenten, die oft dosisabhängig und eine typische Nebenwirkung von Opioiden ist.
  • Schwindel und Benommenheit: Höhere Dosen können zu extremer Benommenheit führen und das Unfallrisiko erhöhen. Bei der Einnahme hoher Kratom-Dosen ist äußerste Vorsicht geboten.
  • Verstopfung: Da seine Alkaloide an Opioidrezeptoren binden, kann der regelmäßige Konsum von Kratom zu Verdauungsproblemen führen.
  • Appetitlosigkeit: Bei einigen Konsumenten nimmt der Appetit ab, was zu ungewolltem Gewichtsverlust führt, der mit der Zeit gefährlich werden kann.
  • Erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck: Hohe Dosen können zu einer Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen, insbesondere bei Personen mit Vorerkrankungen.

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Gibt es langfristige Auswirkungen des Konsums von Kratom?

Wie bereits erwähnt, sind die Langzeitwirkungen noch nicht vollständig erforscht, da die Forschung zu Kratom noch am Anfang steht. Aus den vorliegenden Berichten lassen sich jedoch die folgenden potenziellen Risiken ableiten:

  • Toleranz und Abhängigkeit: Häufiger Konsum kann zu einer erhöhten Toleranz führen. Dann werden für die gleiche Wirkung höhere Dosen benötigt, was zu einer Abhängigkeit führen kann. Die Einstellung des Kratomkonsums kann zu unangenehmen Entzugserscheinungen führen, wenn auch nicht so schwerwiegend wie bei Opioiden (Singh et al., 2014).
  • Lebertoxizität: Es gibt Berichte über bei chronischen Kratom-Konsumenten auftretende Leberschäden. Der genaue Mechanismus ist jedoch unklar (Botejue, 2021).
  • Hormonelle Veränderungen: Kratom kann den Hormonspiegel beeinflussen, insbesondere den Testosteronspiegel, was zu potenziellen Problemen mit der reproduktiven Gesundheit führen kann. Dies ist jedoch unklar und einige Forschungsarbeiten haben für diese Theorie keine Belege gefunden (Singh, 2018).
  • Psychische Probleme: Langfristiger Konsum wurde bei einigen Personen mit Depressionen, Angstzuständen und sogar Psychosen in Verbindung gebracht, was sehr besorgniserregend ist (Awad, 2024).

Kommt es zu Entzugserscheinungen bei Kratom-Entzug?

Kommt es zu Entzugserscheinungen bei Kratom-Entzug?

Es scheint, als könne Kratom abhängig machen, und daher können auch Entzugserscheinungen auftreten, wenn Menschen den Konsum einstellen. Es ist unklar, wie oft eine Person Kratom konsumieren muss, um eine Abhängigkeit zu entwickeln, aber zu den Symptomen gehören:

  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Bei Nutzern könnte es beim Einstellen des Kratom-Konsums zu erhöhten Angstzuständen und Depressionen kommen.
  • Müdigkeit und Lethargie: Der Entzug führt oft zu einem verminderter Energie und Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Muskelschmerzen und -beschwerden: Ähnlich wie beim Opioidentzug kann der Kratom-Entzug zu körperlichen Schmerzen führen.
  • Insomnia: Viele Konsumenten berichten von Schlafstörungen nach dem Einstellen des Kratom-Konsums.
  • Übelkeit und Verdauungsprobleme: Manche Menschen leiden während des Entzugs unter Magen-Darm-Beschwerden.

Obwohl der Kratom-Entzug im Allgemeinen als milder als der Opioidentzug gilt, kann er dennoch unangenehm sein. Eine allmähliche Reduzierung der Einnahme anstelle eines abrupten Entzugs kann zur Linderung der Symptome beitragen. Wenn du das Gefühl hast, Probleme zu haben, deinen Kratom-Konsum einzustellen, zögere nicht, dir Hilfe zu suchen.

Welche Sicherheitsvorkehrungen solltest du bei der Einnahme von Kratom treffen?

Welche Sicherheitsvorkehrungen solltest du bei der Einnahme von Kratom treffen?

Wenn du dich für die Einnahme von Kratom entscheidest, können die folgenden Vorsichtsmaßnahmen helfen, die Risiken zu reduzieren:

  • Beginne mit einer niedrigen Dosis: Vermeide hohe Dosen, um Nebenwirkungen und Abhängigkeitsrisiken zu minimieren.
  • Wähle seriöse Anbieter: Kaufe Kratom von vertrauenswürdigen Anbietern, die Labortests von Drittanbietern durchführen lassen. So kannst du dir sicher sein, dass das Produkt rein ist.
  • Kombiniere Kratom nicht mit anderen Substanzen: Konsumiere Kratom nicht in Kombination mit Alkohol, Opioiden oder anderen Drogen. So kannst du schädlichen Wechselwirkungen vorbeugen.
  • Achte auf die Reaktion deines Körpers: Achte darauf, wie dein Körper reagiert, und stelle den Konsum ein, wenn du unerwünschte Nebenwirkungen feststellst.
  • Begrenze die Häufigkeit des Konsums: Konsumiere Kratom nicht täglich, um Abhängigkeit und Entzugserscheinungen vorzubeugen.
  • Bleibe auf dem Laufenden: Informiere dich über neue Forschungsergebnisse und rechtliche Entwicklungen hinsichtlich des Konsums von Kratom in deinem Land oder deiner Region.

Kratom: Ein verantwortungsvoller Umgang ist entscheidend

Kratom: Ein verantwortungsvoller Umgang ist entscheidend

Kratom ist eine eigenartige Pflanze mit vielen Wirkungen und Nebenwirkungen. Obwohl sie ein relativ gutes Sicherheitsprofil aufweist, birgt sie Risiken, und mit diesen Risiken muss man sich auseinandersetzen und sie anerkennen, wenn man die Substanz auf sichere Weise verwenden möchte.

Wenn du Kratom verantwortungsbewusst verwendest und dir seiner potenziellen Risiken bewusst bist, kannst du fundierte Entscheidungen darüber treffen, ob und wie du es in deinen Lebensstil integrierst und wie du die negativen Auswirkungen der Substanz minimieren kannst. Wissen ist Macht!

Max Sargent
Max Sargent
Max schreibt seit über einem Jahrzehnt und ist in den letzten paar Jahren in den Cannabis- und Psychedelika-Journalismus eingestiegen. Durch seine Arbeit für Unternehmen wie Zamnesia, Royal Queen Seeds, Cannaconnection, Gorilla Seeds, MushMagic und viele mehr hat er in der Branche umfassende Erfahrung gesammelt.
Quellen
  • Eastlack SC, Cornett EM, & Kaye AD. (2020 Jun). Kratom-Pharmacology, Clinical Implications, and Outlook: A Comprehensive Review - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  • Hossain R, Sultana A, Nuinoon M, & et al. (2023 Oct 31). A Critical Review of the Neuropharmacological Effects of Kratom: An Insight from the Functional Array of Identified Natural Compounds. - https://www.mdpi.com
  • Mahesh Botejue, Gurjot Walia, Omar Shahin, Jyotsna Sharma, & Rasiq Zackria. (2021 Apr 25). Kratom-Induced Liver Injury: A Case Series and Clinical Implications - https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  • Matthew Awad, Hugh H Burke, & Scott A Oakman. (2024 Feb 21). Kratom-Induced Psychiatric Decompensation and Paranoid Delusions - https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  • Singh D, Murugaiyah V, Hamid SBS, Kasinather V, Chan MSA, Ho ETW, Grundmann O, Chear NJY, & Mansor SM. (07/15/2018). Assessment of gonadotropins and testosterone hormone levels in regular Mitragyna speciosa (Korth.) users - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  • Singh, D., Müller, C. P., & Vicknasingam, B. K. (2014/06/01). Kratom (Mitragyna speciosa) dependence, withdrawal symptoms and craving in regular users - https://www.sciencedirect.com
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