Sollte Man Cannabis In Erde, Kokos Oder Hydrokultur Anbauen?
Solltest Du Dein Weed in Erde, Kokosfasern oder Hydrokultur anbauen? Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Wachstumsmedien, in denen Du Cannabis anbauen kannst, und stellen die jeweiligen Vor- und Nachteile vor.
Obwohl der Anbau von Cannabis ziemlich einfach zu erlernen ist, handelt es sich dabei trotzdem um eine Kunst, deren Beherrschung Zeit braucht. Ein grundlegender Aspekt jedes Anbaus stellt dabei das verwendete Wachstumsmedium dar. Davon gibt es einige, von Erde über Kokosfaser bis hin zu Nährlösungen auf Wasserbasis (Hydrokultur), von denen jede ihre eigenen Vor- und Nachteile hat.
WAS IST EIN CANNABIS-ANBAUMEDIUM UND WARUM IST ES WICHTIG?
Das Wachstumsmedium oder Substrat ist der Ort, an dem Deine Cannabispflanzen ihre Wurzeln entwickeln. Das häufigste Medium ist Erde, aber Du kannst auch in anderen Medien wie Kokosfasern, Steinwolle, Tonkieseln oder Perlit anbauen, um nur einige zu nennen.
Bei einigen Anbaumethoden wie Hydroponik-Setups benötigen die Wurzeln Deiner Pflanzen überhaupt kein traditionelles Substrat, sondern werden direkt in eine Nährlösung suspendiert.
Die Sache ist die, dass Cannabis gut wachsen kann, solange die Wurzeln Zugang zu Wasser, Sauerstoff und den richtigen Nährstoffen haben. Allerdings gibt es kein Wachstumsmedium oder geschweige denn Anbauverfahren, das in jedem Fall das Beste ist, da jedes einzelne seine spezifischen Vor- und Nachteile hat. Welches Du wählst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Schauen wir uns nun die Unterschiede zwischen dem Anbau in Erde, Kokosfasern und Hydrokultur an, um Dir die Entscheidung zu erleichtern.
ANBAU VON CANNABIS IN ERDE
Der Anbau in Erde ist die verzeihendste und natürlichste Methode – genau wie Mutter Natur es beabsichtigt hat. Die Wurzeln Deiner Pflanzen beziehen die benötigten Nährstoffe aus der Erde, die vom Anbauer mit Wasser und je nach Bodenqualität mit zusätzlichen Nährstoffen ergänzt wird.
Was für den Anbau in Erde spricht, ist, dass er einfach und unkompliziert ist. Guter Boden ist weit verbreitet und alles, was Du brauchst, sind ein Topf sowie einige Qualitätssamen, und Du kannst loslegen. Manche Grower werden sagen, dass der Anbau in Erde – besonders wenn er biologisch erfolgt – das am besten schmeckende Weed produziert. Andererseits fällt Dein Ertrag möglicherweise nicht so hoch aus wie bei Hydrokultur oder Kokosfasern.
VOR- UND NACHTEILE DER VERWENDUNG VON ERDE
Der Anbau von Cannabis in Erde ist aus einem bestimmten Grund beliebt: Es handelt sich nicht nur um die bewährteste Methode, sondern auch um die einfachste und zugänglichste. Erde ist das Substrat der Wahl unter Anfängern, den meisten Bio-Erzeugern und Guerilla-Growern. Gute Böden enthalten normalerweise genügend Nährstoffe, um das vegetative Stadium Deiner Pflanze größtenteils oder vollständig zu versorgen. So kannst Du Nährstoffe und Düngemittel einsparen. Darüber hinaus nehmen Dir in Erde angebaute Pflanzen Fehler in Bezug auf den pH-Wert weniger übel, da dieses Medium sich so gut wie möglich selbst korrigiert. Und die Grower ziehen in der Regel Cannabis, das in Erde angebaut wurde, geschmacklich dem Weed vor, das aus den anderen Wachstumsmedien stammt.
Auf der anderen Seite neigen in Erde wachsende Pflanzen dazu, sich langsamer durch die vegetative Phase zu bewegen und liefern im Vergleich geringere Erträge. Dies bedeutet allerdings auch, dass Pflanzen weniger schnell Anzeichen von Krankheiten oder Mangelerscheinungen zeigen, auf die Du achten musst. Außerdem können sich in der Erde leicht Mineralsalze ansammeln, weshalb Du das Substrat spülen musst, um Nährstoffsperren und andere Probleme zu vermeiden. Auch wenn es nicht unmöglich ist, die richtige Erde für Cannabis zu finden, ist Dein Anbau praktisch beendet, bevor er überhaupt beginnen kann, falls Du eine Erde auswählst, die nicht gut entwässert.
Vorteile | Nachteile |
✅ Der Anbau in Erde ist einfach und anfängerfreundlich | ❌ Erde ist in der Regel das langsamste Medium mit geringeren Erträgen |
✅ Guter Boden enthält genügend Nährstoffe für die Vegetation | ❌ Höhere Wahrscheinlichkeit von Schädlingsbefall, Schimmel und Krankheiten |
✅ Erde ist verzeihender, was den pH-Wert angeht | ❌ Es bilden sich Nährsalze, weshalb Du den Boden "spülen" musst |
✅ Cannabis, das in Erde angebaut wird, hat möglicherweise einen besseren Geschmack | ❌ Es dauert länger, bis die Pflanzen Anzeichen möglicher Probleme zeigen |
✅ Biologischer Anbau in Erde ist der authentische Weg | ❌ Nicht alle Böden sind für Cannabis optimal |
ANBAU VON CANNABIS IN KOKOSFASERN
Der Anbau von Cannabis in Kokosfasern ist zwischen dem Anbau in Erde und dem hydroponischen Vorgehen anzusiedeln. Er vereint die Vorzüge beider Methoden, erfordert jedoch keine aufwändige Einrichtung, wie dies bei der Hydrokultur der Fall ist (Pumpen, Tank usw.).
Kokosfasern gehören wie Perlit, Tonkiesel oder Vermiculit zu den so genannten inerten Wachstumsmedien. Dies bedeutet, dass sie keine eigenen Nährstoffe enthalten, sondern zur strukturellen Unterstützung verwendet werden. Falls Du in Kokosfasern anbaust, musst Du Deine Pflanzen von Anfang an mit Nährstoffen versorgen.
Oft verwenden Grower beim Anbau von Weed nicht nur Kokosfasern, sondern fügen auch etwas Perlit hinzu. Dies macht das Substrat luftiger und verbessert die Entwässerung, was wiederum der Wurzelentwicklung zugute kommt und so das gesunde Wachstum Deiner Cannabispflanzen fördert.
VOR- UND NACHTEILE DER VERWENDUNG VON KOKOSFASERN
Kokosfasern als Substrat bieten das Beste aus beiden Welten. Die Pflanzen wachsen fast so schnell wie bei der Hydrokultur, mit ebenso erstklassigen Erträgen und dennoch mit der Leichtigkeit, die den Anbau in Erde kennzeichnet. Du hast die volle Kontrolle über Nährstoffe bzw. den pH-Wert und das faserige Schalenmaterial unterstützt die Wurzeln. Zudem ist Kokosfaser eine erneuerbare Ressource, die umweltfreundlicher als Erde ist und häufig mit Perlit oder sogar Erde modifiziert wird, um eine ideale Mischung für den Cannabisanbau zu erhalten.
Was ihre Nachteile angeht, sind Kokosfasern aufgrund von Über-/Unterdüngung viel anfälliger für Probleme, die den pH-Wert und die Nährstoffe betreffen. Die Fasern weisen von Natur aus die Tendenz auf, Magnesium und Kalzium auszulaugen, was bedeutet, dass Du Dein Substrat mit diesen Nährstoffen modifizieren musst, um ausreichende Mengen davon bereitzustellen. Im Allgemeinen erfordern Kokosfasern von Anfang an eine Nahrungsergänzung, die es Dir auferlegt, den Dünger zum richtigen Zeitpunkt und in korrekter Menge zu verabreichen. Zudem werden Kokosnussschalen häufig vor dem Verkauf in Salzwasser eingeweicht oder mit Chemikalien behandelt. Daher musst Du das Substrat vor dem Gebrauch abspülen. Was schließlich die Beschaffung angeht, sind Kokosfasern zwar einfach online zu beziehen, aber in Geschäften vor Ort nicht immer leicht zu beschaffen.
Vorteile | Nachteile |
✅ Die Pflanzen wachsen (fast) so schnell wie in Hydrokultur | ❌ Es können Nährstoff- und pH-Wert-Probleme auftreten |
✅ Die Erträge sind ausgezeichnet | ❌ Kokosfaser neigt dazu, Mg und Ca auszulaugen |
✅ Du hast die volle Kontrolle über die Nährstoffe und den pH-Wert | ❌ Möglicherweise musst Du das Substrat vor dem Gebrauch spülen |
✅ So einfach wie Erde, so produktiv wie Hydro | ❌ Benötigt von Anfang an zusätzliche Nährstoffe |
✅ Kokosfaser ist eine erneuerbare Ressource | ❌ Es kann in Geschäften vor Ort schwierig sein, Kokosfasern zu erhalten |
DER ANBAU VON CANNABIS IN HYDROKULTUR
Zum Anbau von Cannabis in einem Hydrokultursystem gehört zwingend die Verwendung von Wasser als Hauptwachstumsmedium. Die Wurzeln Deiner Pflanzen sind in einer dunklen Box aufgehängt oder sitzen in einem inerten Wachstumsmedium, das für die Hydrokultur geeignet ist. Dann wird eine Nährlösung auf Wasserbasis zu den Wurzeln getropft, um die Pflanze zu versorgen. Dieses Vorgehen kann viele Vorteile bieten – insbesondere in Bezug auf die Wachstumskontrolle –, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich.
Es gibt verschiedene hydroponische Methoden, die sich je nach verwendetem inerten Wachstumsmedium und Art der Nährstoffverabreichung unterscheiden. Neben Systemen, bei denen die Wurzeln direkt im Wasser sind, gibt es auch Setups, bei denen die Pflanzen in Steinwolle, Tonkieseln oder Perlit sitzen, während ihnen Wasser und Nährstoffe zugeführt werden.
Was ihre Komplexität angeht, können hydroponische Setups von ziemlich einfach bis aufwändig reichen. Oft verfügen sie über einen Tank für Wasser und Nährstoffe, Pumpen, Tropfer und spezielle Hydrokultur-Pflanzgefäße.
VOR- UND NACHTEILE DER VERWENDUNG VON HYDROKULTUR
Hydrokultur ist etwas, das wir eher mit erfahrenen Anbauern in Verbindung bringen. Mit diesen Systemen kannst Du als Grower den pH-Wert und die Nährstoffwerte nahezu vollständig kontrollieren. Bei erfolgreicher Einrichtung kann ein Anbau in Hydrokultur zu einem beschleunigten Wachstum und hohen Erträgen führen, da kein Bodenpuffer vorhanden ist, der verhindert, dass Nährstoffe die Wurzeln erreichen. Du musst Dir auch keine Sorgen über bodenbedingte Krankheiten oder Schädlinge machen. Potenzielle Probleme können schnell erkannt und behoben werden und die Pflanzen können sich schneller erholen.
Gleichzeitig können Probleme mit pH-Wert und Düngung Deinen Anbau wirklich stark beeinträchtigen, falls sie nicht schnell behoben werden. Auch wasserbasierte Krankheiten können sich zu einer Bedrohung für Deine Ernte entwickeln. Darüber hinaus ist es schwieriger, biologisch anzubauen, da Du für die Verabreichung aller zusätzlichen Nährstoffe selbst verantwortlich bist, was sich ebenfalls nachteilig auf den Geschmack auswirken kann. Und schlussendlich sind diese Systeme etwas teuer und komplex in der Ausführung, weshalb sie für Anfänger ungeeignet sind.
Vorteile | Nachteile |
✅ Hydrokultur-Setups bieten volle Kontrolle | ❌ Komplizierter (und teurer) als Erde |
✅ Die Pflanzen wachsen schnell und produzieren große Erträge | ❌ Eventuelle Anbaufehler wirken sich stärker aus |
✅ Du musst nicht so viel düngen | ❌ Es ist schwieriger, biologisch anzubauen |
✅ Keine bodenbedingten Krankheiten oder Schädlinge | ❌ Krankheiten auf Wasserbasis können bedrohlich werden |
✅ Die Pflanzen können sich schneller erholen | ❌ Dein Cannabis schmeckt möglicherweise weniger gut |
ÜBERSICHT UND VERGLEICH DER CANNABIS-ANBAUMEDIEN
Wir hoffen, dass dieser Leitfaden Dir geholfen hat, die Unterschiede zwischen den einzelnen Wachstumsmedien klarer zu sehen und besser zu verstehen, warum Du möglicherweise eines den anderen vorziehen solltest. Vergiss aber nicht, dass kein Wachstumsmedium generell "am besten" ist – es kommt wirklich auf persönliche Vorlieben, Ressourcen und Deine Ziele als Grower an.
Ziehe in Erwägung, in Erde anzubauen, wenn:
- Du Dir Deinen Fähigkeiten noch nicht sicher bist
- Du biologisch anbauen möchtest
- Dir die Flexibilität wichtig ist, weniger auf Deine Pflanzen achten zu müssen
- Du das Gefühl hast, dass in Erde angebautes Weed besser schmeckt
Erwäge die Kokosfaser-Option, wenn:
- Du das Beste beider Welten haben willst
- Du mit Kokosfasern die volle Kontrolle über die Nährstoffe und die strukturelle Unterstützung haben möchtest
- Du erste Erfahrungen mit Hydro machen willst, aber noch nicht alles riskieren möchtest
Entscheide Dich für ein Hydrokultur-System, wenn:
- Du absolute Kontrolle anstrebst
- Du die erforderliche Zeit und Mühe gerne aufbringst
- Du von Deinen Fähigkeiten überzeugt bist
- Du einen größeren, schnelleren Ertrag erzielen möchtest
Happy growing!
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