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Wie Du Die Richtige Medizinische Sorte Für Dich Auswählst
6 min

Wie Du Die Richtige Medizinische Sorte Für Dich Auswählst

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Die passende medizinische Cannabissorte für Deine Bedürfnisse auszuwählen ist nicht so einfach, wie Du vielleicht denkst. Bei der ständig wachsenden Zahl neuer Marihuana-Sorten auf dem Markt hat der Anbauer von medizinischem Cannabis die Qual der Wahl. Dieser Blog hilft Dir, die richtige Entscheidung zu treffen.

DIE ZEITEN ÄNDERN SICH

In den dunklen Tagen der deprimierenden 1930er Jahre gab es einen Verrückten namens Earle Albert Rowell, bei dem es sich um einen eingefleischten Anti-Marihuana-Aktivisten handelte. Rowell war ein solcher Hardliner, dass er die Strafverfolgungsbehörden oft dafür kritisierte, nicht genug zu tun, um Weed auszurotten und seine Nutzer einzusperren. In seiner Zusammenfassung von 8 Punkten gegen Marihuana beschreibt Rowell die Krankheiten, die Cannabis angeblich auslöst.

Unter Punkt 7 behauptete er, dass Marihuana "als seine Spezialität Wahnsinn verursacht". Unser Favorit ist allerdings seine Eröffnungssalve gegen Cannabis unter Punkt 1, wo Rowell verlauten lässt, dass Weed "die Willenskraft zerstört und aus dem Nutzer eine Qualle macht".

CANNABIS FASST IM BEREICH DER MEDIZIN FUẞ

Cannabis Is Breaking Into The Field Of Medicine

Cannabis wird seit Tausenden von Jahren als Heilpflanze eingesetzt. Die frühesten Aufzeichnungen über seine therapeutischen Anwendungen stammen aus dem Jahr 2737 v. u. Z.. Bis zu ihrem weitläufigen Verbot zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielte die Pflanze eine wesentliche Rolle als Heilmittel.

Die Legalisierung von Cannabis in einigen Ländern hat zu seiner Wiederbelebung als Heilpflanze geführt. Frühe Studien haben ergeben, dass Cannabinoide – Verbindungen, die in Cannabis vorkommen – ein vielseitiges Potenzial aufweisen.

CBD ist ein Mitglied dieser chemischen Klasse, ein Cannabinoid, das in Tierstudien und eingeschränkten Studien an Menschen faszinierende Wirkungen gezeigt hat. Bisher wurden mögliche angstlösende, entzündungshemmende, neuroprotektive und krampflösende Wirkungen identifiziert. In-vitro-Forschungen (also Tests an Zellmodellen) ergaben auch, dass CBD in der Lage sei, Brutkrebszellen abzutöten. Die nicht-psychotrope Natur von CBD hat es in vielen Ländern sowohl zugänglich als auch legal gemacht.

THC ist das andere primäre Cannabinoid in Cannabis, das für seine psychoaktiven Wirkungen berühmt ist. Auch wenn es ein kontroverses Thema ist, hat THC in wissenschaftlichen Studien einen therapeutischen Wert gezeigt. In Zell-, Tier- und Humanstudien hat das Cannabinoid Potenzial für die Behandlung von Schmerzen, der Alzheimer-Krankheit, und der Parkinson-Krankheit[8] gezeigt.

CBD und THC sind zwei von über hundert Cannabinoiden, die in der Cannabispflanze vorkommen. Was sagt die Forschung über den Rest?

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Cannabinoide sind nicht ausschließlich in Cannabis vorhanden. Die in Pflanzen vorkommenden sind in der Wissenschaft als Phytocannabinoide bekannt, von denen es mindestens 113 gibt.

Der Körper stellt auch seinen eigenen Vorrat an Cannabinoiden her, die als Endocannabinoide bekannt sind. Diese Chemikalien – wie das “Glücksmolekül” Anandamid – wirken als Signalmoleküle an den CB1- und CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems. Dieses im ganzen Körper verteilte Netzwerk ist an Schmerzen, Stimmung, Gedächtnis und Appetit beteiligt, um nur einige Prozesse zu nennen.

Dann gibt es Cannabinoide, die im Labor hergestellt werden. Diese sind als synthetische Cannabinoide bekannt.

CBD und THC sind die am meisten erforschten Phytocannabinoide. Sie wirken teilweise, indem sie dieselben Rezeptoren aktivieren/hemmen, mit denen Endocannabinoide interagieren. THC imitiert erfolgreich Anandamid am CB1-Rezeptor. CBD funktioniert nicht auf diese Schloss-Schlüssel Art und Weise. Stattdessen wirk es indirekt und hemmt teilweise die Fähigkeit von THC, an CB1-Rezeptoren zu binden.

Wissenschaftler haben sich auch einigen weniger bekannten Cannabinoiden zugewandt. Die Forschung hier steckt noch in den Kinderschuhen, aber es wurden dennoch einige aufregende Ergebnisse aufgezeichnet:

  • CBG (Cannabigerol) ist der chemische Vorläufer vieler anderer Cannabinoide. Pflanzenenzyme katalysieren Reaktionen, die es in THCA, CBDA und andere Cannabinoide umwandeln. Sie existieren in dieser Vorläuferform in der Pflanze, bevor sie erhitzt werden. CBG kommt in den meisten Cannabissorten in geringen Konzentrationen vor. Das Cannabinoid blockiert teilweise die CB1-Rezeptoren und bindet auch an Vanilloid- und Serotonin-Rezeptoren. Es hat bisher ein antibakterielles, antidepressives und muskelentspannendes Potenzial gezeigt.
  • CBC (Cannabichromen) ist ein weiteres primäres Cannabinoid, das aus Cannabis isoliert wurde. Die durchschnittliche Konzentration in genommenen Proben liegt bei 0,3%. Einige kommerzielle und medizinische Sorten haben jedoch einen viel höheren Gehalt. Dieses Cannabinoid zielt auf CB2-Rezeptoren ab, zeigt jedoch ein geringes Zusammenwirken mit CB1-Rezeptoren. CBC ist ein nicht-psychotropes Cannabinoid und hat in frühen Forschungen entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkungen gezeigt.
  • THCV (Tetrahydrocannabivarin) ist ein Analog von THC, das in den meisten Sorten in kleinen Mengen vorkommt. Dennoch können einige Pflanzen einen atemberaubenden THCV-Gehalt von 16% verzeichnen. THCV hat bisher Potential für die Entzündungshemmung und den Gewichtsverlust gezeigt.

Dies sind nur einige der bereits besser verstandenen Cannabinoide. Es gibt viele weitere, die noch gründlich untersucht werden müssen.

Wenn Cannabinoide auch weiterhin die medizinische Forschung aufmischen, werden Züchter wahrscheinlich bald Sorten mit einem hohen Gehalt an Cannabinoiden wie CBG, THCV, CBC usw. etablieren – so wie sie es mit CBD getan haben.

WAS ES MIT DEM ENDOCANNABINOID-SYSTEM AUF SICH HAT

WAS ES MIT DEM ENDOCANNABINOID-SYSTEM AUF SICH HAT

Jeder Mensch besitzt ein Endocannabinoid-System, das darauf ausgelegt ist, stimuliert zu werden. Wir alle sind einzigartige Individuen, weshalb keine zwei Patienten haargenau identisch sind. Da somit jeder medizinische Cannabiskonsument etwas anders reagiert, ist es unmöglich, eine Standardreaktion auf medizinisches Cannabis zu benennen.

Es ist also die Sache eines jeden Selbstversorgers, der medizinisches Cannabis anbaut, mit verschiedenen Sorten und Phänotypen zu experimentieren. Das gilt in Bezug auf die Sorten und ihre Dosierung auch für den medizinischen Marihuana-Nutzer.

Leider kommt man an ganz aktuelle Daten von unvoreingenommenen wissenschaftlichen Forschern nur schwer heran. Deshalb werden Dich praktisches persönliches Experimentieren und die Vernetzung mit anderen medizinischen Cannabisnutzern mehr über das Thema lehren, als jede wissenschaftliche Studie.

MEHR ÜBER DIE KLASSIFIKATIONEN: SATIVA/INDICA/HYBRIDE/AUTOFLOWERING/CBD-REICH

Die am weitesten verbreitete botanische und gültige Bezeichnung für Cannabis lautet Cannabis sativa L. In der Praxis hat es sich bewährt, Marihuana in fünf relativ große Kategorien einzuteilen, die wir gleich vorstellen werden. Wir haben uns dabei dafür entschieden, Hanf wegzulassen, da seine Anwendungen eher industriell sind.

SATIVASATIVA

Reines Sativa-Weed wird man heutzutage praktisch nicht mehr in die Finger bekommen, obwohl es reichlich sativadominierte Hybriden gibt. Sativalastiges Cannabis ist für seine emporhebenden, energetischen und zerebralen Effekte bekannt. Ein hoher THC-Gehalt und eine sehr niedrige Menge CBD sind typisch. Was die medizinische Anwendung angeht, eignet es sich eher für psychische Erkrankungen wie Depression und Angstzustände. Als hohe, lange blühende Pflanze benötigt eine fast reine Sativa drei Monate oder länger für die Blüte und erfordert oft Beschneiden und Training, damit das Höhenwachstum unter Kontrolle gebracht werden kann.

INDICAINDICA

Schwere Indica-Sorten wie Kush und Northern Lights sind medizinisches Marihuana der alten Schule. Hoher THC-Gehalt und gewöhnlich mehr als 1% CBD bewirken, dass die buschigere Indica bei Patienten mit körperlichen Gesundheitsproblemen besser als Sativa-Sorten geeignet ist. Seit tausenden von Jahren schätzt man die beruhigenden und verträglichen Wirkungen von starkem Indica-Cannabis, wenn es um die Schmerzlinderung und Schlafprobleme geht. Mit einer Blütezeit von 7 bis 9 Wochen sind Indica-Sorten eine gute Option für medizinische Anbauer mit begrenztem Raum und begrenzter Anbauzeit.

HYBRIDENHYBRIDEN

Bei dieser Kategorie beziehen wir uns auf photoperiodische Cannabissorten, die Kreuzungen aus Indica und Sativa sind. Wie Du Dir denken kannst, haben Hybriden verschiedene Potenzen, die von sehr niedrig bis unglaublich hoch reichen. Im Allgemeinen sind bei modernen Hybriden immer höhere THC-Gehalte und etwas CBD (üblicherweise 1% oder weniger) üblich. Von Hybriden können in unterschiedlichem Maße kombinierte Kopf-Körper-Effekt mit euphorischen Elementen und berauschten Körperempfindungen hervorgerufen werden.

Die meisten Züchter in diesen Tagen bauen Pflanzen mit hybrider Genetik an, da Landrassen so selten sind. 8-10 Wochen Blütezeit mit kräftigem Wachstum machen Markenzeichen eines hochwertigen Hybriden aus. Remo Chemo ist ein neuer indicadominierter Hybrid, der bis zu 24% THC erreichen kann.

AUTOFLOWERINGAUTOFLOWERING

Autoflowering Cannabishybriden der nächsten Generation sind nicht nur Ruderalis-Zwerge. Heutige Autoflowers sind Hybriden aus Indica-, Sativa- und Ruderalis-Genetik. Ihre Stärke gleicht denen der photoperiodischen Sorten und sie sind die Blüten, die am schnellsten zur Ernte gebracht werden können. Von der Aussaat bis zur Ernte reichen 8-12 Wochen aus. In letzter Zeit haben CBD-reiche Autoflowers die Szene erobert.

CBD-reiche autoflowering Hybriden sind eine gute Wahl für den Freiluftanbau bei begrenztem Platzangebot und kurzen Sommern - definitiv die beste Option für Cannabisanbauer, die nur wenig Zeit haben.

CBD-REICHCBD-REICH

CBD-reiches Cannabis ist die Spielwende, auf die medizinisches Marihuana gewartet hat. Anstatt sich ausschließlich auf die Entwicklung von Sorten mit maximalem THC-Gehalt zu konzentrieren, erschaffen Züchter mittlerweile medizinische Sorten mit hohem CBD-Gehalt. Sowohl photoperiodische als auch autoflowering Hybriden mit hohem CBD-Gehalt sind fast überall erhältlich und haben bei medizinischen Cannabisanbauern schnell große Beliebtheit erlangt.

Man glaubt, dass Ganzpflanzenmedizin mit einem THC:CBD-Verhältnis von 1:1 das größte Potenzial bereithält. CBD Critical Mass und Dance World sind zwei hochproduktive CBD-reiche Sorten mit relativ ausgeglichenen THC:CBD-Gehalten. In 8-9 Wochen Standard-12/12-Blüte können mit diesen einfach anzubauenden CBD-reichen Sorten etwa 500g/m² medizinisches Marihuana produziert werden.

CBD CRITICAL MASS

CBD Critical Mass (CBD Crew)

CBD Critical Mass weist ähnliche indicadominierten Eigenschaften wie die originale Critical Mass auf, die ein Favorit wohl aller Anbauer war. Der große Unterschied ist ihr CBD-Gehalt von 5-10%, der ungefähr ihrem THC-Gehalt entspricht. Diese medizinische Sorte ist eine gute Wahl für Anbaunovizen und wächst gut in einer Vielzahl von Substraten. CBD Critical Mass ist bestens für die SOG-Methode geeignet.

DANCE WORLD

DANCE WORLD (ROYAL QUEEN SEEDS)

Dance World ist eine sativadominierteKreuzung, die auf Genetik der legendären Dancehall und Juanita la Lagrimosa basiert. Diese medizinische Cannabissorte hat beim Anbau wenig Aroma, wobei sie einen erdigen, würzigen und fruchtigen Geschmack aufweist. Die THC- und CBD-Werte liegen typischerweise bei 10% bzw. 12%. Eine milde, aber energetische psychoaktive Wirkung sorgt dafür, dass wir es hier mit dem idealen medizinischen Marihuana für den Tageseinsatz zu tun haben. Dance World hat eine kompaktere Indica-Statur als die meisten sativadominierten Kreuzungen. Deshalb ist sie perfekt geeignet für kleinere Anbauräume und die SOG-Methode.

WÄHLE DEINE SORTE AUF DER GRUNDLAGE IHRER CANNABINOIDE UND GENETIK

Cool klingende Markennamen, Empfehlungen von Prominenten, Besserwisserei und böse Werbung der alten Schule werden versuchen, Dir eine Entscheidung aufzuzwingen. Aber Du solltest Dich nicht beeinflussen lassen. Der einzige Weg, um die richtige medizinische Cannabissorte zu finden, besteht darin eigene Forschung zu betreiben. Eine gute Faustregel lautet, dass Du Deine Auswahl auf die Cannabinoide und die Genetik stützen solltest. Natürlich sind direkte Quellen wie andere medizinische Cannabisanbauer von unschätzbarem Wert. Außerdem stellen Blogs, die von und für Anbauer geschrieben wurden, wie dieser hier, ausgezeichnete sekundäre Quellen dar.

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LADE EINEN DIGITALEN BUDTENDER HERUNTER

Falls Du Dich immer noch nicht entscheiden kannst, welche medizinische Cannabissorte Du wählen solltest, besteht kein Grund zur Aufregung - es gibt eine App für Dich. Potbot ist ein digitaler medizinischer Marihuana-Budtender. Wähle einfach Colorado als Deinen Staat aus, wenn Du Dich anmeldest, damit Du auf alles zugreifen kannst. Diese praktische App kann Informationen über die Auswirkungen bestimmter Cannabinoide auf verschiedene Krankheiten liefern. Jetzt kannst Du die perfekte medizinische Cannabissorte auswählen und anbauen.

Luke Sumpter
Luke Sumpter
Mit einem BSc (Hons) in klinischen Gesundheitswissenschaften und einer Leidenschaft für den Anbau von Pflanzen hat Luke Sumpter in den letzten 7 Jahren als professioneller Journalist und Autor an der Schnittstelle von Cannabis und Wissenschaft gearbeitet.
Quellen
  • (2015/04/01). Cannabidiol (CBD) and its analogs: a review of their effects on inflammation - ScienceDirect - https://www.sciencedirect.com
  • (n.d.). Cannabidiol and (−)Δ9-tetrahydrocannabinol are neuroprotective antioxidants | PNAS - https://www.pnas.org
  • (n.d.). - https://www.nejm.org
  • (n.d.). - https://mct.aacrjournals.org
  • (2007/12/15). Sativex successfully treats neuropathic pain characterised by allodynia: A randomised, double-blind, placebo-controlled clinical trial - ScienceDirect - https://www.sciencedirect.com
  • (n.d.). Error - Cookies Turned Off - https://onlinelibrary.wiley.com
  • (2017/01/01). Cannabis Pharmacology: The Usual Suspects and a Few Promising Leads - ScienceDirect - https://www.sciencedirect.com
  • (n.d.). - https://cannabiscoalition.ca
  • Bergamaschi, Mateus M, Queiroz, Regina Helena Costa, Chagas, Marcos Hortes Nisihara, de Oliveira, Danielle Chaves Gomes, De Martinis, Bruno Spinosa, Kapczinski, Flávio, Quevedo, João, Roesler, Rafael, Schröder, Nadja, Nardi, Antonio E, Martín-Santos, & Rocio. (2011, May). Cannabidiol Reduces the Anxiety Induced by Simulated Public Speaking in Treatment-Naïve Social Phobia Patients | Neuropsychopharmacology - https://www.nature.com
  • Cao, Chuanhai, Li, Yaqiong, Liu, Hui, Bai, Ge, Mayl, Jonathan, Lin, Xiaoyang, Sutherland, Kyle, Nabar, Neel, Cai, & Jianfeng. (2014/01/01). The Potential Therapeutic Effects of THC on Alzheimer's Disease - IOS Press - https://content.iospress.com
  • Ethan B Russo. (2011, August). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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