Ist Es OK, Jeden Tag Zaubertrüffel Zu Konsumieren?
Produkte, die Psilocybin enthalten, wie zum Beispiel magische Trüffel, dürfen aufgrund der starken Halluzinationen, die sie hervorrufen, nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn man das weiß, kann man sich die Frage stellen, ob es in Ordnung ist, sie jeden Tag zu konsumieren und ob es einen Weg gibt, dies verantwortungsbewusst zu tun. Der folgende Artikel wird Dir Antworten auf diese Fragen liefern und soll Dir zusätzlich praktische Ratschläge geben.
Ist es OK, jeden Tag Zaubertrüffel zu konsumieren? Vermutlich nicht.
Ist es ok, regelmäßig Zaubertrüffel zu konsumieren? Mit Sicherheit.
Es muss jedoch angemerkt werden: Nicht die Menge, die Dich voll ausgewachsene Trips erleben lässt. Die volle halluzinatorische Erfahrung – die super spaßig oder egozerstörend und seelenerneuernd sein kann – ist hin und wieder ok. Aber jeden Tag einen solchen Trip zu erleben, würde irgendwann eine Gehirndichtung sprengen. Andererseits kann die Mikrodosierung eine sehr positive regelmäßige Praxis sein, die das Leben verbessert.
Mikrodosierung bedeutet, eine sogenannte "sub-wahrnehmbare" Dosis von Zauberpilzen zu nehmen. Diese ist nicht genug, um die volle psychedelische Erfahrung hervorzurufen, aber ausreichend, um Teile des Gehirns, die Psilocybin bekanntermaßen beeinflusst, sanft zu stimulieren. Letztendlich erhältst Du all den Nutzen, ohne dass Deinem Alltag all diese lästigen Halluzinationen in die Quere kommen.
PSILOCYBIN & DAS GEHIRN
Wie wirkt sich also Psilocybin auf das Gehirn aus?
Zunächst einmal ist Psilocybin eine Verbindung, die eine ähnliche chemische Struktur wie Serotonin besitzt. Serotonin ist in einer beträchtlichen Anzahl von körperlichen und geistigen Prozessen involviert, die uns funktionieren lassen.
Psychedelika können das Serotonin-System im Gehirn tiefgehend beeinflussen. Als Mimetikum stimuliert Psilocybin die 5-HT2A-Rezeptoren im präfrontalen Cortex. Dieser Bereich des Gehirns reguliert abstraktes Denken und Denkprozesse und spielt eine wichtige Rolle bei der Regelung von Stimmung sowie Wahrnehmung. Er gilt als Sitz des "Selbstgefühls".
Die Einnahme von Psilocybin hat drei wichtige Auswirkungen:
- Eine gesteigerte Übermittlung von Glutamat tritt auf. Glutamat ist ein Neurotransmitter, der in der Kognition, dem Gedächtnis und Lernen involviert ist.
- Eine erhöhte Produktion von BDNF: Der Wachstumsfaktor BDNF (von eng.: "Brain-derived neurotrophic factor") stimuliert Gehirnverbindungen und -aktivität.
- Die Aktivität im Default Mode Network1 (dt.: "Ruhezustandsnetzwerk") ist vermindert. Im DMN finden eine Reihe von Gehirnaktivitäten statt, wie zum Beispiel die Selbstreflexion, das Tagträumen und Gedanken über die Vergangenheit und Zukunft.
EFFEKTE VON PSILOCYBIN
In großen Dosen für Freizeitzwecke erzeugen diese Faktoren den halluzinogenen Trip, bei dem optische Abnormitäten die Norm sind und von dem Menschen berichten, Farben hören und Klänge sehen zu können (ein Phänomen, das als Synästhesie bekannt ist). Der Trip ist durch eine Auflösung des Egos, Zeitverzerrungen und außerkörperliche Ereignisse gekennzeichnet. Klinische Studien und Hirnkartierungstechniken2 tragen viel zur Erklärung dessen bei, was während eines Psilocybin-Trips passiert.
Bei kontrollierten mittelgroßen Dosen in einer klinischen Umgebung ist beobachtet worden, dass Psilocybin die Konnektivität des Gehirns dramatisch verändert. Bereiche wie das DMN sind gedämpft, während es über mehrere Regionen des Gehirns, die sich normalerweise niemals an Überlagerungen beteiligen, stärkere Aktivität gibt.
WARUM SOLLTE MAN MIKRODOSIEREN?
Viele Menschen mikrodosieren aus vielerlei Gründen. Üblicherweise, um wünschenswerte Seinszustände zu fördern und zu steigern oder um die Intensität von unerwünschten Seinszuständen zu vermindern.
Wünschenswerte Seinszuständ umfassen:
- Kreativität
- Bessere Wahrnehmung, im "Fluss" oder "im Moment" zu sein
- Produktivität
- Achtsamkeit
- Physische Sehschärfe
- Verbesserte Beziehungen
- Erhöhte Konzentration
- Energie
- Spirituelle Verbundenheit
Es gibt nicht viele Studien über die Praxis des Mikrodosierens, es gibt aber viele positive anekdotische Belege. In seinem Buch The Psychedelic Explorer's Guide: Safe, Therapeutic and Sacred Journeys erforscht Dr. James Fadiman die Mikrodosierung als Teil von psychedelischen Subkulturen.
Jahrtausendelang haben Gruppen von Naturvölkern mit Psilocybin nutzbringend mehr oder weniger "mikrodosiert" und dasselbe gilt für moderne Fachleute. Visuelle und physische Schärfe zu erhöhen, hilft bei der Jagd, und die Kreativität sowie Wahrnehmung anzuregen, kann einem Individuum einen Vorteil im Geschäftsleben verschaffen. Die Mikrodosierung ist oft ein Favorit unter Programmierern und Unternehmern im Silicon Valley, die versuchen, sich das nächste große Ding auszudenken.
VERANTWORTUNGSVOLLE MIKRODOSIERUNG
Jeden Tag Psilocybin mikrozudosieren, ist nicht empfehlenswert. Wie bei vielen Substanzen, kann der Körper eine Toleranz gegenüber Psilocybin aufbauen. Eine Toleranz kann nach ein paar Tagen verminderte Wirkungen zur Folge haben. Es gibt bei täglicher Mikrodosierung auch mögliche negative körperliche Konsequenzen.
Dr. Fadiman empfiehlt, jeden dritten Tag (zweimal pro Woche) zu mikrodosieren oder kaum wahrnehmbare Dosen zu nehmen. Ein voll ausgeprägter psychedelischer Trip würde 2–5g erforderlich machen, wohingegen eine Mikrodosierung zwischen 0,1–0,5g liegt.
WIE MAN MIKRODOSIERT
Es können in einem einzigen Bündel Trüffel oder Pilze unterschiedliche Konzentrationen von Psilocybin vorliegen. Die getrockneten Trüffel zu einem feinen Pulver zu zermahlen, ist ein geeigneter Weg, eine homogene Dosis zu garantieren.
Beginne mit 0,1g:
Nimm die Dosis jeden Tag zur selben Zeit. In einen Frühstückstee gerührt, wäre perfekt.
Führe ein detailliertes Tagebuch, in dem Du tägliche Effekte und eher langfristige Wirkungen notierst, während die Wochen vergehen. Eine Mikrodosis wird idealerweise keine wesentliche Veränderung in der Wahrnehmung, Stimmung oder Geisteshaltung bewirken. Die Effekte sollten subtil, aber gewiss präsent sein. Sei nicht entmutigt, wenn keine sofort spürbaren Veränderungen auftreten; es könnte ein paar Wochen dauern.
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Wissenschaftliche Forschung und Quellen:
- https://en.wikipedia.org/wiki/Default_mode_network
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3277566/?report=classic
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