5 Mythen Über Den San Pedro Kaktus Entlarvt
Der San Pedro Kaktus ist eine Pflanze aus den südamerikanischen Anden. Er enthält Meskalin, eine psychedelische Verbindung, die in zahlreichen anderen Kakteen aus Amerika vorkommt. Es haben sich Mythen um den San Pedro Kaktus gebildet.
Der San Pedro Kaktus (Echinopsis pachanoi) ist eine Pflanze, die in den südamerikanischen Anden heimisch ist. Wie Peyote, eines seiner nordamerikanischen Gegenstücke, enthält der San Pedro Kaktus Meskalin, ein psychedelisches Alkaloid.
Meskalin ist eine der am längsten verwendeten und untersuchten psychedelischen Verbindungen der Welt und dafür bekannt, starke euphorische und empathogene Wirkungen hervorzurufen. Es hat den Ruf, “lebensverändernde” Selbstbeobachtungen und Halluzinationen auszulösen.
5 Mythen Über Den San Pedro Kaktus Entlarvt
Es überrascht nicht, dass dank der exotischen Ursprünge und der halluzinogenen Wirkung dieser Verbindung und der Kakteen, die sie produzieren, viele Mythen und Gerüchte aufgekommen sind. Es folgen 5 verbreitete Mythen über den San Pedro Kaktus und Meskalin, die wir zusammen entlarven.
1. DER PERUANISCHE STANGENKAKTUS HAT 10 MAL MEHR MESKALIN ALS DER SAN PEDRO KAKTUS
Vom Echinopsis peruviana (Peruanischer Stangenkaktus) wird seit langem angenommen, dass er exponentiell mehr Meskalin enthält als der Echinopsis pachanoi (San Pedro Kaktus). Diese Behauptung wurde zum ersten Mal von Adam Gottlieb in seinem Buch Peyote And Other Psychoactive Cacti aufgestellt, das im Jahr 1977 erschien, und ist seitdem nicht mehr verschwunden. Es wird jedoch vermutet, dass Gottlieb diese Behauptung ohne stichhaltige Belege aufstellte und tatsächlich Belege übersehen hat, die auf das Gegenteil schließen lassen.
Eine Studie aus dem Jahr 2010[1] ergab, dass das Gegenteil der Fall sein kann. Während das Pflanzengewebe vom Peruanischen Stangenkaktus 0,24% Meskalin bei Trockengewicht enthielt, enthielt das Gewebe vom San Pedro 4,7% Meskalin. Auch wenn der Meskalin-Gehalt von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich sein kann, deuten diese Daten darauf hin, dass der San Pedro tatsächlich potenter als der Peruanische Stangenkaktus ist.
2. MESKALIN MACHT SÜCHTIG
Auch wenn noch weitere Forschungen erforderlich sind, um genau zu bestimmen, welche Art von süchtig machendem Potenzial in Meskalin vorhanden ist, scheint es keine große Bedrohung darzustellen. Es gibt keine Forschung, die den Konsum von Meskalin mit physischer oder psychischer Abhängigkeit in Verbindung bringen. Es ist jedoch bekannt, dass der menschliche Körper ziemlich schnell eine Toleranz gegenüber Meskalin entwickelt. Es dauert nach dem Konsum ungefähr eine Woche, bis der Körper wieder zu seiner Grundlinie zurückkehrt. Darüber hinaus wird angenommen, dass eine Toleranz gegenüber Meskalin auch die Auswirkungen anderer Psychedelika wie LSD dämpfen kann. Wenn man eine Toleranz aufgebaut hat, muss man mehr Meskalin als beim letzten Mal konsumieren, um die beabsichtigte Wirkung zu spüren. Dies ist jedoch kein Zeichen für eine Sucht.
3. MEZCAL UND MESKALIN SIND MITEINANDER VERWANDT
Meskalin wird manchmal mit dem Kurzwort “Meskal” beschrieben. Aus diesem Grund machen viele Leute den Fehler, es mit “Mezcal”, einem mexikanischen akoholischen Getränk, zu verwechseln. Mezcal wird jedoch aus Agave und nicht aus Kakteen hergestellt und hat keine psychedelischen Wirkungen. Einige haben behauptet, dass Mezcal-Bohnen die Sorte Meskalin namens Sophora secundiflora enthalten, aber dies ist auch nicht wahr. Es wird angenommen, dass man das Wort “Meskal” auch auf Peyote fälschlicherweise anwendete, aber nichtsdestotrotz ist es hängengeblieben.
4. MESKALIN IST IN MIKRODOTS ODER MIKRODOSEN ERHÄLTLICH
Meskalin scheint manchmal in sogenannten “Mikrodots” oder kleinen Pillen in einer Größe von 1 bis 3mm verkauft zu werden. Es ist jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass etwas, das in dieser Größe verkauft wird, echtes Meskalin enthält. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass Mikrodots zu klein sind, um sowohl Meskalin als auch die Füllstoffe, die erforderlich sind, um es in Pillenform zu bringen, enthalten können. Stattdessen wird Meskalin typischerweise in größeren Kapseln verkauft. Wenn Dir ein Meskalin-Mikrodot verkauft wird, sei vorsichtig, da die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass es sich dabei tatsächlich um LSD handelt.
5. DIE MEHRHEIT DER MESKALIN-ALKALOIDE BEFINDEN SICH IN DER AUẞENHAUT DES KAKTUS
Obwohl es stimmt, dass die äußere Schicht der Pflanze die höchste Konzentration an Meskalin pro Gewicht enthält, macht die äußere Schicht nur einen kleinen Bruchteil des Gesamtgewichts der Pflanze aus. Dies liegt daran, dass das innere Gewebe der Pflanze eine viel größere Masse aufweist. Infolgedessen wird angenommen, dass ⅔ der Alkaloide tatsächlich im inneren Teil und nicht der äußeren Schicht vorhanden sind. Dieser Mythos ist entstanden, weil die Menschen davon ausgegangen sind, dass die hochkonzentrierte äußere Schicht den größten Teil des Mekalins enthalten muss. Mythos entlarvt!
- Teri S. Krebs, & Pål-Ørjan Johansen. (Aug 19, 2013). Psychedelics and Mental Health: A Population Study - https://journals.plos.org