Melasse Und Cannabis: Hebe Deine Erde Auf Die Nächste Ebene
Melasse ist ein leistungsfähiges, jedoch oft übersehenes Hilfsmittel, wenn es um den Anbau von Cannabis geht. Richtig verwendet kann es die Grundlage Deiner Aufzucht stärken und anreichern.
Der Cannabisanbau ist eine wahre Kunstform – leicht zu erlernen, aber doch schwierig, falls man zum Meister aufsteigen möchte. Je mehr Erfahrung Du sammelst und je besser Du die Grundlagen beherrschst (siehe unseren Leitfaden), desto mehr fortgeschrittene Technike wirst Du ausprobieren wollen. Eine dieser Expertisen bildet die Zusammenstellung der Erde und wie Du sie auf die jeweilige Cannabissorte sowie die Anbauumgebung perfekt abstimmst. Obwohl es im Rahmen des Substrat-Mischens viel anderes zu erwähnen gäbe, enthält das Arsenal des Cannabisanbauers doch ein Hilfsmittel, das oftmals vergessen wird — und das ist Melasse.
MELASSE: DÜNGER FÜR DIE ERDE
Erde ist das Grundmedium für Deinen Cannabisanbau – sie steckt voller Nährstoffe und Mikroorganismen, die alle zusammenwirken, um Deine Cannabispflanzen beim heranwachsen stark und gesund zu halten. Während es wichtig ist, den Nährstoffhaushalt der Erde in der richtigen Balance zu halten, ist es ebenso wichtig, eine passende Umgebung für Mikroorganismen zu schaffen, in der sie gedeihen können. Und an diesem Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen, ob man "nur" ein guter Grower ist oder eben ein Profi.
Hier kommt nun auch die Melasse ins Spiel. Obwohl sie reich an Nährstoffen ist, wird sie in erster Linie als Lieferant für Kohlenhydrate verwendet, um die Organismen in der Erde effektiv mit Nährstoffen zu versorgen sind und den Cannabispflanzen eine gute Basis für das Wachstum zu bieten. Die Mikroorganismen in der Erde spielen beim Cannabisanbau eine wesentliche Rolle und müssen ebenfalls ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Indem man ihnen Melasse zuführt, gibt man ihnen, was sie benötigen, woraufhin sie die Beschaffenheit, den Wasserspeicher, den Mikroorganismengehalt und die Leistungsfähigkeit der Erde verbessern – was wiederum Deinem Cannabis zugute kommt.
WEITERE NUTZEN VON MELASSE
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Verbessert die grundlegende Qualität des Bodens.
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Verhindert die Bildung von Krankheitserregern, die Deine Pflanzen schädigen können.
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Reduziert Salzansammlungen, die Nährstoffprobleme verursachen können.
Melasse enthält eine gute Anzahl Makro- und Mikronährstoffen, die allesamt unterschiedlich wichtig für das gesunde Wachstum Deiner Cannabispflanzen sind. Obwohl sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe nicht in großen Mengen erforderlich sind, kann es manchmal schwierig sein, einen Mangel auszuschließen. Indem Du der Erde regelmäßig Melasse beimengst, kannst Du sicherstellen, dass Deine Cannabispflanzen alles haben, was sie benötigen.
DER VORTEIL VON MELASSE IM VERGLEICH ZU FERTIGEN MARKENPRÄPARATEN
Wenn es um Ergänzungsmittel geht, bietet der Markt eine riesige Palette kommerzieller Produkte. Obwohl manche davon in der Tat effizient sind, sind sie in der regel auch sehr teuer (wir sprechen hier ausschließlich von Ergänzungsmitteln, nicht von den eigentlichen Nährstoffdüngern). Viele dieser Ergänzungsmittel enthalten bereits Melasse, da sie in großem Umfang Nährstoffe bereitstellt. Aus diesem Grund liegt der Hauptvorteil des Kaufs von Melasse gegenüber dem Kauf von Markenpräparaten in der echten Kostenersparnis. Melasse kann normalerweise im Vergleich zu Marken-Ergänzungsmitteln recht günstig gekauft werden, obwohl sie, wie gesehen, die meisten Nährstoffe liefert, die Du auch in den anderen Produkten finden kannst. Falls Du Dir ein Markenprodukt zulegst, kaufst Du Dir halt auch immer ein Stück Bequemlichkeit.
WAS GENAU IST MELASSE?
Einfach ausgedrückt ist Melasse ein hochviskoses Nebenprodukt der Zuckerverarbeitung. Sobald man den eigentlichen Zucker vom Zuckerrohr trennt, erhält man letztlich 2 Produkte: weißen Zucker und Melasse, die aus vielen Mineralien und Restzucker besteht. Melasse wird oft als Sirup zum Kochen verwendet und stellt, worauf wir bereits hingewiesen haben, eine großartige Kohlenhydratquelle für die Kleinstlebewesen dar, die in Deiner Erde leben.
Es gibt allerdings verschiedene Arten von Melasse. Manche Produkte sind von weitaus schlechterer Qualität und enthalten Konservierungsmittel, Zusatzstoffe oder weitere Chemikalien, die Du nicht in der Nähe Deiner Cannabispflanzen haben möchtest. Daher ist es wichtig, für Dein Anbauprojekt biologische Melasse zu verwenden. Das Problem daran ist der hohe Preis, da die Produkte im Supermarkt meist sehr teuer sind. Manche Gartencenter bieten jedoch Melasse für den landwirtschaftlichen Gebrauch an, die sich perfekt für Deine Cannabispflanzen eignet.
Darüber hinaus gibt es zwei Arten von Melasse: geschwefelt und ungeschwefelt. An diesem Punkt wird es etwas verwirrend: Beide Arten enthalten zumindest etwas Schwefel – einen Nährstoff, den Deine Cannabispflanzen benötigen. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Produkten besteht darin, dass geschwefelte Melasse außerdem Schwefeldioxid enthält, das als Konservierungsmittel und antimikrobielle Substanz fungiert. Daraus folgt allerdings, dass diese Melasse die Mikroben, die Du ja eigentlich füttern möchtest, tötet. Ungeschwefelte Melasse enthält ausschließlich Schwefel, jedoch kein Schwefeldioxid – somit werden Deine Cannabispflanzen gedüngt, ohne dass es den nützlichen Mikroben in Deiner Erde an den Kragen geht. Achte also darauf, dass Du unbedingt ungeschwefelte biologische Melasse kaufst.
DIE VERWENDUNG VON MELASSE BEI CANNABIS
Es gibt ein paar Möglichkeiten, wie Du Melasse im Rahmen Deines Cannabisanbaus verwenden kannst. Oftmals wird sie als regelmäßige Beigabe in den Düngeplan eingebaut oder man fügt Melasse bereits bei der Zusammenstellung der Erde hinzu, bevor das Anbauprojekt beginnt. Da es sich hierbei um eine sehr flexible Ressource handelt, kannst Du sie zu jedem Zeitpunkt verwenden und gut damit arbeiten.
Melasse in den Bewässerungsplan einzubauen, ist wahrscheinlich die einfachste und gängigste Art und Weise, sie den Pflanzen zu verabreichen. Hierzu löst Du die Melasse einfach in Wasser auf und bewässerst damit wie üblich Deine Pflanzen.
Was das Festlegen der richtigen Dosierung betrifft, geht es hauptsächlich um das Sammeln eigener Erfahrungen. Ein guter Ausgangspunkt sind 1–2 Esslöffel Melasse auf 5 Liter Wasser. Achte darauf, dass das Wasser lauwarm ist, da sich die Melasse dann leichter auflösen kann. Ab diesem Zeitpunkt wirst Du beobachten können, welchen Einfluss die Melasse auf Deine Erde und Deine Pflanzen hat, und kannst bei Bedarf die Dosis entsprechend anpassen.
Indem Du kleine Dosen verwendest, verhinderst Du, dass Deine Cannabispflanzen unnötigem Stress ausgesetzt werden oder dass sie durch eine zu hohe Nährstoffkonzentration Verbrennungen erleiden; insbesondere, falls es sich um junge Pflanzen handelt. In den meisten Fällen wirst Du den großen Nutzen der Melasse während der frühen Blütephase feststellen; jedoch handelt es sich generell um eine gute Praxis, die den gesamten Lebenszyklus der Pflanze hindurch angewendet werden sollte – und zwar immer dann, wenn Deine Pflanzen bewässert werden müssen.
Falls Du möchtest, kannst Du Melasse auch in Kombination mit Deinem Hauptdünger verabreichen – Du solltest dabei jedoch den pH-Wert der Erde im Auge behalten, zumal das Hinzufügen zusätzlicher Substanzen zu Deinem Düngeplan Schwankungen verursachen kann. Solange Du weißt, wie Du den pH-Wert im Griff behältst kannst, sollte es auch auf lange Sicht keine Probleme geben.
Deiner Erde Melasse hinzuzufügen, bevor Du Deine Pflanzen darin eintopfst, ist wirklich einfach und eine tolle Möglichkeit, um ihnen einen guten Start zu ermöglichen. Nutze dazu einfach die bereits erwähnte Technik zur Herstellung der Melassemischung und gieße damit Deine Erde ein paar Tage bevor Du die Pflanzen darin einsetzt.
MELASSE UND KOMPOSTTEE
Die Verwendung von Kompost Tee ist ein ausgezeichneter Weg, um Deinen Cannabispflanzen ein großes Spektrum an Nährstoffen, Enzymen und Mikroorganismen zu bieten und ihren Nährstoffhaushalt zu ergänzen. Melasse bildet für gewöhnlich die Hauptzutat in Komposttee, da diese einer gigantischen Injektion nützlicher Mikroben gleichkommt, die selbst Erde von schlechtester Qualität aufwerten und somit verwendbar machen kann.
Es sollte erwähnt werden, dass Melasse auch von Jägern verwendet wird, um Wild anzulocken. Darum solltest Du im Falle eines Outdoor-Anbaus auf jeden Fall Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit die von Dir verwendete Molasse keine ungebetenen Besucher anzieht, die Deine Pflanzen zum Fressen gern haben könnten.
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