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Der ultimative Leitfaden zum Biohacking mit psychedelischen und Vitalpilzen
Pilze enthalten allerlei ungewöhnliche Verbindungen, die sonst nirgendwo in der Natur vorkommen. Manche Leute glauben, dass wir diese sinnvoll nutzen und unser Gehirn und unseren Körper „biohacken“ können, was zu mehr Wohlbefinden und optimierter Leistung führen soll. Hier sehen wir uns an, wie das geht.
Sowohl psychoaktive als auch nootropische Pilze können genutzt werden, um die Funktionsweise von Geist und Körper zu beeinflussen. Im aktuellen Sprachgebrauch wird dies als „Biohacking“ bezeichnet. Obwohl manche diese Art von Ausdrucksweise ablehnen, ist das Prinzip, die in Pilzen enthaltenen Verbindungen zu nutzen, um unsere geistige und körperliche Gesundheit zu beeinflussen, dennoch vernünftig.
Hier untersuchen wir, wie man psilocybinhaltige ebenso wie nicht psychoaktive Pilze verwenden kann, um das Wohlbefinden zu verbessern und die Gesundheit möglicherweise zu optimieren.
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Biohacking und Pilze
Biohacking bedeutet im Wesentlichen, Körperprozesse zu optimieren, um bestimmte Ziele zu erreichen. Für manche Menschen ist es dasselbe wie generell fit und gesund zu sein. Im Zusammenhang mit Pilzen geht es darum, bestimmte Verbindungen in den Körper einzuführen, um seine Funktionsweise zu ändern. Allerdings müssen nicht unbedingt externe Reize einbezogen werden, denn Biohacking kann auch Techniken wie Meditation, Atemübungen und bestimmte Formen der Bewegung umfassen.
Zum Verständnis von psychedelischen Pilzen und Vitalpilzen
Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf zwei verschiedene Kategorien von Pilzen: Zauberpilze und Vitalpilze.
Biohacking mit psychedelischen Pilzen
Gehen wir zunächst auf die Verwendung psychedelischer Pilze für Biohacking ein. In diesem Text beschränken wir uns auf psilocybinhaltige Pilze, während wir auf andere Arten halluzinogener Pilze (wie etwa solche, die Muscimol enthalten) nicht eingehen.
Psychedelische Pilze (Zauberpilze) produzieren Verbindungen wie Psilocybin und Psilocin, die mit dem Gehirn bzw. dem Körper interagieren und in ausreichend hohen Dosen Euphorie, veränderte Wahrnehmung sowie eine Reihe weiterer psychoaktiver Effekte hervorrufen können. Selbst in niedrigen Dosen sollen sie einige Effekte haben, obwohl diese nicht direkt als „High“ beschrieben werden können.
Viele Menschen verwenden diese Drogen in unterschiedlichen Dosen und in unterschiedlichen Häufigkeiten, um ihr Leben zu verbessern, was man als Biohacking bezeichnen kann. Zu den angenommenen Nutzen von psilocybinhaltigen Pilzen gehören Neuroplastizität, emotionale Regulierung sowie gesteigerte Konzentration und Produktivität.
Biohacking mit Vitalpilzen
Neben der Verwendung psychedelischer Pilze für Biohacking nutzen viele Menschen auch Vitalpilzen, die manchmal auch als Nootropika bezeichnet werden. Diese machen nicht high, können aber dennoch positive Wirkungen haben.
Vitalpilze ist ein dehnbarer Begriff, meint aber allgemein nicht psychedelische Pilze, die potenzielle Nutzen wie Immunmodulation, gesteigerte Energie, kognitive Verbesserung und Ähnliches mehr bieten. Weiter unten werden wir die folgenden Vitalpilze besprechen: Igel-Stachelbart, Cordyceps, Reishi und Chaga.
Obwohl diese Pilze seit langem in traditionellen ostasiatischen Heilpraktiken verwendet werden, hat die moderne Medizin sie vernachlässigt, weshalb ihre tatsächliche Wirksamkeit noch unerforscht ist. Dennoch können wir ihr Potenzial anhand der uns zur Verfügung stehenden Informationen untersuchen.
Die Wissenschaft hinter Pilzen und Biohacking
Psilocybin bindet hauptsächlich an Serotonin-5-HT2A-Rezeptoren des Gehirns, wobei man annimmt, dass es durch diesen Mechanismus die meisten seiner Effekte entfaltet. Vitalpilze hingegen produzieren Tausende potenziell nützlicher Verbindungen. Eine Gruppe solcher Chemikalien, die Gegenstand bedeutender Forschung ist, sind Polysaccharide. Dabei handelt es sich um ungewöhnliche Verbindungen, die auf zahlreichen, potenziell nützlichen Wegen mit dem Körper interagieren können.
Risiken und Überlegungen zum Biohacking mit Pilzen
Mit Zauberpilz-Biohacking sind einige Risiken verbunden. Im Allgemeinen sind sie sehr sicher, wobei man die Risiken noch weiter verringern kann, indem man Set und Setting berücksichtigt. Vereinfacht dargestellt bedeutet dies, zu verstehen, wann man das richtige Mindset hat, um sie zu konsumieren, und welche Umgebungen dafür geeignet sind.
Die Nebenwirkungen von Psilocybin sind minimal und sollten innerhalb weniger Stunden nachlassen. Dazu gehören:
- Übelkeit
- Magenkrämpfe
- Angstgefühle
- Rasende Gedanken
- Verwirrung
- Schwitzen
Mit der Einnahme von Vitalpilzen sind (abgesehen von seltenen Allergien) hingegen keine ernsthaften Risiken verbunden. Die wichtigste Überlegung ist die Qualität. Es gibt viele Verkäufer und nicht selten werden schlechte Extraktionstechniken verwendet und unreine Produkte mit geringer Bioverfügbarkeit hergestellt. Finde deshalb eine seriöse Marke, und zwar vorzugsweise eine, die versteht, wie diese Produkte tatsächlich wirken, und investiere in hochwertige Produkte.
So nutzt man psychedelische Pilze für Biohacking
Beim Biohacking können psychedelische Pilze in kleinen oder großen Mengen konsumiert werden. Manche Menschen ziehen es vor, nur gelegentlich große Dosen einzunehmen, während andere häufige kleine (Mikro-)Dosen bevorzugen.
Falls du ersterer Kategorie angehörst, liegt es an dir, eine Routine zu finden, die für dich funktioniert – z. B. indem du etwa alle drei Monate, alle zwei Monate usw. eine größere Dosis nimmst.
Beim Microdosing gibt es einige spezifischere Protokolle, die du befolgen kannst. Meist wird am ersten Tag ein Zehntel einer normalen Dosis (z. B. 0,1 g) eingenommen, an den Tagen zwei und drei keine Dosis, bevor man wieder von vorn beginnt. Dieser dreitägige Zyklus kann nicht nur so lange fortgesetzt werden, wie man möchte, sondern auch nach Belieben angepasst werden. Beachte allerdings, dass man die Dosis früh am Tag einnehmen sollte, da selbst niedrige Dosen bei einer späteren Einnahme den Schlaf stören können.
Die kognitiven und emotionalen Nutzen psychedelischer Pilze
Zauberpilze sind heutzutage sehr beliebt, zumal es immer mehr Belege dafür gibt, dass sie von Nutzen sein können. Allerdings werden viele der Ergebnisse oft aus dem Kontext gerissen und übertrieben. Bevor wir fortfahren, sollten wir deshalb darauf hinweisen, dass diese Organismen trotz ihres Namens nicht zaubern können: Zwar können sie manchen Menschen unglaubliche Nutzen bieten, doch diese sind nicht selbstverständlich und viele davon setzen voraus, dass Nutzer wirklich motiviert sind, ihr Leben zu ändern.
- Neuroplastizität: In bestimmten Studien wird darauf hingedeutet, dass Psilocybin die Neuroplastizität erhöhen kann (Calder und Hasler, 2023). Dies bedeutet im Wesentlichen, dass die Fähigkeit des Gehirns zunimmt, neue neuronale Verknüpfungen zu bilden und alte, starre Muster zu überschreiben.
- Emotionale Effekte: Es ist kein Geheimnis, dass alle Psychedelika für eine wilde emotionale Achterbahnfahrt sorgen können. Immer mehr Belege deuten jedoch darauf hin, dass Zauberpilze emotionale Störungen wie Depressionen und Angstzustände positiv beeinflussen können (Watford und Masood, 2024). Es gibt viele Theorien darüber, warum genau diese Effekte auftreten könnten, und einige davon betreffen die Neuroplastizität. Andere wiederum weisen darauf hin, dass die Modulation des Default Mode Network (DMN) des Gehirns unsere Wahrnehmung der Welt verändern und so zur Linderung der Symptome beitragen kann.
- Microdosing für Konzentration und Produktivität: Befürworter dieser Methode behaupten, dass sie neben dem emotionalen Wohlbefinden auch Konzentration, Kreativität und Energie steigere. Auch wenn nicht sicher ist, ob und wie diese Praxis funktioniert, hat sie bei einer vielfältigen Gruppe von Nutzern an Popularität gewonnen.
So nutzt man Vitalpilze für Biohacking
Anders als beim Integrieren psychedelischer Pilze in die tägliche Routine ist das Einbeziehen nootropischer Vitalpilze ziemlich unkompliziert. Die meisten Menschen nehmen Ergänzungsmittel (Kapseln, Tinkturen, Pulver) morgens zum Frühstück oder in einem Smoothie oder Tee ein.
Alternativ kann man sie auch abends einnehmen, denn der Zeitpunkt spielt keine so große Rolle. Wichtiger ist, sie jeden Tag über einen längeren Zeitraum einzunehmen. In den meisten Fällen zeigen sich die Nutzen erst nach Wochen oder sogar Monaten regelmäßiger Einnahme.
Stelle sicher, dass du hochwertige Ergänzungsmittel beziehst, die leicht bioverfügbar sind, damit du das Beste für dein Geld und deine Bemühungen bekommst.
Die kognitiven und körperlichen Nutzen von Vitalpilzen
Auch wenn die moderne westliche Medizin ihre Wirksamkeit noch nicht bestätigt hat, können wir einen Blick darauf werfen, was vorläufige Forschungsergebnisse über die Nutzen verschiedener Vitalpilze sagen.
- Igel-Stachelbart: Dieser Pilz soll das Gedächtnis, die Konzentration und Gesundheit des Gehirns unterstützen, indem er den Nervenwachstumsfaktor fördert (Szućko-Kociuba, 2023).
- Cordyceps: Diese Pilze werden zunehmend von Sportlern verwendet, um die körperliche Leistungsfähigkeit durch Verbesserung der Sauerstoffnutzung und des ATP-Spiegels (Energie) zu steigern (Hirsch, 2017).
- Reishi: Der manchmal als „Pilz der Unsterblichkeit“ bezeichnete Reishi verleiht zwar kein ewiges Leben, doch wird sein Potenzial zur Unterstützung des Stressmanagements und der Immunfunktion erforscht (Ahmad, 2021).
- Chaga: Dieser an Antioxidantien reiche Pilz soll oxidativen Stress bekämpfen und so die allgemeine Gesundheit verbessern (Lu, 2021).
Pilze mit anderen Biohacking-Techniken kombinieren
Falls du Pilze optimal nutzen möchtest, solltest du nicht erwarten, dass sie isoliert wirken. Du wirst wahrscheinlich viel bessere und schnellere Ergebnisse erzielen, wenn du Pilze mit anderen Praktiken wie Sport, Meditation, Atemübungen, Yoga usw. kombinierst.
Am wichtigsten ist, dass all diese Aktivitäten dein Gehirn entschleunigen und dich präsenter machen – was auch einer der Hauptnutzen der Verwendung von Psychedelika ist. Vieles von dem, was Menschen suchen, wenn sie sich besser fühlen, konzentrierter sein oder mehr Energie haben möchten, läuft letztlich darauf hinaus, aus ihren Gedanken herauszukommen und im gegenwärtigen Moment zu leben.
Um Psilocybin in deine Routine zu integrieren, musst du die Dosierung und Häufigkeit sorgfältig abwägen. Wirst du ein paar Mal pro Woche mikrodosieren oder selten auf Trip gehen? Beides ist zulässig und der einzige Weg, herauszufinden, was für dich funktioniert, ist zu experimentieren.
Falls du die Möglichkeit hast, solltest du mit einem Berater oder Therapeuten zusammenarbeiten, der seriös ist und zu dir und deinen Zielen passt. Sollte dir das nicht möglich sein, informiere dich gründlich, wende dich online und offline an die psychedelische Community und höre auf dich selbst! Die Antworten liegen irgendwo in dir und wenn du dich ausreichend darauf konzentrierst, wirst du sie finden.
Biohacking mit Pilzen: Ein Geschenk der Natur
Wenn die Natur jemals so etwas wie Biohacking im Sinn hatte, dann wahrscheinlich, als sie Pilze erschuf. Ob psychedelisch oder funktional – diese Organismen können anscheinend eine Reihe von Wirkungen auf Menschen ausüben, wenn sie regelmäßig genug und auf die richtige Weise eingenommen werden. Es ist keine exakte Wissenschaft und vieles hängt von der persönlichen Biologie und den individuellen Vorlieben ab.
Falls du psychedelische Pilze verwendest, sollten du dir immer bewusst sein, dass dies starke Drogen sind, die mit Respekt behandelt werden sollten. Fange mit einer niedrigen Dosis an und höre auf deinen Geist und Körper – sie werden dir sagen, ob du aufhören oder weitermachen sollst.
Viel Erfolg beim Biohacking!
- Ahmad R, Riaz M, Khan A, Aljamea A, Algheryafi M, Sewaket D, & Alqathama A. (2021 Nov). Ganoderma lucidum (Reishi) an edible mushroom; a comprehensive and critical review of its nutritional, cosmeceutical, mycochemical, pharmacological, clinical, and toxicological properties - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Calder, Abigail E., Hasler, & Gregor. (2023, January). Towards an understanding of psychedelic-induced neuroplasticity - https://www.nature.com
- Hirsch KR, Smith-Ryan AE, Roelofs EJ, Trexler ET, & Mock MG. (01/02/2017). Cordyceps militaris Improves Tolerance to High-Intensity Exercise After Acute and Chronic Supplementation - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Szućko-Kociuba I, Trzeciak-Ryczek A, Kupnicka P, & Chlubek D. (11/03/2023). Neurotrophic and Neuroprotective Effects of Hericium erinaceus - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Watford T, & Masood N. (02/29/2024). Psilocybin, an Effective Treatment for Major Depressive Disorder in Adults - A Systematic Review - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Yangpeng Lu, Yanan Jia, Zihan Xue, Nannan Li, Junyu Liu, & Haixia Chen. (2021 Apr 29). Recent Developments in Inonotus obliquus (Chaga mushroom) Polysaccharides: Isolation, Structural Characteristics, Biological Activities and Application - https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov
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