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Die Nebenwirkungen Von THC
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Was Sind Die Nebenwirkungen Von THC?

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THC-reiches Cannabis ist eine der beliebtesten Freizeitdrogen weltweit und eines der begehrtesten holistischen Kräuter. Obwohl Cannabis häufig als natürlich und ungiftig angepriesen wird, kann der Konsum hoher Mengen THC negative Nebenwirkungen verursachen. Lies weiter, um zu erfahren, welche das sind und was Du tun kannst, um sie zu lindern.

THC ist gut dokumentiert als die wichtigste psychoaktive Verbindung in Cannabis. Obwohl viele Menschen auf die Effekte von THC schwören (als Genussmittel und für holistische Zwecke), kann es bei einigen Menschen und unter bestimmten Umständen auch Nebenwirkungen hervorrufen. Zum Glück sind die Nebenwirkungen von THC temporärer Natur und können verhindert werden, indem man neben einigen anderen Faktoren ein gutes Auge für Set, Setting und Dosis hat.

Was ist THC?

Was Ist THC?

THC oder Tetrahydrocannabinol ist einer der am häufigsten vorkommenden Wirkstoffe in Cannabis sativa. Tatsächlich werden die psychoaktiven Effekte von Marihuana oft ausschließlich dieser Chemikalie zugeschrieben.

Bedenke, dass THC zwar eine berauschende Wirkung hat, die die anderer Cannabinoide übertrifft, neuere Forschungen jedoch zeigen, dass der Rausch, den wir beim Konsum von Marihuana erleben, wahrscheinlich auf die Synergie zwischen allen in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe zurückzuführen ist. Diese Synergie wird gemeinhin als "Entourage-Effekt" bezeichnet.

Wie wirkt THC

THC liefert seine einzigartigen Effekte, indem es mit dem Endocannabinoid-System interagiert. Genauer gesagt hat THC eine chemische Struktur, die der von Anandamid (einem vom menschlichen Körper natürlich produzierten Cannabinoid) sehr ähnelt und daher die Fähigkeit hat, direkt auf CB1-Rezeptoren in Gehirn und Körper einzuwirken.

Wenn THC auf die CB1-Rezeptoren wirkt, kann es eine große Bandbreite an Reaktionen im Körper auslösen, die sich auf die folgenden Bereiche auswirken können:

  • Stimmung und Energieniveau

  • Fokus, Konzentration und kreative Gedanken

  • Gedankliche Rückbesinnung und Gedächtnisbildung

  • Appetit und Stoffwechsel

  • Schmerzwahrnehmung und Entzündung

  • Schlaf

  • Wahrnehmung von Raum, Zeit und Realität

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Mögliche nebenwirkungen von THC

THC-reiches Cannabis gehört zu den am häufigsten konsumierten Freizeitdrogen. Während unsere Forschung und unser Verständnis von Cannabis voranschreiten, lernen wir neue Wege kennen, wie wir diese Pflanze nicht nur als Genussmittel, sondern auch für holistische Zwecke nutzen und verabreichen können.

THC mag eine Menge an Nutzen bieten, doch insbesondere bei Menschen mit einer niedrigen Toleranz gegen die Effekte, oder wenn es in großen Mengen konsumiert wird, kann es einige berüchtigte Nebenwirkungen produzieren, Im Folgenden werden wir uns die Nebenwirkungen von THC genauer ansehen und erklären, wodurch sie hervorgerufen werden können und wir werden Dir einige Tipps geben, wie Du Deine Erfahrungen mit Cannabis angenehm halten kannst.

Mundtrockenheit

Mundtrockenheit

Mundtrockenheit, auch bekannt als Xerostomie, ist eine sehr gängige Nebenwirkung von THC. Studien weisen darauf hin, dass Cannabis Xerostomie bewirkt, sobald THC an Rezeptoren in den Unterkieferdrüsen bindet (diese Drüsen sind für die Produktion von etwa 75% des Speichels verantwortlich).[4]

Dieselben Untersuchungen weisen auch darauf hin, dass Cannabis wahrscheinlicher zu Mundtrockenheit führt, wenn es in großen Mengen konsumiert wird. Daher ist eine der besten Möglichkeiten, Mundtrockenheit zu vermeiden, jeweils immer nur kleinerer Dosen Cannabis zu nehmen. Denke auch daran, während Deiner Rauchsitzungen viel Wasser zu trinken, um hydriert zu bleiben und dabei zu helfen, das lästige Gefühl zu lindern.

Rote oder blutunterlaufene Augen

Rote Oder Blutunterlaufene Augen

THC ist ein sehr wirksamer Vasodilatator, d. h. es kann den Blutfluss im Körper erhöhen, was sich wiederum auf den Blutdruck auswirkt. Unabhängig davon, ob Du es vorziehst, Cannabis zu rauchen, zu verdampfen oder zu schlucken, werden Dich wahrscheinlich rote Augen anstarren, wenn Du mitten beim Rauchen einen Blick in den Spiegel wirfst.

Wie bei Mundtrockenheit auch, hängt es weitgehend von der Dosis ab, ob Du beim Marihuanakonsum rote Augen bekommst oder nicht. Daher solltest Du vielleicht in Betracht ziehen, kleinere Mengen zu nehmen, wenn Du diese sehr offensichtliche Nebenwirkung vermeiden möchtest. Alternativ dazu kannst Du auch Augentropfen bereithalten, um einen schweren Fall von roten Augen im Handumdrehen zu lindern.

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Veränderte Wahrnehmung

Veränderte Wahrnehmung

Obwohl sich die Erfahrungen mit THC von Person zu Person unterscheiden, stellen die meisten Menschen fest, dass es eine sehr bemerkenswerte Auswirkung auf ihre Wahrnehmung hat. Dies kann Veränderungen in der Wahrnehmung von Zeit und Raum, eine tiefe Freude an Musik, Filmen oder Kunst, eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und/oder Menschen, Euphorie und vieles mehr umfassen.

Regelmäßige Marihuananutzer genießen – zumindest in einem gewissen Ausmaß – diesen Zustand der veränderten Wahrnehmung. Für einige kann er sich jedoch als überwältigend erweisen, insbesondere für jene, die nicht an die Wirkung von Cannabis gewöhnt sind, die eine geringe Toleranz gegen THC haben oder mit einer Form von Marihuana experimentieren, mit der sie nicht vertraut sind (wie Edibles oder Konzentrate).

Leider gibt es keine wirkliche Möglichkeit, einem Cannabis-High entgegenzuwirken, außer geduldig zu sein und sich daran zu erinnern, dass die Wirkung vorübergehend ist und wenn möglich, loszulassen und den Ritt zu genießen. Wenn Du ein negatives High erlebst, solltest Du Deine Umgebung verändern, indem Du nach draußen gehst, beruhigende Musik auflegst, das Licht an- oder ausschaltest, usw.

Heißhunger

Heißhunger

Heißhunger (oder "Munchies") ist zweifellos eine der bekanntesten Nebenwirkungen des Cannabiskonsums. Und wieder hat dies mit der Fähigkeit von THC zu tun, mit dem Endocannabinoid-System zu interagieren, das – neben vielen anderen Dingen – Hunger und Appetit vermittelt.

Wir mögen die Wissenschaft hinter diesem Heißhunger nach wie vor nicht verstehen, doch einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass THC möglicherweise die Freisetzung von Ghrelin fördert, einem Hormon, das bei der Steigerung des Appetits hilft. Dies könnte beispielsweise einer der Gründe sein, warum Cannabis bei jenen Menschen den Appetit anregen kann, die aufgrund einer Erkrankung oder Behandlung an Appetitlosigkeit leiden.

Eine andere Erklärung für Heißhungerattacken ist, dass THC die Signalübertragung von Neuronen unterbrechen kann, die normalerweise helfen, ein Sättigungsgefühl auszulösen. Letztendlich hat sich gezeigt, dass THC auch die Ausschüttung von Dopamin stimuliert, das nicht nur unsere Hemmungen senkt, sondern auch die Freude an angenehmen Aktivitäten wie Essen steigert.

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Lethargie

Lethargie

Auch wenn Cannabis bei einigen Menschen möglicherweise erhebend und stimulierend wirkt, kann es andere an die Couch fesseln und sie müde machen. Dieses "Couch-Lock"-Phänomen kann anhand von ein paar verschiedenen Faktoren erklärt werden:

  • Dosis: THC hat nachweislich eine entspannende und schlaffördernde Wirkung, wenn es in hohen Dosen konsumiert wird.

  • Set und Setting: Wenn man Marihuana eingekuschelt auf der Couch raucht, fühlt man sich wahrscheinlich entspannter und schläfriger, als wenn man Cannabis im Freien in der Sonne oder bei einem geselligen Treffen raucht.

  • Chemisches Profil: Indica-Sorten gelten seit langem als "schläfriger machend" als Sativa-Sorten, aber das tatsächliche Cannabinoid- und Terpenprofil einer Sorte ist ein besserer Anhaltspunkt dafür, welche Wirkungen sie produzieren könnte. Einige Terpene sind von Natur aus eher beruhigend und entspannend als belebend oder energetisierend und lösen daher eher lethargisch machende Wirkungen aus.

Haben THC-reiche sorten dieselben nebenwirkungen?

Die bereits beschriebenen Nebenwirkungen sind alle relativ mild und klingen in der Regel ab, sobald das High nachlässt. Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich schwerwiegenderer Nebenwirkungen im Zusammenhang mit besonders schweren Cannabissorten mit hohem THC-Gehalt.

Auch hier hängt die Art und Weise, wie Du Cannabis erlebst, zum Teil von Deiner eigenen Körperchemie, Toleranz gegen THC, Set und Setting, der Art und Weise Deines Konsums und dem chemischen Profil der jeweiligen Sorte ab. Dennoch sind die Wirkungen auch dosisabhängig und so steckt ein gewisses Maß an Wahrheit in dem Argument, dass THC-reiches Cannabis intensivere Nebenwirkungen hervorruft, einschließlich jener, die wir im Folgenden auflisten werden.

Paranoia

Paranoia

Die Forschung zeigt, dass Cannabiskonsum bei manchen Menschen kurze psychotische Episoden hervorrufen kann.⁶ Bekannt als Cannabis-induzierte Psychose (CIP), zählen Paranoia und Wahnvorstellungen zu den Kernsymptomen dieser vorübergehenden psychotischen Episoden.

Es gibt nicht viele wissenschaftliche Informationen, um eine CIP vollständig zu verstehen oder warum sie manche Menschen betrifft und andere nicht. Einige Wissenschaftler behaupten, dass CIP bei jenen Cannabisnutzern wahrscheinlicher ist, die bereits eine Veranlagung für die Entwicklung anderer Formen von Psychosen wie etwa Schizophrenie haben. Über die Stichhaltigkeit dieser Behauptungen wird jedoch intensiv diskutiert.

Falls Du in Folge des Cannabiskonsums Paranoia oder Wahnvorstellungen erlebst, empfehlen wir Dir, den Konsum einzustellen und die Symptome mit Deinem Arzt oder einem Experten für geistige Gesundheit zu besprechen. Bedenke, dass eine CIP von vorübergehender Natur ist und gewöhnlich nachlässt, wenn auch die kurzfristigen Wirkung von THC abebben.

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Schwindelgefühl

Schwindelgefühl

Obwohl THC keine giftige oder tödliche Verbindung ist, kann es in hohen Dosen unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen, zu denen Schwindel, Desorientierung und – in gewissem Ausmaß – ein Verlust der motorischen Fähigkeiten zählen. Den Wirkungen des übermäßigen Alkoholkonsums ähnlich, wird diese Kombination unangenehmer Nebenwirkungen häufig als "Greening Out" bezeichnet und betrifft gewöhnlich Menschen, für die Cannabis noch etwas Neues ist, die ihre Toleranz noch nicht kennen oder die vor langer Zeit mit dem Cannabiskonsum aufgehört und dadurch ihre Toleranz verloren haben.

Ebenso wenig, wie es etwas geben würde, das einen nach einer durchzechten Nacht ausnüchtern könnte, gibt es leider auch nichts, um die Auswirkungen dieser Erfahrung rückgängig zu machen. Falls möglich, solltest Du Wasser trinken und Dich in die Embryonalstellung begeben, einen Eimer bereithalten und versuchen, den Rausch auszuschlafen. Manche Menschen entscheiden sich auch für die Einnahme von CBD-Öl, in der Hoffnung, die negativen Effekte von THC zu lindern, obwohl unklar ist, ob dieses nicht-berauschende Cannabinoid viel hilft, wenn es lange nach der Einnahme von THC konsumiert wird.

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit Und Erbrechen

Obwohl einige Leute Cannabis in der Hoffnung konsumieren, damit ihren Magen zu beruhigen, kann THC auch Übelkeit und Erbrechen hervorrufen, wenn es in hohen Dosen konsumiert wird.

Wenn Du genug Cannabis konsumiert hast, um zu erbrechen oder Übelkeit zu verspüren, denk dran, Wasser zu trinken und hydriert zu bleiben, und falls möglich, ein zuckerhaltiges Getränk oder Obst (ein schneller Zuckerschub kann Dich im Falle eines Green-Outs oftmals wieder auffangen) zu trinken. In der Hoffnung auf Linderung entscheiden sich auch hier manche Menschen für die Einnahme von CBD-Öl.

Werden die nebenwirkungen von THC wieder vergehen?

Obwohl Millionen von Menschen die Wirkung von Cannabis wertschätzen (sei es als Genuss- oder Arzneimittel), gibt es Zeiten, in denen THC und andere Cannabisverbindungen negative Nebenwirkungen hervorrufen können.

Zum Glück sind alle von uns in diesem Artikel behandelten Wirkungen zeitlich begrenzt. In den meisten Fällen klingen sie ab, sobald Dein Cannabis-High nachlässt, oder sogar früher, wenn Du sie frühzeitig erkennst und einige der vun uns angeführten Tipps befolgst.

Quellenverzeichnis:

1. Russo EB. The Case for the Entourage Effect and Conventional Breeding of Clinical Cannabis: No “Strain,” No Gain. Frontiers in Plant Science. 2019;9. doi:10.3389/fpls.2018.01969. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpls.2018.01969/full Aufgerufen am 19.11.2021

2. WebMD. Cannabis: Overview. WebMD. https://www.webmd.com/vitamins/ai/ingredientmono-947/cannabis Aufgerufen am 18.11.2021

3. National Health Service. Cannabis: the facts. NHS. https://www.nhs.uk/live-well/healthy-body/cannabis-the-facts/ Aufgerufen am 19.11.2021

4. Prestifilippo, Juan P. et al. Inhibition of salivary secretion by activation of cannabinoid receptors. Experimental Biology and Medicine. 231(8). Seiten 1421-1429. 2006. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16946411/ Aufgerufen am 19.11.2021

5. Volow, N. et al. Adverse Health Effects of Marijuana Use. The New England Journal of Medicine. 370(23). Seiten 2219–2227. 2014. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4827335/ Aufgerufen am 19.11.2021¨

6. Grewal, Ruby S. et al. Cannabis-Induced Psychosis: A Review. Psychiatric Times. 34(7). 2017. https://www.psychiatrictimes.com/view/cannabis-induced-psychosis-review Aufgerufen am 18.11.2021

Steven Voser
Steven Voser
Steven Voser ist ein unabhängiger Cannabisjournalist mit über 6 Jahren Schreiberfahrung über alle relevanten Cannabisthemen. Er schreibt darüber wie man es anbaut, wie man es am besten genießt und auch über die boomende Industrie und die undurchsichtige rechtliche Lage.
Quellen
  • (n.d.). WebMD. Cannabis: Overview. WebMD. - https://www.webmd.com
  • (n.d.). National Health Service. Cannabis: the facts. NHS. - https://www.nhs.uk
  • Nora D. Volkow, Ruben D. Baler, Wilson M. Compton, & Susan R.B. Weiss. (2014/06/06). Volow, N. et al. Adverse Health Effects of Marijuana Use. The New England Journal of Medicine. 370(23). Pages 2219–2227. 2014. - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Prestifilippo JP, Fernández-Solari J, de la Cal C, Iribarne M, Suburo AM, Rettori V, McCann SM, & Elverdin JC. (2006 Sep). Prestifilippo, Juan P. et al. Inhibition of salivary secretion by activation of cannabinoid receptors. Experimental Biology and Medicine. - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  • Ruby S. Grewal, MD, Tony P. George, MD, & FRCPC. (July 14, 2017). Grewal, Ruby S. et al. Cannabis-Induced Psychosis: A Review. Psychiatric Times. 34(7). 2017 - https://www.psychiatrictimes.com
  • Russo, & Ethan B. (2019). Russo EB. The Case for the Entourage Effect and Conventional Breeding of Clinical Cannabis: No “Strain,” No Gain. Frontiers in Plant Science. 2019;9. doi:10.3389/fpls.2018.01969. - https://www.frontiersin.org
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