Was Ist Der Auch Chaga Genannte Schiefe Schillerporling?
Der Schiefe Schillerporling (in der Volksmedizin bekannt als Chaga oder Tschaga) hat für lange Zeit eine zentrale Rolle in traditionellen und natürlichen, holistischen Praktiken gespielt. Aber wie wirkt er, wie wird er zubereitet und ist seine Verwendung sicher? Lies weiter, um es herauszufinden.
Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus; in der Volksmedizin bekannt als Chaga) ist in den kälteren Regionen der nördlichen Hemisphäre heimisch, wo er auf natürliche Weise an Birkenbäumen wächst. Und obwohl sein schwarzes, kohlenähnliches Aussehen ein wenig abstoßend sein mag, hat Chaga enormes Potenzial als Ergänzungsmittel und Adaptogen. Für einen ausführlicheren Blick auf den Schiefen Schillerporling, seine Geschichte, Effekte, Nutzen, Sicherheit und mehr lies weiter.
Was ist der auch Chaga genannte Schiefe Schillerporling?
Der Schiefe Schillerporling ist ein ungiftiger, parasitischer Pilz der Hymenochaetaceae-Familie. Als Wirte nutzt er Bäume, an denen er seine charakteristischen, schwarzen, verbrannt aussehenden Knollen bildet. Für Jahrhunderte wurde Chaga in Tees und anderen Gebräuen genutzt, um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. Dies liegt hauptsächlich an seinem hohen Gehalt von Antioxidantien und anderen potenziellen Gesundheitsnutzen, die wir uns im Laufe dieses Artikels genauer ansehen werden.
Wo und wie wächst der Schiefe Schillerporling?
In der Natur kommt Inonotus obliquus am häufigsten an Birkenbäumen in kälteren Gebieten vor, wie zum Beispiel der Zirkumborealen Region (die hauptsächlich Kanada, Europa, Alaska, Russland und den Nordosten der USA umfasst). Die Sporen des Pilzes dringen über schlecht verheilte Wunden und Aststümpfe in den Wirtsbaum ein. Der Pilz verbreitet sich im Kernholz (die zentrale, stützende Säule des Baumes) des Baums, wo er bis zu 80 Jahre lang leben kann. Nachdem ein Teil des Baums aufgrund der Pilzinfektion abgestorben ist, beginnt der Pilz, unter der Baumrinde Fruchtkörper zu bilden, die Sporen entwickeln, die sich auf andere verwundbare Bäumen übertragen.
In kommerziellen Plantagen wird Chaga direkt in Birkenbäume implantiert, die 10 Jahre oder älter sind. Dies wird mit speziellen Holzdübeln bewerkstelligt, die Myzelien des Pilzes tragen. In die Bäume werden kleine Löcher gebohrt, in die dann die Holzdübel gesteckt werden. Gewöhnlich erhält ein einzelner Baum 4–6 Dübelimplantate und produziert im Laufe von 4–7 Jahren ungefähr drei Ernten von reifem Chaga.
Wie sieht der Schiefe Schillerporling aus?
Der Schiefe Schillerporling hat eine sehr charakteristische Erscheinung. Anders als bei den meisten Pilzen ist der für das menschliche Auge sichtbarste Teil des Schiefe Schillerporlings sein Myzel, das dazu neigt, extrem dunkle, kohlenähnliche Knollen zu bilden. Die Fruchtkörper des Pilzes hingegen sind selten sichtbar, da sie sich unter der Baumrinde entwickeln.
Ist Chaga ein Adaptogen?
Ein Adaptogen ist eine Verbindung, von der in der Kräuterheilkunde angenommen wird, dass sie hilft, physiologische Prozesse zu stabilisieren und Homöostase zu fördern. Viele Naturheilkundige glauben, dass Adaptogene helfen können, Anspannung zu lindern, die Immunreaktion zu unterdrücken und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen, damit er in Bestform funktioniert.
Inonotus obliquus ist eine der entscheidenden Pilzspezies, die von Naturheilkundigen und Heilern in der Adaptogen-Kategorie verortet wird. Faktisch wurde der Schiefe Schillerporling über Jahrhunderte verwendet, um Tees und Gebräue zuzubereiten, von denen angenommen wurde, dass sie die Vitalität des Trinkenden fördern würden.
Chaga spielt zum Beispiel eine sehr wichtige Rolle in russischen Volksbräuchen und wird auch in anderen nordeuropäischen Ländern als Teil von traditionellen natürlichen Praktiken genutzt. Im Zweiten Weltkrieg nahm der Gebrauch des Pilzes exponentiell zu, als Chaga neben seiner traditionellen Anwendungen als Kaffeeersatz genutzt wurde.
Was sind einige gebräuchliche Formen von Chaga?
Chaga ist in vielen verschiedenen Formen verfügbar, darunter ganze Pilze, getrocknete Pulver, Extrakte und Fertigtees/-zubereitungen. All diese Produkte haben ihre eigenen einzigartigen Nutzen und für welches von ihnen Du Dich entscheidest, wird von Deinen persönlichen Vorlieben abhängen.
Ganzer Pilz – frisch oder getrocknet
Je nachdem, wo Du lebst, kannst Du Chaga frisch oder als getrocknete Stücke kaufen. Anders als beim Kauf von normalen Pilzen wie Portobello oder Champignon (die eigentlichen Fruchtkörper der Pilze) sind die im Internet oder in Bioläden verkauften Stücke von frischem oder getrocknetem Chaga Stücke seines Myzels.
Diese Pilzstücke werden meist mehrere Minuten in heißem Wasser eingeweicht, um eine hellbraune Infusion zu erzeugen, die wie schwarzer Tee aussieht und ähnlich wie Kaffee schmeckt.
Chaga-Tee
Fertigtee ist eine weitere gebräuchliche Form, in der Chaga weltweit verkauft wird, vor allem in Gebieten, in denen der ganze Pilz (getrocknet oder frisch) nur schwer zu bekommen ist. Von einem Anbieter zum nächsten können diese Tees stark variieren, enthalten aber in der Regel eine Mischung aus Kräutern und Gewürzen, die den Geschmack des Schiefen Schillerporlings (der ziemlich erdig und bitter ist) kaschieren sowie andere gesundheitliche Nutzen zu der Teemischung beitragen sollen.
Falls Chaga-Tee etwas Neues für Dich ist oder Du ihn probiert hast, aber mit dem starken Geschmack zu kämpfen hattest, könnte eine Fertigteemischung die perfekte Möglichkeit darstellen, einen erneuten Versuch zu wagen. Auch wenn diese Tees grundsätzlich niedrigere Chaga-Dosen als eingeweichte getrocknete, frische oder pulverisierte Pilze enthalten, bieten sie dennoch einen guten ersten Eindruck in die Chaga-Erfahrung.
Pulverisierter Chaga – Pulver oder Extrakt
Pulverisierten Chaga gibt es in zwei Formen: getrocknet und pulverisiert oder als Konzentrat.
Erstere Form wird durch Trocknen und Pulverisieren des ganzen Pilzes hergestellt und enthält dieselbe Konzentration von Verbindungen, wie ein ganzes Stück des getrockneten Pilzes.
Letztere Form hingegen wird hergestellt, indem die Verbindungen des Chaga-Pilzes in einem reichhaltigen Pulver konzentriert werden. Dieser pulverisierte Extrakt enthält eine viel höhere Konzentration von Antioxidantien und anderen Verbindungen als ein einzelnes Stück des getrockneten Pilzes.
Tinktur
Chaga-Tinkturen gibt es in vielen verschiedenen Rezepturen. Im Grunde werden sie jedoch alle durch Extraktion der essenziellen Wirkstoffe des Chaga und deren anschließenden Verdichtung in einer kleinen Menge Flüssigkeit gewonnen (die gebräuchlichste Methode ist die Ethanol-Extraktion, die auch für die Herstellung von Extrakten aus anderen Kräutern und Pflanzen genutzt wird).
Die resultierenden Pilz-Tinkturen enthalten superhohe Konzentrationen von Antioxidantien sowie anderen Verbindungen und können in viel kleineren Dosen verabreicht werden. Falls Du den Geschmack von normalem Chaga-Tee nicht magst, stellen diese Tinkturen großartige Alternativen dar.
Kapseln
Chaga-Kapseln sind eine sehr einfache Möglichkeit, den Chaga-Pilz zu konsumieren. Sie enthalten ihn in pulverisierter Form und haben die gleiche Wirkung, sind aber noch einfacher zu konsumieren. Die Kapseln sind die perfekte Wahl für alle, die den Chaga-Pilz einfach und ohne großen Aufwand im Alltag konsumieren wollen. Da es dieser Darreichungsform im Grunde an jeglicher Zeremonie fehlt, bietet sie vor allem Bequemlichkeit. Wenn Du die Chaga-Pilze jedoch jeden Tag einnehmen willst, ist es viel wahrscheinlicher, dass eine bequeme Methode zur Gewohnheit wird.
Effekte und Nebenwirkungen von Chaga
Wie bereits erwähnt, wurde der Schiefe Schillerporling über lange Zeit als Teil traditioneller und natürlicher, holistischer Praktiken genutzt. Wie es jedoch bei natürlichen Zubereitungen dieser Art oft der Fall ist, haben die wissenschaftliche und medizinische Community wegen des Mangels an Forschung zu den Pilzen, ihrer chemischen Zusammensetzung und Wirkmechanismen noch immer viele Fragen über die gesundheitlichen Nutzen und Sicherheit dieses Pilzes.
Trotzdem können wir uns genauer ansehen, was wir über Chaga wissen, um den Weg für weitere Erforschung zu ebnen.
Was sind die Nutzen von Chaga?
Die Forschung zeigt, dass Inonotus obliquus reich an einer Vielzahl von Antioxidantien ist. Faktisch erzielt der Schiefe Schillerporling besonders hohe Werte auf der ORAC-Skala (die zum Messen der antioxidativen Aktivität von verschiedenen Verbindungen genutzt wird), wobei sie andere beliebte Superfoods und gesunde Lebensmittel, einschließlich Acai-Beeren, Goji-Beeren, Kohl, Pflaumen und mehr weit hinter sich lassen. Chaga ist außerdem reich an B-Vitaminen, Kalium, Rubidium, Caesium, Aminosäuren, Fasern, Zink, Eisen und vielen anderen Vitaminen, Mineralien und Nahrungsverbindungen.
Aufgrund der hohen Konzentration dieser Verbindungen haben Studien das Potenzial von Chaga untersucht, dem menschlichen Körper und Geist auf unterschiedliche Weise zugute zu kommen.
Verursacht Chaga negative Nebenwirkungen?
Es gibt immer noch keine aussagekräftigen Informationen zu den Nebenwirkungen und dem vollen Sicherheitsprofil von Chaga. Im Allgemeinen wird Chaga und seine pulverisierten oder konzentrierten Derivate von den meisten gesunden Individuen jedoch gut vertragen.
Macht Chaga high?
Nein. In seinen frischen, pulverisierten oder konzentrierten Formen ruft Inonotus obliquus keine psychedelische oder berauschende Wirkung hervor. Chaga-Tee zu trinken oder eine Chaga-Tinktur zu nehmen, wird keine Euphorie, keinen Energieschub oder schlaffördernde Effekte bewirken. Genau genommen unterscheidet sich das Trinken von Chaga-Tee nicht sonderlich vom Trinken irgendeines anderen Tees.
Kann Chaga schädlich sein?
In Europa, dem Vereinigten Königreich, Nordamerika und anderen Regionen auf der Welt wird Chaga von vielen Gesundheitsbehörden als generell sicheres und ungiftiges Ergänzungsmittel angesehen. Wie wir jedoch bereits erwähnt haben, gibt es gewisse Szenarien, in denen Du Deinen Arzt konsultieren solltest, bevor Du Chaga nimmst, und zwar wenn Du andere Medikamente nimmst, an einer schweren Erkrankung leidest, schwanger bist oder stillst.
Wie man Chaga verwendet
Chaga lässt sich am einfachsten als Tee zubereiten. Befolge die nachstehenden Anweisungen, um zu Hause Deinen eigenen Chaga-Tee mit frischem, getrocknetem, pulverisiertem oder konzentriertem Chaga-Pilz zu kochen.
Getrockneter Chaga
Falls Du dort, wo Du lebst, frischen oder getrockneten Chaga bekommen kannst, folge diesem Rezept:
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Wasche Deine Pilze behutsam unter kaltem Wasser und entferne etwaigen anhaftenden Dreck mit etwas Küchenrolle.
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Gib Deine Pilze mit mindestens 2–3 Tassen Wasser in eine kleine Pfanne und bringe die Mixtur zum Kochen.
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Drehe die Hitze runter und lass Deine Pilze für mindestens 20 Minuten in dem Wasser köcheln. Gib gegebenenfalls mehr Wasser in die Pfanne.
Bedenke, dass größere Pilzstücke länger ziehen müssen.
Chaga-Pulver
Chaga-Tee mit pulverisiertem Chaga zu kochen, könnte nicht leichter sein. Gib einfach 2–3 Teelöffel pulverisierten Chaga in 1 Tasse mit kochendem Wasser und lass die Mixtur für mindestens 5 Minuten ziehen. Wenn Du mehrere Tassen Chaga-Tee auf einmal machen willst, kannst Du eine French Press verwenden.
Chaga-Tinkturen
Chaga-Tinkturen werden normalerweise oral eingenommen und sind gewöhnlich mit einer Pipette als Dosierhilfe ausgestattet oder sie sind in Einzeldosis-Gelkapseln abgefüllt. Für diese Art von Produkten empfehlen wir, die Dosierungs- und Anwendungsanweisungen der jeweiligen Tinktur zu befolgen.
Wie viel Chaga sollte ich nehmen?
Wie Du Chaga dosierst, wird von der Art des von Dir verwendeten Produkts und der Wirkung abhängen, auf die Du aus bist. Halte Dich an diese grundlegenden Richtlinien, um eine Vorstellung von der Dosierung von Chaga-Tee zu bekommen:
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Mit getrocknetem Chaga zubereiteter Tee: Um 1l Tee anzusetzen, nimm 3–4 kleine Stücke (ungefähr 3–5cm lang).
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Mit pulverisiertem Chaga zubereiteter Tee: Für eine Tasse Tee nimm 2–3 Teelöffel pulverisierten Chaga.
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Chaga-Tinkturen oder -Extrakte: Befolge die Anweisungen auf Deiner jeweiligen Tinktur oder Deinem Extrakt.
Wie lange dauert es, bis Chaga wirkt?
Vergiss nicht, dass Chaga nach einer Tasse Tee außer dem beruhigenden, angenehmen Gefühl keine unmittelbar spürbaren Effekte produziert. Die oben beschriebenen potenziellen Nutzen von Chaga-Tee treten auch nicht sofort ein (wie andere Adaptogene wie zum Beispiel Blüten- oder Macapulver); die Nutzen von Chaga setzen erst mit der Zeit und bei längerer Verwendung ein. Generell ist es empfehlenswert, dass Du Chaga mindestens für 3–4 Wochen nimmst, um von den Nutzen zu profitieren.
Wie man Chaga aufbewahrt
Chaga wird am besten getrocknet oder pulverisiert in einem luftdichten Behälter aufbewahrt. Bewahre den Behälter an einem trockenen, dunklen Ort auf (wie einem Schrank oder der Speisekammer), um die getrockneten Pilze oder das Pulver so lange wie möglich zu konservieren.
Kann Chaga verderben?
Wie andere Pilze auch, wird frischer Chaga ziemlich schnell schlecht, weshalb er in der Regel in getrockneter Form oder als Pulver verkauft werden. Wenn er unter kühlen, trockenen und dunklen Bedingungen in einem luftdichten Behälter aufbewahrt wird, sollte sich getrockneter und pulverisierter Chaga mindestens 3 Monate halten.
Zusammenfassung: Die Wunder von Chaga
Wie wir in diesem Artikel erfahren haben, war Chaga wegen seiner potenziellen Gesundheitsnutzen überall in der nördlichen Hemisphäre für lange Zeit ein Teil von Volksbräuchen. Und obwohl wir noch immer nicht genau wissen, wie er diese Nutzen bewirkt oder in welchem Ausmaß, macht ihn die Tatsache, dass er als ungiftig und generell sicher erachtet wird, zu einem großartigen Ergänzungsmittel, das Du ausprobieren kannst, wenn Du auf Deine Gesundheit und Dein generelles Wohlbefinden achtest.
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