CBD-Microdosing: Hilfreiche Praxis Oder Vorübergehender Trend?
Ist es möglich, CBD zu mikrodosieren? Vielleicht, doch selbst wenn es möglich ist, kann man nur schwer sagen, wie niedrig eine Mikrodosis tatsächlich ausfallen und welche Wirkungen sie hervorrufen würde. Lies weiter, während wir bezüglich des Microdosing von Cannabidiol die Fakten von der Fiktion trennen.
Die Popkultur will einem weismachen, dass man heutzutage praktisch alles mikrodosieren kann. Doch was ist mit CBD? Dieses Cannabinoid ist zweifellos sehr interessant und bietet eine Fülle an Potenzial, aber bislang gibt es noch keine eindeutigen Belege für die Erstellung von Richtlinien. Da es sich um eine nicht psychotrope Substanz handelt, ist es außerdem schwierig, eine unterschwellige Dosis zu bestimmen – eine wichtige Unterscheidung zwischen einer Mikrodosis und einer normalen Dosis.
All dies bringt uns zur Frage, ob das Microdosing von CBD eine praktikable Methode ist und wie man dabei vorgehen könnte.
Was ist CBD?
Cannabidiol (CBD) ist eines von über hundert Phytocannabinoiden, die in der Cannabispflanze vorkommen. Phytocannabinoide – in Pflanzen produzierte Cannabinoide – sind in der Lage, mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS) zu interagieren. Einige Cannabinoide, wie beispielsweise THC, haben psychotrope Wirkungen und rufen ein High hervor. Andere wie CBD sind nicht psychotrop, haben aber dennoch eine ganze Reihe von geistigen und körperlichen Auswirkungen.
Es ist unklar, wie genau CBD mit dem Körper interagiert, da es keine große Affinität zu den wichtigsten CB-Rezeptoren (CB1 und CB2) hat. Vielmehr scheint es teilweise über den Vanilloidrezeptor TRPV1 zu wirken (den manche mittlerweile als CB3 bezeichnen) und auch durch Hemmung von Fettsäureamid-Hydrolase (FAAH), einem Enzym, das Anandamid abbaut.
Anandamid ist ein Endocannabinoid – ein körpereigenes Cannabinoid – und als "Glücksmolekül" bekannt. Es bindet hauptsächlich an CB1-Rezeptoren und ruft Gefühle von Euphorie, Ruhe und Wohlbefinden hervor. Daher nimmt man an, dass CBD die Konzentration von Anandamid durch die Hemmung seines Abbaus erhöhen und damit seine Wirkungen verstärken könnte.
Bietet das Microdosing von CBD irgendwelche Nutzen?
Es ist schwierig, die Nutzen des Microdosing von CBD genau zu bestimmen. Zwar gibt es nur wenige stichhaltige Belege für die Nutzen des Microdosing irgendeiner Droge, doch bei CBD sind diese noch dürftiger (bis zu dem Punkt, dass sie nicht existieren).
Ein wichtiger Grundsatz für das Microdosing von Drogen ist die Einnahme einer unterschwelligen Dosis, also einer Dosis, die so niedrig ist, dass man keinerlei Wirkungen verspürt. Bei Drogen wie Psilocybin, LSD oder sogar THC wird dies getan, um zu vermeiden, dass man halluziniert oder high wird, denn beim Microdosing geht es darum, von den eher ganzheitlichen Wirkungen einer Droge zu profitieren. Das Problem ist, dass die Wirkungen von CBD größtenteils ohnehin nicht wahrnehmbar sind, sogar bei höheren Dosen. Obwohl es stimmt, dass man die Wirkungen von CBD in Bezug auf Energie und Stimmung manchmal wahrnehmen kann, unterscheiden sich diese von dem Gefühl, "high" zu sein.
Außerdem beruhen selbst konventionelle CBD-Dosierungsempfehlungen nicht auf einer fundierten Grundlage. CBD-Fruchtgummis enthalten für gewöhnlich 5–10mg CBD pro Dosis, ebenso wie CBD-Öle, -Tinkturen und -Kapseln. In medizinischen Studien werden manchmal bis zu 500mg oder sogar mehr CBD in einer einzigen Dosis verwendet und es wurden keine negativen Auswirkungen bei diesen Dosen festgestellt. Tatsächlich werden viele der potenziellen Nutzen von CBD bei relativ hohen Dosen beobachtet. Angesichts dessen kann man mit Fug und Recht behaupten, dass das, was die meisten Menschen für eine normale CBD-Dosis halten, durchaus als Mikrodosis erachtet werden kann.
Außerdem ist einer der Hauptgründe, warum man sich für das Microdosing von CBD entscheidet, die gleichmäßige Aufnahme des Cannabinoids in den Körper über den ganzen Tag. Es hat sich jedoch gezeigt, dass CBD ein sehr gutes Sicherheitsprofil aufweist, und manche Menschen nehmen mehrmals am Tag höhere Dosen ein, scheinbar ohne negative Auswirkungen zu verspüren. Daher ist es schwer zu sagen, ob das Microdosing von CBD irgendwelche Nutzen bietet.
Das soll aber nicht heißen, dass Menschen nicht von der Einnahme kleiner CBD-Dosen profitieren können – es geht nur darum, herauszufinden, was für einen selbst funktioniert. Die Bezeichnung Microdosing reduziert diesen Begriff jedoch auf etwas fast Bedeutungsloses.
Eine vernünftige Logik im Hinblick auf das Microdosing von CBD ist, dass es besser sein könnte, zahlreiche kleinere Dosen als wenige höhere Dosen einzunehmen, da dies bedeutet, dass der CBD-Spiegel im Körper konstanter bleiben wird, anstatt mehrmals täglich anzusteigen und zu fallen. Es ist unklar, ob dies irgendwelche Nutzen bietet, doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass es so sein könnte.
Sollte man CBD mikrodosieren?
Wie ersichtlich wird, gibt es kaum Gründe, CBD zu mikrodosieren. Im Internet kursieren Beiträge, in denen behauptet wird, Anleitungen für das Microdosing zu geben, doch dies scheinen meist ziemlich willkürliche Richtlinien zu sein, die mit unwahrscheinlichen Behauptungen gespickt sind.
Falls Du Dich jedoch für die Einnahme von CBD entscheidest, solltest Du auf jeden Fall mit der Dosierung experimentieren. Dabei geht es nicht darum, die Dosis so hoch wie möglich zu treiben, sondern herauszufinden, was die niedrigste wirksame Dosis für Dich sein könnte. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass die kleinstmögliche Dosis einer Droge wahrscheinlich am besten ist, und zwar aus allerlei Gründen.
Auch wenn CBD im Allgemeinen sicher zu sein scheint, sollte man bei der Verwendung dieser Substanz dennoch vorsichtig und zurückhaltend vorgehen. Deine Dosis so niedrig wie möglich zu halten und trotzdem die gewünschten Wirkungen zu erzielen, kann also nur gut für Dich sein – und für Dein Bankkonto!
Wie man CBD mikrodosiert
Wie bereits erwähnt, gibt es keine klare Richtlinie für das Microdosing von CBD. Welche Dosis für Dich geeignet ist, musst Du selbst herausfinden. Bei manchen Menschen können täglich mehrere Dosen von nur 2,5mg zu den gewünschten Wirkungen führen. Bei anderen kann eine viel höhere Dosis nötig sein.
Befürworter des Microdosing von CBD (falls es sie außerhalb von Blogs überhaupt gibt) schlagen vor, mehrmals täglich kleine Dosen CBD einzunehmen. Manche sprechen von nur viermal am Tag, während andere vorschlagen, es täglich zehnmal einzunehmen. Der Grund für die Einnahme vieler kleiner Dosen ist ziemlich unklar; auf einigen Websites wird behauptet, dass "das Ziel von Microdosing darin besteht, dem Körper kontinuierlich pflanzliche Cannabinoide zuzuführen, damit er mit der Zeit mehr körpereigene Cannabinoide produzieren kann". Doch anscheinend existieren die Belege für diese Behauptungen nicht.
Abgesehen davon gibt es Hinweise darauf, dass unterschiedliche CBD-Konsummethoden die Art und Dauer der Wirkungen von Cannabinoiden beeinflussen können und daher unterschiedliche Dosierungspraktiken erfordern könnten. Dennoch scheint es weder notwendig noch praktisch zu sein, CBD beispielsweise zehnmal täglich einzunehmen.
CBD-Öl
CBD-Öl ist eine der beliebtesten Möglichkeiten, CBD einzunehmen. Das Öl kann unter die Zunge geträufelt und über die Schleimhäute aufgenommen werden oder es kann Essen/Getränken hinzugefügt und über den Magen sowie die Leber absorbiert werden.
Die Wirkungen von CBD-Öl setzen je nach Art der Einnahme innerhalb von 15–120 Minuten ein. Die Dauer der Wirkungen hängt zum Teil von der Dosis ab, kann jedoch bis zu sechs Stunden anhalten.
CBD-Öl (Zamnesia) 5%
CBD-Kapseln
CBD-Kapseln stellen eine praktische Konsummethode dar, da sie einfach geschluckt werden und dann vergessen werden können. Falls Du andere Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, kannst Du CBD-Kapseln einfach in Deinen Tagesablauf integrieren.
Darüber hinaus halten die Wirkungen von Kapseln für gewöhnlich etwas länger an als die von Öl – bis zu etwa 8 Stunden. Das macht sie ideal für Menschen, die so wenig wie möglich nachdosieren oder während des Schlafs von CBD profitieren wollen.
CBD-Edibles
CBD-Edibles, wie beispielsweise Fruchtgummis, schmecken hervorragend und können überall eingenommen werden, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wie bei Kapseln kann die Wirkung bis zu 8 Stunden anhalten, was sie für diejenigen interessant macht, die sie nicht so oft einnehmen wollen.
CBD-Fruchtgummis enthalten normalerweise geringe Mengen CBD, sodass sie eine gute Option für all jene darstellen, die kleinere Dosen oder "Mikrodosen" einnehmen möchten.
CBD-Blüten
Das Rauchen von CBD-Blüten ist eine gute Option für diejenigen, die von THC-reichem Cannabis wegkommen wollen. Darüber hinaus bieten sie ein rituelles Element, das bei den anderen Konsummethoden fehlt. Der Nachteil ist, dass sie mit allen gesundheitlichen Risiken des Rauchens einhergehen.
Beim Rauchen von CBD setzt die Wirkung am schnellsten ein – beinahe sofort – und ist mit einer Wirkdauer von bis zu vier Stunden am kürzesten. Das macht es zu einer guten Option für Nutzer, die sich eine schnell wirkende Methode wünschen, aber zu einer weniger praktikablen Option für all jene, die eine Dosis einnehmen und sie dann vergessen wollen.
Rauchen könnte eine geeignete Methode für Personen sein, die CBD "mikrodosieren" wollen, da man einfach ein oder zwei Züge über den Tag verteilt nehmen kann.
CBD Fix (Zamnesia Seeds) feminisiert
CBD-Öl vs. CBD-Kapseln für Microdosing
Wenn Du sehr kleine Dosen einnehmen möchtest, stellt CBD-Öl die bessere Wahl dar, da man es genauer dosieren kann. CBD-Kapseln enthalten eine vorgegebene Menge CBD, die man nicht wirklich reduzieren kann, während ein einziger Tropfen CBD-Öl gewöhnlich nur sehr wenig des Wirkstoffs enthält, was es perfekt für Nutzer macht, die ihre Dosis wirklich genau abmessen wollen.
Potenzielle Risiken des Microdosing von CBD
Die Risiken der Einnahme sehr kleiner CBD-Dosen sind gering. Es gibt jedoch einige Nebenwirkungen, die mit der Einnahme von CBD einhergehen und stets berücksichtigt werden sollten:
- Übelkeit
- Müdigkeit
- Mundtrockenheit
- Mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
CBD-Microdosing: Ein falscher Gebrauch des Begriffs?
Auch wenn es möglich ist, besonders kleine CBD-Dosen einzunehmen, ist es wahrscheinlich falsch, diese als Mikrodosen zu bezeichnen. Ein Grund dafür ist, dass nur wenig über die CBD-Dosierung bekannt ist, sodass es schwer zu sagen ist, was eine Mikrodosis von einer normalen Dosis oder "Makrodosis" unterscheidet. Da CBD nicht psychotrop ist, ist es außerdem schwierig, einen sinnvollen Schwellenwert festzulegen, unterhalb dessen eine Dosis als "Mikrodosis" gilt.
Dennoch gibt es gute Gründe, die Verwendung kleiner CBD-Mengen anzustreben. Ein einfacher Grund ist, dass es generell gut ist, so wenig wie möglich von einer Droge einzunehmen. Ein weiterer Grund ist, dass es nützlich sein kann, häufiger Dosen einzunehmen, damit der CBD-Spiegel im Körper nicht so stark schwankt. Allerdings gibt es keinen unmittelbaren Grund, dies mit besonders niedrigen Dosen zu tun.
Vieles, was über das Microdosing von CBD gesagt wird, ist wahrscheinlich nicht mehr als ein Aufspringen auf einen Trend. Das soll jedoch nicht heißen, dass Microdosing wertlos sei, nur dass wir im Fall von CBD zu wenig wissen, um sagen zu können, welche Nutzen es haben könnte.
- 4 min 7 September, 2023 CBD Und Schlaf: Wie CBD Die Schlafqualität Verbessern Könnte CBD ist ein sehr beliebtes Wellness-Ergänzungsmittel, insbesondere im Zusammenhang mit Schlaf. Aber wie wirkt es und wie sollte man es nutzen? In diesem Artikel untersuchen wir, was wir über den...
- 4 min 28 July, 2023 Alles Wissenswerte Über Das Microdosing Von Meskalin Microdosing ist total angesagt und Menschen probieren es mit immer mehr Drogen aus. Hier werfen wir einen Blick auf das Microdosing einer Droge mit einer langen Nutzungsgeschichte – Meskalin!
- 4 min 14 March, 2023 DMT-Microdosing: Ein Überblick Das Microdosing von DMT ist eher unüblich, obwohl es immer mehr Menschen ausprobieren. Es gibt allerdings nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse zu dieser Methode. Hier sehen wir uns an, was wir...
- 4 min 6 August, 2021 Wie Man CBD Verwendet: Welches CBD-produkt Ist Für Dich... CBD wird zunehmend zu einem beliebten Nahrungsergänzungsmittel, doch für den, der damit nicht vertraut ist, kann es eine Herausforderung sein zu wissen, welche die am besten geeignete...