Cannabis Beschneiden: Topping Vs. Fimming
Als zwei Titanen des Beschneidens gelten Topping und Fimming seit Langem als die wichtigsten Methoden, um den Cannabisertrag zu maximieren. Wir sehen uns alles Wissenswerte über diese zwei leicht durchzuführenden Beschneidetechniken an, damit Du entscheiden kannst, welche am besten für Dich ist. Erfahre alles über das Optimieren Deines Grows.
Obwohl Cannabis mit relativ wenig Intervention angebaut werden kann, kann es auch ausgiebig trainiert und beschnitten werden, um sein Wachstum und seine Entwicklung in viel stärkerem Maße zu kontrollieren. Diese sogenannten Stresstrainingsmethoden helfen nicht nur, die Produktion zu steigern, sondern ermöglichen Growern auch, die Größe und Form ihrer Pflanzen für einen Raum zu optimieren – sei es im Grow Room oder im Garten. Zwei bewährte High-Stress-Methoden (HST) sind Topping und Fimming. Nun, nach was verlangen diese Methoden und wie genau werden sie Deinem Cannabisgarten nützen? Erlaube uns, Dir alles Wissenswerte aufzuschlüsseln.
Was ist Topping/Kappen?
Es mag wie eine brutaler Ansatz klingen, Deine Pflanzen zu behandeln, aber kalkulierten Stress zu verursachen, kann für die Gesundheit und den Ertrag Deiner Cannabispflanzen Wunder bewirken. Topping ist eine beliebte Methode unter Cannabis- und Zierpflanzenanbauern. Das Kappen der Triebspitze des Hauptstamms wird durch das Verteilen von Wachstumshormonen an zwei neue Haupttriebe kompensiert. Diese Triebe werden schließlich zu zwei dominanten Haupt-Colas, die den Löwenanteil des Gewichts Deiner Ernte ausmachen werden.
Indem Du die Triebspitze kappst, kannst Du die Höhe Deiner Pflanze begrenzen, während Du gleichzeitig die Lichtexposition aller potenziellen Blütenstände erhöhst. Wie Du Dir vorstellen kannst, kann dies zur Erntezeit eine beträchtliche Menge mehr an Buds bedeuten. Topping wird häufig als die ideale High-Stress-Trainingstechnik angesehen, da es sich leicht durchführen lässt und zuverlässig gute Ergebnisse liefert.
Warum kappt man Cannabis?
Wir sind bereits kurz darauf eingegangen, aber warum sollte man seine Cannabispflanzen kappen? Grower nutzen diese Methode hauptsächlich, um die Lichtdurchdringung zu erhöhen, die Pflanzenhöhe zu begrenzen/kontrollieren und den Endertrag zu steigern. Insbesondere wenn es zusammen mit Low-Stress-Trainingsmethoden angewandt wird, kann Topping Growern erhebliche Kontrolle über das Wachstum ihrer Pflanzen geben, was ihnen ermöglicht, den ihnen für den Anbau zur Verfügung stehenden Platz optimal auszunutzen.
Wann sollte man Cannabis kappen?
Timing ist alles und beim Kappen ist dies nicht anders. Idealerweise solltest Du warten, bis die Pflanze zwischen 3 und 5 Nodien entwickelt hat. Typischerweise dauert dies nach dem Keimen etwa 30 Tage. Auch wenn Du bestimmt nicht zu lange warten willst, gehe auf Nummer sicher und vergewissere Dich, dass Deine junge Pflanze gesund und stark aussieht, bevor Du ihre Haupttriebspitze kappst. Zu früh zu kappen, kann zu großen Problemen führen und Deine Pflanze sogar töten.
Gleichwohl sollte Topping nur in der Vegetationsperiode durchgeführt werden. Da diese Trainingsmethode viel Stress verursacht, benötigen Pflanzen reichlich Zeit, um sich zu erholen (generell ungefähr 1–2 Wochen). Da Grower die Vegetationsperiode verlängern können, können sie Pflanzen die erforderliche Zeit geben, damit diese ihre volle Stärke wiedererlangen, bevor sie in die Blütephase übergehen. Topping in der Blüte wird nur die Blütenentwicklung verringern, da sich die Pflanze dann auf die Entwicklung neuer Triebe statt auf das Ausreifen der Blüten konzentrieren muss.
Wie sollte man Cannabis kappen?
Wird es richtig durchgeführt, ist Topping ein müheloser Vorgang. Die halbe Miete ist, auf den richtigen Moment zu warten, und dann muss man nur noch den Schnitt machen.
Du musst lediglich mit einer sterilisierten Schere den obersten Trieb des Stamms direkt über dem obersten Blattknoten kappen – etwa 5mm darüber. Die Pflanze wird nun zwei neue Triebe statt einem bilden.
Du kannst Topping mehr als einmal durchführen, indem Du diese beiden Triebe wachsen lässt und sie dann erneut kappst, was zu vier Haupttrieben führt. Es liegt ganz bei Dir, wann "genug genug ist". Forme jede Pflanze so, dass sie Deine Anforderungen erfüllt und den verfügbaren Raum optimal ausnutzt. Beachte, dass Pflanzen nach jedem Kappen eine oder mehr Wochen zur Erholung brauchen, also gib ihnen dazwischen falls möglich ein paar Wochen Zeit. Wenn Du mehr als einmal kappen willst, wirst Du die Vegetationsperiode wahrscheinlich weit über die gewöhnlich empfohlene Dauer verlängern müssen. Während passive Grower ihre Pflanzen in der Regel circa 4 Wochen wachsen lassen, halten Grower, die ihre Pflanzen trainieren, ihre Damen für 6–10 Wochen oder mehr in der Vegetationsperiode (was aber von verschiedenen Faktoren abhängt).
Was benötigt man für das Kappen von Cannabis?
Wie Du Dir an diesem Punkt vermutlich denken kannst, ist außer einer sterilisierten Gartenschere nicht viel erforderlich, um Cannabis zu kappen. Ein Paar Handschuhe ist jedoch ratsam, um mögliche Kreuzkontamination zu vermeiden. Auch wenn es verlockend ist, eine Schere aus der Küche oder einer Schreibtischschublade zu verwenden, wirst Du überrascht sein, wie sehr Dir dies zum Nachteil gereichen kann. Wähle stattdessen ein Werkzeug, das für die bevorstehende Aufgabe konzipiert ist.
Die Vor- und Nachteile des Toppings von Cannabis
Lass uns die Vor- sowie möglichen Nachteile des Kappens von Cannabispflanzen begutachten.
Vorteile
- Erhöht die Lichtdurchdringung zu den Blütenständen
- Kontrolliert Pflanzenwachstum und -entwicklung
- Hilft, die Ausnutzung des verfügbaren Platzes zu optimieren
- Erfordert kaum Werkzeuge oder Ausrüstung
- Steigert das Ertragspotenzial
- Leicht durchzuführen
Nachteile
- Die Pflanzen benötigen Zeit für die Erholung
- Unsterile Bedingungen können große Probleme verursachen
- Nicht jede Pflanze reagiert gut darauf
- Schlechtes Timing kann katastrophal sein
Was ist Fimming?
Dem Kappen ähnlich, wird bei der FIM-Methode (auch bekannt als "Fuck I Missed") ein Teil des Hauptstamms bearbeitet – außer dass diese Methode zur Bildung von vier neuen Triebspitzen statt einer führt. Das Seltsame und etwas mehr Einschüchternde an Fimming ist jedoch, dass der Vorgang etwas weniger unkompliziert ist (mehr dazu weiter unten). Es wird sogar angenommen, dass diese Methode versehentlich entdeckt wurde, als ein Grower den Vorgang des Kappens vermasselte, daher die nicht jugendfreie Abkürzung (Scheiße, ich hab's verkackt)! Deswegen ist das Ergebnis nicht immer wirklich schön, hat aber das Potenzial, noch höhere Erträge zu fördern.
Warum sollte man bei Cannabis Fimming anwenden?
Wie beim Kappen auch, ist das Hauptziel von Fimming natürlich, die Leistung und den Ertrag Deiner Pflanzen zu maximieren. Doch in diesem Fall hat Fimming das Potenzial, die Produktion noch stärker anzukurbeln als Topping. Es ist erwähnenswert, dass Fimming anders als Topping nur wenig dazu beitragen könnte, die Größe Deiner Pflanze zu reduzieren.
Wann sollte man Fimming durchführen?
Wie Topping auch, muss Fimming in der Vegetationsperiode durchgeführt werden, sobald die Pflanzen 3–5 Nodien entwickelt haben (nach etwa einem Monat). Da Fimming das Potenzial hat, vier neue Haupttriebspitzen hervorzubringen, wenden es die meisten Selbstversorger in der Regel einmal, höchstens zweimal an, bevor sie die Blütephase einleiten.
Wie wird Fimming bei Cannabis angewendet?
In diesem Punkt unterschieden sich Topping und Fimming ein wenig. Du wirst wieder den Trieb über dem obersten Blattknoten entfernen, dieses Mal allerdings nur etwa ¾ der Triebspitze. Dies kann mühelos bewerkstelligt werden, indem Du die Triebspitze der Pflanze in Deine (sterilisierte) Hand nimmst und Deine Schere benutzt. Die Pflanze wird danach etwas ramponiert aussehen, doch dies entspricht durchaus dem Ethos von "Fuck I Missed". Akzeptiere Dein Werk also in dem Wissen, dass Du alles richtig gemacht hast.
Was benötigt man für das Fimming von Cannabis?
Fimming erfordert lediglich eine sterilisierte Schere und möglicherweise Handschuhe. Achte zumindest darauf, dass Deine Hände sterilisiert sind. Angesichts der Natur dieser Trainingsmethode solltest Du sicherstellen, dass Deine Pflanze nicht mit Kontamination fertig werden muss, während sie bis zu vier neue Triebe bildet.
Die Vor- und Nachteile des Fimmings von Cannabis
Fimming geht mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen einher. Hier schlüsseln wir die wichtigsten davon auf.
Vorteile
- Resultiert in noch mehr neuen Trieben/Colas als Topping und somit zu noch höheren Erträgen
- Hilft, die Lichtdurchdringung zu den Blütenständen zu erhöhen
- Es stellt eine tolle Möglichkeit dar, die Produktion einer einzelnen Pflanze zu steigern
- Erfordert kaum Werkzeuge oder Ausrüstung
- Ziemlich leicht durchzuführen
Nachteile
- Fimming reduziert gewöhnlich nicht die Größe einer Pflanze
- Pflanzen können nach dem Fimming recht chaotisch wachsen
- Neue Triebe könnten zu schwach sein und Unterstützung benötigen
- Etwas komplexerer Vorgang als Topping
Topping vs. Fimming: Wofür sollte man sich entscheiden?
Also welche Methode ist die bessere – oder weit wichtiger – die richtige Beschneidemethode für Dich? Ersichtlich werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Topping und Fimming im direkten Vergleich. Doch letztendlich kommt es bei der Entscheidung auf Deine persönlichen Vorlieben, Deine Erfahrung, Deinen Anbauraum und Deine jeweilige Sorte an.
Topping
- Potenzial, den Ertrag durch zwei Haupttriebe/Colas zu steigern
- Die gesamte Treibspitze wird entfernt
- Leicht durchzuführen
- Begrenzt die Pflanzenhöhe
Fimming
- Potenzial, den Ertrag durch bis zu vier Haupttriebe/Colas zu steigern
- Entfernt ungefähr 75% der Triebspitze
- Leicht durchzuführen, wenngleich etwas weniger leicht als Topping
- Begrenzt nicht die Pflanzenhöhe
- Könnte mehr Unterstützung der Zweige als bei gekappten Pflanzen erfordern
Die Grenzen von Topping und Fimming
Die Hauptbeschränkungen von Topping und Fimming haben mit Timing und Erholung zu tun. Wie bereits erwähnt, müssen beide Methoden in der Vegetationsperiode durchgeführt werden, sobald die Pflanzen ein ausreichendes Wurzelsystem und genügend oberirdisches Wachstum entwickelt haben. Wenn Du beabsichtigst, Topping oder Fimming nur einmal durchzuführen, solltest Du einplanen, die Vegetationsperiode um etwa zwei Wochen zu verlängern. Und was immer Du tust, wende die beiden Techniken nicht in der Blüteühase an.
Du solltest auch auf Deine jeweilige(n) Sorte(n) achten. Stelle sicher, dass die Exemplare, für die Du Dich entscheidest, gut auf solche Behandlungen reagieren. Generell wird empfohlen, bei Autoflowers kein Topping oder Fimming anzuwenden, da sich ihre Vegetationsperiode nicht verlängern lässt, was es ihnen erheblich erschweren kann, sich vor dem Eintritt in die Blütephase zu erholen. Manche Grower stellen dies infrage, doch im Großen und Ganzen sollten relative Anfänger Topping und Fimming nur bei feminisierten photoperiodischen Sorten anwenden – deren Lebenszyklus vom Wechsel der Jahreszeiten bestimmt wird.
Abschließend solltest Du beachten, dass Deine Pflanzen insbesondere beim Fimming recht kopflastig werden können und etwas Unterstützung benötigen werden, damit sie nicht umfallen.
Fimming oder Topping?
Wie Du sehen kannst, kann man aus beiden High-Stress-Techniken viel herausholen. Das soll nicht heißen, dass sie nicht mit Risiken einhergehen, aber angesichts des Potenzials, den Ertrag erheblich zu steigern, dürfte Dir klar sein, warum diese Methoden bei Growern enorm beliebt sind. Wenn Du also denkst, dass Du Fimming oder Topping ausprobieren willst, lass Dir einfach Zeit, kappe mit Zuversicht und genieße die Früchte Deiner Arbeit, wenn die Zeit dafür gekommen ist!
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