Alles Wissenswerte Über THCA

Von den weit über hundert in Cannabis vorkommenden Cannabinoiden sind THC und CBD wohl die prominentesten, da so ziemlich jede Sorte, jedes Edible und jeder Extrakt eine beträchtliche Menge von ihnen enthält. Doch auch wenn diese beiden Verbindungen den Löwenanteil in Cannabis ausmachen, werden andere Cannabinoide immer verbreiteter in der Cannabiswelt. Eines dieser Cannabinoide ist THCA. Aber was ist das eigentlich? Und was bedeutet es für die Zukunft der Cannabiserfahrung? Wir erklären alles Wissenswerte.

Was genau ist eine THCA-Blüte?

Aber ganz von vorn: Was meinen wir, wenn wir von THCA sprechen? Tetrahydrocannabinolsäure (oder THCA) wird aus Cannabis gewonnen und ist ein inaktives Cannabinoid, das aus den Trichomen von lebenden und frisch angebauten Pflanzen stammt. THC (auch bekannt als Δ⁹-Tetrahydrocannabinol) ist die psychotrope und aktive Version des gleichen Cannabinoids. Auch wenn THCA und THC sich chemisch ähneln, ist es leichter, sich THCA als einen Vorläufer von THC vorzustellen.

Macht THCA high?

Die alles entscheidende Frage! Für sich genommen hat THCA nicht die Fähigkeit, psychoaktive Effekte hervorzurufen. Im Gegensatz zu THC kann THCA nicht mit den CB1- und CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems interagieren oder an sie binden und macht deshalb nicht high. Das heißt jedoch nicht, dass THCA keine Anwendungen hat, da CBD schließlich auch keine psychoaktiven Eigenschaften besitzt und trotzdem sehr begehrt in der Cannabis-Community ist.

Wie aktiviere ich mein THCA?

Eigentlich musst du gar nichts tun, um THCA zu aktivieren, wenn du es nutzen möchtest. Da THCA jedoch ein Vorläufer von THC ist, muss es zuerst decarboxyliert werden, um zu THC zu werden. THCA enthält eine Carboxygruppe mehr als THC und sobald es den Decarboxylierungsprozess durchlaufen hat, verliert es diese Gruppe und wird zu THC. Diese Veränderung der chemischen Struktur ermöglicht es THC, an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems zu binden, was dich high fühlen lässt.

THC vs. THCA

Wie also unterscheiden sich THC und THCA? Wie wir bereits besprochen haben, ähneln sie sich sehr in ihrer chemischen Struktur und der Decarboxylierungsprozess wandelt THCA in THC um. Was die psychoaktive Wirkung betrifft, stehen sie natürlich nicht in Konkurrenz. Doch wenn es THCA nicht geben würde, könnten wir diese Effekte überhaupt nicht erleben.

Genau genommen ist einer der größten Irrglauben bezüglich Cannabis, dass die Pflanze in der Blüte THC ansammelt, obwohl sie eigentlich THCA produziert. Es gibt im Grunde kein THC in lebendem und frisch geerntetem Cannabis, da es erst während der Decarboxylierung erzeugt wird. Welche Rolle spielt also THCA, wenn THC der eindeutiger „Sieger“ hinsichtlich der psychoaktiven Wirkung ist?

Wofür ist THCA gut?

Rohes Cannabis und THCA erlangten Beliebtheit bei all jenen, die nach einem Gesundheitsschub suchen, allerdings befindet sich die Forschung auf dem Gebiet (Kim u. a., 2023) noch in der Anfangsphase. Dennoch sind die Ergebnisse positiv, da die ersten Erkenntnisse nahelegen, dass es potenzielle Wellness-Nutzen zu entdecken gibt. Und natürlich ist es wichtig, daran zu denken, dass THCA oder jedes andere Cannabinoid nicht als „Sofortlösung“ oder „Allheilmittel“ angesehen werden sollten. Die Beziehung zwischen Cannabis und der Gesundheit ist enorm komplex. Wenn mehr Forschung durchgeführt wird, werden auch Belege deutlicher zutage treten.

Welche Risiken birgt THCA?

Auch wenn THCA mehrere mögliche therapeutische Nutzen hat, gibt es auch potenzielle Nebenwirkungen. Natürlich werden diese Wirkungen wohl kaum lebensbedrohlich sein und gehören zu den möglichen Reaktionen, die man typischerweise mit Cannabis erlebt.

Mögliche Nebenwirkungen von THCA sind unter anderem:

• Übelkeit: Manche Nutzer leiden unter Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Symptome werden sich je nach Toleranz eines Nutzers in ihrer Intensität unterscheiden.
• Benommenheit und Schwindel: Bei manchen Nutzern kann THCA Benommenheit verursachen. Dies hängt von der Toleranz und Empfindlichkeit einer Person gegenüber THCA ab.
• Mundtrockenheit: THCA kann zu einem trockenen Mund führen, doch dies ist nur vorübergehend.
• Erhöhte Herzfrequenz: Jene, die empfindlich auf THCA reagieren, können eine erhöhte Herzfrequenz erleben.
• Beeinträchtigte Koordination: Die Motorik und Koordination von Nutzern kann vorübergehend beeinträchtigt werden.
• Stimmungsschwankungen: Nutzer können einen vorübergehenden Anstieg von Stress, Paranoia und anderen Stimmungsschwankungen erleben. Normalerweise tritt diese Nebenwirkung jedoch auf, wenn THCA mit anderen Substanzen kombiniert oder in großen Mengen konsumiert wird.

Obwohl Nebenwirkungen bei THCA selten auftreten, solltest du beim Konsum vorsichtig sein. Falls du ernsthafte Bedenken hast, lohnt es sich immer, deinen Arzt zu konsultieren, bevor du ein THCA-Produkt einnimmst.

Wie nutzt man THCA am besten?

Von Blüten über Isolate bis hin zu Edibles gibt es viele Möglichkeiten, THCA zu nutzen. Hier sind nur ein paar Methoden, wie du THCA selbst austesten kannst.

THCA-Blüten

Eine der einfachsten Methoden, THCA zu probieren, sind Blüten und Pre-Rolls. Auch wenn die Blüte selbst keine psychoaktiven Eigenschaften hat, kann sie durch Verdampfen, Rauchen oder Kochen aktiviert werden, was das THCA in THC umwandelt. Viele Menschen umgehen die Decarboxylierung (und das darauffolgende High) jedoch, indem sie ihre THCA-Cannabisblüten Salaten hinzufügen oder es roh mit Gemüse essen.

THCA-Isolate

Wie andere Cannabinoide kann auch THCA mit verschiedenen Lösungsmittel-Extraktionsmethoden isoliert werden. Genau wie THCA-Blüten haben Isolate eine Vielzahl von Anwendungen, darunter als Küchenzutat. Sobald man es jedoch erhitzt (oder decarboxyliert), wird das THCA in THC umgewandelt.

THCA-Edibles

Edibles mit THC und CBD sind gängig, aber es gibt sie auch mit THCA. Es ist durchaus möglich, THCA-Fruchtgummis und andere Produkte zu kaufen, die Nutzern Zugang zu den potenziellen Wirkungen von THCA geben und auch noch großartig schmecken! Viele Nutzer geben sogar ihre THCA-Isolate oder -Blüten in Smoothies und Säfte, um das Beste aus den möglichen Nutzen des Cannabinoids herauszuholen.

Sind THCA-Blüten legal?

Wenn THCA der Vorläufer von THC ist, was bedeutet das dann für die Legalität dieses Cannabinoids? Wie du dir vielleicht denken kannst, ist die Legalität von THCA ein kompliziertes Thema. Obwohl es einen integralen Bestandteil der Cannabispflanze darstellt, ist THCA selbst nicht psychoaktiv, also unterliegt es nicht denselben Beschränkungen wie THC.

Die lokalen Gesetze werden sich jedoch unterscheiden, also ist es wichtig, dich bei deiner Stadt, deinem Bundesland und den Strafverfolgungsbehörden zu erkundigen, wie THCA an deinem Wohnort reguliert wird.

Erlebe THCA aus erster Hand

Nun, da du weißt, was dich erwartet, musst du THCA nur noch selbst probieren (gemäß dem an deinem Wohnort geltenden Recht) und sehen, ob die rohen Blüten einen Unterschied in deinem Leben machen. Wenn du keinen Unterschied spürst, kannst du deine THCA-Blüten immer noch decarboxylieren und stattdessen ein richtiges High genießen. Alles in allem ist THCA anpassungsfähig, vielseitig und für verschiedene Anforderungen geeignet.

Adam Parsons

Der professionelle Cannabisjournalist, Texter und Autor Adam Parsons ist ein langjähriger Mitarbeiter von Zamnesia. Mit der Aufgabe, ein breites Themenspektrum von CBD bis Psychedelika und allem dazwischen abzudecken, erstellt Adam Blog-Posts, Leitfäden und erforscht eine ständig wachsende Produktpalette.

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