Alles, Was Du Über Magic-Mushroom-Substrate Wissen Musst
Wenn Du Magic Mushrooms en gros oder ohne Anbauset züchten möchtest, wirst Du ein Pilzsubstrat herstellen müssen. In diesem Leitfaden erfährst Du alles, was Du über das richtige Substrat für Deine Zauberpilze wissen musst.
Wenn Du Magic Mushrooms anbaust, ist nichts wichtiger als das richtige Substrat. Sofern Du kein Pilzzuchtset verwendest, das bereits alles enthält, wirst Du Dein eigenes Substrat herstellen müssen. Anders als beim Anbau von Pflanzen, wo gewöhnliche Erde aus dem Laden verwendet werden kann, ist die Aufzucht von Zauberpilzen völlig anders. Technisch gesehen sind Mushrooms nicht einmal Pflanzen, sondern Pilze; dies bedeutet auch, dass Pilze bestimmte Anforderungen an das Substrat stellen.
WAS IST EIN PILZSUBSTRAT?
Pflanzen beziehen ihre Energie für das Wachstum aus Sonnenlicht und nehmen Wasser und Nährstoffe aus der Erde auf. Pilze hingegen benötigen kein Licht zum Wachsen und ernähren sich von verrottendem Material in der Natur. Das Pilzsubstrat ist das, was das Pilzmyzel (der unterirdische Teil eines Pilzes) als Quelle für Energie und Nahrung verwendet. Daher ist dies der wichtigste Faktor beim Anbau von Magic Mushrooms.
Wenn Du Dir ein gebrauchsfertiges Pilzzuchtset von Zamnesia kaufst, wird es bereits mit einem passenden Substrat (ein Mix aus Perlit und Vermiculit) und kolonialisierter "Brut" wie beispielsweise einem mit Myzel besiedeltem Roggenkuchen geliefert. Nach ein paar Vorarbeiten werden in Deinem Zuchtset zuerst das Myzel und dann die Pilze zu wachsen beginnen.
Solltest Du Pilze in großer Menge anbauen wollen, wirst Du passendes Substrat benötigen, das mit Pilzsporen beimpft oder mit Pilzbrut vermischt werden muss. Das Myzel durchwächst dann das Substrat und irgendwann erscheinen Deine Pilze (die oberirdischen Fruchtkörper des Pilzes).
Es gibt alle möglichen verschiedenen Arten von Pilzsubstraten. Einige gängige enthalten Stroh, Hartholzsägemehl oder einen Mix aus Kokos und Vermiculit. Selbst Kaffeesatz oder Dung kann als Pilzsubstrat dienen.
Anders als Gartenerde musst Du Dein Pilzsubstrat vorbereiten, bevor Du es verwendest. Du wirst Wasser und möglicherweise auch Nährstoffe hinzufügen müssen. Am wichtigsten ist, dass Du das Substrat pasteurisieren oder sterilisieren müssen wirst.
PASTEURISIEREN UND STERILISIEREN VON PILZSUBSTRATEN
Pilzsubstrate wie Stroh, Holz, Dung usw. enthalten eine Fülle organischer Substanzen, die Deine Pilze beim Wachsen verzehren werden. Neben diesen Substanzen können Substrate aber auch Schimmel, Bakterien und andere (unerwünschte) Pilze enthalten. Die Sache ist, dass diese Kontaminationen oftmals schneller als Deine Magic Mushrooms wachsen und sich mit ihnen einen Kampf und Raum und Ressourcen liefern. Verständlicherweise willst Du das natürlich nicht. Du musst diese Kontaminationen eliminieren, damit Deine Pilze optimal wachsen können.
Dies kannst Du erreichen, indem Du Dein Substrat pasteurisierst oder sterilisierst, bevor Du Deine Pilzsporen einbringst.
PASTEURISIEREN
Pasteurisierung ist, wenn Du Dein Substrat für ein paar Stunden auf eine Temperatur von 65–85°C aufheizt oder einem heißen Wasserbad oder Dampf aussetzt. Dadurch werden zwar nicht alle schädlichen Mikroben abgetötet, aber Du ermöglichst Deinen Pilzen damit einen guten Start. Tatsächlich kann es manchmal vorteilhaft sein, dass bestimmte Mikroorganismen im Substrat verbleiben.
STERILISIEREN
Um ein Substrat zu sterilisieren, musst Du es unter Druck auf eine viel höhere Temperatur von 120°C+ erhitzen. Dadurch werden alle lebenden Organismen eliminiert, die ansonsten mit Deinen Pilzen konkurrieren (oder diese sogar verderben) würden.
WANN MAN PASTEURISIEREN / STERILISIEREN SOLLTE
Ob Du es pasteurisieren oder sterilisieren musst, hängt von der von Dir verwendeten Art des Substrats ab. Substrate mit niedrigem Nährstoffgehalt, wie etwa nicht angereichertes Stroh, können durch einfaches Pasteurisieren vorbereitet werden.
Substrate mit hohem Nährstoffgehalt hingegen, wie etwa angereichertes Hartholzsägemehl, müssen sterilisiert werden, da diese oftmals mit Schimmel oder anderen Arten von schädlichen Mikroorganismen kontaminiert sind.
GÄNGIGE PILZSUBSTRATE
Ein gutes Substrat sollte nicht nur alle biologischen Nährstoffe enthalten, die Deine Pilze zum Wachsen benötigen; Du solltest es auch einfach verwenden können und es sollte auch nicht teuer sein. Es gibt keine "beste" Option, die für alle Arten von Pilzen geeignet ist. Aus diesem Grund experimentieren manche Züchter mit verschiedenen Substraten, um herauszufinden, welches für die jeweilige Pilzart das beste Ergebnis liefert.
KOKOSFASERN UND VERMICULIT
Ein Mix aus Kokosfasern und Vermiculit stellt ein hervorragendes Pilzsubstrat dar. Kokosfasern werden aus der Schale von Kokosnüssen gewonnen, während Vermiculit ein mit Hitze behandeltes und aufgeblähtes Mineral ist, das eine Menge Wasser halten kann. Ein typischer Kokosfaser-Vermiculit-Mix weist ein Verhältnis von 1:1 auf.
Ein Kokosfaser-Vermiculit-Mix ist für Pflanzen nicht besonders nahrhaft, aber er enthält ausreichend Nährstoffe für die Zucht vieler Pilzarten. Du solltest es pasteurisieren, bevor Du Deine Sporen einbringst.
KAFFEESATZ
Gute Gärtner wissen, dass verbrauchter Kaffeesatz für bestimmte Zwecke verwendet werden kann. Er ist reich an Stickstoff, weshalb er sich hervorragend zur Bodenverbesserung eignet. Kaffeesatz eignet sich auch als Pilzsubstrat, obwohl wir ihn nicht als erste Wahl empfehlen würden. Der Grund dafür ist, dass Kaffeesatzmehl sehr reich an organischen Verbindungen ist und Deine Pilzzucht ganz leicht kontaminieren könnte. Aus diesem Grund ist es oftmals besser, ihn zu anderen Substraten wie Kokosfasern oder Sägemehl hinzuzufügen anstatt ihn allein zu verwenden. Am besten sterilisierst Du ihn, aber Pasteurisieren sollte auch funktionieren.
HOLZSCHEITE
Pilze lieben es, verrottendes organisches Material zu verzehren, und eines davon ist Totholz. Theoretisch mag es ja nach einer guten Idee klingen, einen Holzscheit zu nehmen und darauf ein paar Magic Mushrooms zu züchten, aber in der Praxis kann dies ein wenig kompliziert sein. Erstens wachsen nicht alle Pilze auf Holzscjeiten, da sich einige nur von bestimmten Hölzern ernähren und von anderen nicht. Zweitens kann es lange dauern bis sich der erste Schub an Pilzen entwickelt – von ein paar Monaten bis zu einem Jahr. Anderseits kann es sich lohnen, wenn auch nur zu dekorativen Zwecken in Deinem Garten. Sobald ein Baumstamm geimpft wurde, kann dieser ohne jegliche Pflege oder Sterilisierung jahrelang Pilze hervorbringen!
LEBENDE BÄUME
Pilze bilden häufig eine nützliche Beziehung mit anderen Organismen, die als Mykorrhiza-Symbiose bezeichnet werden. In unserem Fall wären dies Bäume. Wenn Du Dich in der Wildnis befindest, kommst Du möglicherweise an Bäumen mit Pilzen vorbei, die von Natur aus am Stamm oder an den Ästen wachsen. Für unsere Zwecke wäre es weder einfach noch praktisch, einen Baum mit den Sporen von Magic Mushrooms zu beimpfen, obwohl dies möglich wäre. Für den Anbau von Zauberpilzen zu Hause solltest Du lieber Holzscheite verwenden.
DUNG
Viele Pilzarten, insbesondere Psilocybe-Arten, lieben nichts mehr als Dung. Dieser wird oftmals bei der kommerziellen Zucht von Speisepilzen verwendet und es kann eine ziemlich komplizierte Beschäftigung sein.
Um ein passendes Substrat herzustellen, muss der Dung Kompostierung durchlaufen. Dafür muss ein Mix aus Dung und Stroh auf 72°C erhitzt werden, was die "schlechten" Mikroorganismen tötet und den guten zugute kommt. Danach wird der Kompost erneut pasteurisiert, um die übrigen Kontaminationen zu entfernen. Obwohl sie kommerziell weit verbreitet ist, ist die Verwendung von Mist für den Hausgebrauch nicht gerade praktisch.
SOJASCHALEN
Sojaschalen bilden ein weiteres gutes Substrat für die Kultivierung von Pilzen. Du kannst gute Ergebnisse damit erzielen, indem Du sie mit Hartholzsägemehl vermischst. Abhängig von der angebauten Pilzsorte, erfordert es möglicherweise ein paar Experimente, um das optimale Mischungsverhältnis herauszufinden. Du kannst mit einem 1:1-Verhältnis beginnen und dann ausprobieren, mit welchem Du die besten Ergebnisse erzielst.
SÄGEMEHL ODER HOLZSPÄNEMISCHUNGEN
Neben Kokosfasern und Vermiculit-Mischungen ist Hartholzsägemehl ein weiteres, gängiges Substrat für die Pilzzucht. Was es so attraktiv macht, ist, dass es ein Abfallprodukt aus der Holzindustrie ist, was bedeutet, dass es überall verfügbar und billig ist. Sägemehl wird jedoch selten allein verwendet – es wird normalerweise mit Holzhackschnitzeln gemischt, um die Struktur und Besiedlungsrate zu verbessern. Für die Pilzzucht funktioniert jedoch nicht jede Art von Sägemehl – es muss von Hartholz wie Eiche oder Ahorn stammen. Weichholz eignet sich nicht für die Zucht von Magic Mushrooms.
Als Alternative zu Hartholzsägemehl kannst Du auch Holzpellets verwenden. Diese sind leicht erhältlich, da sie für Holzöfen verwendet werden. Vor dem Beimpfen müssen die Pellets in Wasser eingeweicht und zu Sägemehl zerkleinert werden.
STROH
Stroh ist ein exzellentes Substrat für die Pilzzucht. Als Abfallprodukt in der Landwirtschaft ist es normalerweise billig, so dass Du für wenig Geld eine Menge davon kaufen kannst. Obwohl Deine Pilze Stroh lieben, solltest Du wissen, dass das Hantieren damit eine schmutzige Angelegenheit werden kann, da es geschnitten, gereinigt und pasteurisiert werden muss. Sofern Du kein kommerzieller Züchter bist, der große Mengen Stroh von einem Bauernhof bezieht, ist es wahrscheinlich besser, eine kleine Tüte aus einem Fachgeschäft zu holen. Dieses Stroh gibt es häufig bereits vorgeschnitten und gereinigt. Um es zu pasteurisieren, gibst Du das Stroh in einen Behälter und übergießt es mit heißem Wasser.
ANDERE SUBSTRATE UND MISCHUNGEN FÜR MAGIC MUSHROOMS
Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst Du keine Probleme damit haben, eines oder mindestens ein paar der genannten Substrate zu kaufen, um Magic Mushrooms zu züchten. Solltest Du es jedoch aus irgendeinem Grund nicht können oder einfach nur experimentieren wollen, gibt es auch noch ein paar andere Dinge, die Du verwenden kannst. Sieh Dir einmal Materialien auf Zellulosebasis wie Papier und Pappe an, aber auch verbrauchtes Getreide und sogar Teeblätter. Andererseits wirst Du wahrscheinlich nicht wissen, welches Substrat für Deine Pilzart am besten geeignet ist, bis Du ein wenig experimentierst. Wenn Du ein wenig im Internet suchst, wirst Du eine Menge an hausgemachten Pilzsubstratrezepten finden.
Für manche Züchter ist es nicht einmal so sehr die Aufzucht von Pilzen, die sie so sehr lieben, sondern das Entwickeln neuer, großartiger Rezepte für Substrate. Ähnlich denkende Leute findest Du ganz einfach übers Internet, mit denen Du darüber sprechen und Erfahrungen austauschen kannst.
DAS BESTE PILZSUBSTRAT FÜR PSILOCYBE CUBENSIS
Nun, welches ist das beste Substrat für die Zucht von _Psilocybe cubensis_, sprich Magic Mushrooms und Zaubertrüffel? Unserer Erfahrung nach resultieren Mischungen aus Kokosfasern und Vermiculit, aber auch Stroh und Dung in tollen Ergebnissen. Das soll nicht heißen, dass Du nicht auch andere Substrate ausprobieren solltest, aber einige dieser Substrate sind möglicherweise schwerer zu bekommen oder nur im gemischten Zustand optimal. Kokosfasern und Vermiculit in einem 1:1-Mix bieten Dir optimale Nährstoffe und die perfekte Struktur für die Pilzzucht, weshalb dieses Substrat zu unseren Favoriten zählt.
WAS SOLLTEST DU MIT VERBRAUCHTEM MAGIC-MUSHROOM-SUBSTRAT TUN?
Sobald Du einmal tief in die aufregenden Sphären der Pilzzucht eingetaucht bist, wirst Du möglicherweise überrascht sein, mit wie viel verbrauchtem Substrat Du plötzlich dastehst. Was solltest Du damit tun?
Falls Du Deine Pilzzucht in kleinem Rahmen betreibst, musst Du gar nichts davon wegwerfen – kompostiere das Substrat stattdessen! Nutze einen bestimmten Platz in Deinem Garten, an dem Du einen netten Haufen Abfall lagern kannst, der sich allmählich in den allerbesten Kompost verwandeln wird. Auf diese Weise erhältst Du nicht nur fantastische Magic Mushrooms, sondern auch einen hervorragenden Bodenzusatz für alles andere, das Du vielleicht anbauen möchtest!
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